Fernweh: das asiatische und ozeanische Kino


Young Kaelin

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Курманжан Датка (Kurmanjan Datka) Biographie Kirgisien (2014) 10/10 flagge-kirgistan-wehende-flagge-15x23.gif

kurmanja datka.jpg


Auch mit dem Film Kurmanjan Datka des Regisseurs Shadyk Sher-Niyaz ging es auf Entdeckungsreise.
Weder kannte ich die Nationalheldin Kirgisiens, noch den historischen Film über sie. Diesmal wurde ich positiv überrascht. Das ist schon überragendes Kino, was einem da geboten wird. Mit Sicherheit auch ein Frauenfilm, der für die Anliegen von Frauen unaufgeregt, aber sehr eindrücklich kämpft. Ueberzeugend vor allem deshalb, weil diese offensichtlich sehr weise Frau ihren Ueberzeugungen auch Taten folgen liess.

Der Film lehnt sich weitgehendst an die tatsächliche Biographie. Nach Studium ihres Lebens und dem Abgleich mit dem Film fiel mir jedenfalls wenig auf, mit dem man die Geschichte künstlich aufgepeppt hätte. So in etwa ist ihr Leben wohl tatsächlich verlaufen.

Kurmanjan Datka lebte von 1811 bis 1907, wurde also stolze 96 Jahre alt. Der Film setzt 1816 ein. Die Eltern beklagen sich, sich könnten keinen Sohn bekommen. Der Weise des Ortes tastet das Gesicht der Kleinen ab, er meint, Eure Tochter ist 10 Söhne wert.

Als eine Frau gesteinigt werden soll, taucht ein Amtsträger auf und will wissen, was die Frau denn verbrochen habe. Man schildert ihm den Fall und es stellt sich heraus, dass man entlastende Indizien nicht berücksichtigt hat. Kurmanjan ist Zeuge dieser Szenen. Der Beamte ist Alimbek Datka. Die Frau wird freigesprochen und Kurmanjan und Alimbek lernen sich kennen. Beide sind voneinander beeindruckt, Alimbek fragt, wer sie sei? Sie sagt, sie wäre Kurmanjan, Mamatbais Tochter vom Stamm der Monguschen. Der Grossvater hätte ihr das Lesen beigebracht.

Nach damaligem (und glaubt man den Berichten) noch heutigem Brauch, sollte Kurmanjan zwangsverheiratet werden mit einem Mann der Kulseit hiess und vom Stamm der Bargy war. Kurmanjan gefällt ihr zukünftiger Mann nicht. Als dann auch noch ein anderer Mann in die Jurte einbricht und etwas von ihr will, flieht unsere Heldin, was zu Verstimmungen führt, da sie gegen die Sitte verstossen hat.

Alimbek Datka besitzt eine Vision zur Vereinigung der Stämme Kirgisiens, was damals revolutionär und nicht risikolos war.

Kulseits Beschwerde erreicht den Verwalter Datka. Der meint, Richter Kudaiberdy müsse den Fall untersuchen. Ueberraschend taucht Datka bei Kurmanjan auf. Er sagt zum Bruder: ich hab gehört, Du wärst ein guter Schütze. Wenn Du triffst, setz ich Dich als meine Wache ein und nehm auch Deine Schwester mit. Der Bruder heisst Kamchybek. Da dieser tatsächlich trifft, geschieht es genauso wie angedacht. Alimbek und Kurmanjan passen perfekt zusammen. Es heisst, die beiden hätten sich Zeit ihres Lebens respektiert.

Die bevorstehende Vereinigung der Stämme stösst auf Widerstand. Datka wird als Verräter ausgemacht und man beschliesst, ihn zu töten. Er wird in einen Hinterhalt gelockt und enthauptet.

Auch Kurmanjan stellt man nach. Sie kann sich aber durch einen waghalsigen Sturz von einem Felsen retten.

Der Emir, Muzaffar, erfährt von der Geschichte und fühlt sich beschämt. Er hatte Respekt vor Datka und seiner Frau und beschliesst verkleidet, die Witwe aufzusuchen. Er bringt auch die sterblichen Ueberreste von Alimbek mit und die Sache der Vereinigung der kirgisischen Stämme wird neu aufgegleist, der Sache neues Leben eingehaucht.

Immer wieder kommt es zu Scharmützeln mit den Russen, aber Kurmanjan kann sich mit dem Setup durchsetzen, sich zwar unter die Herrschaft der Russen zu stellen, aber doch relativ unabhängig und von diesen unbehelligt, leben zu können. Auch die kirgisischen Sitten und die Religion sollen von den Russen respektiert werden.

Nicht alle in Kirgisien teilen diese Ansicht. Ihr Sohn wird im Film zu Unrecht angeklagt, an der Tötung von Russen mitgewirkt zu haben. Er wird zum Tod durch den Strang verurteilt. Kurmanjan versucht nicht, ihren Sohn zu retten, sondern geht dieses Opfer ein, um Kirgisien zu retten. Dies hat sich offenbar tatsächlich so zugetragen. Es gibt auch Berichte darüber, dass Kurmanjan der Strangulierung persönlich beiwohnte.

Vor allem auch deshalb wird Kurmanjan in Kirgisien verehrt, weil sie die nationale Sache über ihre persönlichen Interessen gestellt hat.

Mannerheim, der für die Russen arbeitete und der sehr viel von Kurmanjan hielt, ist mit ihr auch auf einem Foto zu sehen. Mannerheim wurde Marschall und 1944 Präsident Finnlands.

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Nun, sowas tolles wie Kurmanjan Datka habe ich selten gesehen. Das ist schon überragendes Kino. Vor allem ist der Film mit sehr viel Liebe gemacht. Viele Details sind wunderschön, genauso wie die junge Darstellerin von Kurmanjan. Da bleibt einem erstmal der Atem weg. Das immer wiederkehrende Motiv des Tigers im Film, die Schönheiten der Natur, der Gewänder, der Jurten. Ein Cast, den ich bei einem so epochalen und grossen Film auch nicht oft sah. Das Drehbuch war einfach perfekt.

Und das Wichtigste: die Story ist vor allem deshalb ein Hit, weil das tatsächliche Leben dieser bemerkenswerten Kurmanjan Datka auch ein Hit war.

Dass die Frauenbewegung sie nicht mehr puscht, verstehe ich nicht.

Im Jahr 1991 wurde Kirgisien eine unabhängige Republik.

Das Budget für dieses Meisterwerk soll 1.5 Millionen USD betragen und in Kirgisien durchaus Anlass zu Diskussionen gegeben haben. Zudem wird dem Regisseur vorgeworfen, er hätte den Film zu patriotisch werden lassen.

Es gibt auch von der historischen Seite her ein paar Punkte, welche im Film bemängelt werden: so soll es in der kirgisischen Tradition keine Steinigungen bei Untreue gegeben habe, sondern da wäre jeweils zwischen den Stämmen ein Krieg ausgebrochen. Auch die runische Schrift, welche im Film gezeigt wird, wäre nur bis zum 12. Jahrhundert verwendet worden.

Trotzdem: der Film ist warmherzig, klug gemacht. Es zeigt etwas vom Lebenswerk dieser eindrücklichen Frau namens Kurmanjan Datka.

Welch ein Geschenk, diesen Film gesehen zu haben.

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das ist die richtige kurmanjan datka. :beten:

kurmanjan datka trailer

kurmanjan datka - ganzer film

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The blue umbrella Kurzfilm Oman 8.0 flagge-oman-wehende-flagge-15x23.gif

türkisblauer regenschirm (Copy) (Copy).jpg



Für das Werk "der blaue Regenschirm" aus dem Oman konnte ich bis anhin keinen Urheber ausfindig machen. Ebensowenig konnte ich ein Filmposter finden, weshalb ich ausnahmsweise einfach einen beliebigen türkis-farbigen Regenschirm aus dem Internet als Plakat poste.

Mir scheint der Kurzfilm pädagogisch wertvoll zu sein. Zudem hätte ich gerade aus dem Oman vieles erwartet, aber nicht so einen im Grunde recht mutigen und tapferen Beitrag. Einmal mehr wurden da meine Vorurteile widerlegt.

In der Geschichte besitzen alle weisse Regenschirme, mit Ausnahme unserer Heldin Hajer. Ihr Regenschirm ist türkisblau.
Zweifellos ein Symbol der Andersartigkeit, des "aus der Reihe" tanzen.

Die Nachricht verbreitet sich auf Twitter: Hajer spaziert mit einem türkisblauen Regenschirm. Die Meldung gleicht einer gefühlten Sensation. Selbst die Kollegin Hajers empfiehlt ihr, die Farbe des Regenschirmes zu wechseln, worauf Hajer ihren Regenschirm schliesst.

Sie erinnert sich an folgenden Dialog:

Der Vater: hey Süsse, wie war Dein Tag? gut?
Die kleine Hajer sagt: Daddy, ich habe beschlossen, eine Doktorin zu werden.
Warum? anwortet der Vater.
In der Schule sagte man, dass Mädchen besser Lehrerinnen werden sollten.
Also wollten alle Mädchen Lehrerinnen werden.
Der Vater wendet ein: aber wenn alle von Euch Lehrerinnen werden wollten, wer würde sich denn dann um kranke Leute kümmern?
Und wer würde um Rechte kämpfen?
Wer würde dieses Land aufbauen?
Du willst wirklich Deinen Zukunftstraum ändern, weil die sagten, was Du in Zukunft zu sein hättest?
Ich sag Dir was, vielleicht wirst Dus jetzt nicht verstehen, aber manchmal zwingt Dir die Gesellschaft viele sinnlose und falsche Sachen auf.
Daher, würde dies später schlechte Folgen haben, wie weisse Schirme....
Jeder hat sie, aber niemand weiss, wieso die alle die gleiche Farbe haben oder gleich aussehen sollten.
Unterschiedlich zu sein, ist ein gutes Ding!

Gott hat uns nicht verschieden gemacht, dass wir alle Kopien voneinander werden.
Damit Du Dich an meine Worte erinnerst. möchte ich, dass du diesen Schirm nimmst und ihn bei Dir behältst. ......

Das war die Vorgeschichte, wie Hajer zu ihrem blauen Schirm kam.

Sie spannt ihren türkisblauen Schirm wieder auf.

