Europäische NBA Teams


Barea

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Die Ticketpreise legt jeder Verein selbst fest, von daher muss es nicht zwangsläufig in Athen oder Rom eine Anpassung an New Yorker Preise geben.
Gibst du damit zu dass New York Preise nicht zu realisieren sind?
Wenn dem so ist, kann man festhalten: weniger Zuschauereinnahmen, weniger eigenes Geld zur Verfügung, weniger gute Spieler die man bezahlen kann, ... ==> Teams zweiter Klasse. Das macht sowohl sportlich als auch finanziell überhaupt keinen Sinn.

Pauschal zu sagen, dass Berlin das gleiche NBA-Potenzial hat wie Sacramento, ist absoluter unfug! Sacramento liegt in den USA, hat nicht mal 1/3 der Reisewege von Berlin, hat eine Beteiligung an der Fernsehvermarktung, hat durch HS und College ein gewachsenes Basketballfundament.
Was hat Berlin?
 

stillwater

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Pauschal zu sagen, dass Berlin das gleiche NBA-Potenzial hat wie Sacramento, ist absoluter unfug! Sacramento liegt in den USA, hat nicht mal 1/3 der Reisewege von Berlin, hat eine Beteiligung an der Fernsehvermarktung, hat durch HS und College ein gewachsenes Basketballfundament.
Was hat Berlin?
Schreib nicht immer so absolut. ;) Die Beiteiligung der Fernsehvermarktung wäre die gleiche und Pool der Nachwuchsspieler ebenso.
 

bender

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Wisst ihr was Leute, ihr habt Recht. David Stern ist 'ne Pfeife, der hat doch keinen blassen Schimmer was er plant und wovon er redet. ****** drauf dass sich die NBA-Teams von 1985 bis heute teilweise um 5000% im Wert gesteigert haben, ebenso die Einnahmen der Liga, und die Popularität weltweit. ****** drauf dass man heute einem NBA-Bankspieler mehr bezahlt als man früher für ein ganzes Team ausgeben konnte. Ihr habt mich alle überzeugt. Natürlich wird nie ein Basketballspieler, der nicht mindest hirntot ist, nach Europa wechseln. Nie. Und natürlich wird man nie in London, Rom oder Berlin eine 20.000er Halle füllen können. Nie. Und natürlich haben Stern und seine Harvard-Yuppie Berater nicht die geringste Ahnung von dem was sie tun. Wenn sie mal nur hier auf uns Experten hören würden, die wir alle Marktstudien betreiben, Rechtsgutachten ausstellen, Lizenzen verhandeln. Sollten sie mal tun.
 

Barea

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Schreib nicht immer so absolut. ;) Die Beiteiligung der Fernsehvermarktung wäre die gleiche und Pool der Nachwuchsspieler ebenso.
selbst wenn alle teams gleich beteiligt sind am fernseh-vertrag, senkt die europäische stadt dann den durchschnittlichen wert. auswärtsspiele der us-teams lassen sich nicht vermarkten, ein L.A. vs. Boston lässt sich in Deutschland ebenso bescheiden vermarkten wie heute.

der HS/College Kommentar beruht eher auf der Basis Basketball als großer Teil der nationalen Sportkultur.

@bender: stern hat eine version, mehr nicht. und das argument "die wissen schon was sie tun" kann man so nicht gelten lassen, wenn es x fragen gibt, die einen menschen mit normalen sachverstand sofort in den sinn kommen.

* rechtliche bedenken
* infrastrukturelle bedenken
* wirtschaftliche bedenken
* 'sozialwissenschaftliche' bedenken (akzeptanz der us-player das land zu verlassen; akzeptanz der medien und fans aus einer nationalen eine internationale liga zu machen).
* realpolitische bedenken (durchsetzbarkeit / beschließbarkeit incl zustimmung der besitzer / gewerkschaften)

--------

vll ist es möglich, für den ein oder anderen punkt eine lösung zu finden. stern ist nen schlauer kopf, keine frage. aber alle probleme wird man nicht so einfach aus der welt schaffen können.

by the way: niemand sagt stern ist total plemm plemm. niemand sagt kein us-spieler würde jemals nach europa wollen.
 

Craw1

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FFm
Wie sieht den de vorläufige Plan von Stern aus?

Also ich kann mir das wirklich nicht vorstellen.
 

