Bisher ist es ein eher schlechtes Camp im Vergleich zu den Vorjahren. Die Gründe dafür sind, dass die Kandidaten nichtssagend / zu berechnend sind und/oder RTL hat die Show bislang erst einmal für die größtmöglichen Blöd-Schlagzeilen geschnitten, die ich aber ziemlich öde finde, denn Micaelas Silikonmöpse sind nicht gerade dauerhaft interessant, und an ein Techtelmechtel mit dem verheirateten Ailton vor zig laufenden Kameras glaubt doch eh niemand.
Mein ganz nüchterner Kandidatencheck:
- Ailton: Bisher eigentlich sehr passiv. Fiel bis aufs Ins-Camp-Pinkeln eigentlich nur dadurch auf, dass Micaela ihn nutzen wollte, um selbst eine Schlagzeile zu bekommen, und sonst durch seine immer noch fehlenden Sprachkenntnisse - ich fürchte ja, dass er Portugiesisch auch nicht besser spricht, kann das aber nicht beurteilen. Ist aber immer noch mein Lieblingskandidat: Eben "Sympathmann ohne dramat Situassion". Er scheint nicht wirklich zu wissen, worauf er sich da eingelassen hat (am zweiten Tag stellte er die Frage, ob es wirklich immer nur Reis und Bohnen zu essen gibt...). Das kriegt er dann aber heute geballt zu spüren: Dschungelprüfung (eine "actionreiche" ohne großen Ekel. Könnte Spaß machen) + Bestrafung für die Pinkelattacke, wie auch immer die aussieht. Ist er eigentlich wirklich so pleite oder kann er nur immer noch nicht mit seinem Geld umgehen? Angeblich finanziert er ja immer noch in Brasilien quasi seinen ganzen Heimatort...
- Brigitte Nielsen: Der Showvollprofi im Camp. Bisher ebenfalls eher zurückhaltend, und von ihrem Leben wurde bis auf die Ehe mit Steroide-Schrumpfhoden-Karnickelrammler-Sly auch noch nichts in der Show besprochen. Wirkt körperlich ganz schön kaputt. Besteht zwar zu bestimmt der Hälfte aus Ersatzteilen und scheint trotzdem als Charakter recht authentisch. Nimmt das Camp wie ihre anderen 100 Reality-TV-Auftritte des letzten Jahrzehnts: Davon lebt sie, und das offensichtlich ganz gut.
- Ramona Leiß: Um Himmels Willen! Sind das die Wechseljahre? Wenn nicht, kann ich mir gut vorstellen, warum ihre Karriere bereits vor Jahren im Sturzflug nach unten ging, und das bereits lange vor ihrem Coming Out, das also auch kein Grund für irgendwas gewesen sein kann. Ständig darauf bedacht, wie sie wohl beim Publikum ankommt, nur um bei der nächsten Gelegenheit den nöligen Campdrachen zu spielen. "Ich habe nicht jahrelang seriös gearbeitet, nur um dann als Campzicke zu enden." Tjo, Fail (auf so vielen Ebenen...)
- Radost Bokel: War mal Momo und hat sich anscheinend weiterhin als Schauspielerin versucht, wovon aber niemand was gemerkt hat. Fällt auch im Camp nicht auf, außer durch große Augen. Wenn sich nichts ändert, wird es auch hier niemand bemerken, wenn sie als einer der ersten Kandidaten die Show verlässt.
- Kim Debkowski: Ich hatte vorher noch nie von ihr gehört, und wahrscheinlich werde ich auch nach der Show nie wieder etwas von ihr hören. Ein typisches Castingshowprodukt, bei dem es talentmäßig nicht für eine Showkarriere reicht. Ist aber anscheinend keine Zicke, wobei man sich beim Dschungelcamp fragen muss, ob das jetzt nicht eher ein Nachteil ist, denn dann findet man quasi gar nicht statt.