Vermutlich stehen die weissen Schirme für eine Art, angepasst zu sein, wo es im Grunde keinen Grund dafür gibt.
Beide Regenschirme erfüllen die gleiche Funktion.

the blue umbrella short oman
 
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Young Kaelin

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Words from the last generation Doku Kiribati (2017) 9/10 flagge-kiribati-wehende-flagge-15x23.gif

kiribati_words_from_the_last_generation_s-280332948-large (1).jpg


Bei der Durchsicht der Filme über die Inseln Ozeaniens stiess ich immer wieder auf die Problematik des Klimawandels.

Viele Inseln sind von steigenden Meeresspiegeln betroffen, so auch das Land Kiribati.

Unter der Regie von Aurora Brachman und Bradley King ist eine hemdsärmelige, aber sehenswerte 25-minütige Dokumentation entstanden, wie einzelne kiribatische Jugendliche und ein interessanter Professor namens Teweiariki Teaero als Zeitzeugen ihre Lage und die Zukunft Kiribatis sehen.

Der Professor Teaero führt aus, dass das Land Kiribati aus 3.5 Millionen km2 Ozean und nur ca. 840 quadrat Meilen Land bestehe. Es hätte also wenig Land, dafür viel Ozean. Das erste Merkmal, mit welchem sich die Klimaveränderung zeigen würde, sei die Erosion eines Teils der Uferlinie. Das würde zu einer Reduktion des kostbaren Landes führen. Ferner hätte die Klimaveränderung auch einen Einfluss auf ihr traditionelles Wissen, welches schlussendlich (drohe), verloren zu gehen. Dies sei jenes, vor welchem sie sich fürchteten, weil sie wichtige Aspekte ihrer Kultur verlieren würden. Langfristig, könne es sein, dass man jene Inseln evakuieren müsse, welches einen Kulturverlust im grossen Stil und für ihn auch einen Verlust generell für die Menschheit bedeute.

Alle interviewten Jugendlichen zeigen sich besorgt über ihre Zukunft und alle denken an zukünftige Generationen und ihre Prämissen, mit denen die dann leben werden. Ein Mädchen sagt sogar, dass sie keine Kinder wolle, solange das Problem nicht gelöst sei, weil sich nicht möchte, dass die in der gleichen Angst leben müssten, wie sie. Man habe gehört, dass es möglich wäre, dass Kiribati in 30-50 Jahren verschwunden sei. Alle scheinen mit ihrem Kiribati sehr eng verbunden zu sein und alle kommen sehr sympathisch, authentisch rüber. Die Einwohner würden einander gut helfen. Der Professor weist auch darauf hin, dass das Wort für Land und jenes für Leute auf Kiribati das Gleiche sei. Ebenso ist er sichtbar stolz auf seine Wortkreation aid-diction, welches sich aus aid und addiction zusammensetzt.

Dass die Zeit drängt, ist klar, wenn man die Bilder sieht, welche bei einer Ueberschwemmung entstanden. Es wird berichtet, dass das Gemüse ebenso kaputt gegangen sei wie kleinere Pflanzen. Die Wasserqualität sei wegen dem höheren Salzgehalt schlechter geworden, die Leute müssten mitunter wegen dem höheren Wasserpegel in andere Häuser ziehen. Die meisten hätten kein Geld und seien bei der Ernährung auf Kokosnüsse und Pandanas angewiesen.

Die Konzepte zur Lösung erscheinen vage. Ein Junge will Ingenieur werden. Er hätte von einem Plan der Japaner gehört, schwebende Städte zu bauen.

Der Professor hält die Hilfe mit Geldern für wichtig, möchte aber diese Gelder mehr als Hilfe zur Selbsthilfe verwendet sehen.

Auffällig, mit wieviel Empathie aber auch Furcht die Jungen sprechen. Man schämt sich, für das Bitten um Hilfe, welche man dringend braucht, man will es irgendwann zurückzahlen, aber weiss nicht wie. Sollte man wirklich wegziehen und die Insel verlassen müssen, macht man sich Gedanken, wie man im neuen Land aufgenommen werde und legt Wert auf die Feststellung, dass man ehrbare Leute sei und man sich vor ihnen nicht fürchten müsse.

Einer sagt auch, er möchte auf der Insel begraben werden und der Professor sieht einen Wegzug als Letzte aller Möglichkeiten.

Für mich blieb der Eindruck von formidablen Menschen, deren Herzen wahre Schätze zu sein scheinen. Dass die dort ausbaden müssen, was wir klimamässig alles so verbrechen, ist schlimm. Der Professor spricht auch von einer neuen Form des Neo-Kolonialismus und ich glaube zu verstehen, was er meint. Ich werde nicht munterer dabei.

Meine Furcht ist es, dass ausser viel bla bla bla des meisten Teiles der Weltgemeinschaft nicht viel Substanzielles herausschaut und anders als die Kultur Kiribatis, alle weiterhin im Wesentlichen nur für sich schauen.

Das Eindringlichste, Schönste haben die Filmemacher aber für den Schluss aufgehoben: Die Bilder von zig Einwohnern von Kiribati. Das war irgendwie unglaublich schön und traurig zugleich.

Ich komme mir ähnlich hilflos vor, wie die Leute dort. Dass ich nicht so direkt betroffen bin wie die Leute dort, mag es für mich vordergründig einfacher machen, aber die Schuld lastet auf den Schultern und ich kann spätestens seit diesem Film nicht behaupten, ich hätte nichts gewusst und hätte niemanden von dort je gesehen.

kiribati words of the last generation
 
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sistahfan

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Im Zuge des sehr beeindruckenden "Parasite" hat man sich diese Woche auch den südkoreanischen "Burning" angesehen - der war aber nichts.
 

Who

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Rain of the Children (Vincent Ward, NZ 2008)

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Unfassbar spannendes Werk trotz eigtl sehr 'überholter' Mittel wie Reenactments. Zum einen ist die Geschichte ein unfassbarer 6er im Lotto (Junger Filmemacher dreht Film über alte Maori und unter Schizophrenie leidendem erwachsenen Sohn, erfährt dann 2 Jahrzehnte später wen er da vor der Kamera hatte: Frau des Sohnes des letzten großen Maori-Propheten/'Widerstandskämpfers'), zum anderen verknüpft der Film exzellent die Spiritualität der Maori (die ja btw ganz faszinierend auch das Christentum für sich eingewoben haben) mit der 'Spiritualität' des Mediums Film als Brücke zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Im Endeffekt besteht der Film aus 3 Ebenen: Aufnahmen aus dem ersten Filmprojekt, neue Aufnahmen heute an den Schauplätzen bzw Interviews mit Zeitzeugen, sowie Reenactments der Lebensgeschichte der Frau und ihres Sohnes. Dadurch Sozialstudie meets Geschichtsstunde meets Film. Das Ganze visuell sehr beeindruckend mit toller Verknüpfung von Film und Fotografie.

Wem der Name Vincent Ward bekamnt vorkommt, der hat u.a. den für 2 Oscars nominierten "What Dreams May Come" mit Robin Williams gedreht und den Grundstein der Story für Alien 3 gelegt (das Script wurde dann abgeändert, nicht zwingend zum besseren), auch Last Samurai von ihm ausgehend als Projekt.
Komplett tragisch, dass er seit 2008 keinen Film gemacht hat und sich eher KunstProjekten und Fotografie gewidmet hat.
 
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Young Kaelin

merthyr matchstick
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Nauru: Die kleinste Republik der Welt Doku Nauru (2017) 8/10 flagge-nauru-wehende-flagge-15x23.gif

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Nauru zählte im Jahr 2018 nur 12704 Einwohner, die Fläche des Landes beträgt lediglich 21.10 km2 und ist tatsächlich die kleinste Republik der Erde. Geschichtlich interessant ist, dass Nauru 1888 mal Protektorat des Deutschen Reiches war. Zur Blüte brachte es das Land wegen der Phosphatbestände. Als die abgebaut waren, verarmte das Land mehr und mehr. Aber nun zur Doku:

Man erfährt in dieser recht launig gemachten Doku:

- die Landebahn wird auch als Sportplatz genutzt, da nur dreimal die Woche Flieger landen. Die Landebahn ist nur 2 Km kurz und ist gleichzeitig der einzige Sportplatz der Insel.
- ein Umrundung der Insel mit dem Auto dauert ca. 15 Minuten, Tempolimit ist 40 km/h.
- auf der Insel gibt es keine einzige Ampel.
- im Schnitt fährt jeder Einwohner offenbar aus Langeweile und Freizeitbeschäftigung 6000 km im Monat.
- es gibt keine Alkoholkontrollen.
- Nauru war mal das reichste Land der Welt.
- Naurus Phosphat ist das Reinste weltweit.
- Obwohl Nauru in der Südsee liegt, gibt es praktisch keine Touristen. Dies liegt daran, weil die 2 Hotels schäbig sind und die Anreise teuer ist. Die Strände sind verschmutzt. Die Natur wirkt wenig einladend.
- die Frauen spielen gerne Bingo.
- auf der Insel gibt es keine Diskotheken.
- nirgendwo auf der Welt leben im Schnitt mehr dicke Menschen als auf Nauru. über 70 % der Bevölkerung gilt als fettleibig. Mehr als 90 % der Bevölkerung hat Uebergewicht. Der Grund dafür ist wohl die falsche Ernährung. Man isst Dosenfleisch. Obst und Gemüse ist auch darum kaum in den Regalen vorhanden, weil die Versorgung damit einfach nicht klappt, da man es importieren muss.
- die Selbstversorgung scheitert daran, dass die Bewohner nicht wissen, wie man Gemüse anbaut. Das Interesse am Gemüsebau ist bescheiden. Stattdessen isst man Dosenfleisch, Reis und Spiegelei. Man möge auch Frittiertes und die Portionen sollen nach Möglichkeit sehr gross sein.
- wer durchs Nass fährt und einen anderen bespritzt, muss ins Gefängnis.

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Nun, etwas erschreckt ist man dann doch, ob der Ignoranz und auch der Interessenlosigkeit der Bewohner. Eigentlich schade, denn ich werde das Gefühl nicht los, dass mit etwas Neugier und Interesse an der Landwirtschaft, mit etwas mehr Liebe zur Natur, dort einiges zu bewegen wäre.

Nauru, die kleinste Republik der Welt
 
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Young Kaelin

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Loimata Natia (Silent Cries) Beziehungsdrama Samoa (2011) 6,5 flagge-samoa-wehende-flagge-15x30.gif

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Der Filma aus Samoa, Loimata Natia, beruht auf einer wahren Begebenheit und handelt im Wesentlichen von einer Beziehungsgeschichte und einer Vergewaltigung. Das Werk kommt hemdsärmelig daher.

Regisseurin des Films war Bernadette "Ini" Scanlan.