Anklebreaker

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also er hat sich schon vor den saturday events kurz auf der pressekonferenz dazu geäußert.
also er plant in den nächsten 10 jahren die euro-division in die nba zu integrieren. den schedule sieht er als kein problem. nach seinen vorstellungen soll man neue extension teams gründen...aber man führt auch gespräche mit bestehenden clubs, wie real madrid, um diese eventuell zu integriern.
war leider alles recht waage was er gesagt hat...aber es ist ja noch lange zeit!
 

robbe

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Sterns Expansionspläne sind seit Jahren wage. Der hat da immer mal wieder was rausposaunt, aber gekommen ist seit Jahren nichts. Aber Stern ist sicher kein Dummer. Der ist kein Basketballpurist, sonst würde die Liga sicher anders aussehen. Dem geht es nicht um den Sport, dem geht's nicht um Europa, dem geht's um den wirtschaftlichen Erfolg - und der gibt ihm seit Jahren recht. Der wird schon genau checken, ob sich die Expansion rentiert. Aber noch ist gar nichts passiert.

Die Diskussion hier um die rechtlichen Voraussetzungen ist interessant. Ich bin kein Experte und halte mich da raus. Aber das ist nur ein schwieriger Punkt von mehreren.

Es gibt wie schon erwähnt zwei Szenarien: Entweder man stampft neue Franchises aus dem Boden, oder man gliedert bereits existierende Klubs in die Liga ein, nachdem man sie entsprechend umstrukturiert hat.

Eine neue Franchise wird sich mühevoll nach oben kämpfen müssen. Expansiondraft, schlechte Platzierungen, hohe Draftpicks, Free Agents an Land ziehen - das alles dauert, bis sich der Erfolg einstellt. Ausbleibender Erfolg gleich weniger Interesse. Das Problem mit den Free Agents sehe ich durchaus, vor allem in den ersten Jahren. Die Amerikaner haben doch eher merkwürdige Vorstellungen von Europa, zumindest bis sie selbst mal da waren. Ohne Frage sind das nur die Soft Facts, primär zählt die Asche. Aber sie geben oft genug eben doch den Ausschlag. Dass ein Adrei Kirilenko in Moskau oder ein Dirk Nowitzki als Zuschauermagnet fungieren würde, mag zwar stimmen, aber die Chancen darauf sind eher gering. Welcher Verein, ausser Berlin selbst, hätte ein Interesse daran, dass Dirk nach Berlin getradet würde? Sowieso, was die Zuschaer betrifft, so sind die Preise in der NBA horrend. Außerdem darf daran erinnert werden, dass die NBA Europe Live Tour in Köln 2006 bei ermäßigten Preisen nicht mal annähernd ausverkauft war, obwohl dies für viele hier die einzige Möglichkeit war, überhaupt mal NBA live zu sehen (es waren Leute aus dem ganzen Land da, die sicherlich nicht an einem Mittwochabend für ein Spiel gegen Atlanta kommen würden), und obwohl mit Steve Nash, Amare Stoudamire, Shawn Marion, Allen Iverson und Chris Webber einige hier durchaus vergötterte Akteure am Werk waren. Was lässt einen da glauben, dass in 41 Saisonspielen ein auch nur annähernd ähnlicher Schnitt erreicht werden soll?

Bestehende Klubs eingliedern? Wenn man glaubt, dadurch die komplette Historie und die ganze Fankultur einfach transplantieren zu können, dann hat man sich denke ich geschnitten. Was passiert mit dem Kader? Wenn eine aus dem Klub Panathinaikos hervorgehende Athener Franchise in der NBA startet, werden dann die Spieler einfach übernommen? Das bezweifle ich sehr. Es spricht einiges dagegen. Wenn z.B. ein Klub wie Real Madrid verschiedene bereits gedraftete Spieler besitzt, deren Rechte anderen NBA Franchises gehören, so werden diese nicht für die Madrider Franchise ausflaufen dürfen. Würde heissen: Expansion-Draft. Glaubt mir, wenn die aus Panathinaikos hervorgehende Franchise mit einem Haufen Amerikanern, für die der Klub nur einer von vielen ist, zwei Jahre lang am unteren Ende der Liga rumdümpelt, dann gehen die Fans, die nicht sowieso wegen der hohen Preise schon vergrault wurden, zusammen mit den anderen auf die Barrikaden. Das wird dann nicht teilnahmslos hingenommen wie in den USA oder Kanada, wo eine Franchise kommt und die andere geht, und es nur eine handvoll Leute interessiert. Desweitern ist die Zuschauerkultur hier eine andere, wobei das natürlich sehr stark abhängig von der Region ist. Aber in der Regel wesentlich fanatischer. Im positiven Sinne heisst das: lauter, ausgelassener, farbenfroh, aber im negativen Sinne auch: hostil. Die Liga hat ihre Regularien, die Vereine können in ihren Hallen nicht tun und lassen was sie wollen. Viel Spaß beim Zuschauen, wie sich Gate 13 da in irgendwelche Vorgaben pressen lässt. Mit anderen Worten könnte man auch sagen, dass viele Euroleagisten genau die Fans haben, die Stern nicht in der Halle sehen will.

