In Berlin war das doch schon immer so. Ich erinnere mich, 2001 oder 2002 Euro-League-Spiele (oder war das noch Uefa-Pokal?) vor 8000 Zuschauern gesehen zu haben. Da waren 300 Schotten lauter als der Rest des Stadions und in der Marathonkurve brauchte man ein Fernglas, um den nächsten Fan zu entdecken.
Es gibt einfach in Berlin zu viele andere Vergnügungsmöglichkeiten, als dass man sich bei 3 Grad Außentemperatur in das zugige Olympiastadion setzt. Dazu der Fußball, den Dardai spielen lässt...
In Leipzig hätte ich jetzt grundsätzlich mit mehr Leuten gerechnet. Aber das ist eben so, wenn ein Verein nicht historisch gewachsen ist. Viele gehen hin wegen "ey, cool, Europapokal, das schaue ich mir mal an" und diese Nachfrage ist dann auch irgendwann gestillt. Besteht RB Leipzig in 15 Jahren noch, finden sich auch zu so einem Spiel 40000 Leute an, die Stadt an sich hat ja das Potenzial und in der Umgebung gibt es nichts vergleichbares.
Davon ab glaube ich aber auch, dass es zu viel Fußball im Fernsehen gibt. Ich kann mittlerweile jeden Tag mehrere Erstliga- oder Europapokalspiele sehen, wenn ich DAZN und Sky habe. Mache ich aber auch nicht mehr, sondern suche mir (neben den BVB-Spielen) Highlights wie gestern Real-Paris raus. Jeden Tag Fußball schauen ermüdet einen irgendwann.