Düsseldorf/WarschauEuropas Fußball-Fans sollten sich allmählich ernsthafte Sorgen machen, ob die Fußball-Europameisterschaft in einem Jahr wirklich wie geplant stattfinden kann. Bereits seit längerem gibt es Probleme sowohl in der Ukraine als auch im anderen Gastgeberland Polen. Nun gibt es hier ein weitere wichtige Hiobsbotschaft.
Polen kämpft mit ernsthaften Problemen beim Bau einer wichtigen Autobahnstrecke. Das chinesische Konsortium Covec hat die Arbeiten eingestellt und will auf die weitere Ausführung des Auftrags verzichten.
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Covec baut einen 20 Kilometer langen Abschnitt der Autobahn A2 zwischen Strykow und Konotopa östlich von Lodz. Bereits vor Wochen waren die Arbeit abgebrochen worden. Polnische Subunternehmer stellten Geldforderungen, es gab Proteste. Die A2 soll den deutsch-polnischen Grenzübergang Swiecko mit Warschau verbinden und als Hauptverkehrsverbindung für deutsche Fußballfans fungieren.
Die Autobahn ist nicht das einzige Sorgenkind der beiden Gastgeberländer. Allein in Polen hat laut offiziellen Angaben ein Drittel der Bauprojekte Verzögerungen. Dabei geht es meistens um Infrastruktur-Projekte. Die bisherigen Einrichtungen werden nicht reichen, um 60 Millionen Tagestouristen von A nach B zu bringen.
Besonders unangenehm für das Image sind die Probleme am Nationalstadion in Warschau. Inzwischen wurde der österreichische Baukonzern mit Drohungen überhäuft, damit das Arbeitstempo steigt. Ein Stopp des Baus ist nicht mehr auszuschließen.
Trotz der Probleme hört man von offizieller Stelle, dass die EM nicht gefährdet sei. Aber allmählich wird wohl auch der Fußballverband UEFA nervös.
http://www.handelsblatt.com/unterne...-fussball-em-in-polen/4259202.html?p4259202=2