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Tyson Chandler

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Sergej Rachmaninov - Klavierkonzerte 1 - 4 in diversen Moll-Tonarten, wobei das 2. wohl am bekanntesten und deren Themen am schönsten sind. Vorallem sein Abrücken von der klassischen Sonatensatzform, zum Beispiel im 3. Satz des 2. Klavierkonzertes, wo vor dem Epilog (=Schlussfiguren in der Exposition) eine virtuose Solokadenz eingefügt wird, zeugt von seinem musikalischen Genie, in welches Rachmaninov nach seiner schweren Krise wieder Vertrauen erlangte und mit diesem Werk den internationalen Durchbruch schaffte.
 

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Leider ist Rachmaninov, dessen vielleicht berühmtestes Werk, die "Rhapsody auf ein Thema von Nicolo Paganini op. 43" ist (zu hören u.a. in "Groundhog Day" mit Bill Murray), als virtuoser Interpret viel zu sehr damit beschäftigt gewesen, die Stücke anderer zu spielen als selbst welche zu komponieren.

Ich höre momentan Felix Mendelssohn-Bartholdys dritte Sinfonie ("Schottische"), bei der vor allem der ungewöhnlich lange, sich über 18 Minuten erstreckende Eröffnungssatz ein Muster an Schönheit ist - Mendelssohns Darstellung des heulenden Windes auf der schottischen Hochlandebene durch ein stärker- und dann wieder schwächerwerdendes Auf- und Abklingen der Violinen ist schlichtweg genial zu nennen.
 

Tyson Chandler

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experience_maker schrieb:
Leider ist Rachmaninov, dessen vielleicht berühmtestes Werk, die "Rhapsody auf ein Thema von Nicolo Paganini op. 43" ist (zu hören u.a. in "Groundhog Day" mit Bill Murray), als virtuoser Interpret viel zu sehr damit beschäftigt gewesen, die Stücke anderer zu spielen als selbst welche zu komponieren.

Dem muss ich dezidiert widersprechen, zumal die Paganini- Variationen eher unbekannt sind.
Rachmaninov wurde sicherlich beeinflusst, ging aber eigene Wege und steht daher in der musikalischen Historie auf einer hohen Stufe. Er hat die Synthese Tschaikowskys von westlichen Elementen mit Themen, die in tiefer russisch-nationaler Tradition weitergeführt. Seine Themen sind teils 8-stimmig - orchestral - was beim Hörer den Eindruck erweckt, dass der Flügel unter den Fingern des Virtuosen zu "singen" beginnt - generell ist dies eine Entwicklung der Romantik und meiner Meinung nach eine enorme Steigerung gegenüber Klavierkonzerten der Klassik - zum Beispiel eines Haydns - wo Themen einstimmig waren. Ich meine damit nicht, dass Haydns Klavierkonzerte oder Sinfonien aufgrund geringerer "Komplexität" minderwertig werden, nichtsdestotrotz gefallen mir Sinfonien Mahlers und Bruckners wesentlich besser.

experience_maker schrieb:
Ich höre momentan Felix Mendelssohn-Bartholdys dritte Sinfonie ("Schottische"), bei der vor allem der ungewöhnlich lange, sich über 18 Minuten erstreckende Eröffnungssatz ein Muster an Schönheit ist - Mendelssohns Darstellung des heulenden Windes auf der schottischen Hochlandebene durch ein stärker- und dann wieder schwächerwerdendes Auf- und Abklingen der Violinen ist schlichtweg genial zu nennen.

Ein Beispiel der sinfonischen Dichtung? (Programmmusik)
 

Gast00

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Tyson Chandler schrieb:
Rachmaninov wurde sicherlich beeinflusst, ging aber eigene Wege und steht daher in der musikalischen Historie auf einer hohen Stufe.
Dazu habe ich doch gar keine Stellung bezogen... :confused: Ich habe lediglich darauf verwiesen, worauf er seine Zeit verwendet hat, und man kennt Rachmaninov meines Wissens nach eben eher als Interpreten denn als Komponisten, womit er in gewisser Weise der Entwicklung vorgegriffen hat, die heute deutlicher denn je zutage tritt - mir wäre nicht bekannt, dass ein Alfred Brendel oder ein Lang Lang auch unter die Komponisten gegangen wären bzw. es geplant hätten.

Tyson Chandler schrieb:
Er hat die Synthese Tschaikowskys von westlichen Elementen mit Themen, die in tiefer russisch-nationaler Tradition weitergeführt.
Diese "russische Einfärbung" die im größeren Rahmen "slawisch" zu nennen ist, tritt bei Tschaikowsky recht deutlich hervor, besonders in seinen Sinfonien, die ja nicht zuletzt auch dementsprechend betitelt sind ("Kleinrussische Sinfonie", "Polnische Sinfonie").

