Young Kaelin
merthyr matchstick
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Курманжан Датка (Kurmanjan Datka) Biographie Kirgisien (2014) 10/10
Auch mit dem Film Kurmanjan Datka des Regisseurs Shadyk Sher-Niyaz ging es auf Entdeckungsreise.
Weder kannte ich die Nationalheldin Kirgisiens, noch den historischen Film über sie. Diesmal wurde ich positiv überrascht. Das ist schon überragendes Kino, was einem da geboten wird. Mit Sicherheit auch ein Frauenfilm, der für die Anliegen von Frauen unaufgeregt, aber sehr eindrücklich kämpft. Ueberzeugend vor allem deshalb, weil diese offensichtlich sehr weise Frau ihren Ueberzeugungen auch Taten folgen liess.
Der Film lehnt sich weitgehendst an die tatsächliche Biographie. Nach Studium ihres Lebens und dem Abgleich mit dem Film fiel mir jedenfalls wenig auf, mit dem man die Geschichte künstlich aufgepeppt hätte. So in etwa ist ihr Leben wohl tatsächlich verlaufen.
Kurmanjan Datka lebte von 1811 bis 1907, wurde also stolze 96 Jahre alt. Der Film setzt 1816 ein. Die Eltern beklagen sich, sich könnten keinen Sohn bekommen. Der Weise des Ortes tastet das Gesicht der Kleinen ab, er meint, Eure Tochter ist 10 Söhne wert.
Als eine Frau gesteinigt werden soll, taucht ein Amtsträger auf und will wissen, was die Frau denn verbrochen habe. Man schildert ihm den Fall und es stellt sich heraus, dass man entlastende Indizien nicht berücksichtigt hat. Kurmanjan ist Zeuge dieser Szenen. Der Beamte ist Alimbek Datka. Die Frau wird freigesprochen und Kurmanjan und Alimbek lernen sich kennen. Beide sind voneinander beeindruckt, Alimbek fragt, wer sie sei? Sie sagt, sie wäre Kurmanjan, Mamatbais Tochter vom Stamm der Monguschen. Der Grossvater hätte ihr das Lesen beigebracht.
Nach damaligem (und glaubt man den Berichten) noch heutigem Brauch, sollte Kurmanjan zwangsverheiratet werden mit einem Mann der Kulseit hiess und vom Stamm der Bargy war. Kurmanjan gefällt ihr zukünftiger Mann nicht. Als dann auch noch ein anderer Mann in die Jurte einbricht und etwas von ihr will, flieht unsere Heldin, was zu Verstimmungen führt, da sie gegen die Sitte verstossen hat.
Alimbek Datka besitzt eine Vision zur Vereinigung der Stämme Kirgisiens, was damals revolutionär und nicht risikolos war.
Kulseits Beschwerde erreicht den Verwalter Datka. Der meint, Richter Kudaiberdy müsse den Fall untersuchen. Ueberraschend taucht Datka bei Kurmanjan auf. Er sagt zum Bruder: ich hab gehört, Du wärst ein guter Schütze. Wenn Du triffst, setz ich Dich als meine Wache ein und nehm auch Deine Schwester mit. Der Bruder heisst Kamchybek. Da dieser tatsächlich trifft, geschieht es genauso wie angedacht. Alimbek und Kurmanjan passen perfekt zusammen. Es heisst, die beiden hätten sich Zeit ihres Lebens respektiert.
Die bevorstehende Vereinigung der Stämme stösst auf Widerstand. Datka wird als Verräter ausgemacht und man beschliesst, ihn zu töten. Er wird in einen Hinterhalt gelockt und enthauptet.
Auch Kurmanjan stellt man nach. Sie kann sich aber durch einen waghalsigen Sturz von einem Felsen retten.
Der Emir, Muzaffar, erfährt von der Geschichte und fühlt sich beschämt. Er hatte Respekt vor Datka und seiner Frau und beschliesst verkleidet, die Witwe aufzusuchen. Er bringt auch die sterblichen Ueberreste von Alimbek mit und die Sache der Vereinigung der kirgisischen Stämme wird neu aufgegleist, der Sache neues Leben eingehaucht.
Immer wieder kommt es zu Scharmützeln mit den Russen, aber Kurmanjan kann sich mit dem Setup durchsetzen, sich zwar unter die Herrschaft der Russen zu stellen, aber doch relativ unabhängig und von diesen unbehelligt, leben zu können. Auch die kirgisischen Sitten und die Religion sollen von den Russen respektiert werden.
Nicht alle in Kirgisien teilen diese Ansicht. Ihr Sohn wird im Film zu Unrecht angeklagt, an der Tötung von Russen mitgewirkt zu haben. Er wird zum Tod durch den Strang verurteilt. Kurmanjan versucht nicht, ihren Sohn zu retten, sondern geht dieses Opfer ein, um Kirgisien zu retten. Dies hat sich offenbar tatsächlich so zugetragen. Es gibt auch Berichte darüber, dass Kurmanjan der Strangulierung persönlich beiwohnte.