Und wenn der unwahrscheinliche Fall eintritt, dass komplette Kader transplantiert werden, so werden sich die Fans im Falle der Erfolglosigkeit, was angesichts der den vollgepackten Zonen und dreipunktwurf-lastigen Teams eher wenig entgegenkommenden Regeln nicht ganz unwahrscheinlich ist, auch ganz schnell wieder die Klassiker gegen Olympiacos, Barcelona und co. zurückwünschen. Wie gesagt, die Zuschauer sind das Zünglein an der Waage. Und die sind in vielen Teilen Europas eben ganz etwas anderes, als in den USA.

Man sollte gut aufpassen, was man tut. Da gibt es viel zu zerstören. Auf beiden Seiten. Auf der einen Seite ist da eine souveräne, starke europäische Basketball-Kultur, die sich in den letzten Jahrzehnten entwickelt hat. Und auf der anderen Seite das Image einer noch von den Jordan-Tagen zehrenden Liga, deren Zuschauer hier durch emotionslose Spiele in leeren Hallen zur Abkehr bewegt werden könnten.
 
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bender

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Außerdem darf daran erinnert werden, dass die NBA Europe Live Tour in Köln 2006 bei ermäßigten Preisen nicht mal annähernd ausverkauft war, obwohl dies für viele hier die einzige Möglichkeit war, überhaupt mal NBA live zu sehen (es waren Leute aus dem ganzen Land da, die sicherlich nicht an einem Mittwochabend für ein Spiel gegen Atlanta kommen würden), und obwohl mit Steve Nash, Amare Stoudamire, Shawn Marion, Allen Iverson und Chris Webber einige hier durchaus vergötterte Akteure am Werk waren. Was lässt einen da glauben, dass in 41 Saisonspielen ein auch nur annähernd ähnlicher Schnitt erreicht werden soll?
In Köln waren 14.000 Zuschauer da, in London letztes Jahr fast 20.000. Zu einem Preseason-Spiel, ohne jegliche Bedeutung, ohne ein "lokales" Team (also ohne ein Team mit lokaler Fanbasis) wohlgemerkt.

Man denke an das Spiel der deutschen NM mit Nowitzki gegen das Team USA, ebenfalls in Köln, dass sehr wohl ausverkauft war.

Ich will jetzt nicht behaupten, in Berlin wäre 41x die Hütte voll, selbst wenn Minnesota anrückt, aber es sollte schon ein Schnitt oberhalb der Rentabiltät möglich sein.

Bestehende Klubs eingliedern? Wenn man glaubt, dadurch die komplette Historie und die ganze Fankultur einfach transplantieren zu können, dann hat man sich denke ich geschnitten. Was passiert mit dem Kader? Wenn eine aus dem Klub Panathinaikos hervorgehende Athener Franchise in der NBA startet, werden dann die Spieler einfach übernommen? Das bezweifle ich sehr. Es spricht einiges dagegen. Wenn z.B. ein Klub wie Real Madrid verschiedene bereits gedraftete Spieler besitzt, deren Rechte anderen NBA Franchises gehören, so werden diese nicht für die Madrider Franchise ausflaufen dürfen. Würde heissen: Expansion-Draft.
Ja, es würde wohl eine Expansion-Draft geben, und dazu würden die Teams FAs holen können, etwa lokale "Sporthelden" wie Diamantidis in Athen.