Tyson Chandler schrieb:
Seine Themen sind teils 8-stimmig - orchestral - was beim Hörer den Eindruck erweckt, dass der Flügel unter den Fingern des Virtuosen zu "singen" beginnt - generell ist dies eine Entwicklung der Romantik und meiner Meinung nach eine enorme Steigerung gegenüber Klavierkonzerten der Klassik - zum Beispiel eines Haydns - wo Themen einstimmig waren.
Hier gebe ich mich freiwillig geschlagen. Ich habe in meinem Leben noch in keine Taste gehauen, kann keine Noten lesen und die Instrumente gerade mal so am Klang unterscheiden. Wie beim Basketball bin ich also eher ein Theoretiker und räume dem ausgebildeten Musiker das Feld.

Tyson Chandler schrieb:
Ich meine damit nicht, dass Haydns Klavierkonzerte oder Sinfonien aufgrund geringerer "Komplexität" minderwertig werden, nichtsdestotrotz gefallen mir Sinfonien Mahlers und Bruckners wesentlich besser.
Man täte Haydn und den Vertretern der "Wiener Klassik" unrecht, wollte man sie rückblickend bewerten. Sie haben ein neues Zeitalter der klassischen Musik eingeleitet, und die Größen des späten 19. Jahrhunderts sind ja nicht zuletzt aus ihnen hervorgegangen; man bedenke den Einfluss Beethovens auf Brahms, der wiederum Dvorak zum Schüler hatte usw. Die Sinfonien Mahlers und Bruckners stehen somit am Ende einer komplexen und komplizierenden Entwicklung, die eine Loslösung von Form und Traditionen zum Inhalt hatte und im 20. Jahrhundert dann z.T. unerträgliche Formen annahm, zumindest für das Musikempfinden eines Romantikers.

Tyson Chandler schrieb:
Ein Beispiel der sinfonischen Dichtung? (Programmmusik)
Jein. "Programmmusik" ist interessanterweise ein sehr negativ behaftetes Wort, und tatsächlich hat Mendelssohn seine Komposition nicht mit Beschreibungen versehen (anders als Beethoven in der "Pastorale"). Im Endeffekt liegt die Assoziation wie immer beim Hörer, dem es überlassen ist, Themen der Sinfonie mit reell Existierendem zu verbinden.
 

D-Rose

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theGegen schrieb:
Queens of the stone age - songs for the def


Aber holla! Welcher Song sagt Dir denn am meisten zu von dieser sehr, sehr geilen Platte? Mein Favorit ist "God Is In The Radio". Außerdem finde ich, dass der "Mosquito Song" wunderbar inszeniert ist mit dem Orchesterpart.

Kennst Du die "Rated: R" und die "Queens Of The Stone Age" auch? Wie findest Du die Scheiben?

----------------------

Achja: Bei mir laufen zur Zeit "Casa Babylon" von Mano Negra und "Das Spiel beginnt" von Mono & Nikitaman, außerdem die beiden Kyuss-Wüstenfeger "Blues For The Red Sun" und "...And The Circus Leaves Town".
 

theGegen

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Ich mag "go with the flow" und "no one knows" am liebsten. Sind zufälligerweise auch die Singles - egal. Herausheben ist schwierig sowieso, weil die Platte im Ganzen gut ist. Die beiden anderen LP's sind auch sehr okay, wenn auch nicht durchwegig. Außerdem spielte Dave Grohl dort nicht die drums. ;)

Es ist auch nicht so, daß ich grundsätzlich nur Musik aus der Ecke Queens of the stone age gut finde, dafür ist mein Geschmack zu breit gestreut. Aber die Rubrik "Gitarrenlärm" ist jedenfalls schonmal 'ne Ecke, in der ich mich akkustisch wohlfühle. Solange es bspw. Sänger hat, die singen (und nicht grunzen) und unter den Verzerrungen bspw. noch Melodien zu erkennen sind.
 

Lendenschurz

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theGegen schrieb:
Ich mag "go with the flow" und "no one knows" am liebsten. Sind zufälligerweise auch die Singles - egal. Herausheben ist schwierig sowieso, weil die Platte im Ganzen gut ist. Die beiden anderen LP's sind auch sehr okay, wenn auch nicht durchwegig. Außerdem spielte Dave Grohl dort nicht die drums. ;)

Es ist auch nicht so, daß ich grundsätzlich nur Musik aus der Ecke Queens of the stone age gut finde, dafür ist mein Geschmack zu breit gestreut. Aber die Rubrik "Gitarrenlärm" ist jedenfalls schonmal 'ne Ecke, in der ich mich akkustisch wohlfühle. Solange es bspw. Sänger hat, die singen (und nicht grunzen) und unter den Verzerrungen bspw. noch Melodien zu erkennen sind.


Was machst du eigentlich, wenn so ein Sänger einen komplett sinnlosen Mikroständer benutzen würde :D ?

NoFX - the war on Errorism
 

theGegen

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Lendenschurz schrieb:
Was machst du eigentlich, wenn so ein Sänger einen komplett sinnlosen Mikroständer benutzen würde :D ?
......

