Joa, kann gut sein.
Weiter oben wurde übrigens ein guter Aspekt ins Spiel gebracht - fänden wir Jordan auch so toll, wenns damals schon Internet und Rotoworld & Co. gegeben hätte, wo auch wir in Europa allumfassend informiert worden wären, in seinem Fall bspw. die ständigen Gerüchte über das Betrügen seiner Frau sowie die Spielsucht? Hmm..
Niemand hat so sehr vom Internet profitiert wie LeBron James. Dass es irgendwann als Bumerang zurück kommt, ist nur logisch. Was dich hoch bringt, zieht dich auch mit runter.
Wer - außer LeBron - war zu High School Zeiten schon das vermeintlich closeste thing to Michael Jordan? LeBron musste nichts weiter tun, als sich gegen 1,80m Gegner zu behaupten und wurde dementsprechend als mediale Ikone durchs Dorf getrieben, was ihm auch einen unfassbaren Sponsorenvertrag einbrachte, bevor er auch nur ein einziges NBA Spiel bestritten hatte.
Was ist bislang davon übrig gelieben? Eine verdammt große Klappe, ein insbesondere in den Tattoos (Chosen One), der Außendarstellung (Decision, Miami Celebration, "Wenn ich die 23 nicht mehr trage, sollte es kein anderer mehr tun. Natürlich zu Ehren MJs) und T-Shirts (Check my Stats) einmalig zur Schau gestellter Narzismus und sportlich nach nunmehr 8 bzw 9 Saisons
0 sportlicher Team Erfolg. Im Grunde rechtfertigt NICHTS ihn über Carmelo und Co. zu stellen. Nash hat auch 2 MVPs gewonnen. Allein das Internet ermöglicht es ihm, in aller Munde zu bleiben. Ohne Internet wäre er ein Statist in der großen Basketballwelt. Wie vor ihm Karl Malone, Charles Barkley etc. Witzig und unterhaltsam aber im Grunde sportlich nicht ausreichend respektiert. Vielleicht zurecht. Zumindest objektiv betrachtet.
Insofern kann das Internet kein Argument für LeBron sein.
MJ hat seinen Respekt erst von allen Seiten erlangt, als er Meisterschaften gewann, nicht als er 38/8/8 auflegte. Dafür brauchte er weder youtube noch twitter. Ob er ein Team Cancer war, kann keiner beurteilen. Man hört immer unterschiedliches. Toni Kukoc redet immer positiv über ihn. Letztlich ist das auch nicht entscheidend. Wir sind nicht bei Big Brother.
Andererseits kann ich LeBron verstehen. Ich wünsche ihm auch zumindest eine Meisterschaft, weil kaum jemand so unter Druck steht, wie er.
Man kann es einem 16 jährigen nicht übel nehmen, dass er die Bodenhaftung verliert, wenn ihm jeder sagt, er sei der Held. Durch das Internet wurde das noch potenziert. Selbst in Taiwan kannte man ihn, was ihm nicht entgangen sein dürfte. Da kann ich verstehen, wenn er ein übermäßiges (vermeintliches) Selbstbewusstein entwickelt. Der Junge kommt von der Strasse und wird mit 18 Jahren mit Geld zugeschissen. Mal erhlich, in Deutschland drehen die 16 jährigen doch auch am Rad, wenn sie sich von ihrem Azubi Gehalt das erste Mofa kaufen. Und das zurecht. Ich vergönne es ihnen zumindest nicht. Lebrons Situation ist dann nachvollziehbar. Entsprechend benimmt er sich gelegentlich.
Ansonsten gibts an ihm - was das sportliche Verhalten angeht - nichts auszusetzen. Ist doch panne, ob er Dwight Howard damals gratuliert hat oder nicht. Ich wette, dass er es ein paar Tage später sowieso gemacht hat.
LeBron ist kein großartiger Flopper, im Team beliebt, nicht egoistisch, zettelt nie irgendwelche Rudelbildungen an, lässt sich nie aus der Ruhe bringen (Stevenson), man liest über keine Skandale von ihm, spielt knallharte Defense und ist ein unfassbarer athletischer Freak.