Um die Wartezeit auf Staffel zwei etwas zu verkürzen, will ich mich mal versuchen:
Prolog –
Helft mir, Kapitän Vash! Ihr seid meine letzte Hoffnung.
Vash: Wischen, polieren, wischen, polieren,…
Es ist die größte vorstellbare Kränkung für einen fähigen Schiffskapitän, jenes Schiff, dass er erst wenige Stunden zuvor beim Schildkrötenrennen verloren hat, für den neuen Besitzer auch noch blitz und blank polieren zu müssen, aber so zahlen sich nun endlich all die Übungsstunden im Kloster aus, die er frei von jedwedem Talent seit Jahren nimmt. Klar, ein Schiffsdeck schrubben, das kann jeder. Doch mit der richtigen Technik und seinem formidablen Timing würde er, Vash, ein Schiff abliefern, dessen Glanz sich nicht nur sehen lassen kann, nein, man würde das funkelnde Juwel noch weit auf dem Ozean von allen anderen im ganzen Kaiserreich unterscheiden können. Zugegeben, es ist nur eine kleine Dschunke, der Kapitän an den er es verlor, will sie sogar als Beiboot missbrauchen, aber es ist sein ganzer Stolz. Feinstes Tuch in den schönsten Pastellfarben, mit geschnitzter Jade verzierte Planken und ein Anstrich in modischstem Purpur und Altrosa. Nicht selten spotten andere Kapitäne über sein Prachtstück, doch Vash filtert leicht den puren Neid aus ihrem Gelächter.
Sabatai: He, ihr da! Sagt mir wo der Kapitän dieses prächtigen Schiffs ist, Junge!
Er musste ganz einfach sein Boot meinen, auch wenn er etwas unpräzise auf die im Vergleich schmucklose Schatzdschunke dahinter zeigt. Vash schaut sich ängstlich um, versucht aber Selbstsicherheit zur Schau zu tragen.
Vash: Das bin ich! Wer will das wissen?
Sabatai: Der Kaiser. Mitkommen!
Vash: Ich glaube, ich muss da was klarstellen. Als sie nach dem Kapitän fragten und ich… also… von welchem Schiff genau ist jetzt die Rede?
Doch Sabatai bekam nicht den Auftrag über Schiffstypen zu referieren und schubst den schmächtigen Vash stattdessen stumm vor sich her.
Kaiser thumbs-up thront inmitten eines von reich verzierten Säulen gestützten Saals, wie immer umgeben von den Wachen seiner Leibgarde, denen auch Sabatai angehört. Vash hatte sein Leben lang davon geträumt einmal im Thronsaal des Kaisers empfangen zu werden, war nun aber mehr als entsetzt. Wie kann der Welt mächtigster Mann nur derart schlecht beraten sein? Klar, Gelb ist die Farbe des Kaisers, aber in diesem Jahr ging ein solch kräftiger Ton nun wirklich nicht. Etwas blasser oder in Ansätzen transparent, vielleicht gemischt mit einem fahlen Orange… Sein Gedankengang wird durch einen Seitenhieb Sabatais jäh unterbrochen und der Kaiser wendet sich ihm zu.
thumbs-up: Es sind düstere Zeiten angebrochen, Kapitän. Wir sind mit den Mongolen und den widerwärtigen Russen im Krieg und Taiwans Piraten machen uns das Leben schwer. Und zu allem Überfluss wurde ich jetzt auch noch verraten, von einem Barbaren, den ich mit aller Gastfreundschaft an meinen Hof aufgenommen habe. Der kaiserliche Hofuhrmacher, dieser wertfreie Schweizer, hat mir meinen größten Schatz gestohlen.
Vash: Nun ja, am Hungertuch werdet ihr wohl dennoch nicht nagen.
Vash zwinkert dem Kaiser aufmunternd zu, doch sein charmanter Versuch diesen aufzubauen, schien seine Wirkung zu verfehlen. Stattdessen bekommt er von Sabatai einen tritt in die Kniekehle und geht zu Boden.
thumbs-up: Ich spreche von meiner Tochter, Narr. Mariopolo hat sie entführt und dafür soll er mit seinem Leben zahlen. Das einzige was mir von ihr blieb, ist ihr Jadelolli, den sie so gern lutschte.
Mit Ausnahme des Kaisers wandert der Blick eines jeden im Thronsaal in die rechte obere Ecke seines Sichtfeldes und ein gutes dutzend Männer teilen zeitgleich ein und dieselbe Fantasie.
thumbs-up: Bringt mir meine Tochter zurück und ich werde euch mit Gold überhäufen, wenn sie ein schnelles Schiff haben?!
Vash: Ein schnelles Schiff? Haben sie noch nie vom rasenden Drachen gehört?
thumbs-up: Sollte ich das?
Vash: Das Schiff machte die Kessel-Fahrt in weniger als 12 Parsec, wenn ihnen das etwas sagt?
thumbs-up: Tut es nicht… Genug geredet, brecht nun auf! Ich habe eine ganze Schiffsbesatzung zu eurer freien Verfügung bereitgestellt.
Vash: Nun ja, ich… ich brauche eigentlich lediglich einen zweiten Mann.
thumbs-up: Hm, erscheint mir eigenartig. Aber nun gut, Sabatai wird euch begleiten. Erst nach draußen, und dann auf eurer Mission. Nun geht!
Voller Vorfreude auf die gemeinsam bevorstehende Reise dreht sich Vash zu seinem neuen Begleiter um.
Vash: Na dann, satteln wir mal die Dackel, hm?
Doch Sabatai stößt ihn einfach wortlos Richtung Ausgang.
Vash: Alles klar, wir reden später, Kumpel.
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Bis hierhin geschafft? Glückwunsch. Prologe sind ja bekanntlich etwas dröge