Luana Lepou ist eine hervorragende 15 Jahre alte Schülerin. Sie lebt zusammen mit ihrer älteren Schwester, Sina, und ihrer Mutter Susana. Der Vater ist kürzlich verstorben.

Luana fällt auf, dass sich Sina verändert hat. Sie spricht sie darauf an, um zu erfahren, dass die Beziehung von Sina zu ihrem bis anhin liebevollen Freund Limu Lualua sich von einer anfänglich nicht ernsthaften, zu einer seriösen verändert habe.

Limu will Sina seiner Familie vorstellen. Es wäre das erste Mal in seinem Leben, dass er der Familie seine Freundin vorstelle. Er liebe sie.

Sinas Mutter denkt, dass Limu eine gute Wahl sei und freut sich für Sina, dass diese offenbar einen guten Mann gefunden habe. Es kommt zu einer romantischen Hochzeit mit Sina. Luana gibt die Nebenhochzeiterin ab.

Limu zieht ins Haus der Braut ein. Das Verhältnis zwischen Sina und Limu kühlt sich allerdings schnell ab. Nach 3 Monaten stecken die zwei schon in der Krise. Man streitet sich oft und Limus Verhalten hat sich stark verändert. Er beginnt zu trinken und ist respektlos.

Eines Tages geht Sina mit ihrer Mutter etwas Luft schnappen. Limu ist mit Luana allein im Haus und fällt über Luana her, aber diese kann gerade noch flüchten. Als Luana der Mutter steckt, was passiert ist, rät sie Luana, sich von Limu fern zu halten. Sina glaubt ihr die Geschichte nicht.

Limu beteuert, dass er Sina lieben würde und Luana wolle sie nur auseinander bringen. Onkel Palauli kommt zu Besuch und fragt, was mit Luana los sei. Sie hätte sich in der Schule massiv verschlechtert von einer A zu einer C.

Die Mutter Susana und Sina gehen Bingo spielen. Onkel Palauli spricht mit Luana, muss aber wegen Verpflichtungen gehen. Luana hat Angst, alleine mit Limu im Haus zu bleiben und bittet Palauli zu bleiben, aber der hat nunmal einen Termin und geht.

In der Folge schlägt Limu Luana und vergewaltigt sie. Luana ruft Ihre Cousine Lina an, aber die nimmt das Telefon nicht ab. Niemand hat Zeit, niemand ist verfügbar. Luana hinterlässt eine Mitteilung an Palauli und versucht sich, die Adern aufzuschneiden.

Nachdem sie heimkam, entdeckt Susana die schwerverletzte Luana. Onkel Palauli bringt sie ins Krankenhaus. Luana überlebt und wird bei Onkel Palauli und Tochter Lina untergebracht.

Limu wird von der Polizei verhaftet.

Alle Familienangehörigen fühlen sich schuldig, die Sache nicht ernst genug genommen zu haben, man habe Luana nicht zugehört, ihr nicht geglaubt.

Luana meint, sie hätte nicht gewusst, an wen sie sich wenden könne. Sie hätte gedacht, niemand würde sich für sie interessieren. Halt hat sie bei Gott gefunden und verspricht, eine bessere Person zu werden.

Palauli sagt, man würde Limu vor Gericht bringen.

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Ich habe den Film 2-3 mal gesehen. Bei ersten Mal war ich nicht so begeistert. Die Geschichte selber ist eigentlich ganz gut, die Szene mit dem Selbstmordversuch eindrücklich.

Dennoch, ich fand, das Drehbuch hätte seine Schwächen. Einzelne Schauspieler-Leistungen fand ich richtig schwach. Für mich steckte zuwenig Herzblut im Film, das war für mich alles dramaturgisch zu mau, zu unprofessionell.

Beim 2. und 3. Mal hab ich beschlossen, meinen europäischen Denkansatz, meine europäische Sicht der Dinge mal aufzugeben und mich in die Leute dort hineinzuversetzen.

Viel besser wurde es nicht, aber ein wenig.

Der Film hat immerhin ein Novum, welches ich so noch nicht gesehen habe: die Schauspieler sprechen in munterer Abfolge direkt in die Kamera, vermutlich um dem Film mehr Authenzität zu geben.

Je nachdem, kann das einen Ueberraschungseffekt haben. Bei diesem Film fand ichs unpassend.

Insgesamt fand ich den Film nicht sehr gut. Ich würde ihn nicht empfehen.

loimata natia - ganzer film engl. subs.
 
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Amer: An Arabian Legend Pferdefilm Qatar (2015) flagge-katar-wehende-flagge-15x23.gif

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Das Araberhengst Amer soll den meisten Einfluss auf die arabische Geschichte in Sachen Pferderennen hinterlassen haben.

Amer lebte von 1984 bis 2017, wurde also 33 Jahre alt, was für ein Pferd sehr viel sein soll.

Zwar hat das Pferd selber bei 13 Starts immerhin 9 Siege erzielt, die Hauptmeriten dieses aussergewöhnlichen Pferdes hätten aber in der Zucht gelegen. Amer erzielte Deckprämien von bis zu 60000 USDollar und hat mehr als 130 Champions hervorgebracht.

Sieben Qatar Arabien World Cup Gewinner sind seine Söhne oder Grosssöhne. Besonders Dahess, Af Albahar, Majd Al Arab oder Al Mourtajez haben sich einen Namen gemacht.

Da das Pferd mitunter dermassen überlegen war, wurde die Reinrassigkeit des Pferdes angezweifelt. Allerdings dürfte dies mittlerweile als widerlegt gelten.

Amers Vater war Wafi, die Mutter hiess Bushra, beides reinrassige Araber Pferde.

Valerie Bunting, eine bekannte Pferdetrainerin, meint, Amer wäre zweifellos das beste Pferd gewesen, das sie je trainierte. Amers beste Distanz wäre jene einer Meile gewesen. Zwischen 1989 und 1990 hätte der Hengst in Qatar 5 Rennen gewonnen und einmal den zweiten Platz belegt. von 1991 bis 1996 hätte er wegen administrativer Hürden nicht laufen können. Er wurde nach Grossbritannien geschickt, als er bereits 12 Jahre alt war. Man hätte ihn in Rennen laufen lassen, wo eine Siegchance bestand. So hätte man ihn beispielsweise in Frankreich nie starten lassen.

Amer wäre einfach zu trainieren und cool gewesen. Wie alle reinrassigen Araberpferde hätte er über eine hohe Intelligenz verfügt. Auch sie meint, er wäre als Zuchthengst besser gewesen, als auf der Pferderennbahn.

Die Achillesferse von Amer war ein Fuss, den er sich verletzte und der Pflege bedurfte. Die Hufinfektionen werden dem Umstand zugeschrieben, dass die Pferde aus Regionen mit hoher Luftfeuchtigkeit kommen.

Die Bilder im Film zeigen, was für einen sagenhaften Speed Amer entwickeln konnte, das war schon aussergewöhnlich.

In Qatar ist dieses Pferd wohl schon was ganz Besonderes.

Gute Dokumentation, die mir gefallen hat. Für Pferdeliebhaber durchaus zu empfehlen.

Amer: an arabian legend

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'Aho'eitu Mystik Tonga (2015) 8.5 flagge-tonga-wehende-flagge-15x23.gif

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Wer Mystik mag, ist mit dem Kurzfilm von Jeremiah Tauamiti und Vea Mafile'o gut bedient.

Erzählt wird die Legende von 'Aho'eitu.

Der Film beginnt damit, dass unser Held, 'Aho'eitu, seine Mutter Vae'popua fragt, wer denn sein Vater sei und wo dieser denn leben würde.

Die Mutter hatte immer Angst vor dieser Frage und davor, dass ihr Sohn sie verlassen würde.
Nun, sie erzählt ihrem Sohn, dass er der Sohn Tangaloas sei, dem Gott Tangaloa, der im Himmel wohne und alles erschaffen habe, dem Gott, der ihnen alles zu Verfügung stelle.

Wenn er Tangaloa treffen wolle, müsse er in den Himmel klettern. Dazu müsse er auf den Toabaum klettern und oben würde er Tangaloa treffen. Dieser würde ihn erkennen und auch auf ihn warten. Man verabschiedet sich mit einer Umarmung und den Glückwünschen der Community.

So klettert 'Aho'eitu also tatsächlich auf den Baum, taucht in eine andere Welt ein, wo ein alter Mann vor einem Baum sitzt. Er gibt sich als Tangaloa zu erkennen, sagt, er wäre Gott und sein Vater. Es gäbe keine Grenzen zwischen ihnen, keine Formalitäten. Er solle sich bei ihm zu Hause fühlen und brauche sich nicht zu fürchten. Er werde nicht belästigt und er sei glücklich, dass er hier sei. Tangaloa erkundigt sich auch nach dem Wohlergehen von 'Aho'eitus Mutter, nach der Familie, den Plantagen und sagt ihm, dass er viele Brüder habe. Er wäre der Jüngste aller seiner Kinder.

'Aho'eitu meint, es wäre der beste Tag seines Lebens, Endlich habe er ihn getroffen und er wäre glücklich, seine Brüder kennen zu lernen.

Nun, diese sind gerade mit Speerwerfen beschäftigt, als er sie kennenlernt. Unser Held wird zu einem Spiel eingeladen, wo er sehr gut abschneidet. In der Folge kommt bei seinen Brüdern Eifersucht auf. Sie meinen, sie seien die einzigen Söhne Tangaloas. Sie greifen ihn an, töten und verspeisen ihn.

Am Morgen erscheint Tangaloa und fragt nach, wo 'Aho'eitu abgeblieben sei. Die Brüder meinen, man wisse es nicht. Tangaloa sagt, er wisse alles, was passiert sei, man würde ihn belügen. Er lässt ein "Kumete" und Blätter des Nonu Busches bringen und befiehlt ihnen, sie sollen ihn zurück bringen. In einem Ritual, wo alle Brüder erbrechen, spuckt man schliesslich 'Aho'eitu wieder aus. Tangaloa meint, er werde ihnen die Kraft echter Liebe beweisen und erweckt unseren Helden wieder zum Leben. Die Brüder sehen ihr Fehlverhalten ein.

Tangaloa schickt alle wieder auf die Erde. Er macht 'Aho'eitu zum König und weist die Brüder an, dem König zu dienen, wie auch ihre Kinder und deren Kinder bis in alle Ewigkeit.

Er ermahnt alle, diese Uebereinkunft zu ehren und den Instruktionen zu folgen.

Tangalua ist sichtlich happy mit seiner Wahl, 'Aho'eitu zum König gemacht zu haben und nickt diesem zu.

