Ich will da auch gar nicht widersprechen - mein Geheule kommt hier übrigens sicherlich auch schlimmer rüber als ich tatsächlich empfinde, denn sonst hätte ich doch einen Schlussstrich gezogen und würde mich mit der Show nicht mehr beschäftigen.
Das Hauptproblem für RTL liegt aber in erster Linie daran, dass man nach 10 Jahren und jetzt fast 8 kompletten Staffeln schon fast alles mal gesehen hat. Den "Dschungelalltag" kennen zu viele - damit kann man die Massen nicht mehr zur Show ziehen, und auch den Kandidaten sind die Sendung, zum Teil auch der Schnitt (wobei sie sich nicht sicher sein können, welche Seite ihres Campdaseins überzeichnet oder überhaupt gezeigt wird - siehe das Singen von Gabby und Marco, das so gut wie gar nicht gezeigt wurde. Dadurch wirkte insbesondere Marco als untätigster Kandidat knapp nach Tanja) als auch z.T. auch die Folgen ihres Auftritts bekannt. Da weiß man ungefähr, wie man sich geben muss.
Ich bin da selbst etwas im Zwiespalt: Die ewigen Zickenshows, auf die sich jetzt so oft konzentriert wird, finde ich schnell langweilig. Sie interessieren mich auch sonst überhaupt nicht (bei streitenden Nachbarn, die ich früher mal hatte, hat es mich auch einen Dreck interessiert, weswegen die sich wieder gekloppt hatten. Ich wollte da nur endlich irgendwann um 1 Uhr in der Nacht vielleicht doch mal meine Ruhe haben, weswegen ich dann hinging und die beiden zur Sau machte - einmal sagte sie mir dann auch, dass er sie nicht die Polizei anrufen ließe, also habe ich das erledigt. Langer Rede kurzer Sinn: Eine kurze Anekdote meines Nachbarschaftslebens, aber der Streit an sich ging mir am Arsch vorbei). Wenn sowas dann aber nicht mal echt ist, wird es doch auch ärgerlich für mich. Das Allerletzte sind nämlich gescriptete Talkshows, in denen sich Möchtegernschauspieler gegenseitig anschreien. Sowas möchte ich bitte nicht in einer Show sehen, die ich bisher sehr unterhaltsam fand - das habe ich mir auch immer nur durch Kalkofes Mattscheibe angetan.
Es ist aber klar, dass RTL sich darauf stürzt, denn das ist noch etwas Außergewöhnliches. Wenn sonst nicht viel geboten wird (siehe z.B. Staffel 6, in denen gerade mal zwei olle Kandidaten ein wenig Ärger machten, während Brigitte Nielsen die künstlichste Show aller Kandidaten überhaupt abzog und der Rest stinklangweilig war und/oder eh schnell aus dem Camp verschwinden wollte), dann ist mir natürlich bewusst, dass man lieber das zeigt, was etliche Zuschauer anspricht und für Schlagzeilen sorgt. Sonst blieben nur noch gekünstelte Lebensbeichten und Liebesgeschichten (erstaunlich, dass es tatsächlich mal eine echte gab. Ich denke mal, dass ein gemeinsames Kind dann doch nicht mehr Teil der Show war...
), über die man Quote zu machen versucht. Und das wäre erst recht gruselig schlecht.
Mal abgesehen davon: Oft ist das Drumherum um die Show besser als diese selbst. Schon dafür lohnt es sich oft immer noch, und das könnte ich ohne die Show natürlich weniger genießen. Solange IBES "relevant" ist, funktioniert es noch ganz gut. Bei "Big Brother" gab es diese Relevanz allenfalls mal in Staffel 1, aber das war trotzdem von Anfang an sehr langweilig.