Young Kaelin
merthyr matchstick
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کفرناحوم Capernaum - Stadt der Hoffnung Drama Libanon (2018) 9,5/10
Der Regisseurin Nadine Labaki ist ein erstaunlicher Film gelungen. In Cannes soll nach Ende des Filmes während 15 Minuten geklatscht worden sein. Nun, meine Emotion nach Betrachten des Filmes wäre eine andere gewesen. Mir wäre schlicht nicht nach Klatschen zu Mute gewesen.
Der Film handelt von bedrückenden Lebenssituationen. Von überforderten Eltern ohne Perspektiven und erschreckender Lieblosigkeit. Von Kindern, welche ohne Schulbildung aufwachsen, mit der Chance, sich mit Gelegenheitsjobs durchwursteln zu müssen. Kinder, welche früh erwachsen werden, deren Kindheit gestohlen wird und deren Leben die Gosse ist, mit den entsprechenden Strategien des Ueberlebens. Es geht um Einwanderung, um Schwarzarbeit, um Leben in verzweifelten Lagen, mit Kindern, welche oft nicht das erhalten, was sie verdienen und brauchen.
Die Kälte der Herzen und Seelen friert ein, aber es gibt auch hier ein seltsames Phänomen, dass sich auch in übelsten Situationen immer wieder Menschlichkeit durchsetzt, insbesondere von Leuten, welche so gelitten, so getreten wurden, dass sich Reste ihrer noch gesunden Seelen selbstschützend über ihre blutenden Herzen legen und sich so einen Platz an Würde bewahren.
Heimlicher Star war Boluwatife Treasure Bankole, welcher Yonas "spielt". Ein Baby, das wohl erst viel später jemals wissen und begreifen wird, wie genial er in diesem Film war. Auch Zain Al Rafeea, welcher wohl sich selber als Zain spielt, war aussergewöhnlich gut. Yordanos Shiferaw, welche die äthiopische Rahil spielt, hält schauspielerisch gut mit. Wie so viele Aethiopierinnen ist sie mir als aussergewöhnlich schön aufgefallen. Ihr Acting war on the spot. Kurz: überdurchschnittlicher Cast.
Der Film beginnt mit einer Gerichtsverhandlung. Zain, dessen Geburtsdatum unbekannt ist, der aber auf ca. 12 geschätzt wird, klagt seine Eltern an. Sie sollen nie mehr ein Kind bekommen dürfen.
Rückblende: Es wird erzählt, wie die Familie unter ärmlichsten Verhältnissen lebt. Man wohnt gratis. Der Vermieter, ein gewisser Assad, verlangt dafür Hilfe der Familie, zudem hat er ein Auge auf die erst 11-jährige Sahar geworfen. Nachdem Sahar zum ersten Mal ihre Mens bekommt, beschliessen Zain und Sahar zu fliehen, was aber in letzter Sekunde vereitelt wird. Kurze Zeit später wird Sahar mit Assad zwangsverheiratet.
Zain flieht, kommt bei einem Vergnügungspark unter, wo er die Aethioperin Rahil kennenlernt, die ein Baby hat und sich Zain erbarmt. Von da an wird er sich vor allem um Yonas, das Baby, kümmern.
Zain träumt von einem Leben in Schweden oder der Türkei. Er kümmert sich liebevoll um Yonas und beweist viel Phantasie zur Geldbeschaffung für Lebensmittel. Eines Tages kommt Rahil nicht nach Hause und von da an muss sich Zain erstmal alleine mit Yonas über die Runden quälen. Die Stimmung ist bedrückend. Ueberlebenskampf pur.
Zain will ausreisen, lässt Yonas zurück, geht ins Haus seiner Eltern, um irgend ein Dokument zu finden, das ihn ausweist, dass es ihn tatsächlich gibt. Als er von Sahars Schicksal hört, sticht er Assad nieder.
Im Gerichtssaal: Assad wird im Rollstuhl reingeschoben. Zain hatte ihn wie gesagt abgestochen. Sahar war noch 11-jährig schwanger geworden, sie hätte Blutungen erlitten. Weil sie keine Papiere hatte, wurde sie im Krankenhaus nicht aufgenommen und wäre noch vor dem Eingang gestorben.
Unser Held kommt ins Gefängnis. Rahil erkennt Zain und schreit ihn an, wo Yonas sei.
Zain begegnet seiner Mutter. Sie steckt ihm, dass sie wieder schwanger ist. Zain ruft in eine Fernsehsendung an, dass er finde, wer nicht in der Lage sei, Kinder aufzuziehen, sollte keine bekommen.
Am Ende des Filmes kommen Yonas und Rahil wieder zusammen. von Zain wird ein Passfoto erstellt.
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Natürlich ist der Film sehr wertvoll. Das Acting ist aussergewöhnlich. Die Not der gezeigten Personen unfassbar. Die Gemeinheiten und der Ueberlebenskampf geht unter die Haut.
Film: prädikat absolut empfehlenswert.
Allerdings: ich fand, der Film hätte seine Längen, man hätte das Drehbuch straffen können und .... hintenraus wirkte es für mich so, als hätte man den Film schnell beenden wollen. Was mit Yonas passierte vom Weggehen von Zain bis zur Wiedervereinigung mit Rahil,hätte mich interessiert. Ich hätte auch gerne mehr erfahren, was mit Zain nach dem Gerichtsurteil geschah.