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Nun, spannende, ungewohnte Mystik aus Tonga. Der Film hat mir ganz gut gefallen und ist handwerklich gut gemacht. Gute Leistung auch der Kameraführung. Das Casting war überzeugend, genauso wie die schauspielerischen Leistungen.

Die Schlüsselszenen mit der Verspeisung und der Wiederbelebung hat man bemerkenswert umgesetzt.

Insgesamt ein Film mit exotischer Mystik, welche dankenswerter Weise verständlich rübergebracht wurde.

ahoeitu - ganzer film engl. subs.
 
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Wea Nao Mi? Mystik Salomonen (2012) 7.5/10.0 flagge-salomonen-wehende-flagge-15x30.gif

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Weiter gehts mit einem anderen mystischen Film aus Ozeanien. Unter der Regie einer Vereinigung von Filmemachern entstand der Film Wea Nao mi?

Ein Onkel wandert mit seinem Neffen, Wane, durch den salomonischen Wald. Er überreicht dem Jungen einen Subi (ein traditionelles salomonisches Schutzgerät). Nachdem er über einen Baumstamm stürzt, findet Wane eine goldene Uhr. Diese legt er auf seine Brust und träumt:

Wane wacht am Boden liegend an einer geschäftigen Strasse einer Stadt auf. Er wundert sich über seine Kleidung und weiss nicht, wo er sich befindet. Er spricht eine Sprache, welche er nicht kennt. Die Leute scheinen ihn nicht zu beachten. Er hört Musik, sieht Leute Break dancen. Man ladet ihn ein, mitzutanzen. Sein Tanzen wirkt exotisch. Man findet ihn nicht cool. Er wird herumgestossen.

Ein Mädchen, welches offensichtlich Erbarmen hat, holt ihn ein, entschuldigt sich, dass die Jungs ihn ausgelacht haben. Sie stellt sich als Alice vor. Er erzählt ihr, dass sein Tanz so gewesen sei, wie das dort, wo er herkomme, so Sitte sei. Alles, was er hier sehe und höre, erscheine ihm seltsam. Er könne sich nur erinnern, dass er mit seinem Onkel spazieren gegangen sei und dieser ihm einen Subi gegeben habe. Alice weiss nicht, was ein Subi ist und fragt nach einer Erklärung. Wane sagt, ein Subi wäre ihr Stock der Sitten und Gebräuche. Er würde sie beschützen.

Alice erzählt von einem Ort, wo es viele Gegenstände in Sachen Sitten und Gebräuche geben würde und ob er Lust hätte, mit ihr dorthin zu gehen. Wane ist einverstanden.

Man besucht ein Museum für Handwerk. Wane sieht dort einen Subi und ist unsicher, ob das nicht doch jener des Onkels ist. Trotzdem dort ein Schild liegt mit der Aufschrift: Do not touch, ergreift Wane den Subi, nimmt ihn an sich und geht nach draussen. Er wird des Diebstahls bezichtigt und reisst am Subi.

Sogleich wacht er wieder in seiner Gegend auf. Der Onkel muss ihm erst eine scheuern, bis Wane wieder voll aufwacht. Wane ist zunächst verwirrt und fragt: wo bin ich hier? Der Onkel ist sich nicht so sicher, ob Wane durchgeknallt ist.

Wane sieht die goldene Uhr wieder, schmeisst sie aber wieder zurück auf den Boden, reisst den Subi an sich und scheint happy.

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Netter Film von den Salomonen, welcher als Fingerübung ganz ordentlich gemacht ist. Inhaltlich vielleicht ein bisschen dünn, aber kann man sich durchaus geben. Das Casting war gut und immerhin weiss der Betrachter/die Betrachterin am Schluss in etwa, was ein "Subi" ist.

wea nao mi - ganzer film engl. subs.
 
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Axinla asagi (down the river) Drama Aserbaidschan (2014) 9.0/10 flagge-aserbaidschan-wehende-flagge-15x30.gif

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Eine nette positive Ueberraschung ist der Film Axinla Asagi des Regisseurs Asif Rustamov.
Mit 8.2/10 IMDb wird er ganz gut bewertet und 98 % der Nutzer hat der Film laut Google gefallen.

Ganz so euphorisch seh ich den Film nicht. Ich denke, dass er wohl nicht jedermans Geschmack ist. Wer auf stille, ruhige Filme mit etwas Psychologie steht, wird ihn vermutlich lieben. Wer da Action, Spannung erwartet, wird eher nicht auf seine Kosten kommen.

Der Held Ali ist ein Rudertrainer. Er lebt in einer zerrütteten Ehe mit einer durchaus sympathischen Frau, Leyla. Alis Sohn, Ruslan, ist Mitglied des aserbaidschanischen Ruderteams, welche Ali zu betreuen hat. Darüber hinaus hat Ali ein Verhältnis mit der Polin Sascha, welche als Trainerin der Synchronschwimmerinnen arbeitet.

Um dieses Konstrukt ist die ganze Story aufgebaut.

Die Geschichten werden langsam, aber nicht langweilig erzählt. Keine, der vier Personen ist in der Situation glücklich. Alle können ihren Lebenstraum nicht ausleben.

Ali möchte eigentlich nach Polen abhauen, aber er mag seinen Sohn nicht zurücklassen.
Ruslan wäre lieber Fussballspieler geworden. Er gibt sich als Ruderer viel Mühe, aber ist in dem Sport überfordert. Leyla ist ein charakterlich hervorragender Mensch, hat aber das Pech, auf einen Ali zu treffen, der sie nicht respektiert und sie nicht zu schätzen weiss. Sascha träumt von einer Zukunft mit Ali, die es aufgrund der Prämissen nicht geben kann und jagt einem Phantom nach.

Das Ruderteam bereitet sich auf einen wichtigen Wettkampf vor. Ruslan ist das schwächste Mitglied des 4er-Boots und wird von seinem Vater unter Druck gesetzt. Ruslan schiebt Extraschichten ein, aber es reicht nicht. Kurz vor dem Rennen wird er vom Vater ausgetauscht mit der Begründung: er könne kein Risiko eingehen. Kurz darauf verschwindet Ruslan.

Ali kommt als Egoist rüber, behandelt seine Frau Leyla wie den letzten Dreck und hält die Polin Sascha auch nur warm, ohne jemals wirklich mit ihr ein neues Leben beginnen zu wollen.

Man sucht Ruslan überall. Es stellt sich heraus, dass er mit Jungs schwimmen war und dann einfach nicht mehr auftauchte. Zweimal wird Ali gebeten, einen toten Jungen zu identifizieren, den man im Wasser gefunden hat. Zweimal ist es nicht Ruslan.

Leyla trifft sich mit ihrer Nebenbuhlerin Sascha. Diese erzählt von ihren Plänen, mit Ali ein neues Leben zu beginnen und Leyla schenkt ihr insofern reinen Wein an, als sie die Abenteuer Alis schon kennt und Sascha steckt, dass Ali seine Umgebung aller Widerwärtigkeiten zum Trotz nie verlassen wird. Sascha setzt Ali daraufhin erfolglos unter Druck.

Ali trifft mehr oder wenig zufällig einen alten Mann am Ufer, spricht mit ihm über vergangene Zeiten und erfährt, dass es hier am Fluss einen Unfall gab, wo ein Junge von einem Jetski überfahren wurde.

Kurz darauf wird Ali wieder zur Identifikation einer Leiche, welche man im Fluss fand, gerufen. Diesmal ist es wirklich sein Sohn.

Leyla ist bestürzt. Sie meint: ich hatte immer Angst, Dich, Ali, zu verlieren und jetzt habe ich meinen Sohn verloren.

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Der Film ist kein Meisterwerk, aber für Liebhaber von ruhigen, guten Filmen eine Empfehlung. Die Stimmung des Filmes hat mir gefallen. Der Mood aber war traurig, hoffnungslos.

Alle Protagonisten hofften auf ihr Glück, alle sind sie aus den unterschiedlichsten Gründen gescheitert.

Der Regisseur Asif Rustamov hat sehr schöne Bildern entworfen, die Stummheit der Unterwasserwelt, die an Blut erinnernden Beeren, die zerbrochenen Spiegel.

Guter Film für einen Moment, wo man sich gemittet fühlt und sich einen langsamen, ruhigen Film mit Tiefgang gönnen will.

Wer sich in einer traurigen, labilen Phase befindet, sollte diesen Film nicht schauen. Dafür ist er zu düster und zu wenig hoffnungsvoll.

Bu filmi sizə həsr edirəm. Biz Hilton Oteldə şahmat turnirində oynayanda Bazeldə görüşdük. İndi yetkin bir qadınsan. İsveçrədən salamlar. Stef


down the river - trailer

down the river - ganzer film engl. subs
 
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Лунный папа Luna Papa Komödie/Märchen Tadschikistan (1999) 7,5/10 flagge-tadschikistan-wehende-flagge-15x23.gif

luna papa.jpg



Luna Papa ist ein russisch-österreichisch-deutsch-schweizerisches Gemeinschaftswerk unter der Regie des inzwischen verstorbenen russisch-Tadschiken Bachtijor Chudoinasarow.

Der Film bringt einen deftigen, plumpen, selten hintergründigen Humor auf die Leinwand. Märchenhafte Elemente reichern das Werk an.

Auf deutscher Seite darf man sich insofern freuen, als mit Moritz Bleibtreu ein bekanntes Gesicht zu sehen ist.

Im kleinen Dorf Far-Khor werden Pferde durch die staubigen Strassen getrieben. Dort besucht unsere Heldin, die 17-jährige Mamlakat, das Grab ihrer Mutter. Sie träumt davon, studieren zu können und eine Schauspielerin zu werden. Ihr Vater, Safar, züchtet Hasen, ihr Bruder, Nasreddin, ist seit einem im Militär erlittenen Schock verrückt geworden.

Die Heldin, Mamlakat, schwärmt vom Schauspieler Rudolf Pirumov, aber auch von Tom Cruise.

Als eine Shakespeare-Aufführung stattfinden soll, ist sie völlig aus dem Häuschen. Allerdings findet sich am Theaterort niemand mehr ein und in der Nacht wird Mamlakat von einem Unbekannten verführt und wird in der Folge auch schwanger.

Safar, Nasreddin und Mamlakat beschliessen, den Vater des Kindes zu finden, was sie viele Abenteuer erleben lässt.