Wenn es so einen Grunzer mit einem irgendwie albernen Mikroständer geben würde - (warum auch? :rolleyes: ) - dann würde die Musik seiner solchen Band bestimmt nutzlos aufgebauschter Affenrock sein, der besonders von "harten 16jährigen" als besonders hart, extrem und kult bezeichnet und verehrt wird. Die Band könnte zusätzlich vielleicht auch einen Buchstaben im Namen verdrehen, oder okkulte Videos drehen, wo alles schwarz ist, die Musiker angestrengt gucken und im Hintergrund irgendwas brennt.
Aber so 'ne vollkommen alberne Popanz-Band gibt es doch bestimmt nicht, oder? :gitche:
 

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Was ich mir noch schlimmer vorstelle, als eine Band, in der der Sänger einen komplett (nutz- und) hirnlosen, albernen und verkitschten Mikroständer benutzt zum Reingröhlen, wäre folgende dämliche Konstellation:

eine Band, die erstens schonmal ganz harte Musik macht. Damit alles noch härter und furchtbarer ist, sollten sich die Musiker verschiedenartige Monstermasken überstülpen oder festschweißen lassen und/oder sich mit Leichenteilen behängen. Am Besten sie kämen aus Deutschland und kloppen Nazisprüche - doch halt! - das gibt es schon.... :eek:
Na dann eben nur mit diesen Gruselmasken. Videos am Besten in schwarz-weiß und/oder aus der Pathologie, die Zombiemusiker sollten möglichst nie Nah- oder Detailaufnahme zu sehen sein, so daß man nicht erkennt, daß sie aus dem Karnevals-Wierts sind.
Weiterhin müssen all die harten Fans dieser Hardcore-Band vom Reißbrett einer Plattenfirma auf Video zu sehen sein: wie sie sich ganz toll elend, verloren und verzweifelt fühlen, wenn sie so was hartes sehen und hören.

Sowas Doofes kann es doch wirklich nicht geben, oder? :gitche:
 

theGegen

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Und als Hattrick: (jaja - ich nehm den Verweis auf Mehrfachposts schon auf mich...)

- aber hatte ich erst nachher gelesen: ;)

@exp. maker et Tyson Chandler

sehr lehrreicher und unterhaltsamer Einblick in die Hochkultur. Ihr solltet Euch als Feuilletonisten für die Zeit oder als Kulturjournalist für den Kölner Stadtanzeiger bewerben. Da ist für jeden von Euch was zu holen.
Zum Thema kann ich nicht viel beitragen, aber viellecht sollte ich die Namen Tschaikowsky und Rachmaninow einfach mal als Anregung im Kopf behalten.
Allerdings bin ich nicht so ein Fan von Klaviergeklimper, um salopp zu sprechen. Wenn schon klassisch, dann müssen Geigen schwelgen und Bläser blasen. Sowie Cellos bratschen und Oboen oboen. :crazy:
Lang Lang finde ich allerdings ganz gut. Ihm merkt man den Spaß am filigranen Spielen sowohl optisch als auch akkustisch an.
Aber ansonsten nervt mich klassisches Geklimper eher. Was noch angeht ist, ist "Cembalogeklimper mit Flötengesummse", wie bspw. von Bach. :D
(War das jetzt zu salopp? :eek: )

Aber um nicht ganz als Banause dazustehen, habe ich mir jetzt meine Lieblings-Klassik CD eingelegt:
Beethoven Symphonies (Nos. 7, 8 & 9) - Rafael Kubelik und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks.

Und gleich auf meine persönlichen Favoriten daraus geswitcht:

Symphonie Nr. 7 in A-Moll (opus 92) - der 2. Satz: "Allegretto" :love2:

Dieser stetige Wechsel zwischen Trauer und Hoffnung, zwischen Schwermut und der Aussicht auf absolutes Glück! Das Grundthema ständig schwankend zwischen scheinbarem Dur und Moll und in keinerlei Richtung klar tendierend. Immerwährend wird aufkeimende Zuversicht und Hochgefühl durch düstere Mahnungen umwölkt, je weiter der Satz fortschreitet scheint die optimistischere Tendenz die Oberhand zu gewinnen - der abrupte unheilvolle Schlußton läßt dennoch leider nichts engültig Positives erwarten.*

Und dann auf:

Symphonie Nr.9 in D-Moll (opus 125) - der 3. Satz: "Adagio molto e cantabile" :love:

Majestätisch wohlharmonischer Einklang mit der Welt.


* = mich wundert, weshalb dieser 2. Satz der 7. Symphonie so relativ unbekannt geblieben ist (im populären Sektor). Ich finde, er bietet sich geradezu an, als Soundtrack für einen (aber dann auch) wunderschönen Film.

