Viel Anklang hat dieser Thread bislang nicht gefunden ... das liegt vielleicht auch daran, dass es schwer ist eine objektiv sinnvolle Liste zu erstellen.
Es ist halt auch häufig eine Frage von "zur richtigen Zeit am richtigen Ort".
So sind die meisten Beobachter der Ansicht, dass Schumacher in seiner Zeit nach seinem Comeback bei weitem nicht die Performance bzw. sein Können lieferte wie vor seinem Comeback. Ich für meinen Teil denke jedoch, dass der Unterschied garnicht mal so groß war. Schumacher war nicht über Nacht schlechter geworden. Die Formel 1 hatte sich nur klar geändert und seine Qualitäten stachen weniger ins Auge. Während er ein Meister war ein nervös liegendes Auto ans Limit zu bringen und mit akribischer Testarbeit den Boliden auf sich zuzuschneiden, waren die Testfahrten Jahre später beschränkter und die Boliden auf der Strecke deutlich ruhiger.
Wie auch immer, 2016 wurde eine Analyse veröffentlicht, welche versucht die Fahrer nicht anhand subjektiver Ansichten zu ordnen, sondern anhand von Mathematik. Wie stark waren die Fahrer ungeachtet dessen welchen Boliden sie fuhren?
Problemlos ist solch eine Analyse gewiss nicht. Der beste Vergleich ist da auch oftmals die Performance im Vergleich zum Teamkollegen.
Unter anderem wird aufgeführt, dass die Performance des Fahrers in den frühen 80gern noch zu 30% über Erfolg oder Misserfolg entschied (70% hingen von der Performance des Teams bzw. des Boliden ab). Heutzutage sollen es 10% Fahrer/90% Team sein.
Nico Rosberg meinte wohl mal (als er noch für Williams fuhr), dass der Unterschied zwischen dem besten und schlechtesten Piloten im Feld 0,3s betrage ... zwischen dem besten und schlechtesten Auto jedoch anderthalb bis zwei Sekunden. Dementsprechend sah er den Effekt - den der Fahrer ausmacht - bei gut 20%.
Naja ... ich habs mir auch nicht ganz durchgelesen, aber der Text ist gewiss nicht uninteressant.
Kleine Anmerkung: Schumacher ist Dritter ... wird sein Comeback mit einberechnet, dann fällt er auf Platz 9 zurück.
Die Liste ist nicht uninteressant.
Piquet steht vielleicht weiter oben, als ich es erwartet hätte ... allerdings hat er in den 80gern auch manch Teamkollegen bei Brabham klar hinter sich gelassen.
Damon Hill schneidet eigentlich auch recht ordentlich ab. Er wird im Artikel auch als einer der - mathematisch - 20 besten Regen-Fahrer gerechnet. Vielleicht zu signifikanten Teilen auch dank seines Japan-Rennens 1994.
Nick Heidfeld schneidet auf Platz 23 als drittbester Deutscher ab. Höher als z.B. Frentzen, Graf Berghe von Trips und Bellof. Auch höher als manch repektabel angesehene Piloten wie Stirling Moss und Jacques Villeneuve, dessen Vater Gilles nicht in den Top50 auftaucht.
Das mit Gilles Villeneuve kommt vielleicht etwas überraschend. Ebenso schafften es einige namhafte Titelträger nicht in die Top50. Lauda, Surtees, Rindt, Mansell, Andretti, Hunt, Häkkinen, Ascari...
Erwähnung finden hingegen jene Fahrer, die - weil sieglos - leicht in Vergessenheit geraten. Häufig weil sie nur mehr oder wenig in siegfähigem Material saßen oder noch eine kleine Prise Glück fehlte ... oder auch weil sie in einem völlig unterlegenem Boliden saßen.
Heidfeld wurde schon erwähnt ... wobei er - auch dank seiner langen Karriere und dank seines Rekords (meistes Podien ohne Sieg in Formel 1 und auch in Formel E) kaum übersehen wird.
Dazu zählen Prinz Bira von Thailand (einer der letzten "Gentlemen-Driver"), Martin Brundle (derjenige von Schumachers 1991-bis-2006-Teamkollegen, der wohl am ehesten mit selbigem mithalten konnte), Tom Pryce (der beste Waliser in der F1, welcher den unterlegenen Shadow auf ungeahnte Podiums-Plätze beförderte), Louis Rosier, Marc Surer (der absehen von 1985 bei Brabham, wo er fast ein Podium holte, kaum konkurrenzfähiges Material fuhr) und - überraschend weit vorne - Christian Fittipaldi.
Fittipaldi galt damals als Mädchenschwarm und war - glaube ich - als erster in den 70gern gebohrener Fahrer auch 93 noch der jüngste Pilot im Feld. Nach zwei Jahren bei Minardi und einem bei Arrows/Footwork wollte er es lieber in den USA bei der CART-Meisterschaft probieren. Fittipaldi ist noch im Rennsport aktiv bei den Daytona Protoypen.
Wie auch immer ... die Liste ist nicht uninteressant ... und sicher nicht unumstritten.
Mathematics is the language of the universe, and given the exponential growth of computing power and advanced modeling techniques, it is beginning to make sense of even the most complex of problems.
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