Bei diesen Abenteuern lernt Mamlakat auch Alik kennen, der sich als Arzt ausgibt. Sie verliebt sich in ihn und er akzeptiert auch den Fakt, dass seine zukünftige Braut schwanger ist. Bei den Hochzeitfeierlichkeiten fällt ein Stier vom Himmel und trifft Safar und den Bräutigam Alik tödlich.

In der Folge wird das Rätsel um den Vater des Jungen aufgelöst, als dieser der Pilot ist und sich damals in der Nacht fälschlicherweise als Schauspieler ausgegeben hat.

Mamlakat lässt den Piloten Bulotchkin mit der nachzuvollziehenden Begründung abblitzen, dass sie ihn nicht lieben würde.

Am Ende entschwebt Mamlakat in einem Luftschiff und lässt den Filmbetrachter doch etwas perplex zurück.

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Mit der Bewertung dieses Filmes ist das so eine Sache. bei IMDb wird er mit 7.3 bewertet. Ich geb ihm mal ein 7.5, weil er mitunter doch ganz lustige Passagen hat. Die Story selber ist platt wie eine Pflunder, aber ein paar wirklich lustige Geistesblitze reissen sie doch noch raus.

Der Film hat hier und da Preise eingeheimst. Für Liebhaber dieses speziellen Humors sicher verständlich.

Im übrigen wurde zum Grossteil in tadschikischen Chudschand gedreht.

Die schauspielerischen Leistungen fand ich extrem unterschiedlich: Tschulpan Chamatowa als Mamlakat war brilliant. Ihr und Ato Muchamedschanow als Safar hätte ich eine 9.0 gegeben. Sie trugen weite Strecken des Filmes losgelöst von den Gags. Moritz Bleibtreu mag ich als Schauspieler. Ich meine durchaus, er sei talentiert. Bei diesem Streifen fand ich ihn so grässlich, dass ich ihn bei diesem Film! für eine Fehlbesetzung halte. Das war imo ganz übles Overacting und unglaubwürdig.

Insgesamt kein Geniestreich. Es kann sein, dass dies ein Film ist, den man sich besser mit ein paar Kumpels und reichlich Alk ansehen sollte. Nüchtern geben die Gags zu selten was her.
Leider gibt Tadschikistan einfach filmmässig nicht soviel her und es fällt schwer, richtig gute Filme zu finden.

luna papa - trailer franz.

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Waltz with Bashir dok. Trickfilm Israel (2008) 10.0/10 flagge-israel-wehende-flagge-15x23.gif

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Bei der Präsentation des folgendes Filmes komme ich nicht umhin, an unseren verdienten User Jack Blackburn zu denken. Er war nicht nur ein profunder Boxkenner, sondern hat unter anderem insbesondere über Israel sehr viel gewusst. Zudem ist er als Mensch einfach eine Granate, wie es wenige gibt. Viele vermissen ihn hier. Ich auch. :knuddel:

Es war Jack Blackburn, der mich in einer pm schon vor Jahren auf diesen Film aufmerksam machte. Das Werk hat mir dann auch schon damals aussergewöhnlich gut gefallen und mich beeindruckt.

Nun, es handelt sich bei Waltz with Bashir um einen dokumentarischen Trickfilm. Die Zeichner haben aussergewöhnlich gute Arbeit geleistet. Es hat mich ein bisschen an die bandes dessinees über Leo Malets Nestor Burma erinnert.

Beim Film geht es im Wesentlichen um die Aufarbeitung des durch christliche Phalangisten begangenen Massakers von Sabra und Schatila, wo vor den Augen des israelitischen Militärs je nach Schätzungen zwischen ca. 400 bis 3000 Menschen, fast ausschliesslich Zivilisten, getötet und verstümmelt wurden.

Hauptakteur im Film ist der Regisseur und Drehbuchautor Ari Folman mindestens zur Hälfte selber. Er hat an dieser Militäraktion teilgenommen. Traumatisiert hat er Erinnerungslücken, was damals wirklich passiert ist und begibt sich auf Spurensuche. Er besucht seine überlebenden Kollegen. Scheut sich dabei auch vor einer Reise nach Holland nicht, um einen Kumpel von damals zu kontaktieren.

Ari diskutiert mit ihnen die Ereignisse und Stück für Stück beginnt er sich behutsam wieder zu erinnern.

Wichtig zu wissen ist, dass der mit Israel verbündete christlich-maronitische Führer Bashir Gemayel kurz vor dem Massaker ermordet wurde. Das Massaker galt als Racheaktion.

Der Grund, wieso Ari anfänglich Erinnerungslücken hatte, wird so erklärt: weil sich die Mörder und jene, welche sie gedeckt haben, sich "im gleichen Kreis" befunden hätten, hätte sich Ari mit seinen bloss 19 Jahren schuldig gefühlt. Dies darum, weil er in seiner 2. oder 3. Reihe Leuchtraketen abgefeuert und so den Angriff und das Massaker zumindest indirekt unterstützt hatte. Sicherlich war Ari traumatisiert.

Am Ende des Filmes werden authentische Aufnahmen des Massakers gezeigt. Bilder, welche sich einprägen.

Mir schien besonders der Switch vom Trickfilm zu den realen Bildern die Wirkung nochmal zu verstärken, weil sich das Auge irgendwie an den Trickfilm gewöhnt hatte und die Realität dann umso mehr einfuhr.

Am Schluss des Filmes war ich erschüttert, obwohl ich den Film schonmal gesehen hatte.

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Denke, dass Waltz with Bashir ein besonders guter, wertvoller Film ist. Durchaus ein Antikriegsfilm und imo ein "must-see". Psychologisch enorm interessant.

Der Film soll so hergestellt worden sein, dass der ganze Film zuerst gefilmt und dann Bild für Bild gezeichnet worden sei.

auf die Frage, wieso er sich für die Animation als Mittel des Filmes entschieden habe sagt Ari Fulman:

"Wenn Sie all die Fragmente des Films nehmen - verlorene Erinnerung, das Unterbewusste, Halluzinationen, Tagträume, Krieg, Tod, Drogen - da kann man die Geschichte nicht anders erzählen als gezeichnet. Ich brauchte totale Freiheit, die hätte die technische Struktur eines Dokumentarfilms mir nicht gegeben. Deshalb musste ich etwas Extremes machen, etwas anderes. Das war für mich das Zeichnen."

warum er am Ende des Filmes Dokumentaraufnahmen benutzt habe?

"Ich hatte Angst, dass die Leute aus dem Kino gehen und sagen "Oh, was für ein cooler Animationsfilm mit netten Bildern und toller Musik". Und darüber vergessen sie die Tatsache, dass Tausende Menschen ermordet, abgeschlachtet wurden in diesem Massaker. Ich dachte, 50 Sekunden Originalaufnahmen würden den ganzen Film ins richtige Verhältnis setzen. Ich denke, das ist gelungen."

vielleicht das Wichtigste: über die Sinnlosigkeit und was Krieg ist:

"Krieg ist sinnlos. Glauben Sie, es ist wie in einem amerikanischen Film? Glauben Sie, Krieg ist wie "Platoon"? Das ist es nicht.
.........
Es ist affig, albern, nutzlos. Stellen Sie sich vor, Sie sind 19, ein einfacher Panzerfahrer und fahren von da nach dort. Das war's. Darum geht es im Krieg."

Nochmals Danke an Jack Blackburn, class act. :beten:

waltz with bashir deutscher trailer

waltz with bashir engl. subs.


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Կյանք ու կռիվ Kyanq u Kriv (the Line) History/Krieg Armenien (2016) 10.0/10 gefühlte 11/10 flagge-armenien-wehende-flagge-15x23.gif


kyanq u kriv.jpg

Bei IMDb habe ich über den armenischen Film Kyanq u Kriv die Wertung von 8.5 gelesen, was sehr hoch ist.
Sonst gabs keine wirkliche Zusammenfassung, keine einzige Rezension, keine Hintergrundberichte, nichts.

Wenigstens hatte ich den Film bei youtube gefunden, mit engl. Untertiteln. Das war viel Arbeit, den Film fast Satz für Satz abzuschreiben, damit ich sicher war, dass ich ihn wirklich verstehe. Aber es hat sich gelohnt.

Ums kurz zu machen: Einmal mehr wurde ich reich beschenkt. Dieser Film war mehr, als ich je erwarten durfte. Vielleicht einer der vollkommensten, intensivsten, tiefsten Filme, die ich gesehen habe. Kann man "russische Seelen" je auf einen Film bringen, dem Regisseur Mher Mkrtchyan ist es geglückt. Dass es um Armenier und Aserbaidschaner geht, habe ich schon begriffen, aber so stelle ich mir diese russische Seele vor.

Was man von so einem Kriegsfilm, der viel mehr als ein Ballerstreifen ist, verlangen kann, liefert er ab. Was da über menschliche Abgründe, über Verrat und Treue, über die Liebe und das Leben erzählt wird, ist one of a kind. Bin hin und weg und habe mich bedingungslos in diesen Film verliebt.

Der Film beginnt am 15.1.1991 im armenischen Jerewan. Hintergrund des Filmes ist die armenisch-aserbaidschanische kriegerische Auseinandersetzung um Bergkarabach. Im Wesentlichen wird die Geschichte von Tigran erzählt, der in seiner Art etwas an den Schauspieler Adrien Brody erinnert. Tigran lebt mit seinem Grossvater, der Mutter Clara, der taubstummen Schwester Sophie, zusammen.

Tigran hat mehrere gute Kumpels, wie Lyov und Armen. Man hält zusammen wie Pech und Schwefel und es gibt ein Mädchen, Anna, der alle den Hof machen. Die Jungs haben ein stilles Abkommen, dass jeder 3 Monate lang versuchen darf, Anna rumzukriegen. Im Moment ist Lyov dran. Anna hat sich in Tigran verliebt. Der sich ebenso in Anna, aber er respektiert die Abmachung mit den Kumpels.

Armens Vater, Ter Zakarian, ist Militär und stirbt im Krieg. Angeblich ehrenhaft im Kampf.

Der Grossvater hält Tigran für einen Schwächling. Er sei nicht bereit, Verantwortung zu übernehmen, sei getrieben von Furcht und hätte Angst, in den Krieg zu ziehen.

Unterdessen steckt man Armen, dass sein Vater keinen Heldentod gestorben sei, sondern seine Truppe im Stich gelassen habe, indem er sich betrank und Selbstmord beging. Armen meldet sich auch aus Scham zum Krieg genauso wie unser Held Tigran.
¨
Anna geht mit Lvov nach Moskau.