Beethoven ist auf jeden Fall mein Lieblings"klassiker". Vor allem wegen der Symphonien. Ich gebe zu, nicht der Experte zu sein, aber habe einiges an väterlicher Präferenz (Mozart, Beethoven, Verdi, Bach) mitbekommen. Jedoch liegt sein Schwerpunkt bei der Oper oder Operette und dieser Kunstform konnte ich nie etwas abgewinnen.
Und darum hat mich vielleicht auch nachher "Gitarrenlärm" jeglicher Sorte am Ehesten angesprochen. Immerhin aber mit Melodie. Das sind dann die Reminiszenzen an Mozart und good old Beethoven. ;)
 

Lendenschurz

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theGegen schrieb:
Wenn es so einen Grunzer mit einem irgendwie albernen Mikroständer geben würde - (warum auch? :rolleyes: ) - dann würde die Musik seiner solchen Band bestimmt nutzlos aufgebauschter Affenrock sein, der besonders von "harten 16jährigen" als besonders hart, extrem und kult bezeichnet und verehrt wird. Die Band könnte zusätzlich vielleicht auch einen Buchstaben im Namen verdrehen, oder okkulte Videos drehen, wo alles schwarz ist, die Musiker angestrengt gucken und im Hintergrund irgendwas brennt.
Aber so 'ne vollkommen alberne Popanz-Band gibt es doch bestimmt nicht, oder? :gitche:

Du hast eine Phantasie.... :saint: :D Nun stell dir noch vor, so jemand entdeckt und fördert noch andere "Talente" :laugh2:

Ach ja, muss auch meinen senf zur Klassik-Abteilung abgeben. Was Symphonien angeht ist Schuberts Unvollendete wahrhaft groß. Was da an menschlichen Emotionen von Hoffnung bis Verzweiflung alles musikalisch verarbeitet ist, finde ist begeisternd. Gerade der erste Satz übt mit seinem 1. Thema eine besondere Faszination aus, finde ich. Neben einigen Beethoven Symphonien, die ich gut finde, gefällt mir auch Mozarts 40. Symphonie gut, gerade weil es eine der wenigen Kompositionen von ihm in Moll ist. Dagegen kann ich mit dem hier in Bayreuth sehr geehrten Wagner (Danke für die Festspiele, das stopft das Sommerloch... :saint: ) eher weniger anfangen, da ich denke, dass dessen Musik ohne zugehörige Aufführung blasser bleibt.
 

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theGegen schrieb:
Ich mag "go with the flow" und "no one knows" am liebsten. Sind zufälligerweise auch die Singles - egal. Herausheben ist schwierig sowieso, weil die Platte im Ganzen gut ist. Die beiden anderen LP's sind auch sehr okay, wenn auch nicht durchwegig. Außerdem spielte Dave Grohl dort nicht die drums. ;)

Es ist auch nicht so, daß ich grundsätzlich nur Musik aus der Ecke Queens of the stone age gut finde, dafür ist mein Geschmack zu breit gestreut. Aber die Rubrik "Gitarrenlärm" ist jedenfalls schonmal 'ne Ecke, in der ich mich akkustisch wohlfühle. Solange es bspw. Sänger hat, die singen (und nicht grunzen) und unter den Verzerrungen bspw. noch Melodien zu erkennen sind.


Genauso gehts mir auch, gesunde Härte ja, Gegrunze eher nicht, ebensowenig allzu ausgeprägtes Gegröhle, das jeder Besoffene mitsingen kann. (Deswegen kann ich auch die Hosen nicht ab.) *g* Aber gegen Bands alá In Flames oder Children of Bodom hab ich prinzipiell nicht viel einzuwenden.
Es sollte halt eben die Musik im Vordergrund stehen und nicht so Dinge wie das fieseste Outfit, die brutalsten Texte oder sonst was auf der Art

Wenn Du Dave Grohl magst hör doch mal in "Probot" von Probot rein, das ist ein Projekt von Dave, bei dem er fast alles (bis auf wenige Parts) selbst spielt und sich von Gastsängern wie Lemmy von Motörhead oder Max Calavera von Soulfly unterstützen lässt. Sehr gut das.
In Richtung Queens kann ich noch Kyuss empfehlen, eine ehemalige Band von Josh Homme oder Fu Manchu sowie Abeueda. Auch toll.

Ach, es gibt schon noch gute Musik da draußen. Und ich hab verdammt viel Spaß daran sie zu finden. :)
 

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@ the Gegen

Interessanter Post, den ich erstmal zerpflücken muss

theGegen schrieb:
Wenn schon klassisch, dann müssen [...] Cellos bratschen
"Celli"
003.gif


theGegen schrieb:
Lang Lang finde ich allerdings ganz gut. Ihm merkt man den Spaß am filigranen Spielen sowohl optisch als auch akkustisch an.
Lang Lang ist der LeBron James der Pianisten und hatte seinen ersten großen Auftritt eher unverhofft, als er für einen Kollegen einspringen musste und dies grandios gemeistert hat - mindestens so souverän wie Magic Johnson als Rookie-Center im Spiel 6 seiner ersten Finals. Mittlerweile ist Lang ein gestandener Superstar, praktisch virtuos - und 22 Jahre alt... :eek: Ich selbst besitze Tschaikowskys und Mendelssohns erste Klavierkonzerte, gespielt vom Chicago Symphony Orchestra, mit Lang Lang als Solist unter Leitung seines Ziehvaters Daniel Barenboim.