- Micaela Schäfer: Silikontitten an einer Trägerin mit der Ausstrahlung einer Klosterschülerin. Steht angeblich auf dreckigen Sex ("also so manchmal"), wobei man vermuten kann, dass sie darunter versteht, dass das Licht anbleibt. Bestes Beispiel dafür, dass Reizwäsche und Silikon noch keine Erotik ausmachen, geschweige denn in dem Umfeld. Spielt also summa summarum eine unglaubwürdige Rolle und wird nach dem Camp weiter nur für verklemmte Nerds und sabbelnde Erotikmessenbesucher interessant sein. Langfristige Aussicht: Wenn sie Glück hat, wird sie treusorgende Ehefrau von jemandem, der sie aushält. Ansonsten Abrutschen ins Pornogeschäft und/oder eine ähnliche "Karriere" wie die vergleichbar talentloser Gestalten wie Kader Loth, Nadja abd el Farrag oder Tatjana Gsell. Wer keine Boulevardsendungen und -zeitungen guckt und liest, bleibt von diesen weitgehend verschont.
- Jazzy: Hat jahrelang noch vom Tic Tac Toe-Geld leben können, aber damit ist es vorbei. Will jetzt hier nochmal abkassieren und irgendwie nebenbei das Image früherer Jahre (Rotzgöre) ablegen. Das klappt natürlich suboptimal, wenn man seine Mitinsassen im Kasernenton anschnauzt. Hat zwar mit so ziemlich allem Recht, was sie bei den anderen Schwachmaten anprangert, aber der Ton macht die Musik. Also nicht die sympathischste im Camp, aber auf der Versagerskala eine der weniger tragischen Gestalten.
- Vincent Raven: Soll angeblich erst 44 Jahre alt sein, sieht aber aus wie mindestens 60 und offenbahrt immer wieder Moralvorstellungen von vor 100 Jahren. Hat anscheinend auch keine Ahnung, in was für einer Show er da ist, denn er kommt sich wie ein "Star" vor (den aber keiner kennt). Droht stündlich mit dem Auszug, wenn er nicht mehr Zigaretten bekommt und kapiert nicht, dass nicht er die Regeln macht, sondern RTL, deren Showmarionette er ist. Frisst aber Kakerlaken und säuft Sperma auf respekterzwingende Art (dem Mann gruselt offensichtlich vor nix), wobei das möglicherweise für ihn auch ganz normal ist. Was weiß ich, wie man auf einer Schweizer Alm lebt, gerade wenn man sonst am liebsten mit Vögeln spricht. Auf der Sympathieskala ungefähr auf Peter Bond-Niveau. Sorgt in diesem bisher langweiligen Camp allerdings für etwas Unterhaltung.
- Rocco Stark: Ein unehelicher Sohn von Uwe Ochsenknecht, der jetzt seine schmutzige Familienwäsche öffentlich wäscht. Ist selbst so farblos, dass sich Zietlow und Bach von Beginn an nur über die Namen seiner Halbbrüder lustig machen ("Bavaria Blue & Speedy Gonzalez", oder auch "Machu Picchu & Wikipedia"), zumal er für den Familienstandard noch namentlich vergleichsweise gut weggekommen ist. Wird mit Glück danach in irgendwelchen Nebenrollen noch irgendein Auskommen haben, aber ein Star war, ist und wird er niemals sein.
- Martin Kesici: Das Vierfingerfaultier, der selbst zugibt, dass er im Camp ist, um endlich seine nervigen Steuerschulden loszuwerden. Hatte wohl mal das Glück, in einer Castingsendung im Vergleich zu den anderen Kandidaten nicht wie ein Boygroup-Mitglied zu wirken, aber außerhalb merkt man dann, dass es zum Rocker auch nicht so ganz reicht. Tattoos, Zottelhaare und -bart sowie eine angebliche Vorliebe für Harleys können den Eindruck nicht überdecken, dass es hier um einen 08/15-Berliner geht, dem Arbeit fremd ist, am liebsten in einer gediegenen Wohnung pennt und sonst mit seinen Freunden mal etwas Musik macht, die am besten unter ihnen bleiben sollte.
- Daniel Lopes: Ein 35jähriger mit der Reife eines Teens und überhaupt ein ziemlicher Versager, der mal das Glück gehabt hatte, kurzzeitig erfolgreich gewesen zu sein, aber prompt sein gesamtes Vermögen und noch mehr durchgebracht hat. Unterhaltungsfaktor: Gering, denn er ist ein Weichei ohne jeglichen interessanten Aspekt. Wollte gestern zum wiederholten Male gehen, wurde dann aber irgendwie von RTL zurück ins Camp beordert. Wahrscheinlich haben sie ihm klargemacht, dass er damit auf die nächsten Raten seiner Gage verzichtet, und das kann er sich nicht leisten. Ehrlich gesagt schon ein zu tragischer Kandidat für die Show.