Im Krieg gibt es Greueltaten. Eine Gruppe von Aserbaidschanis schneidet ihren getöteten Feinden jeweils ein Ohr ab und im armenischen Lager vermutet man einen Spitzel. Es gibt in Tigrans Gruppe eine bildhübsche Sanitäterin, Salbie. Der Zusammenhalt in Tigrans Einheit ist eindrücklich. Armen fällt, auch ihm wird ein Ohr abgeschnitten. Tigran ist zerstört.

In der Folge gelingt es, eine aserbaidschanische Einheit in einer Kirche einzukesseln. Aber die Aserbaidschaner haben sich Geiseln genommen. Es wird vermutet, dass sich dort auch der Spitzel befindet. Tigran bietet sich als Austausch mit den Geiseln an. Man entdeckt, wie Vardan, ein angesehener Soldat, heimlich Kontakt mit dem Befehlshaber im Inneren der Kirche aufnimmt und findet so den Spitzel. Die Kirche wird überrannt. Tigran kommt heil davon. Von Vardan erfährt man auch, dass Ter Zakarian nicht betrunken war, sondern er gelinkt wurde.

Der wichtigste Freund in Tigrans Truppe ist nun ein gewisser Arman. Er hat sich in ein Mädchen verschaut, das aber taubstumm sei und lernt von Salbie die Taubstummensprache. Durch einen Zufall stellt sich heraus, dass er sich in Tigrans Schwester verguckt hat. Tigran mag Arman. Tigran bittet seine Schwester Sophie, seinem Kumpel Arman eine Chance zu geben.

3 Monate später feiern Anna und Lvov die Taufe ihres Kindes. Als Götti war Tigran vorgesehen, aber er hat das abgelehnt, freut sich aber für die drei.

Abseits des Geschehens legen Anna und Tigran ihre Karten auf den Tisch. Tigran sagt, er hätte nur immer sie geliebt. Anna scheint es nicht anders zu gehen, denn auch sie sagt: "verstehst Du nicht, dass ich mit all dem leben muss, mit einem Mann, den ich nicht liebe?" Warum er, Tigran, ihr dies erst jetzt sage? Weil er wieder zurück in den Krieg gehe und nicht wisse, wie lange er noch zu leben habe.

8.5.1992, Gebiet Shushi, Arman und Tigran kämpfen zusammen in einer Einheit. Auch Salbie ist dort zu sehen. Die Einheit gerät in eine schwierige Situation. Arman ist bereit sich zu opfern, um der Einheit eine Chance aufs Ueberleben zu sichern. Da springt Tigran heraus und opfert sich.

Schwer verletzt wird Tigran geborgen. In den Armen von Arman scheint er im Hubschrauber zu sterben.

Am Ende werden authentische Bilder vom Krieg dort gezeigt.

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Nun, was kann man da noch schreiben? Grosses Kino? Guter Antikriegsfilm? Mit unglaublich viel Liebe gemachter Film? Eine spannende Geschichte, welche sich mitunter wie ein Thriller präsentiert? Eine psychologische Studie? Armenisches Seelenkino?

Vermutlich von allem was. So einen Film muss man erstmal sacken lassen. Wie man so etwas Eindrückliches, Wunderbares erschaffen kann, zeigt, was Menschen in Gemeinschaftsarbeit vollbringen können, wenn sie sich wirklich mit Leib und Seele einer Aufgabe verschreiben.

Die Darsteller waren einfach mehr als gut. Diesem Tigran alias Samvel Taqdevosyan würde ich persönlich den Oscar überreichen wollen. Das gibts nicht, wie der spielen kann.

Irgendwann wird sich die Grossartigkeit dieses Filmes durchsetzen, da bin ich fest von überzeugt. Irgendwann wird man den Film auch hier beachten, dafür ist er einfach zu gut.


kyanq u kriv mit engl. subs.
 
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Древо желания (ნატვრის ხე) Baum der Wünsche Georgien (1977) 9,5/10 flagge-georgien-wehende-flagge-15x23.gif

baum der wünsche2.jpg



Der Film: "Baum der Wünsche" gilt in Georgien als Klassiker.
Gehe davon aus, dass der Film äusserst unterschiedlich beurteilt wird. Er ist mit seinem Ueberschwang an Phantasie, wegen humoristischen Fein- und Grobheiten, wegen seiner Urbanität, wegen seiner Sprachgewalt aus längst vergangenen Zeiten, bestimmt nicht jedermanns Sache.

Obwohl ich seit Jahren alles sammle, was mir an sowjetischen Büchern in die Hände fällt: von einem Giorgi Leonidse hab ich noch nie was gehört. Von ihm sollen die Erzählungen stammen, auf dem der Film beruht. Nun, es gibt offenbar schlicht (nach erster Durchsicht) auch nichts von Leonidse auf deutsch zu lesen. Er soll vor allem auch ein Lyriker gewesen sein, was mich angesichts des Filmes nicht überrascht.

Die wesentliche Geschichte dreht sich um die bildhübsche Marita (welcher ich eine Aehnlichkeit mit Ana Ivanovic nicht absprechen würde). Ihre Mutter ist verstorben und sie soll nun bei Ihrem Grossvater in ländlicher Gegend leben. Sie verliebt sich in Gedija, der aus ärmlichen Verhältnissen stammt.

Allerdings kommt es zu einer Zwangsheirat mit dem schönen Shete, der etwas wohlhabender ist. Aber Maritas Herz gehört nur Gedija. Dieser kommt sie auch nach der Heirat besuchen. Es bleibt bei einer Umarmung und der Bestätigung ihrer Liebe. Trotzdem schickt die kompromittierte Marita Gedija weg.

Shetes Mutter hat die Unterhaltung mitbekommen, steckt die Infos wohl weiter und in der Folge wird Gedija erschossen. Auch Marita kommt nicht unbeschadet aus der Sache. Sie landet rücklings auf einem Esel, wird mit Dreck beworfen und beschämt, einer Prozession gleich, der Menge präsentiert. Marita fällt vom Esel und ist tot.

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Was den Film ausmacht, ist aber etwas ganz anderes: wie gesagt, die Sprachgewalt ist überragend. Das Sammelsurium
an Pointen und absurden Figuren verblüfft. Gaukler, Wahrsager, Hochstapler und Gottesfürchtige und noch viel mehr sind hier zu sehen. Wer sich an Sprachgewalt, an ausgefallenem Schabernack, an Persiflagen, Ironie und Sarkasmus erfreut, wird hier voll zum Zug kommen. Wem das alles nichts sagt, wird den Film als totalen Quatsch bewerten.

Der Film wendet sich an "einfache" Leute. An deren Träume und Aberglauben. An deren Widrigkeiten und Absurditäten des Alltags. Zwischendurch blitzt auch Lebensweisheit auf.

Kann mir auch vorstellen, dass insbesondere junge Zuseher den Film nicht mehr wirklich verstehen, weil die Zeit wohl der Generation gehört, für welche sie geschrieben und verfilmt wurde.

Soziologisch wird der Film spannend bleiben, davon bin ich überzeugt. Mir hat der Film sehr gefallen. Ich würde mich der IMDb-Bewertung anschliessen, der ihn mit 8.4 sehr hoch bewertet und ihn wohl irgendwo schon für ein Meisterwerk hält. Aber hier würde ich wie gesagt die Warnung aussprechen: der Streifen wird nicht jedermans Sache sein.

wishing tree - trailer

the wishing tree - ganzer film engl. subs.

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كابتن أبو رائد (Captain Abu Raed) Drama (2008) Jordanien 9,5/10 flagge-jordanien-wehende-flagge-15x23.gif

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Unter der Regie von Amin Matalqa entstand ein beachtenswerter, gut unterhaltender Film.
Das Werk ist liebevoll gemacht, mit Figuren, welche einem schnell ans Herz wachsen und deren Geschichten wohl bei sehr vielen BetrachterInnen mit eigenen Erfahrungen, eigenen Glanzlichtern und Failures abgeglichen werden können.

Der Film erzählt vor allem die Geschichte des einsamen Witwers Abu Raed. Er arbeitet als Reiniger am Flughafen. Seine Frau ist vor 5 Jahren verstorben und mit ihr ein Teil des Abu Raed. Lange hatte das Paar auf einen Sohn warten müssen, bis sich das Glück schliesslich doch noch einstellte. Als sie auf eine Hochzeit eingeladen waren, stieg ihr Sohn bis in den 4. Stock. Man habe ihm gesagt, er solle runterkommen und der Sohn hätte das wörtlich genommen und sich vom 4. Stock gestürzt. So hat unser Held Abu Raed seinen Sohn verloren.

Irgendwann findet Abu Raed in einem Abfalleimer eine Flugkapitäns-Mütze, welche uns mehr oder weniger durch den ganzen Film begleiten wird.

Als Abu Raed vom Nachbarsjungen Tareq gefragt wird, ob er Flugkapitän sei, verneint dies Abu Raed wahrheitsgetreu. Trotzdem klingelt es plötzlich an der Tür unseres Helden und als er die Türe öffnet, stehen 5 Kinder vor seiner Wohnung mit der Begrüssung: guten Morgen, Captain. Konnte mir nicht helfen, aber die Szene war so komisch, dass ich lachen musste.
Anyway. Noch immer wehrt sich Abu Raed dagegen, ein Flugkapitän zu sein, aber irgendwann lenkt er insofern ein, als er beginnt, den Kindern Geschichten zu erzählen.

Als Flughafenreiniger lernt Abu Raed auch die sympathische Pilotin Nour kennen, welche trotz hübscher Erscheinung mit 30 noch immer ledig ist. Die Vielumschwärmte hat bis dato alle Avancen zurückgewiesen. Abu Raed und Nour gehen sehr respektvoll miteinander um. Eine Liaison steht nie zur Diskussion, aber man respektiert sich und die Dialoge sind manchmal brilliant.

Die Kinderschar, welche Abu Raeds Geschichten lauscht, wird grösser. Bis ein Junge namens Murad erscheint, der Abu Raed die Story mit dem Flugkapitän nicht abnimmt, mit ein paar Jungs zum Flughafen fährt und dort den Kindern zeigt, dass Abu Raed eben doch nur ein Raumpfleger ist und nicht der grosse Flugkapitän.

Dennoch kümmert sich Abu Raed auch nachher besonders um Tareq und Murad. Insbesondere Murad fasst Vertrauen zu ihm, bedauert, ihn "verraten" zu haben und vertraut ihm an, dass er von seinem Vater geschlagen und misshandelt wird.

