karmakaze
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Viele Kritiker und Experten, aber auch viele Fans und Mitarbeiter haben sich eine Menge Zeit gelassen um nicht voreilig Schlüsse zu ziehen. In den Wintertests konnte genauso wie in den ersten Trainings-Stunden von Melbourne genauso gut von einen Pokerspiel Ferrari's ausgegangen werden um die Konkurrenz in falsche Sicherheit zu wiegen. Daraus wurde nichts. Naja, Melbourne hat aber noch keine sehr relevante Aussagekraft, hieß es als nächstes - zu kurze Geraden, zu aerodynamisch anspruchslos um wirkliche Schlüsse zu ziehen. Nach Malaysia können ganz sicher richtige Aussagen getroffen werden und die Hauptaussage des letzten Wochendes war ganz eindeutig: Ferrari hat den Vorsprung mehr als nur eingebüßt. Nun könnte man sagen, dass das nur ein temporärer Effekt ist. Aber, ist das wirklich so? Das letzte Mal als ein Team so sehr von seiner einstigen Dominanz verloren hat, Williams von 1997 auf 1998, war es gleichzeitig auch das Ende dieser Ära. Etwas ähnliches könnte hier also auch passieren.
Wie ihr sicherlich wisst, ich bin kein großer Freund von Ferrari, dennoch versuche ich mich halbwegs objektiv zu äußern. Ferrari ist in meinen Augen alt geworden, mehr nicht. Mit Würde gereift, aber eben doch schon betagt. Das rote Ross kommt nicht mehr in die Gänge, könnte man sagen. Die Elemente, die Ferrari die letzten Jahre haben dominieren lassen, sind dabei sich zurückzuziehen. Allen voran der 7fache Weltmeister Michael Schumacher. Ja, er wird nicht jünger! Dieses Jahr wird er 36 und das ist genau das Alter in dem schon so viele andere große Fahrer nachgelassen haben. Man denkt an die Familie, an seine Karriere danach und schwelgt sicherlich auch in den Erfolgen der Vergangenheit. Wer kann es ihm verübeln? Tatsache ist jedenfalls, dass Schumacher bisher überhaupt nichts zustande gebracht hat. Blass ist er geblieben. Ein Rennunfall mit Heidfeld, für den er nachträglich die Schuld zugewiesen bekam, und ein gloreicher 7. Platz sind das Resultat. Zwar sind die Umstände nicht perfekt, aber sonderlich aggressiv ging er auch nicht gerade vor und von seiner fahrerischen Brillianz ist nichts zu spüren - und das obwohl er ja selbst sagte, dass die Formel 1 dieses Jahr mehr von fahrerischen Merkmalen geprägt werden würde. Auch Barrichello hat sich nicht mit Ruhm bekleckert, aber er war dennoch in der Lage auf das Podest zu fahren. Genauso wie Schumacher und Barrichello, auch schon fast 34, sind auch die anderen Herren gealtert und teilweise nicht mehr dort wo sie vor vielen Jahren begonnen haben an dieser Ära zu arbeiten. Luca Di Montezemolo ist mittlerweile FIAT-Chef und hat gar nicht mehr die Möglichkeiten, geschweige denn die Zeit um direkt einzugreifen. Jean Todt wird ebenfalls bald gehen. Er will sich zurückziehen um genauso wie Ross Brawn und Rory Byrne das viele Geld, in Jahren voller Arbeit angehäuft, und den Ruhestand zu genießen. Dabei gingen sie immerhin mit behutsamer Methodik vor. Nachfolger wurden und werden etabliert um den Erfolg zu halten. Doch, ist das überhaupt möglich? Aldo Costa, Stefano Domenicali und Valentino Rossi sind die angeblichen Kronprinzen. Wie die aber garantieren wollen, dass sie es genauso gut können wie ihre Vorgänger, dass möchte ich zugern wissen. Zurück zur Gegenwart: Derzeit bemüht man sich um Schadensbegrenzung. Der neue Wagen soll bald fertig sein und den wohl zu leicht modifizierten F2004M abzulösen. Gerade dieses Auto ist für mich ein Indiz auf die Trägheit der Crew, die scheinbar etwas abgelenkt ist. Ferrari hat zu wenig getan - Innovationen sind genausowenig vorhanden wie Testkilometer mit vollem Elan. Schumacher und Barrichello (beide mit einem sehr langen Urlaub) begannen sehr spät mit den Tests, Luca Badoer, auch schon über 30, durfte diese Aufgabe sehr lange allein erledigen. Der 2005er-Wagen soll nach seiner Aussage übrigens zwar schneller als der alte sein, dennoch würde er den Rückstand zumindest nicht sofort ganz egalisieren, so Badoer. Ferrari ist aber nicht allein für diese Misere verantwortlich. Ein guter Teil geht auch auf Bridgestone zurück, die derzeit wohl eher "Flintstones" (Niki Lauda) als Reifen backen. Hier hat man sich ähnlich wie Ferrari selbst zu sehr auf die sichere Seite begeben wollen. Doch auch hier, so meine Meinung, muss man auch sehen, dass die enge und erfolgreiche Zusammenarbeit der vergangenen Jahre zwischen Ferrari und Bridgestone nicht zu fruchten scheint. Schon in Australien war der Nachteil absehbar und dennoch ging man mit fast dem gleichen Reifen zum heißesten Grand-Prix des Jahres. Eile, Aufbruchsstimmung, Besserung? Fehlanzeige!
