Als kleine Ergänzung noch, weil das natürlich auch in Dortmund Thema war.
Das Ganze ist schon in der Woche vor dem Duisburg-Spiel aufgefallen. Dortmund hat sich dann mit dem DFB in Verbindung gesetzt und das Problem geschildert. Man hat sich dann vom DFB schriftlich bestätigen lassen, dass der Spieler gegen Duisburg eingesetzt werden darf, weil in der offiziellen "DFB-Datenbank" eben nur 4 gelbe Karten auftauchen. Somit ist der Spieler nicht gesperrt.
Ein Einsatz war somit folgerichtig. Eine Alternative gab es nicht außer den Spieler diese Saison gar nicht mehr einzusetzen. Hätte man ihn gegen Duisburg nicht eingesetzt, hätte der nächste Verein "rumgeheult". Es gab vom DFB keine Sperre, die es abzusetzen galt (jetzt gibt es eine, weil Pfanne gegen Dusiburg dann die offiziell 5. gelbe gesehen hat), also hätte ein freiwilliger Verzicht wie gesagt auch nichts gebracht.
Das Verhalten des BVB kann ich schon nachvollziehen. Der Duisburger Einwand
Unserer Ansicht nach hat der DFB bei seinem Urteil nicht berücksichtigt, dass jeder Klub für die ordnungsgemäße Kontrolle persönlicher Strafen verantwortlich ist.
zieht da für mich nicht, da der DFB trotz Kenntnisnahme des SR-Fehlers die Datenbank ja eben nicht korrigiert hat. Der BVB kann als Verein und Teilnehmer des Ligawettbewerbs ja schlecht seine eigene Erkenntnis über die offizielen Daten des Ausrichters, also des DFB, stellen.
Denn wie du ganz richtig sschreibst: korrigiert der DFB seine Daten auch nach einem eventuellen Nichteinsatzes des Spielers nicht, steht man beim nächsten Punktspiel vor exakt dem gleichen Problem.
Den Fehler hat ja zweifellos der SR mit seinem falschen Eintrag gemacht. Als vom DFB entsandter Spielleiter. Spätestens nachdem klar war, dass der falsche Spieler eingetragen wurde, hätte
der DFB selbst reagieren müssen - natürllich mit einer Korrektur der Datenbank. In Halle (ebenfalls abstiegsbedroht) wird man sich ärgern, dass man das damals nicht bemerkt hatte: das war der nächste Gegner nach Meppen, der BVB gewann 2:1 und Pfanne lieferte auch noch den Assist zum Siegtreffer.
Es ist peinlich genug, dass beim DFB offenbar niemand Spielberichtsbögen gegencheckt (denn das ist ureigenste Aufgabe des Veranstalters des Wettbewerbs, nicht der Teilnehmer) und ein eigentlich gesperrter Spieler satte 10 Spiele machen kann, ohne dass es jemandem auffällt. Wenn er dann selbst nach entsprechenden Hinweisen nicht korrigierend tätig wird, kann man das nicht dem BVB vorwerfen.
Die Duisburger Aufregung ist komplett verständlich, weil Pfanne eben eigentlich nicht hätte spielen dürfen, aber den BVB trifft da aus meiner Sicht keinerlei Schuld. Das alles ist alleine der Schludrigkeit des DFB und der Unfähigkeit, eigene Fehler anzuerkennen und zu korrigieren zuzuschreiben.
Für den BVB ist es ja völlig egal, wann Pfanne pausiert und ob man deshalb vielleicht einen oder zwei Punkte einbüßt. Ob man auf 7 oder 8 steht, spielt ja keine echte Rolle. Für den MSV auf Platz 16 (oder eben eigentlich ursprünglich Halle auf 14) ist das überhaupt nicht egal und ja, der Wettbewerb im Abstiegskampf wird dadurch verzerrt. Etwas was überhaupt nicht passieren darf, aber zu 100% und ausschließlich im Verantwortungsbereich des DFB geschehen ist.
Das Verhalten des MSV ist völlig in Ordnung, dass des BVB ebenso. Es ist allein der DFB höchstelbst, der in dieser Causa auf ganz Linie und gleich auf drei Ebenen (SR Glaser gegen Meppen, zuständige Datenpflege, Sportgericht nach Kenntnis der Sachlage) einfach versagt hat.
Der BVB bekommt den Shitstorm, ohne sich wirklich falsch verhalten zu haben. Vereine im Abstiegskampf haben einen echten Wettbewerbsnachteil gehabt, auch ohne Fehlverhalten. Der DFB kanzelt das alles einfach ab und gibt sich unfehlbar, obwohl er sich komplett falsch verhalten hat. Eine echte Posse, die überhaupt nicht hätte sein müssen, wenn es beim DFB auch mal sowas wie interne Kontrollmechanismen gäbe.