Glaubt mir, wenn die aus Panathinaikos hervorgehende Franchise mit einem Haufen Amerikanern, für die der Klub nur einer von vielen ist, zwei Jahre lang am unteren Ende der Liga rumdümpelt, dann gehen die Fans, die nicht sowieso wegen der hohen Preise schon vergrault wurden, zusammen mit den anderen auf die Barrikaden.
Ich muss jetzt nicht erst die Euroleague-Teams aufzählen, bei denen teilweise 4 Amerikaner jeden Abend 80% der Teampunkte, -rebounds und -assists machen, und der Verein trotzdem Fans hat, oder?

Ich weiß ja, Nationalismus ist im europäischen Sport weit verbreitet, aber man sollte die Fans auch nicht für solche Idioten halten, dass man in Madrid nicht auch ein mehrheitlich nicht-spanisches, in Athen ein mehrheitlich nicht-griechisches, in London ein mehrheitlich nicht-britisches Team anfeuern würde. So dumm und rassistisch sind die Fans nicht.

Im übrigen kann man ja mal vergleichen, wie viele aktuelle Celtics wirklich aus Boston, oder wieviele Lakers wirklich aus L.A. kommen. Ob sich die Laker-Fans nicht mit Kobe Bryant identifizieren können, nur weil er aus Philadelphia kommt? :rolleyes:
 

Wurzelsepp

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Mal angenommen, es kommt, mal angenommen es funktioniert, mit 5 europäischen Teams in London, Madrid, Berlin, Rom und Athen. Wie sieht der europäische (oder spezieller der deutsche) Basketball 10 Jahre später aus?

Ich sehe so drei Szenarien: Optimistisch, pessimistisch, dazwischen.

Dazwischen:
Es ändert sich nicht viel, die Bundesliga gibt es noch, interessiert kaum jemanden. Daneben gibt es einen Berliner NBA-Club, der die Massen ausserhalb der BB-Fangemeinde auch nicht gross begeistern kann.

Optimistisch:
Durch die erhöhte TV-Präsenz wird Basketball in Deutschland populärer, die Bundesliga boomt auch ein stück weit und kommt von der Bedeutung in die Region von Handball oder Eishockey, sowohl von der Medien- als auch der Zuschauerresonanz.

Pessimistisch:
Basketball am TV beschränkt sich nahezu auf den neuen Berliner NBA-Club, die Sponsoren springen aus der Bundesliga ab (kein TV, keine Plattform, kein Geld). Dadurch wird die Bundesliga extrem unbedeutend, der Nachwuchs sieht kaum eine Perspektive (es wird ja nur in extremen Ausnahmefällen ein Deutscher in die NBA kommen), die Beliebtheit ausserhalb Berlins sinkt ins Bodenlose.

Ich denke nicht, dass das pessimistische Szenario kommt, aber die FIBA müsste so etwas schon im Auge behalten, die Ko-Existenz von NBA und "traditionellem" Basketball am gleichen Ort wird nicht so ganz einfach werden. Wie weit der deutsche Basketball von einem deutschen NBA-Club profitiert, steht aber in den Sternen. Zu Beginn wird noch der Reiz des Neuen da sein, aber dann? An König Fussball wird Basketball nie und nimmer vorbeikommen, und dahinter ist einfach nicht mehr so viel Platz.
 

robbe

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In Köln waren 14.000 Zuschauer da, in London letztes Jahr fast 20.000. Zu einem Preseason-Spiel, ohne jegliche Bedeutung, ohne ein "lokales" Team (also ohne ein Team mit lokaler Fanbasis) wohlgemerkt.

Man denke an das Spiel der deutschen NM mit Nowitzki gegen das Team USA, ebenfalls in Köln, dass sehr wohl ausverkauft war.

Ich will jetzt nicht behaupten, in Berlin wäre 41x die Hütte voll, selbst wenn Minnesota anrückt, aber es sollte schon ein Schnitt oberhalb der Rentabiltät möglich sein.
Sicherlich waren dies Teams ohne lokale Zuschauerbasis. Eine lokale Fanbasis, die sich übrigens bei einer aus dem Boden gestampften Fanbasis sehr langsam und mühselig entwickelt, vor allem wenn die Ergebnisse dürftig sind. Aber für viele waren diese Spiele die erste und vielleicht lebenslang einzige Möglichkeit, NBA Teams zu sehen. Dafür sind ja auch Leute aus ganz Deutschland nach Köln gepilgert, aber eben nur verhältnismäßig wenige. Fandest Du die 14.000 Zuschauer zufriedenstellend? 14.000 macht hier der Allstarday. Ich für meinen Teil hatte fest mit einer vollen Hütte gerechnet, wenn Iverson und co. hier aufkreuzen.

