Ach Mensch, das Ganze verleidet einem echt den Spaß an einem eigentlich kultigen Event. Für mich hat Politik in diesem Rahmen nichts zu suchen, auch wenn ich nicht so blauäugig bin zu sagen, dass Politik nicht hinein spielt. Traurig…
Dem stimme ich absolut zu.
Der israelische Beitrag ist einer der besseren in diesem Jahr und rein objektiv könnte ich auch mit diesem Song als Siegersong leben. Es wird der Sängerin und den Komponisten nicht gerecht, wenn man einen solchen angenommenen Ausgang auf „rein politisch motiviert“ herunterbricht. Auch, wenn ich natürlich sehr gut verstehen kann, dass du es mit der kroatisch-schweizerischen Brille gerne anders hättest
@JL13
Ich möchte da aber schon zwei verschiedene Sichtweisen aufzeigen.
1. Rein subjektiv ist Israel ein guter Song. Wäre es ein würdiger Titel? Absolut. Hätte ich Kroatien oder die Schweiz lieber? Natürlich. Aber der beste soll gewinnen.
2. Die Art und Weise, wie das in den letzten 24 Stunden abgeht. Wenn Israel jetzt das Ding holt, wird es mit massiven Nebengeräuschen verbunden sein. Das ist einfach nur störend und ärgerlich. Das wäre es auch, wenn jetzt die Hauptkonkurrenz Aserbaidschan und Portugal heissen würde, also Länder, mit denen ich null am Hut habe. Ich hoffe, dass man es mir verzeiht, dass es so natürlich zusätzlich ärgerlich ist für mich.
Der Israel-Palästina-Konflikt ist ein sehr komplexer, wo es mir extrem schwer fällt dabei zuzusehen, was dort passiert. Weil es auf beiden Seiten viele Unschuldige gibt, die leiden und auf beiden Seiten viele Entscheidungsträger, an deren Händen Blut klebt. Aktivisten beider Seiten machen es sich zu einfach, wenn sie nur einer Seite die Schuld geben. Und der ESC ist eigentlich genau etwas, wo ich mir über so Dinge keine Gedanken machen will, sondern abschalten und Spass haben.
Es hatte schon 2022 ein kleines Geschmäckle, auch wenn da Stefania ein guter Song, wenn auch nicht „mein“ Song war und sich Künstler wie Malik Harris selbst solidarisierten.
Das hatte es. Ich habe es damals schon geschrieben: Der Punkt ist nicht der, dass Stefania gewonne hat. War ein guter Song. Der Punkt war, dass Kalush Orchestra im Kanon hätte furzen können und es nichts am Ergebnis geändert hätte. Unterm Strich ist das eben auch gegenüber den ukrainischen Künstlern und ihrem Lied gegenüber respektlos, auch wenn gut gemeint.
Nach dieser Aktion ist es schon irgendwie richtig, den belgischen Beitrag zu disqualifizieren. Auch wenn mir ebenfalls der Sänger extrem leid tut. Er kann ebenso wenig dafür wie die israelische Sängerin. Der ESC ist die falsche Plattform, um ein Statement abzugeben. Es könnte sich sowieso als kontraproduktiv erweisen, wenn man die aktuellen Zahlen bei den Buchmachern betrachtet.
Ob es eine Disqualifikation war, weiss ich nicht. Belgien hätte damit theoretisch aber gegen EBU-Richtlinien verstossen. Bin aber vorher über einen Twitter-Kanal gestolpert, der auch Verstsösse des israelischen Senders dokumentiert. Das alles ist einfach so unnötig.
Mir ist dabei schon bewusst, dass es Wichtigeres in dieser Welt gibt als einen Songwettbewerb.
Natürlich. Aber der Wettbewerb soll eben für ein bisschen Freude und Abwechslung in der Welt sorgen, die sonst tragisch und traurig genug ist.
geht bzw. ging wohl darum, aber mehr kann ich dazu auch nicht sagen:
Ich habe damit nicht dich gemeint. Wollte nur sagen, dass es theoretisch ganz normale Gründe geben kann, wieso Belgien ausgeschieden ist. Und es kursieren ja tatsächlich schon Verschwörungstheorien in alle Richtungen, die mir den Spass nehmen.