Abu Raed hat ein Herz aus Gold, zeigt Zivilcourage. Mit Nours Hilfe bringt er Murads Mutter, den Bruder und Murad selber in Sicherheit. Als bei der Flucht jede Sekunde zählt, riskiert Murad sein Leben, nur um nochmal in die Wohnung zu gehen und die Capitänsmütze zu holen. Mir ging diese Szene unter die Haut.

In der Folge ist die Familie Murads in Sicherheit. Abu Raed wartet in Murads Wohnung auf den Vater Murads. Es ist klar, dass er höchstwahrscheinlich auf seinen Tod wartet. Abu Raed will dem Vater helfen, ihn zurück auf einen guten Weg führen. Der Vater taucht auf, rastet wie erwartet aus und erschlägt Abu Raed.

Nour hat die Familie Murad wirklich aufgenommen und Murad wird Flugcaptain.

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Beim Betrachten des Filmes war mir nie langweilig. Besonders zur Figur Abu Raed empfand ich schnell eine Sympathie. So stellt man sich irgendwie einen Wunschgrossvater vor.

Der Mann hat in seinem Leben einiges gelitten und ich denke, es hat ihn empfindsam für das Leid anderer gemacht und erklärt wohl auch seine Klasse.

Möglich, dass der Regisseur den Tod des Sohnes von Abu Raed bewusst als Kontrast zu der Zuneigung dessen zu den Kindern inszeniert hat. Es wäre eine psychologisch durchaus passende Erklärung.

Der Film hat nicht den "Glamour", den es wohl für Oscar-Prämierungen braucht. Trotzdem ist er mir besonders lieb. Insbesondere der Schauspieler Nadim Sawalha, der auch international kein unbeschriebenes Blatt ist, hat zurecht hier und dort Preise als bester Hauptdarsteller eingeheimst.

Wenn man Lust auf einen warmherzigen, liebevollen Film hat, der einen satten Schuss Ernsthaftigkeit beinhaltet und einen bestens unterhält: Abu Raed könnte so ein Film sein.

Gratulation an alle, welche an diesem Film mitgearbeitet haben. Richtig gutes Kino. :beten:

captain abu raed - trailer

captain abu raed - full movie engl. subs.
 
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Ο Τελευταίος Γυρισμός (O teleftaios gyrismos) Zypern Drama (2008) 8.5/10 flagge-zypern-wehende-flagge-15x23.gif

the last homecoming2.jpg



Für Zypern wars nichtmal so einfach, einen vielversprechenden Film zu finden. Schlussendlich entschied ich mich für einen Film, der bei IMDb nur mit 6,5 bewertet wird, was wohl in der Serie einen Tiefstwert darstellt (eigentlich sollten alle mind. 7.0 aufweisen).

Nun, der Beschrieb zum Film hat mir gefallen und die gerade mal 72 Voten erschienen nicht unbedingt repräsentativ.

Für diesen Film empfiehlt es sich, wenigstens rudimentär ein bisschen was über den Putsch gegen Makarios 1974 und die türkische Invasion zu wissen, sonst versteht man den Film nicht richtig, oder es dauert zu lange, bis man im Film drin ist.

Der Film spielt ab Mai 1974 auf Zypern. Man sitzt gemütlich zusammen, singt, tanzt, verbringt oberflächlich betrachtet, eine unbeschwerte Zeit. Allerdings ist die politische Lage schon da angespannt. Das Lager jener, welche eine Vereinigung mit Griechenland anstrebt und jenen, welche unabhängig bleiben wollen, spaltet die Gemeinschaft.

In dieser Zeit besucht auch Orestes mit seiner Verlobten Alexandra, von Griechenland kommend, Zypern. Es stellt sich heraus, dass Alexandra eine Kurierin ist, welche gegen die Militärjunta in Griechenland arbeitet. Während Orestes weitgehend politisch ahnungslos ist, arbeiten auch dessen Bruder Stefanos und der Kumpel Christos gegen die Militärjunta.

Orestes und Stefanos Mutter, Phaedra, unterhält eine Beziehung mit dem Anhänger der Vereinigung mit Griechenland, Manolis, und ist mit der Gestaltung einer Theateraufführung beschäftigt.

Es stellt sich heraus, dass ein Anhänger der Antijunta-Bewegung verraten wurde und man geht davon aus, dass sich ein Spitzel im engen Kreis auf Zypern befinden muss. Auch Alexandra wird verdächtigt. In der Folge verlieben sich Stefanos und Alexandra in einer amour fou.

Nach dem Putsch gegen Makarios werden sowohl Stefanos als auch Christos verhaftet. Manolis fühlt sich aber in der Schuld von Phaedra und hilft mit, dass man unteren anderen auch deren Sohn Stefanos und dessen Kumpel Christos befreien kann. Manolis wird allerdings als Verräter erschossen.

Bis zum Schluss wird nicht klar aufgelöst, wer der Verräter/die Verräterin in den Kreisen der Antijunta-Bewegung war. Ich würde aber, so wie das geschildert wird, auf die junge Nellin tippen.

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Was bei diesem Film gefällt: die Filmmusik ist richtig Klasse. Das Lebensgefühl der Zyprioten wird gut einfangen.

In diesem Film wird viel betrogen (Alexandra ihren Verlobten Orestes, Phaedra ihren Mann Yiannis). Die Frage des Spitzels hält die Spannung wach und wird wie gesagt nicht wirklich aufgelöst.

Die Bilder sind traumhaft schön (in Erinnerung bleiben die Szenen in der Grotte, am Strand, das gemütliche Restaurant, welches von Yiannis umsichtig geführt wird, der lange, gemütliche, reich gedeckte Tisch, wo die Grossfamilie Platz nimmt).

Der Film ist unterhaltend, die Schauspieler liefern gute Leistungen ab. Das Drehbuch überzeugt allerdings nicht durchs Band. Den Film bewerte ich aber trotzdem immerhin mit 8.5 Punkten.

Kein absoluter Geniestreich, aber keine verlorene Zeit, wenn man sich den Film gibt.

the last homecoming - trailer

the last homecoming - full - engl. subs.
 
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دمشق مع حبي Dimashq ma'a hobee ( Damascus with Love) Drama Syrien (2010) 5.5/10 flagge-syrien-wehende-flagge-15x23.gif

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Es gibt über Syrien viele gute Dokumentationen, auch Kriegsfilme. Habe das bewusst aussen vor gelassen und mich für einen syrischen Spielfilm entschieden. Mit 7,1 Punkten bei IMDb hat er meine angedachte Grenze von 7.0 knapp überschritten.

Als ich den Plot las, hatte ich den Eindruck: das könnte gut werden.

Nun, ums vorneweg zu sagen: das war jedenfalls für mich ein Schlag ins Wasser und der imo schwächste Film in meiner ganzen Serie.

Fand das Drehbuch grotesk schwach, die Schauspieler waren oft sehr schön, aber auch mitunter sehr schlecht, die Logik der Geschichte war dermassen crazy, dass mich wenigstens das zum Schmunzeln brachte.

Nein, das ist kein Film, den ich empfehlen kann. Was mich traurig stimmt ist, dass die Grundidee selber gut ist, aber Regisseur und Drehbuchschreiber Mohamad Abduaziz komplett an seinem Stoff gescheitert ist.

Die Story beginnt so, dass am Flughafen ein im Rollstuhl sitzender Vater seiner Tochter Hala steckt, dass ihr längst totgeglaubter Freund Nabil Hanna Bshara noch am Leben sei.

Der jüdische Vater fliegt dann tatsächlich nach Italien, wo er einen Schlaganfall erleidet und stirbt.

Die Tochter Hala hat aber noch am Flughafen in Damaskus alles stehen lassen und begibt sich auf die Suche nach Nabil. Die Nachforschungen machen nun fast den ganzen Rest des Filmes aus. Die Recherchen und "Forschungsergebnisse" sind in ihrer Logik oftmals wirklich nur mit sehr viel Humor zu ertragen und die Story ist in dieser Phase oftmals platt wie eine Pflunder. Man wähnt sich als Betrachter in einer Arbeit über Dadaismus, wo derjenige, welcher was logisches sagt, schon verloren hat.

Ganz am Ende rettet Meister Mohamad Abduaziz sein Werk doch noch, indem er immerhin zwei Sachen offenlegt:

1. seine Message: suche nicht, alte Zeiten wiederaufleben zu lassen. Das muss schief gehen, weil sich in der Zwischenzeit so viel entwickelt hat. Lebe im hier und jetzt und konzentrier Dich allenfalls auf die Zukunft.

2. Hala findet tatsächlich Nabil, der in der Zwischenzeit zum Mönch geworden ist und der ihr im Rollstuhl zuwinkt. Trotzdem fliegt Hala nach Italien.

Besonders Punkt 2 ging in den Rezensionen eigentlich komplett unter. Kann durchaus sein, dass die Schreiber schon früher weggenickt waren.

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Wie gesagt, diese Geschichte z.B. in die Hände unseres Users Hamburg Buam gelegt, hätte ich gerne verfilmt sehen wollen. Ich wette einiges, der hätte aus dem Material was tolles erschaffen können.

Man soll aufgrund eines Filmes nicht über einen Drehbuchschreiber oder Filmemacher urteilen.

Das vorliegende Werk erschien mir aber wirklich nicht gerade toll, das muss ich für einmal auch in dieser Deutlichkeit sagen.

Die Dialoge waren einfach nicht gut, die Symbole nicht stimmig, die Story unglaubwürdig und die Schauspieler boten fast durchs Band mittelmässige bis schlechte Leistungen allerdings .... mit einer Ausnahme: Kamil (der Typ mit der Prothese) fand ich sehr gut. Der wäre für mich sogar auch international als Kandidat auf einen Preis als bester Nebendarsteller in Frage gekommen.


damascus with love - ganzer film engl. subs
 
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爸妈不在家, Pinyin bà mā bú zài jiā (Ilo Ilo) Familienfilm Singapur (2013) 9.5/10 flagge-singapur-wehende-flagge-15x23.gif

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Es gibt nicht sehr viele gute Filme aus Singapur. Vor ca. 2 Monaten stiess ich auf den Film Ilo Ilo und hab ein bisschen reingeschaut. Er hat mir sofort gefallen. Als ich ihn für die Serie verwenden wollte, hatte ihn der Uploader rausgenommen. Ich habe einen anderen thailändisch/singapurischen Film gefunden, der mich aber vom Beschrieb her nicht voll überzeugte. So suchte ich weiter.
Gestern fand ich nun den Film wieder auf einer Seite, wo er erschien und wieder verschwand. Ich hab ihn downgeloaded, nur um festzustellen, dass da immer wieder ca. 20-40 sekunden zwischendurch fehlen. Bin dann wieder aufs Original und dort war der Film wieder ganz drauf, ohne Pausen. Ich hoffte, dann einfach, dass der Film noch solange online ist, als ich ihn schaute. Und ich hatte Glück.
Was ich damit sagen will: manchmal brauchts im Leben einfach Glück. Wenn man dran bleibt und sich die Chance gibt, etwas zu finden, zu erreichen, kann es sein, dass man es mit Beharrlichkeit erreicht. Motto: never give up.... in allen Lebenslagen..