theGegen schrieb:
Aber ansonsten nervt mich klassisches Geklimper eher. Was noch angeht ist, ist "Cembalogeklimper mit Flötengesummse", wie bspw. von Bach. :D
Naja, ist halt eine Geschmacksache. Aber wenn wir schon bei "nervig" und Bach sind, solltest du dir mal das "Wohltemperierte Clavier" oder "Die Kunst der Fuge" anhören - wenn du glaubst, Stockalone seien oldschool, wirst du deine Definition von "oldschool" nochmal überdenken müssen.

theGegen schrieb:
Aber um nicht ganz als Banause dazustehen, habe ich mir jetzt meine Lieblings-Klassik CD eingelegt:
Beethoven Symphonies (Nos. 7, 8 & 9) - Rafael Kubelik und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks.Leider kenne ich diese Aufnahme nicht. Ich selbst besitze eine exzellente Gesamtaufnahme mit David Zinman und dem Tonhalle-Orchester aus Zürich. Sehr empfehlenswert.

Und gleich auf meine persönlichen Favoriten daraus geswitcht:

theGegen schrieb:
Symphonie Nr. 7 in A-Moll (opus 92) - der 2. Satz: "Allegretto" :love2:
Gelungene, illustrative Beschreibung dieses Satzes. Besonders der Auftakt gefolgt von einer Pause und dem erneuten Ansetzen des Themas könnte meiner Meinung nach ein Vorbild für Leute wie Tschaikowsky gewesen sein, die diese Technik ebenfalls anwenden sollten.
Die Siebte ist unter Fans von Beethovens Sinfonien sowieso ein Geheimtipp, geht aber im Konkurrenzkampf mit den betitelten, berühmten Sinfonien ("Eroica", "Pastorale", "Neunte") all zu leicht unter. Echte Kenner wissen aber, was sie an der Siebten haben.

theGegen schrieb:
Symphonie Nr.9 in D-Moll (opus 125) - der 3. Satz: "Adagio molto e cantabile" :love:
Mein Lieblingsadagio, und ich kenne ja mittlerweile einige. Es würde zwar viel besser in die Pastorale passen, deren Stil hier einmal mehr aufgegriffen wird, dient innerhalb der nicht nur formal den Rahmen sprengenden Neunten aber als Moment der Ruhe und Besinnung, und als Mittler zwischen den furiosen Auftaktsätzen und dem alles bis dato Dagewesene sprengenden Finale. Über weite Strecken ist dieses Adagio der Inbegriff der Harmonie, ehe Beethoven diese Idylle gegen Ende (nach ca. 8 Minuten) abrupt unterbricht und sogar Trompeten einsetzt, um dem thematischen Klimax der dahingleitenden Melodie die nötige Vehemenz zu geben - der Einsatz von Trompeten begegnet uns nicht zuletzt bei Tschaikowsky wieder, und sowohl Brahms als auch Bruckner verstanden Beethovens Technik, eine schöne Melodie dadurch interessanter zu machen, dass man sie verkürzt und unterbricht, nur um sie dann wiederkehren zu lassen, was uns vor allem in Brahms' vier Sinfonien oft begegnet.

theGegen schrieb:
* = mich wundert, weshalb dieser 2. Satz der 7. Symphonie so relativ unbekannt geblieben ist (im populären Sektor). Ich finde, er bietet sich geradezu an, als Soundtrack für einen (aber dann auch) wunderschönen Film.
Das solltest du nicht bedauern sondern begrüßen - wie viele unsterbliche Melodien sind schon zu Kaufhausdudelei und Klingelton herabgewürdigt worden?

theGegen schrieb:
Beethoven ist auf jeden Fall mein Lieblings"klassiker". Vor allem wegen der Symphonien. Ich gebe zu, nicht der Experte zu sein, aber habe einiges an väterlicher Präferenz (Mozart, Beethoven, Verdi, Bach) mitbekommen.
Wenn dir Beethoven und Mozart zusagen, kann ich dir nur Franz Schuberts Sinfonien ans Herz legen, die in eben dieser Tradition der Wiener Klassik angesiedelt sind.
 

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Lendenschurz schrieb:
Ach ja, muss auch meinen senf zur Klassik-Abteilung abgeben. Was Symphonien angeht ist Schuberts Unvollendete wahrhaft groß. Was da an menschlichen Emotionen von Hoffnung bis Verzweiflung alles musikalisch verarbeitet ist, finde ist begeisternd. Gerade der erste Satz übt mit seinem 1. Thema eine besondere Faszination aus, finde ich.
Das findest nicht nur du - vergleich dieses Thema mal mit dem dominierenden, unsterblichen Thema in Tschaikowskys "Schwanensee". ;) Ich kann nicht sicher sagen, ob Schuberts Thema ein Original ist, aber Tschaikowsky hat dieses Thema übernommen und abgewandelt.