Gegen Team USA war es ausverkauft, sicher. Aber da waren nicht nur ein Dutzend US-Stars am Start, sondern auch Dirk Nowitzki. Dirk alleine macht schon gegen zweitklassige Gegner locker 11.000er Hallen in Hamburg und Mannheim voll. Das Zuschaueraufkommen beim Spiel Italien - USA in der Kölnarena ein paar Tage vorher (es waren zwischen 14.000 und 15.000) lässt auch eher darauf schließen, dass Dirk hier der war, der den Unterschied gemacht hat.

Ich muss jetzt nicht erst die Euroleague-Teams aufzählen, bei denen teilweise 4 Amerikaner jeden Abend 80% der Teampunkte, -rebounds und -assists machen, und der Verein trotzdem Fans hat, oder?

Ich weiß ja, Nationalismus ist im europäischen Sport weit verbreitet, aber man sollte die Fans auch nicht für solche Idioten halten, dass man in Madrid nicht auch ein mehrheitlich nicht-spanisches, in Athen ein mehrheitlich nicht-griechisches, in London ein mehrheitlich nicht-britisches Team anfeuern würde. So dumm und rassistisch sind die Fans nicht.

Da treibst Du es aber ein bisschen weit. Rassismus im Sport ist sicherlich ein ganz dickes Problem, gar keine Frage. Es gibt ja ständig neue Beispiele. Jede Form der Verbundenheit mit Landsmännern direkt negativ als Rassismus auszulegen ist aber völlig daneben. Da geht es vielmehr um Identifikation. Wenn da fünf Griechen in tragenden Rollen für Panathinaikos die Euroleague holen, dann gibt das den Leuten einfach das Gefühl, dass da welche "von ihnen" Großes leisten und mit vollem Herzblut bei der Sache sind. Denen werden dann auch Fehler verziehen. Wenn der Fremde, der mit der eigenen Kultur nichts am Hut hat und für den der Klub nur einer von vielen ist, einfach nur Dienst nach Vorschrift verrichtet, dann sind die Leute da eben ungeduldiger. So tickt der Mensch, und das als Rassismus zu bezeichnen würde den Begriff bis auf's Letzte entwerten. Das weisst Du genau so wie ich. Natürlich spielt die Nationalität nicht zwangsläufig eine Rolle. Das kann über die Jahre wachsen. Aber es dauert eben.

Im Falle des Erfolgs wird sicherlich gerne darüber hinweggeschaut. Wenn Efes Pilsen mit fünf Fremden in der Starting Five die Euroleague gewinnt, dann wird niemand meckern. Aber wehe, man fliegt in der ersten Runde raus. Dann wird da ganz schnell gefragt, ob sich die Gastarbeiter überhaupt bewusst sind für wen sie da spielen, und dann wird der Philosophiewechsel gefordert. Und fehlender Erfolg ist wie gesagt das, was auf die neuen Teams zu Beginn zu kommt. Euroleagueteams sind fast alle in irgendeiner Weise erfolgreich, zumindest im nationalen Wettbewerb.

Rassismus ist ganz nebenbei natürlich nicht nur im Europäischen Sport weit verbreitet. Als ich beispielsweise im Winter 2005/06 in Phoenix beim Spiel Suns-Spurs war, wurde Manu Ginobili derart mit fremdenfeindlichen Hasstiraden beschimpft, das ging auf keine Kuhhaut. Ist aber Offtopic.

Im übrigen kann man ja mal vergleichen, wie viele aktuelle Celtics wirklich aus Boston, oder wieviele Lakers wirklich aus L.A. kommen. Ob sich die Laker-Fans nicht mit Kobe Bryant identifizieren können, nur weil er aus Philadelphia kommt? :rolleyes:
Der Vergleich hinkt ein bisschen gewaltig, oder? Vielmehr müsste er so lauten: Ob sich die Lakers fans nicht mit einem Team voller Serben, Litauer oder Griechen identifizieren können, nur weil sie aus anderen Ländern kommen?
Können sie sicher nicht. Es sei denn, die Jungs holen Titel nach Titel nach Titel. Aber wenn nicht, dann liegt's mit Sicherheit an den soften Euros, und zu wenigen Amerikanern.
 
