Der diesjährige ESC schlägt weiter Wellen und lässt dabei so gar nichts aus
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Die Entscheidung der Jurys pro Loreen und gegen Käärijä ist eines, nun kochen auch noch Plagiatsvorwürfe bei Tattoo hoch.
Gegenüber den Songwritern des Gewinnersongs gibt es jedenfalls zahlreiche Plagiatsvorwürfe. Demnach hätte die schwedische ESC-Gewinnerin Loreen ihren Song „Tattoo“ bei ABBA abgekupfert – Oder bei einer ukrainischen Sängerin
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Warum man es allerdings erst jetzt nach dem Sieg an die ganz große Glocke hängt, muss ich nicht verstehen. Schließlich stellte Loreen Tattoo erstmals im 4. Halbfinale der Melodifestivalen vor und das fand am 25. Februar statt. Erste Mashups tauchten kurz danach auf youtube auf. Jetzt damit zu kommen, hat tatsächlich etwas von schlechten Verlierern. (So intensiv hatte ich mich nicht mit dem Event beschäftigt, ich hatte bis heute Morgen noch nichts davon mitbekommen.)
Wenn man bei manchen Songs sagt: Klingt wie tausendmal gehört, scheint das hier tatsächlich der Fall zu sein. Hier 2 Beispiele - Katy Perry und die ukrainische ESC-Teilnehmerin Mika Newton stehen auch noch zur Disposition
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Ok, vielleicht macht sich mal jemand die Mühe und analysiert die weiteren Plätze
. Wahrscheinlich werden sich 100%ige Neukompositionen kaum mehr finden lassen. Aber manchmal isses wirklich auffälliger als bei anderen.
Käärijä erhielt bereits im 1. Halbfinale 7 der 18 12er Wertungen, Loreen 2. Im Finale waren es 18 der 38 Länder im Televoting, die für Finnland 12 Punkte vergaben. Schweden erhielt in keinem Land die Höchstwertung. Eigentlich spricht das eine klare Sprache. (Juryvoting 15 12er für Schweden, 2 für Finnland)
Im vergangenen Jahr war der Sieg der Ukraine ein eindeutiges Statement gegen den Krieg und für die Ukraine, die anderen Songs und die Interpreten, Komponisten waren Statisten in einem Musikwettbewerb. Das Ergebnis der Televoter war auch da eine eindeutige Sprache. Ja, vielleicht brauchte es da den ESC um ein Zeichen zu setzen. Auch wenn mir die anderen Teilnehmer natürlich auch leid taten. Der ESC ist halt (für den einen mehr, den anderen weniger) tatsächlich eine Nebensache, es gibt wichtigere Dinge in diesem Leben.
In diesem Jahr verstummen die Gerüchte aber nicht, dass man im nächsten Jahr zum 50jährigen Abba-Jubiläum den ESC in Schweden stattfinden lassen wollte. Und das wäre für mich ein nicht akzeptabler Grund, um einen Musikwettbewerb ad absurdum zu führen. Aber vielleicht isses auch in dem Fall so, dass man von schlechten Verlierern reden muss. Mich stimmt das sehr nachdenklich. Die EBU muss sich da etwas einfallen lassen. Schade eigentlich um den wirklich schönen Abend, der es eigentlich sein sollte und den wir auch hier hatten.
Ach, und La Zarra steht auch im Mittelpunkt. Auch wenn ihr Song bei Jurys und Televotern gleichermaßen kaum ankam, so sorgt ein (möglicherweise) ausgestreckter Mittelfinger nach dem Televoting für Diskussionsstoff (ab ca. 5:03)