Schuberts Unvollendete war für den Komponisten wahrhaft ein Schmerzenskind - so schmerzvoll, dass er die Arbeit daran nach der Vollendung des zweiten Satzes abbrach, weil er nicht das Gefühl hatte, die Komposition auf demselben Niveau fortsetzen zu können. Überhaupt hat Franz Schubert wie viele jung gestorbene Zeitgenossen (Mozart, Mendelssohn, Chopin) in kurzer Zeit Unglaubliches geleistet. Wenn man bedenkt, dass er kaum älter als 30 Jahre geworden ist...

Lendenschurz schrieb:
Neben einigen Beethoven Symphonien, die ich gut finde, gefällt mir auch Mozarts 40. Symphonie gut, gerade weil es eine der wenigen Kompositionen von ihm in Moll ist.
Schön, wenn du das überblicken kannst. Ich stelle mir immer wieder die Frage, ob man bei 43 (?) Mozart-Sinfonien und gar 104 von seinem Lehrmeister Josef Haydn noch von Qualität oder in erster Linie von Quantität sprechen sollte. Die einzigen sinfonischen Kompositionen Mozarts, die sich in meinem Besitz befinden, sind die gelungene "Sinfonia concertante" und die "Salzburger Sinfonien".

Lendenschurz schrieb:
Dagegen kann ich mit dem hier in Bayreuth sehr geehrten Wagner (Danke für die Festspiele, das stopft das Sommerloch... :saint: ) eher weniger anfangen, da ich denke, dass dessen Musik ohne zugehörige Aufführung blasser bleibt.
Wagners Musik, in die ich nur erste vorsichtige Schritte unternommen habe, besitzt natürlich einen Umfang und eine Wirkung, die den Rahmen sprengen, den vor allem die Wiener Klassik gesteckt hatte. In seinem einmaligen Bühnenschaffen ist Wagner für die Oper das, was Bruckner und Mahler - und Beethoven zu seiner Zeit - für die Sinfonielandschaft sind: gewaltige, alles Dagewesene in den Schatten stellende Revoluzzer.
 

theGegen

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.....F..... schrieb:
Genauso gehts mir auch, gesunde Härte ja, Gegrunze eher nicht, ebensowenig allzu ausgeprägtes Gegröhle, das jeder Besoffene mitsingen kann. (Deswegen kann ich auch die Hosen nicht ab.) *g* Aber gegen Bands alá In Flames oder Children of Bodom hab ich prinzipiell nicht viel einzuwenden.
Es sollte halt eben die Musik im Vordergrund stehen und nicht so Dinge wie das fieseste Outfit, die brutalsten Texte oder sonst was auf der Art

Wenn Du Dave Grohl magst hör doch mal in "Probot" von Probot rein, das ist ein Projekt von Dave, bei dem er fast alles (bis auf wenige Parts) selbst spielt und sich von Gastsängern wie Lemmy von Motörhead oder Max Calavera von Soulfly unterstützen lässt. Sehr gut das.
In Richtung Queens kann ich noch Kyuss empfehlen, eine ehemalige Band von Josh Homme oder Fu Manchu sowie Abeueda. Auch toll.

Ach, es gibt schon noch gute Musik da draußen. Und ich hab verdammt viel Spaß daran sie zu finden. :)

Ich mag Dave Grohl in erster Linie als Schlagzeuger. Und dann erst als Gitarrist und Komponist der Foo Fighters und eher gar nicht als deren Sänger. Weil er leider oft gröhlt, anstatt zu singen - obwohl er das mit dem Singen gar nicht so schlecht hinbekommt. Der Hinweis auf Lemmy als Gast"sänger" des Grohl-Projekts schreckt eher ab, als das es einen Anreiz auf mich hätte.

Desweiteren sind die "Queens" ja auch nur eine Möglichkeit von vielen, um meinen breit gestreuten Musikgeschmack auszufüllen. Das haben sie ganz gut getan, was aber nicht heißt, daß ich gesteigerten Wert auf unbedingt ähnlich-gelagertes haben muß. Zuviel aus der selben Ecke ödet mich irgendwann an. Ich kann durchaus und gerne hintereinander die Strokes, Travis, Neil Young, Calexico, Coldplay und die Queen otsa hören. Oder sogar mal Beethoven. ;)

experience_maker schrieb:
......Mittlerweile ist Lang ein gestandener Superstar, praktisch virtuos - und 22 Jahre alt...

