Die Abschaffung des Tankens finde ich grundsätzlich richtig!
Ich hab in den 80ern angefangen F1 zu gucken, damals wurde noch auf der Strecke überholt und nachgetankt wurde eben nicht. So Mitte der 90er, also ziemlich genau zum Zeitpunkt, da das Nachtanken eingeführt wurde (1994), fing es an, dass fast nur noch in der Box überholt wurde ( was auch noch jede Menge anderer Gründe hat.....Aerodynamik, Strecken etc.)
Durch den Wegfall des Nachtankens haben die Teams weniger taktische Möglichkeiten für Überholmanöver in Boxengasse. Sie werden dadurch eher gezwungen, was auf der Strecke zu riskieren.
Ausserdem wird der Spritverbrauch damit wieder mehr zu einem Faktor.
Gerade in der Turboära in den 80ern waren F1 Rennen Economyruns. Da konnten man nicht das ganze Rennen volle Pulle gehen, sondern musste sich den Sprit einteilen, um nicht am Ende liegenzubleiben. Alain Prost war der Meister des Spritsparens und hat immer wieder im letzten Renndrittel das Feld von hinten aufgerollt, wenn die sprit- und hilflose Konkurrenz verzweifelt versucht hat in den positiven Bereich der Spritverbrauchs-Marschtabelle zu kommen.
Ich denke, das heute nicht überholt wurde hat hauptsächlich mit dem typischen Herrmann Tilke Streckenlayout und den eindeutigen Kräfteverhältnissen an der Spitze zu tun gehabt, weniger mit dem Tankverbot.
Das neue Punktesystem finde ich auch gut. Es belohnt den Sieger und erlaubt es nicht mehr auf Ankommen zu fahren und Punkte zu sammeln, um Weltmeister zu werden. Man muss einfach etwas mehr riskieren.
Interessant fand ich Schumachers Aussage, dass die heutigen Reifen so "schmal" sein und er Probleme habe, die zum Arbeiten zu bekommen. Die scheinen optisch auch ziemlich mickrig im Vergelich zu den fetten Walzen zu sein, die es 1991 zu Beginn seiner Karriere noch gab.
Positiv überrascht hat mich Lotus. Beide Wagen im Ziel und nur 2 Runden Rückstand. Da hat man früher schon ganz anderes erlebt von Teams, die schon lange dabei waren.