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stillwater

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In Köln waren 14.000 Zuschauer da, in London letztes Jahr fast 20.000. Zu einem Preseason-Spiel, ohne jegliche Bedeutung, ohne ein "lokales" Team (also ohne ein Team mit lokaler Fanbasis) wohlgemerkt.
Naja, A) wird, wenn man morgen ein Team ein Berlin ohne deutsche Spieler* aufstellt wird, übermorgen keine lokale Fanbasis vorhanden sein. B) Wie viele dieser 14.000 Zuschauer werden regelmäßig kommen oder sich ein Season Ticket um € 2.000,- kaufen? C) Ist ein Preseason-Spiel, ohne jegliche Bedeutung, nicht uninteressant, wenn man zum ersten mal die NBA live sehen kann. Da stell ich mir schon die Frage, ob weitere RS-Spiele, mit nicht viel mehr Bedeutung, interessanter sein werden. Sein wir mal ehrlich: Die europäischen Teams wären Expansions-Teams. In der RS wird für die um einen hohen Pick und etwas Show für die Fans gehen.

*Welcher deutsche oder von mir aus Alba-Spieler soll denn ein wichtiger Baustein in einer NBA-Rotation werden? Und Cuban und Nowitzki werden auch nicht gleich sagen "Kuhl, ein Expansionteam in Deutschland. Dort muss Dirk spielen". Der wird eher auf seinen alten Tagen nen Ring wollen.
 

bender

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Sicherlich waren dies Teams ohne lokale Zuschauerbasis. Eine lokale Fanbasis, die sich übrigens bei einer aus dem Boden gestampften Fanbasis sehr langsam und mühselig entwickelt, vor allem wenn die Ergebnisse dürftig sind. Aber für viele waren diese Spiele die erste und vielleicht lebenslang einzige Möglichkeit, NBA Teams zu sehen. Dafür sind ja auch Leute aus ganz Deutschland nach Köln gepilgert, aber eben nur verhältnismäßig wenige. Fandest Du die 14.000 Zuschauer zufriedenstellend? 14.000 macht hier der Allstarday. Ich für meinen Teil hatte fest mit einer vollen Hütte gerechnet, wenn Iverson und co. hier aufkreuzen.

Gegen Team USA war es ausverkauft, sicher. Aber da waren nicht nur ein Dutzend US-Stars am Start, sondern auch Dirk Nowitzki. Dirk alleine macht schon gegen zweitklassige Gegner locker 11.000er Hallen in Hamburg und Mannheim voll. Das Zuschaueraufkommen beim Spiel Italien - USA in der Kölnarena ein paar Tage vorher (es waren zwischen 14.000 und 15.000) lässt auch eher darauf schließen, dass Dirk hier der war, der den Unterschied gemacht hat.
Ich würde nicht unbedingt sagen, dass das Spiel damals nur wegen Dirk ausverkauft war. Es ging mehr um "unserere Nationalmannschaft" gegen eine andere. Und ein ähnliches Gefühl könnte es geben, wenn in Berlin "unser Team" spielen würde.

Das will ich jetzt keinesfalls garantieren, aber so dumm es unter aller Garantie auszuschließen bin ich auch nicht. Es ist nunmal schwer zu prognostizieren, wie (1.) Olympia 2012 die Basketballpopularität beinflussen wird (denn die European Division würde wohl kaum früher starten), und (2.) wie sich die Basketballpopularität ohnehin bis dahin entwickeln wird. Vielleicht täusche ich mich, aber Basketball ist seit 1992 in Europa ständig populärer geworden. Wo weiß wo wir 2012 sein werden? Und welchen Einfluss letztlich eine NBA-Franchise auf die "große Masse" haben wird, ob dadurch vielleicht viele Nicht-Basketball-Fans erstmals zu Spielen gehen.

Ich will das im Detail nicht beurteilen, schließlich habe ich mich nicht ausführlich damit beschäftigt. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass David Stern die Sache vorher genaustens prüft.