Ich weiß. Weil ich ihn als Typ sehr faszinierend finde (aber mit dem "Geklimper" nunmal wenig anfangen kann), habe ich meinem Vater eine CD mit Lang Lang - Aufnahmen geschenkt. Weiß aber nicht mehr, was er da zelebriert hat.

experience_maker schrieb:
Aber wenn wir schon bei "nervig" und Bach sind, solltest du dir mal das "Wohltemperierte Clavier" oder "Die Kunst der Fuge" anhören - wenn du glaubst, Stockalone seien oldschool, wirst du deine Definition von "oldschool" nochmal überdenken müssen.

Dieses Fugengenerve eignet sich aber durchaus als Hintergrundgeräusch für ein ambiente-strotzendes candlelight-diner. :D

experience_maker schrieb:
Gelungene, illustrative Beschreibung dieses Satzes.
Hurra! :jubel: Das freut mich, weil mir das beim Hören selbst so durch den Kopf gegangen ist. Also: das hab' ich nirgendwo einfach nur so abgeschrieben. Uff - Glück gehabt. :saint:

experience_maker schrieb:
Das solltest du nicht bedauern sondern begrüßen - wie viele unsterbliche Melodien sind schon zu Kaufhausdudelei und Klingelton herabgewürdigt worden?

Mit meiner Anregung war keineswegs eine komplette kommerzielle Verwurstung gemeint. Es ging mir nur darum, daß es schon verwundert, wenn ein solch prädestiniertes Stück so wenig Verwendung (z.B. im Film) gefunden hat. Es böte sich an, für eine wirklich wunderschöne akkustische Bemalung eines wirklich wunderschönen Films. Klingeltöne sollten grundsätzlich behördlich verboten werden. :belehr:

experience_maker schrieb:
.....Über weite Strecken ist dieses Adagio der Inbegriff der Harmonie, ehe Beethoven diese Idylle gegen Ende (nach ca. 8 Minuten) abrupt unterbricht und sogar Trompeten einsetzt, um dem thematischen Klimax der dahingleitenden Melodie die nötige Vehemenz zu geben

Für meinen Geschmack hätte "Ludwig van" den Trompetenteil auch weglassen können. Jetzt ist es aber zu spät - den Tipp hätte ihm jemand mal früher geben sollen. ;)
Diesen "Fehler" machen auch viele Popbands mit künstlerischem Anspruch: sie haben gelungene 2 Liedteile mit vielleicht sogar einem griffigen und harmonischen Refrain, aber weil sie denken, daß das alleine nicht ausreicht, werden noch ein bis fünf (überflüssige) Zwischenteile und Überleitungen eingebaut, was den song im Endeffekt dann versaut.
Spezialisten in diesem Metier waren die (dadurch auch kommerziell erfolglos gebliebenen) Pale Fountains in den 80er Jahren. Tolle Songs mit meist prima 2 Teilen drin, aber grundsätzlich auch jeweils ein überflüssiger, zusätzlicher Mist-part, den sie besser weggelassen hätten.

Und als Abschluß: Nun gut, ich sehe schon - Schubert ist wohl anscheinend ein Muß!
 

D. Crosby

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theGegen schrieb:
Ich mag Dave Grohl in erster Linie als Schlagzeuger. Und dann erst als Gitarrist und Komponist der Foo Fighters und eher gar nicht als deren Sänger. Weil er leider oft gröhlt, anstatt zu singen - obwohl er das mit dem Singen gar nicht so schlecht hinbekommt. Der Hinweis auf Lemmy als Gast"sänger" des Grohl-Projekts schreckt eher ab, als das es einen Anreiz auf mich hätte.

Dann lass dir gesagt sein, dass Grohl einen seiner besten Schlagzeuger-Jobs neben QOTSA auf der letzten Killing Joke abgeliefert hat. Das ist echt Weltklasse. Allerdings wird wohl deren Sänger nicht so dein Fall sein. Aber wenn Du dier Chance hast, das mal anzutesten, tu es.

Was Grohls Gröhlen (sorry - der musste einfach sein :D ) anbelangt, kann ich deine Kritik vor allem live gut nachvollziehen.
 

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theGegen schrieb:
Mit meiner Anregung war keineswegs eine komplette kommerzielle Verwurstung gemeint. Es ging mir nur darum, daß es schon verwundert, wenn ein solch prädestiniertes Stück so wenig Verwendung (z.B. im Film) gefunden hat. Es böte sich an, für eine wirklich wunderschöne akkustische Bemalung eines wirklich wunderschönen Films. Klingeltöne sollten grundsätzlich behördlich verboten werden. :belehr:
Generelle Zustimmung. Als ich die Siebte das erste Mal gehört habe, kam mir die Melodie des zweiten Satzes irgendwie bekannt vor - vielleicht wurde sie doch schonmal irgendwo verwendet.