Vor allem auch deshalb wird Kurmanjan in Kirgisien verehrt, weil sie die nationale Sache über ihre persönlichen Interessen gestellt hat.
Mannerheim, der für die Russen arbeitete und der sehr viel von Kurmanjan hielt, ist mit ihr auch auf einem Foto zu sehen. Mannerheim wurde Marschall und 1944 Präsident Finnlands.
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Nun, sowas tolles wie Kurmanjan Datka habe ich selten gesehen. Das ist schon überragendes Kino. Vor allem ist der Film mit sehr viel Liebe gemacht. Viele Details sind wunderschön, genauso wie die junge Darstellerin von Kurmanjan. Da bleibt einem erstmal der Atem weg. Das immer wiederkehrende Motiv des Tigers im Film, die Schönheiten der Natur, der Gewänder, der Jurten. Ein Cast, den ich bei einem so epochalen und grossen Film auch nicht oft sah. Das Drehbuch war einfach perfekt.
Und das Wichtigste: die Story ist vor allem deshalb ein Hit, weil das tatsächliche Leben dieser bemerkenswerten Kurmanjan Datka auch ein Hit war.
Dass die Frauenbewegung sie nicht mehr puscht, verstehe ich nicht.
Im Jahr 1991 wurde Kirgisien eine unabhängige Republik.
Das Budget für dieses Meisterwerk soll 1.5 Millionen USD betragen und in Kirgisien durchaus Anlass zu Diskussionen gegeben haben. Zudem wird dem Regisseur vorgeworfen, er hätte den Film zu patriotisch werden lassen.
Es gibt auch von der historischen Seite her ein paar Punkte, welche im Film bemängelt werden: so soll es in der kirgisischen Tradition keine Steinigungen bei Untreue gegeben habe, sondern da wäre jeweils zwischen den Stämmen ein Krieg ausgebrochen. Auch die runische Schrift, welche im Film gezeigt wird, wäre nur bis zum 12. Jahrhundert verwendet worden.
Trotzdem: der Film ist warmherzig, klug gemacht. Es zeigt etwas vom Lebenswerk dieser eindrücklichen Frau namens Kurmanjan Datka.
Welch ein Geschenk, diesen Film gesehen zu haben.
das ist die richtige kurmanjan datka.
kurmanjan datka trailer
kurmanjan datka - ganzer film
Auch mit dem Film Kurmanjan Datka des Regisseurs Shadyk Sher-Niyaz ging es auf Entdeckungsreise.
Weder kannte ich die Nationalheldin Kirgisiens, noch den historischen Film über sie. Diesmal wurde ich positiv überrascht. Das ist schon überragendes Kino, was einem da geboten wird. Mit Sicherheit auch ein Frauenfilm, der für die Anliegen von Frauen unaufgeregt, aber sehr eindrücklich kämpft. Ueberzeugend vor allem deshalb, weil diese offensichtlich sehr weise Frau ihren Ueberzeugungen auch Taten folgen liess.
Der Film lehnt sich weitgehendst an die tatsächliche Biographie. Nach Studium ihres Lebens und dem Abgleich mit dem Film fiel mir jedenfalls wenig auf, mit dem man die Geschichte künstlich aufgepeppt hätte. So in etwa ist ihr Leben wohl tatsächlich verlaufen.
Kurmanjan Datka lebte von 1811 bis 1907, wurde also stolze 96 Jahre alt. Der Film setzt 1816 ein. Die Eltern beklagen sich, sich könnten keinen Sohn bekommen. Der Weise des Ortes tastet das Gesicht der Kleinen ab, er meint, Eure Tochter ist 10 Söhne wert.
Als eine Frau gesteinigt werden soll, taucht ein Amtsträger auf und will wissen, was die Frau denn verbrochen habe. Man schildert ihm den Fall und es stellt sich heraus, dass man entlastende Indizien nicht berücksichtigt hat. Kurmanjan ist Zeuge dieser Szenen. Der Beamte ist Alimbek Datka. Die Frau wird freigesprochen und Kurmanjan und Alimbek lernen sich kennen. Beide sind voneinander beeindruckt, Alimbek fragt, wer sie sei? Sie sagt, sie wäre Kurmanjan, Mamatbais Tochter vom Stamm der Monguschen. Der Grossvater hätte ihr das Lesen beigebracht.
Nach damaligem (und glaubt man den Berichten) noch heutigem Brauch, sollte Kurmanjan zwangsverheiratet werden mit einem Mann der Kulseit hiess und vom Stamm der Bargy war. Kurmanjan gefällt ihr zukünftiger Mann nicht. Als dann auch noch ein anderer Mann in die Jurte einbricht und etwas von ihr will, flieht unsere Heldin, was zu Verstimmungen führt, da sie gegen die Sitte verstossen hat.