Doch nicht alles ist so schlimm wie jetzt geschildert. Der "schlafende Riese" ist noch immer sehr fähig. Die Leute, die die Formel 1 die letzen Jahre fast allein bestimmt haben, haben sicherlich nicht über Nacht das Siegen verlernt. Sie haben nur den Wecker nicht hören wollen und müssen jetzt ohne Frühstück zur Arbeit spurten...
Soweit zu meiner Meinung, nun seit ihr gefragt. Bekommt es Ferrari doch noch einmal (vielleicht sogar mehrmals) hin oder ist ihre Zeit abgelaufen?
Wie ihr sicherlich wisst, ich bin kein großer Freund von Ferrari, dennoch versuche ich mich halbwegs objektiv zu äußern. Ferrari ist in meinen Augen alt geworden, mehr nicht. Mit Würde gereift, aber eben doch schon betagt. Das rote Ross kommt nicht mehr in die Gänge, könnte man sagen. Die Elemente, die Ferrari die letzten Jahre haben dominieren lassen, sind dabei sich zurückzuziehen. Allen voran der 7fache Weltmeister Michael Schumacher. Ja, er wird nicht jünger! Dieses Jahr wird er 36 und das ist genau das Alter in dem schon so viele andere große Fahrer nachgelassen haben. Man denkt an die Familie, an seine Karriere danach und schwelgt sicherlich auch in den Erfolgen der Vergangenheit. Wer kann es ihm verübeln? Tatsache ist jedenfalls, dass Schumacher bisher überhaupt nichts zustande gebracht hat. Blass ist er geblieben. Ein Rennunfall mit Heidfeld, für den er nachträglich die Schuld zugewiesen bekam, und ein gloreicher 7. Platz sind das Resultat. Zwar sind die Umstände nicht perfekt, aber sonderlich aggressiv ging er auch nicht gerade vor und von seiner fahrerischen Brillianz ist nichts zu spüren - und das obwohl er ja selbst sagte, dass die Formel 1 dieses Jahr mehr von fahrerischen Merkmalen geprägt werden würde. Auch Barrichello hat sich nicht mit Ruhm bekleckert, aber er war dennoch in der Lage auf das Podest zu fahren. Genauso wie Schumacher und Barrichello, auch schon fast 34, sind auch die anderen Herren gealtert und teilweise nicht mehr dort wo sie vor vielen Jahren begonnen haben an dieser Ära zu arbeiten. Luca Di Montezemolo ist mittlerweile FIAT-Chef und hat gar nicht mehr die Möglichkeiten, geschweige denn die Zeit um direkt einzugreifen. Jean Todt wird ebenfalls bald gehen. Er will sich zurückziehen um genauso wie Ross Brawn und Rory Byrne das viele Geld, in Jahren voller Arbeit angehäuft, und den Ruhestand zu genießen. Dabei gingen sie immerhin mit behutsamer Methodik vor. Nachfolger wurden und werden etabliert um den Erfolg zu halten. Doch, ist das überhaupt möglich? Aldo Costa, Stefano Domenicali und Valentino Rossi sind die angeblichen Kronprinzen. Wie die aber garantieren wollen, dass sie es genauso gut können wie ihre Vorgänger, dass möchte ich zugern wissen. Zurück zur Gegenwart: Derzeit bemüht man sich um Schadensbegrenzung. Der neue Wagen soll bald fertig sein und den wohl zu leicht modifizierten F2004M abzulösen. Gerade dieses Auto ist für mich ein Indiz auf die Trägheit der Crew, die scheinbar etwas abgelenkt ist. Ferrari hat zu wenig getan - Innovationen sind genausowenig vorhanden wie Testkilometer mit vollem Elan. Schumacher und Barrichello (beide mit einem sehr langen Urlaub) begannen sehr spät mit den Tests, Luca Badoer, auch schon über 30, durfte diese Aufgabe sehr lange allein erledigen. Der 2005er-Wagen soll nach seiner Aussage übrigens zwar schneller als der alte sein, dennoch würde er den Rückstand zumindest nicht sofort ganz egalisieren, so Badoer. Ferrari ist aber nicht allein für diese Misere verantwortlich. Ein guter Teil geht auch auf Bridgestone zurück, die derzeit wohl eher "Flintstones" (Niki Lauda) als Reifen backen. Hier hat man sich ähnlich wie Ferrari selbst zu sehr auf die sichere Seite begeben wollen. Doch auch hier, so meine Meinung, muss man auch sehen, dass die enge und erfolgreiche Zusammenarbeit der vergangenen Jahre zwischen Ferrari und Bridgestone nicht zu fruchten scheint. Schon in Australien war der Nachteil absehbar und dennoch ging man mit fast dem gleichen Reifen zum heißesten Grand-Prix des Jahres. Eile, Aufbruchsstimmung, Besserung? Fehlanzeige!
Doch nicht alles ist so schlimm wie jetzt geschildert. Der "schlafende Riese" ist noch immer sehr fähig. Die Leute, die die Formel 1 die letzen Jahre fast allein bestimmt haben, haben sicherlich nicht über Nacht das Siegen verlernt. Sie haben nur den Wecker nicht hören wollen und müssen jetzt ohne Frühstück zur Arbeit spurten...
Soweit zu meiner Meinung, nun seit ihr gefragt. Bekommt es Ferrari doch noch einmal (vielleicht sogar mehrmals) hin oder ist ihre Zeit abgelaufen?
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