Der Vergleich hinkt ein bisschen gewaltig, oder? Vielmehr müsste er so lauten: Ob sich die Lakers fans nicht mit einem Team voller Serben, Litauer oder Griechen identifizieren können, nur weil sie aus anderen Ländern kommen?
Wieviele Bayern-Fans identifizieren sich eigentlich aktuell mit Lucio, Demichelis, Ribery, Altintop, Toni, Van Bomel, Sagnol usw.?

Wie gesagt, ich denke nicht, dass ein hoher Ausländeranteil zwangsläufig zu mangelndem Zuschauerinteresse führt. Ohnehin sind es die jetzigen BBL-Fans ja gewohnt.
 

stillwater

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Ich würde nicht unbedingt sagen, dass das Spiel damals nur wegen Dirk ausverkauft war. Es ging mehr um "unserere Nationalmannschaft" gegen eine andere. Und ein ähnliches Gefühl könnte es geben, wenn in Berlin "unser Team" spielen würde.
Also komm, ein Retorten-NBA-Team aus Berlin - wahrscheinlich ohne deutschen Spieler - mit der deutschen Nationalmannscht zu vergleichen.. Wobei auch der Gegner ziemlich wichtig war und nicht nur "eine andere" Nationalmannschaft war. Oder kommen zu den Spielen der Nationalmannschaft immer 20.000 Leute? Und nein, ein durchschnitts NBA-Team ist uninteressanter wie ein einmaliger Auftritt einer mit NBA-Stars gespickten US-Nationalmannschaft.

Wieviele Bayern-Fans identifizieren sich eigentlich aktuell mit Lucio, Demichelis, Ribery, Altintop, Toni, Van Bomel, Sagnol usw.?
Ja, und deutsche Aushängespieler hat Bayern keine, ne. Kahn, Lahm, Schweini, Poldi, Klose, who? Dazu hat sich Bayern schon eine kleine Fanbasis erarbeitet und doch etwas Tradition. Und Beckenbauer, Honeß, Rummenigge und Co. gibts auch noch.
 
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Barea

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ich war damals in köln. meiner meinung nach waren 10% wegen der nationalmannschaft da, 40% waren dirk-kiddies und die anderen 50% team usa-bitches. noch nie so viele wanne be gangsta im AI-Trikot auf einem Fleck gesehen! Wahnsinn :D
Zugegeben: ein A.I. /lebron / dwight / barea [ups] könnte die Leute locken. Und ja, bis 2012 kann einiges passieren und den standort basketball weiter fördern. und ja, vll sehen wir die sache in deutschland zu pessimistisch da wir durch die bbl-premiere verknüpfung, köln/gießen/frankfurt-pleite etc. nicht gerade mit nem dicken grinsen durch die gegend laufen.

...

und ich bin mir auch sicher dass stern das zig mal prüft bevor er es in angriff nehmen wird.
dennoch gibt es weit mehr was dagegen spricht als dass es pro argumente gibt. die nba ist ein zutiefst nord-amerikanisches sport-produkt. incl. dem ganzen tam tam des ASG konnte man das eben wieder bewundern.

und nicht das wir uns falsch verstehen: ICH liebe dieses tam tam. genauso wie die nba an sich.
gleichzeitig weiss ich aber auch dass ich eher zu einer minimalen minderheit gehöre, wenn ich nachts um 2.00uhr aufstehe, um großen schwarzen menschen zuzusehen wie sie einen orangenen ball in einen korb schmeißen. ... und daran wird sich bis 2012 oder auch 2020 wenig ändern.
 

robbe

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Da wäre auch noch was. Für Euch NBA-Fans mag das sehr verlockend klingen, NBA auf dem eigenen Kontinent, vielleicht hier und da mal ein Spiel live sehen, und definitiv mehr TV-Präsenz. Ich als Freund des europäischen Basketballs hätte meine Probleme damit, wenn Stern die Expansion tatsächlich irgendwann verwirklichen würde.

Da geht es einerseits um die Euroleague, die möglicherweise eine handvoll (vermutlich zwei bis vier, denn London scheint ja ein ganz heißer Kandidat für eine Euro-Franchise zu sein. Was fatal für das Level des Wettbewerbs wäre, denn die Euroleague ist eine Liga mit sehr starkem Leistungsgefälle. Die schwächeren Teams sind Welten von den Großen entfernt. Panathinaikos, CSKA und Real weg - das wäre ein Desaster.