Alimbek Datka besitzt eine Vision zur Vereinigung der Stämme Kirgisiens, was damals revolutionär und nicht risikolos war.
Kulseits Beschwerde erreicht den Verwalter Datka. Der meint, Richter Kudaiberdy müsse den Fall untersuchen. Ueberraschend taucht Datka bei Kurmanjan auf. Er sagt zum Bruder: ich hab gehört, Du wärst ein guter Schütze. Wenn Du triffst, setz ich Dich als meine Wache ein und nehm auch Deine Schwester mit. Der Bruder heisst Kamchybek. Da dieser tatsächlich trifft, geschieht es genauso wie angedacht. Alimbek und Kurmanjan passen perfekt zusammen. Es heisst, die beiden hätten sich Zeit ihres Lebens respektiert.
Die bevorstehende Vereinigung der Stämme stösst auf Widerstand. Datka wird als Verräter ausgemacht und man beschliesst, ihn zu töten. Er wird in einen Hinterhalt gelockt und enthauptet.
Auch Kurmanjan stellt man nach. Sie kann sich aber durch einen waghalsigen Sturz von einem Felsen retten.
Der Emir, Muzaffar, erfährt von der Geschichte und fühlt sich beschämt. Er hatte Respekt vor Datka und seiner Frau und beschliesst verkleidet, die Witwe aufzusuchen. Er bringt auch die sterblichen Ueberreste von Alimbek mit und die Sache der Vereinigung der kirgisischen Stämme wird neu aufgegleist, der Sache neues Leben eingehaucht.
Immer wieder kommt es zu Scharmützeln mit den Russen, aber Kurmanjan kann sich mit dem Setup durchsetzen, sich zwar unter die Herrschaft der Russen zu stellen, aber doch relativ unabhängig und von diesen unbehelligt, leben zu können. Auch die kirgisischen Sitten und die Religion sollen von den Russen respektiert werden.
Nicht alle in Kirgisien teilen diese Ansicht. Ihr Sohn wird im Film zu Unrecht angeklagt, an der Tötung von Russen mitgewirkt zu haben. Er wird zum Tod durch den Strang verurteilt. Kurmanjan versucht nicht, ihren Sohn zu retten, sondern geht dieses Opfer ein, um Kirgisien zu retten. Dies hat sich offenbar tatsächlich so zugetragen. Es gibt auch Berichte darüber, dass Kurmanjan der Strangulierung persönlich beiwohnte.
Vor allem auch deshalb wird Kurmanjan in Kirgisien verehrt, weil sie die nationale Sache über ihre persönlichen Interessen gestellt hat.
Mannerheim, der für die Russen arbeitete und der sehr viel von Kurmanjan hielt, ist mit ihr auch auf einem Foto zu sehen. Mannerheim wurde Marschall und 1944 Präsident Finnlands.
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Nun, sowas tolles wie Kurmanjan Datka habe ich selten gesehen. Das ist schon überragendes Kino. Vor allem ist der Film mit sehr viel Liebe gemacht. Viele Details sind wunderschön, genauso wie die junge Darstellerin von Kurmanjan. Da bleibt einem erstmal der Atem weg. Das immer wiederkehrende Motiv des Tigers im Film, die Schönheiten der Natur, der Gewänder, der Jurten. Ein Cast, den ich bei einem so epochalen und grossen Film auch nicht oft sah. Das Drehbuch war einfach perfekt.
Und das Wichtigste: die Story ist vor allem deshalb ein Hit, weil das tatsächliche Leben dieser bemerkenswerten Kurmanjan Datka auch ein Hit war.
Dass die Frauenbewegung sie nicht mehr puscht, verstehe ich nicht.
Im Jahr 1991 wurde Kirgisien eine unabhängige Republik.
Das Budget für dieses Meisterwerk soll 1.5 Millionen USD betragen und in Kirgisien durchaus Anlass zu Diskussionen gegeben haben. Zudem wird dem Regisseur vorgeworfen, er hätte den Film zu patriotisch werden lassen.
Es gibt auch von der historischen Seite her ein paar Punkte, welche im Film bemängelt werden: so soll es in der kirgisischen Tradition keine Steinigungen bei Untreue gegeben habe, sondern da wäre jeweils zwischen den Stämmen ein Krieg ausgebrochen. Auch die runische Schrift, welche im Film gezeigt wird, wäre nur bis zum 12. Jahrhundert verwendet worden.
Trotzdem: der Film ist warmherzig, klug gemacht. Es zeigt etwas vom Lebenswerk dieser eindrücklichen Frau namens Kurmanjan Datka.
Welch ein Geschenk, diesen Film gesehen zu haben.
das ist die richtige kurmanjan datka.
kurmanjan datka trailer
kurmanjan datka - ganzer film
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