Möglich, dass dies bewusst offen gelassen und der Phantasie des Betrachters überlassen wurde.
capernaum - trailer
Der Regisseurin Nadine Labaki ist ein erstaunlicher Film gelungen. In Cannes soll nach Ende des Filmes während 15 Minuten geklatscht worden sein. Nun, meine Emotion nach Betrachten des Filmes wäre eine andere gewesen. Mir wäre schlicht nicht nach Klatschen zu Mute gewesen.
Der Film handelt von bedrückenden Lebenssituationen. Von überforderten Eltern ohne Perspektiven und erschreckender Lieblosigkeit. Von Kindern, welche ohne Schulbildung aufwachsen, mit der Chance, sich mit Gelegenheitsjobs durchwursteln zu müssen. Kinder, welche früh erwachsen werden, deren Kindheit gestohlen wird und deren Leben die Gosse ist, mit den entsprechenden Strategien des Ueberlebens. Es geht um Einwanderung, um Schwarzarbeit, um Leben in verzweifelten Lagen, mit Kindern, welche oft nicht das erhalten, was sie verdienen und brauchen.
Die Kälte der Herzen und Seelen friert ein, aber es gibt auch hier ein seltsames Phänomen, dass sich auch in übelsten Situationen immer wieder Menschlichkeit durchsetzt, insbesondere von Leuten, welche so gelitten, so getreten wurden, dass sich Reste ihrer noch gesunden Seelen selbstschützend über ihre blutenden Herzen legen und sich so einen Platz an Würde bewahren.
Heimlicher Star war Boluwatife Treasure Bankole, welcher Yonas "spielt". Ein Baby, das wohl erst viel später jemals wissen und begreifen wird, wie genial er in diesem Film war. Auch Zain Al Rafeea, welcher wohl sich selber als Zain spielt, war aussergewöhnlich gut. Yordanos Shiferaw, welche die äthiopische Rahil spielt, hält schauspielerisch gut mit. Wie so viele Aethiopierinnen ist sie mir als aussergewöhnlich schön aufgefallen. Ihr Acting war on the spot. Kurz: überdurchschnittlicher Cast.
Der Film beginnt mit einer Gerichtsverhandlung. Zain, dessen Geburtsdatum unbekannt ist, der aber auf ca. 12 geschätzt wird, klagt seine Eltern an. Sie sollen nie mehr ein Kind bekommen dürfen.
Rückblende: Es wird erzählt, wie die Familie unter ärmlichsten Verhältnissen lebt. Man wohnt gratis. Der Vermieter, ein gewisser Assad, verlangt dafür Hilfe der Familie, zudem hat er ein Auge auf die erst 11-jährige Sahar geworfen. Nachdem Sahar zum ersten Mal ihre Mens bekommt, beschliessen Zain und Sahar zu fliehen, was aber in letzter Sekunde vereitelt wird. Kurze Zeit später wird Sahar mit Assad zwangsverheiratet.
Zain flieht, kommt bei einem Vergnügungspark unter, wo er die Aethioperin Rahil kennenlernt, die ein Baby hat und sich Zain erbarmt. Von da an wird er sich vor allem um Yonas, das Baby, kümmern.
Zain träumt von einem Leben in Schweden oder der Türkei. Er kümmert sich liebevoll um Yonas und beweist viel Phantasie zur Geldbeschaffung für Lebensmittel. Eines Tages kommt Rahil nicht nach Hause und von da an muss sich Zain erstmal alleine mit Yonas über die Runden quälen. Die Stimmung ist bedrückend. Ueberlebenskampf pur.
Zain will ausreisen, lässt Yonas zurück, geht ins Haus seiner Eltern, um irgend ein Dokument zu finden, das ihn ausweist, dass es ihn tatsächlich gibt. Als er von Sahars Schicksal hört, sticht er Assad nieder.
Im Gerichtssaal: Assad wird im Rollstuhl reingeschoben. Zain hatte ihn wie gesagt abgestochen. Sahar war noch 11-jährig schwanger geworden, sie hätte Blutungen erlitten. Weil sie keine Papiere hatte, wurde sie im Krankenhaus nicht aufgenommen und wäre noch vor dem Eingang gestorben.
Unser Held kommt ins Gefängnis. Rahil erkennt Zain und schreit ihn an, wo Yonas sei.
Zain begegnet seiner Mutter. Sie steckt ihm, dass sie wieder schwanger ist. Zain ruft in eine Fernsehsendung an, dass er finde, wer nicht in der Lage sei, Kinder aufzuziehen, sollte keine bekommen.
Am Ende des Filmes kommen Yonas und Rahil wieder zusammen. von Zain wird ein Passfoto erstellt.
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Natürlich ist der Film sehr wertvoll. Das Acting ist aussergewöhnlich. Die Not der gezeigten Personen unfassbar. Die Gemeinheiten und der Ueberlebenskampf geht unter die Haut.
Film: prädikat absolut empfehlenswert.
Allerdings: ich fand, der Film hätte seine Längen, man hätte das Drehbuch straffen können und .... hintenraus wirkte es für mich so, als hätte man den Film schnell beenden wollen. Was mit Yonas passierte vom Weggehen von Zain bis zur Wiedervereinigung mit Rahil,hätte mich interessiert. Ich hätte auch gerne mehr erfahren, was mit Zain nach dem Gerichtsurteil geschah.
Möglich, dass dies bewusst offen gelassen und der Phantasie des Betrachters überlassen wurde.
capernaum - trailer
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