Laut SZ fliegt er nach München und begibt sich dort in Qurantäne. Jeder Normalsterbliche wäre als positiv Getesteter wohl gar nicht ins Flugzeug gekommen. Nun ja, sind halt Profifußballer, die bestimmte Privilegien genießen und für die die "normalen" Coronaregeln nicht gelten. Auch der Umstand, dass Müller angeblich mehrfach hintereinander mit unterschiedlichen Ergebnissen getestet wurde, wirft einige Fragen auf.
Das wirft für mich im Profifußball sehr oft Fragen auf. Nähme man die angeblich "falsch positiven" Tests im Profifußball als Maßstab, käme man zu dem Schluss, dass Coronatests im Allgemeinen eigentlich gar nichts aussagen, weil mindestens 20% der positiven Ergebnisse in Wirklichkeit gar keine Infektionen anzeigen und man genauso weitermachen kann, wie vorher, weil keine Gefahr für niemanden.
Müller ist jetzt eben ein prominentes Beispiel für Sonderrollen und Sonderbehandlungen. Das hat aber mit dem FC Bayern nicht viel zu tun, auch wenn sich das z.B.
@Tuco wohl gerne so wünscht. Die gesamte Branche verhält sich seit Monaten exakt so, wie in diesem Fall. Es ist kein exclusiver "Bayernfall", er taugt aber ob der Prominenz des Spielers sehr gut, um das Blaupausenverhalten der gesamten Branche mal aufzuzeigen. Und darum ist es nicht so verkehrt, dass das jetzt so öffentlich diskutiert und gepusht wird.
Nicht wegen Müller, der kann da persönlich ja nicht viel dafür. Und auch nicht wegen des Vereins, der auch nur das versucht, was andere auch seit Monaten praktizieren (inkl Nationalteams).
Aber weil diese Diskussion irgendwann auch einfach mal geführt werden
muss. So gut die Hygienekonzepte der BL und anderer Profiligen vor fast einem Jahr waren (das waren sie ja wirklich), so kritikwürdig ist die Entwicklung, immer mehr alles auszureizen bis hin zur echten Dreistigkeit.
Der Fußball hat eben bis jetzt leider gar nichts gelernt. Es ist eben keine Demut eingekehrt, kein Verantwortungsbewusstsein, nichts.
Man hat sich mit guten Konzepten vor einem Jahr Sonderrechte und eine hervorragende Position erarbeitet, um den Fußball wieder näher an die Menschen und weg aus der Blase zu führen - und man hat genau gar nichts daraus gemacht, sondern im Gegenteil diese Sonderrolle brutal ausgenutzt und führt das bis heute fort.
Der "Fall Müller" ist kein solcher und es ist auch kein "Fall FC Bayern". Aber er ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich der Profifußball wieder extrem von der Lebenswirklichkeit derer entfernt, die eigentlich seine Essenz begründen: die Millionen ganz normalen Menschen, die diesen Sport einfach lieben.
Von daher würde ich dafür plädieren @Mods die Diskussion eher in den Corona-Fußball-Thread zu verschieben.
Nicht, weil man den FCB nicht kritisieren soll, das sollte man natürlich. Aber weil es nicht um den FC Bayern exclusiv geht, sondern um das Verhalten der gesamten Branche.