Am Sonntag legte der parlamentarische Sonderausschuss für Digitales, Kultur, Medien und Sport (DCMS) einen desaströsen Bericht vor. Das Gremium betrachtet es als erwiesen, dass sich Wiggins und mutmaßlich auch dessen Helfer im Profirennstall
Team Sky für jene Tour mit leistungssteigernden Kortikoiden gerüstet hatten. Das sei mit infamer Raffinesse geschehen, unter dem Deckmantel von medizinischen Ausnahmegenehmigungen (TUEs).
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Vorzugsweise geht es bei TUEs um Asthma-Mittel, so auch im Fall Wiggins/Sky. Beantragt wurde ein im Wettkampf verbotener Wirkstoff, der zur Behandlung von Allergien und Atemwegserkrankungen dient. Kurz vor den Tour-Rennen 2011 und 2012 sowie dem Giro d'Italia 2013 hatte der Brite TUEs für
Triamcinolon erhalten. Das Ziel sei dabei aber, laut DCMS-Report, nicht gewesen, "medizinische Probleme zu behandeln, sondern das Verhältnis von Kraft und Gewicht vor dem Tour-Rennen zu verbessern". Die Politiker folgern: Formal läge kein Verstoß gegen Regeln der Welt-Anti-Doping-Agentur vor, klar überschritten worden sei aber "eine ethische Linie, die (Teamchef) David Brailsford für die Profis des Teams Sky selbst gezogen hat".
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