Andererseits geht es auch um die BBL. Nicht nur die theoretisch mögliche Franchise in der Hauptstadt, die ALBA Berlin mit ziemlicher Sicherheit komplett den Rang ablaufen und auf kurz oder lang ins Jenseits schicken würde. BBL im Fernsehen ist jetzt schon ein heikles Thema, aber dann sicher nicht mehr möglich.

Auf kurz oder lang würden sowohl die europäischen Topwettbewerbe, als auch die BBL an Qualität, an Aufmerksamkeit und damit auch an finanzieller Stärke verlieren.

Wie gesagt, den geneigten NBA-Zuschauer, der mit Euroleague und BBL nichts am Hut hat, interessiert das vielleicht nicht. Da nimmt man für 2 Livespiele im Jahr schon mal in Kauf, dass die nationale Liga zugrunde geht. Aber als Fan des europäischen Balls ist es schwer bis unmöglich, das Vorpreschen der NBA auf eigenes Territorium nicht als Bedrohung zu sehen.
 

k1k0310

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Ex-Hauptstadt
Durch Benders Vergleich mit der Deutschen Nationalmannschaft kam mir Idee eines vielleicht deutschlandweiten Teams mit Sitz in Berlin. Man geht in diesem Fall von vielleicht 60-80 Spielen Pro Saison aus, von denen gut die Hälfte als Heimspiel zu absolvieren wäre. Diese max. 40 Heimspiele ließen sich doch bestimmt verteilen um die Zuschauerzahlen hoch zu halten. Exemplarisch würde das Bedeuten, dass hinterher 10 Spiele in Köln, 10 in München, 10 in Hamburg und die Verbleibenden 10 in Berlin ausgetragen werden. Die Mannschaft hieß dann nicht Berlin XY sonder Germany XY. Wie jetzt genau die Voraussetzungen in den einzelnen Städten sind kann ich nicht genau sagen, aber zumindest in Köln besteht mit der Kölnarena die Möglichkeit ein solches Spiel auszutragen.

Ich persönlich merke deutlich, dass Basketball nur Randsportart ist. In diesem Punkt kann ich nur aus meiner eigenen Erfahrung sprechen, aber ich ich bin der festen Überzeugung, dass es wesentlich einfacher ist sich mit LeBron James oder meinetwegen auch Dirk Nowitzki zu identifizieren, als mit irgend einem Jeff Gibbs, Jason Conley oder was auch immer. Ich bin mir auch relativ sicher, dass NBA Basketball Massen tauglicher ist einfach weil es viel spektakulärer/ästhetischer ist. Und obwohl Basketball in Deutschland nur Randsportart ist ist mir aufgefallen das mehr Kinder anfangen Basketball zu spielen, sodass wir sicherlich in der Lage währen in 10 Jahren mehr Basketball Talente hervorzubringen. Letztendlich halte ich die Idee eine Europeen Division für schwer realisierbar aber nicht für utopisch. Ich könnte mir so etwas vielleicht nicht in 5 Jahren aber in 10-15 auf jeden Fall vorstellen.
 

Redemption

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Noch jemand ist fundiert der Ansicht, dass das ganze Thema Spökes ist und sonst nichts:

NBA-Expansion nach Europa: Nicht in den nächsten zehn Jahren

Deckel zu und wegpacken!:belehr:

Nur weil irgendjemand ohne Argumente der Meinung ist, dass es nicht klappt? Wenn ich in meinem Blog schreibe, dass es funktionieren könnte, ist der Deckel dann wieder auf? Als ob die Meinung dieses Schreiberlings auch nur im Geringsten mehr wert wäre als irgendeine Meinung von den ganzen Usern, die sich hier im Thread geäußert haben. Ich hoffe, dass du nicht jede Meinung im Web 2.0 einfach hinnimmst. Jeder Idiot kann aktuell eine Website haben.
 
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TraveCortex

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Stimme Redemption zu. Es bleibt ein einzelner Blog-Eintrag, der noch nichtmal lang ist, in großer Schrift prangert, damit es mehr wirkt und dass das Stern-Zitat schon die Hälfte des Blogs einnimmt, sagt mMn auch schon was aus.;)
 
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