theGegen schrieb:
Für meinen Geschmack hätte "Ludwig van" den Trompetenteil auch weglassen können. Jetzt ist es aber zu spät - den Tipp hätte ihm jemand mal früher geben sollen. ;)
Ich weiß gar nicht, ob er das hätte machen sollen. Ohne dieses Ansteigen des Themas und die Verschärfung der Klangwirkung hätte die so dahinfließende Melodie irgendwann ihr Ende und damit beim Hörer auch das Ende des Interesses gefunden. Das ist ja auch das, was Brahms-Fans (auch mich) irgendwann an Beethoven ein wenig langweilt: dass viele Kompositionn zu geradlinig sind. Die Beethoven-Fans wiederum empfinden das vielleicht, wenn sie Mozart hören, und die Mozart-Fans bei Bach usw. Wie ich schon weiter oben geschrieben habe, ist die Entwicklung der klassischen Musik zugleich kompliziert und komplizierend. Wer einmal Anton Bruckners kolossale siebte Sinfonie mit der siebten Beethovens vergleicht, wird sofort den Unterschied merken. Beethovens erste und zweite Sinfonie z.B. sind kleine, gelunge, in sich geschlossene Werke, die aber als Gesamtkomposition jeweils nur eine halbe Stunde lang sind - das ist bei Bruckner beinahe der erste Satz.

theGegen schrieb:
Und als Abschluß: Nun gut, ich sehe schon - Schubert ist wohl anscheinend ein Muß!
Ich habe eine Gesamtaufnahme der Schubert-Sinfonien und kenne sie daher alle. Wenn man sie hört, wird man gar nicht so viele Themen wiedererkennen, die einem evtl. schon zuvor bekannt waren, aber Schubert komponiert sehr eingänglich und übersichtlich in der Tradition von Haydn, Mozart und Beethoven. Oft wird ihm das zum Vorwurf gemacht, doch muss man wieder sein Alter - geboren 1797, gestorben 1828 - berücksichtigen, denn Schubert hatte gerade einmal begonnen, sich von der Tradition der Großen zu befreien und hätte in seinem weiteren Leben mit Sicherheit einen noch eigeneren Stil gefunden. Man darf nicht vergessen, dass Beethoven in der Zeit über allem und allen thronte und seine Nachfolger schier zur Verzweiflung brachte. Johannes Brahms z.B. stand so sehr unter dem Eindruck des Beethovenschen Schaffens im Bereich der Sinfonie, dass er sich über Jahrzehnte nicht traute, selbst Sinfonien zu schreiben - seine erste komponierte er mit Anfang 40, da war Schubert schon zehn Jahre tot. Brahms fand, dass man Beethovens Sinfonien nicht übertreffen könne und doch tat er es, denn seine vier eigenen Sinfonien sind nicht nur für mich der Inbegriff der späten Romantik und läuteten ein zweites Zeitalter der Sinfonien ein, das vor allem von Dvorak, Bruckner und Mahler getragen werden sollte.
 

theGegen

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D. Crosby schrieb:
Dann lass dir gesagt sein, dass Grohl einen seiner besten Schlagzeuger-Jobs neben QOTSA auf der letzten Killing Joke abgeliefert hat. Das ist echt Weltklasse. Allerdings wird wohl deren Sänger nicht so dein Fall sein. Aber wenn Du dier Chance hast, das mal anzutesten, tu es.

Was Grohls Gröhlen (sorry - der musste einfach sein :D ) anbelangt, kann ich deine Kritik vor allem live gut nachvollziehen.

Was? Killing Joke gibt's immer noch? Oder war das ein killing joke? (sorry - der musste einfach sein :D ) Ich halte aber Killing Joke für sehr verzichtbar. "Love like blood" war ein ganz netter düsterer Disco-stomper. Damit hätte es auch gut sein können.

experience_maker schrieb:
Ich weiß gar nicht, ob er das hätte machen sollen. Ohne dieses Ansteigen des Themas und die Verschärfung der Klangwirkung hätte die so dahinfließende Melodie irgendwann ihr Ende.....

...gefunden und damit hätte es gereicht. 8 Minuten für einen Satz sind dicke genug. In der Kürze liegt oft die Würze.*

by the way: darum mag ich Konzeptalben auch eher weniger. Will damit nicht sagen, daß es auch durchaus gelungene gibt: Tommy (the Who), Rust never sleeps (Neil Young), Lexicon of love (ABC) zum Beispiel. Die haben ihr "Konzept" aber auch nicht mit dem dicken Zeigefinger aufgetragen, sondern jeweils thematisch passende songs in einen Kontext gebracht. Dafür konnten und können aber auch die Einzelsongs unabhängig des Gesamtkunstwerks bestehen.

*mir ist natürlich sehr bewußt, daß "knackig-kurze Popsongs" und klassische Musik eine schwer zu vereinende Klammer sind. Die Komponisten hatten ja auch immerhin einen virtuosen Anspruch zu erfüllen und darüber hinaus auch einige einen genialen Ruf zu verteidigen. Da kann man nicht einfach nach "nur" 8 Minuten mit einer schönen Melodie plus deren Variation und Auschmückung aufhören.... ;)
 
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