Der Film ist an und für sich düster. Wirtschaftskrise in Singapur. Ein Paar, Mann Teck, Frau Leng, deren Liebe, falls sie denn jemals vorhanden war, im Film mit keiner Geste, keinem Wort sichtbar ist. Ein anfangs übelst verzogenes Kind Jiale, der als lebender Beweis einer lieblosen Beziehung steht. Alle drei wirken überfordert. Mit sich, mit den Umständen, in denen sie leben. Ein gegenseitiges Tragen, ein gegenseitiges Helfen, was gerade hier so wichtig wäre, fehlt.

In diese Situation hinein, wird eine Filipina als Haushälterin angestellt. Teresa ist ihr Name, aber ihr Spitzname ist "Terry".

Voll von Misstrauen nimmt Leng ihr gleich nach der Ankunft den Pass ab, damit sie nicht einfach abhauen könne. Sohn Jiale behandelt Terry am Anfang wie der letzte Dreck. Vater Teck kommt zwar auch resigned rüber, aber er verhält sich nicht explizit schlecht zu Terry wie die anderen zwei.

In einem Laden, der kameraüberwacht wird, kaufen Terry und Jiale ein. Jiale schmuggelt Ware in Terrys Sack. Beim Verlassen des Ladens heult der Alarm auf. Terry wird zunächst als Diebin festgenommen. Als man die Videobilder analysiert, kommt die Wahrheit aus, dass sie unschuldig ist und Jiale der Uebeltäter ist.

Die wirtschaftliche Lage Singapores ist schlecht. Teck spekuliert an der Börse. Leng ist schwanger, arbeitet aber noch immer. Ihr Betrieb, wo sie arbeitet, spricht erste Entlassungen aus. Terry hat noch immer ihre Liebe Mühe mit Jiale, findet keinen Zugriff zu dem Jungen. Die Atmosphäre bleibt frostig.

Teck verliert seinen Vertreter-Job. Man suche Leute mit besserer Qualifikation. Er findet Arbeit in einer Eierfabrik als Nachtwächter. Als er bei der Suche nach einem Einbrecher über Eierkartons fällt, verliert er auch diesen Job.

Terry arbeitet in ihrer Freizeit zu einem Hungerlohn als Coiffeuse. Die 28-jährige hat einen Sohn auf den Philippinen.

Teck verliert an der Börse 100000. Schiesslich schenkt er seiner Frau reinen Wein ein über die tatsächliche finanzielle Situation. Einziger Lichtblick ist, dass sich Jiale und die Haushälterin Terry annähern. Endlich dringt Terrys Liebe zu Jiale durch. Dieser scheint das erste Mal zu erfahren, was Liebe heisst. Jiales Passion sind die Lottozahlen, für welche er Wahrscheinlichkeiten ausrechnet und die er auch jedesmal aufschreibt.

Leng sitzt einem Betrüger auf, der Reichtum und Wohlbefinden verspricht. Sie kauft auch seine Kurse. Am Ende werden ihre Träume zerstört, als dieser als Scharlatan entlarvt und festgenommen wird.

Teck und Leng kommen zur Erkenntnis, dass sie sich Terry nicht mehr leisten können und kündigen ihr. Jiale ist am Boden zerstört, denn er hat Terry in der Zwischenzeit richtig lieb gewonnen.

In einem verzweifelten Versuch kratzt Jiale sein Geld zusammen und spielt Lotto. Aber es hilft nichts. Er gewinnt nicht.

Bei der Fahrt zum Flughafen schneidet er Terry zur Erinnerung eine Locke ab. Leng gibt Terry einen Lippenstift, den sie sich immer so gewünscht hatte.

Am Ende bekommt Leng ihr 2. Kind.

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Der Film wird nicht jedermanns Sache sein. Denke, man muss ein gewisses Verständnis für Menschen in Not haben, sonst wird man sich wohl schnell angewidert von Teck und Leng abwenden. Auch Jiales Verhalten war anfangs hart an der Schmerzgrenze.

Einzig Terrys Person und Liebe trug den Film überzeugend mit einem roten Faden durch den ganzen Film.

Die beeindruckendste Erkenntnis war vielleicht jene, dass sich aufrichtiges, ehrliches Verhalten mit viel Geduld auszahlt und ihre Spuren hinterlässt, egal wie mies das Umfeld, die Verhältnisse, sein mögen.

Terry hat sich mit ihrer beeindruckenden Erscheinung Respekt verschafft, hat Jiale gezeigt, was Liebe ist, wurde am Ende von Teck und sogar von Leng akzeptiert.

Dieses Aufzeigen des Einflusses von Terry, die selber wohltuend keine Heilige und nicht ohne Fehler war, ist für mich das Meisterstück, welches Regisseur Anthony Chen geglückt ist.

Es ist ein flammendes Bekenntnis zur Liebe, auch wenn die Prämissen noch so übel erscheinen mögen.

Der Film ist authentisch, überhaupt nicht übertrieben, realitätsnah mit einer Botschaft, welche es in sich hat.

«Ein kleines aber unheimlich sympatisches Juwel.» Variety

Könnte ich so vorbehaltslos unterschreiben.

ilo ilo - trailer

hier habe ich den film gesehen, ich hoffe, er ist noch eine zeitlang verfügbar

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Young Kaelin

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Das Schwein von Gaza Komödie Palästina (2011) gefühlte 10.5/10 flagge-palaestinensische-autonomiegebiete-wehende-flagge-15x30.gif

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Einer meiner Lieblingsfilme weltweit ist die Komödie: das Schwein von Gaza. Der Film behandelt das Thema Palästinenser vs. Israeli. Es ist ein herzerwärmender Appell zu Frieden und Verständnis. Er handelt von der Sinnlosigkeit der Feindseligkeit, der Absurdität des Konfliktes, handelt per Saldo vom Wunsch nach Frieden.

Der Film ist insofern schlau gemacht, als er ohne erhobenen Zeigfinger auskommt und sich des Hilfsmittels des Humors bedient. Humor in so einer ernsten Frage, wo zig Menschen regelmässig umgebracht werden, wo der Hass mitunter grenzenlos erscheint. Geht das? Ich finde der Film zeigt: ja.

Denn Sylvain Estibal geht subtil vor, indem er mit seinem heimlichen Hauptdarsteller, einem (vietnamesischem) Schwein Feindbilder sowohl der Israelis als auch der Palästinenser bedient. Beide Lager halten das Schwein für unrein.

Unser Held, der sympathische palästinensische Fischer Jafaar (dem eine gewisse Aehnlichkeit zu einem imaginär gealterten Mohamed Salah nicht abzusprechen ist), lebt mit seiner durchaus sympathischen Frau Fatima ein einfaches Leben in einer Behausung, die auch als israelitischem Wachposten dient.

Das Geld bei Jafaar ist genauso knapp, wie es seine Fänge sind ( er darf nur bis 4 km vom Land weg fischen). Eines Tages landet ein vietnamesisches Hängebauchschwein in seinem Netz, welches ihn ziemlich in die Bredouillen stürzt. Ein Schwein gilt als unrein. Es ist weder im palästinensischen noch im israelitischen Lager schlecht angesehen und Jafaars Herz und Können erlaubt es nicht, das Tier so einfach über Bord zu werfen oder zu erschiessen.

Es gelingt ihm, Kontakt mit der aus Russland stammenden Israelitin Jelena aufzunehmen, welche aber nur am Samen des Ebers interessiert ist und nicht am Schwein selber.

Zwischenzeitlich kommt Jafaar so zu etwas Geld, kann seine Schulden zurückzahlen und für seine Liebe Fatima ein neues Kleid und ein Parfüm besorgen.

Da sich aber herausstellt, dass die Israelis Schweine zum Aufspüren von Sprengstoff züchten, wird dies Jafaar schlecht ausgelegt. Man erpresst ihn, zum vermeintlichen Selbstmordattentäter zu werden, lässt ihn ein Bekennervideo aufnehmen und serviert ihm eine üppige letzte Mahlzeit.

Das Attentat geht schief und Jafaar, Fatima, Yelena und ein Siedlerkind fliehen. Ohne Streit geht auch dies nicht ab, aber ganz am Ende, wird der Zuschauer mit 5 Minuten Film belohnt, welche für mich zu den besten Endings ever gehören.

Zu unglaublich schöner Musik tanzen behinderte 2 Jugendliche break dance. Sowohl Palästinenser als auch Israelis stehen drum rum und applaudieren den 2 Tänzern.

der Text lautet:

die Zukunft ähnelt dieser Nacht.
eine Nacht in der man sich verliert.
gemeinsam brechen wir einen neuen Himmel auf.
einen, der unsere Wunden heilen wird.
und bis zu uns trägt
den Duft neuer Erde.
Frieden.

am Ende fliegen zwei Krückstöcke in die Luft.

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Habe diesen Film schon so viele Male gesehen. Er ist mir Lebenshilfe geworden.

Schaue mir mitunter die letzten 5 Minuten des Filmes an und bedanke mich bei allen, welchen an diesem Film beteiligt waren.

Diesmal halte ich mich mit langen persönlichen Einschätzungen zurück. Soll sich jede/r, ein Bild von dem Film machen, die/der es wünscht.

Ich finde, der Film spricht für sich selber.

Hoffe, noch eine Lösung für Korea und eine Lösung des Palästinakonfliktes zu erleben. Genauso wie der Anfang einer Umverteilung des Reichtums und der Nivellierung der Chancen aller Menschen auf diesem Planeten.

Mehr Wünsche hab ich nicht mehr. Das reicht vollkommen.

Die Serie neigt sich ganz, ganz langsam dem Ende zu. Ich möchte mich schon jetzt bei allen Filmemachern Asiens und Ozeaniens und allen, die in irgendeiner Form an den Werken arbeiteten, bedanken.

Mir haben sie viele unglaublich schöne Stunden beschert, für welche ich aus tiefstem Herzen dankbar bin. :beten:

das schwein von gaza - trailer

when pigs have wings - ganzer film engl. subs.
 
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