Webber hatte übrigens keinen Getriebeschaden, sondern einen Motorschaden. Sein Motor hatte wohl ein Kühlwasser-Leck bekommen, bei RedBull beobachtete man einen abfallenden Druck des Kühlwasser-Systems.
Das "short shifting" sollte die Belastung des Aggregats senken ... aber das war dann wohl zu spät.
Webber muss übrigens zudem beim nächsten Rennen 10 Startplätze weiter hinten starten.
Er hat die dritte "Gelbe Karte" kassiert und die 10 Startplätze Strafe sind das Resultat.
1.: Kollision mit rosberg in Bahrain
2.: Zu schnell bei gelben Flaggen in Kanada
3.: Rennstrecke unerlaubterweise betreten (zwischen Einführungsrunde und alle Autos im parc fermé nicht erlaubt)
Alonso bekam seine erste gelbe Karte, weil er "seinen Wagen in einer Art und Weise bewegte, die für andere Personen und Fahrer gefährlich ist".
Alonso hielt für Webber an einer Stelle an, die schlecht einsehbar war ... Hamilton musste über die Auslaufszone ausweichen.
[video=youtube;IBByzQBCSXE]http://www.youtube.com/watch?v=IBByzQBCSXE[/video]
Und:
http://www.youtube.com/watch?v=UXMCLiAvzg8
Hätte das fast überlesen.
Brawn hat doch eine sehr deutliche Aussage dazu gemacht - sie dachten nicht, über 30 Runden auf einem Prime zu überstehen. Davon kann man halten was man will (vgl. Aussage Lauda), aber angesichts dessen, dass der Mercedes immer wieder Temperaturprobleme in den Reifen verursacht und allgemein von den vier Topteams wohl den größten Verschleiß hat, ist das durchaus eine logische Option. Es hätten genauso gut auch noch die Reifen von Alonso und Räikkönen nachlassen können, wie z. B. in Montreal 2012.
Mh ... nungut, wenn man es so sieht, dann war die SafetyCar-Phase für die Mercedes zum ungünstigsten Zeitpunkt.
Man hätte es mit Hamilton machen können wie Ferrari bei Massa. Man holt ihn rein und geht auf eine 3-Stop-Strategie ... ggf versucht man sich mit den weichen Reifen. Risiko dann natürlich, dass man hinter jemanden gerät der draußen bleibt und man kommt nicht vorbei (wie Massa mit DiResta).
Gegenüber Massa hat man bei Hamilton aber nichts gewonnen. Hamilton war vor Massa, Hamilton blieb vor Massa.
Aber dafür verlor Hamilton einen Platz gegen Raikkönen.
Man hätte Rosberg reinholen können. Er wäre zwischen Webber und Alonso gelandet. Vielleicht hätte er dann bis zum 3ten Stop Zeit auf Alonso rausfahren können, damit der Abstand auf diesen nach dem 3ten Stop geringer ist (als er es letztlich war).
Allerdings hätte Rosberg dann auch nochmal reinkommen müssen wie "Draußen-Bleiber" Webber ... und der hätte Rosberg vielleicht aufgehalten und er hätte zudem seinen 2ten Stop früher gemacht als Rosberg seinen 3ten (so dass Rosberg an Webber nicht vorbei kommt und trotzdem hinter Alonso zurück fällt).
Wenn man davon ausgeht, dass man nicht 30 Runden auf Primes schafft und wenn man zudem davon ausgeht, dass auch die anderen die 30 Runden nicht schaffen (Alonso, Grosjean, Button, Raikkönen) ... dann macht die Mercedes-Taktik einen Sinn.
Letztlich hatte man aber nur bei den McLaren richtig gelegen (die waren am Ende so langsam, dass Sutil beinahe noch 3 Plätze gut gemacht hat). Ob man es selbst geschafft hätte, bleibt Rätselraten.
Hätte man sich bei Ferrari und Lotus verzockt und wären die Reifen zu sehr in die Knie gegangen, dann wäre man nochmal reingekommen und womöglich zwischen Hamilton und Massa gelandet ... es sei denn natürlich, man hätte sich zu spät umentschieden (dann rutscht Massa auch noch vorbei).
Ich denke aber, man sollte auch relativieren, dass die Teams die Reifen besser verstehen als noch Montreal 2012.
Natürlich, bei den McLaren und den Sauber sind die Rundenzeiten in die Knie gegangen ... aber nur Gutierrez hat mit der Strategie Plätze verloren (gegen Sutil und Maldonado ... und zwischenzeitlich gegen DiResta, der aber sowieso ganz anders unterwegs war als alle anderen).
Ich gebe zu, unter den gegebenen Umständen ist die Mercedes-Entscheidung verständlich ... aber vielleicht hätte man zumindest mit einem Fahrer zocken sollen. So wie Ferrari einen Fahrer draußen ließ und den anderen die Sicherheits-Nummer machen ließ.
Die waren sich nicht sicher, welche Taktik die bessere ist.
Red Bull und Lotus sollen hinter den Kulissen mächtig Alarm machen und wie es momentan aussieht, sollen die Hinterreifen doch nicht verbreitert werden.
Die Renault getriebenen Teams machen Alarm?
Das wäre mir neu.
Nach mehreren Nachfragen hatte Pirelli die Leistungsdaten von Mercedes bekommen und daraufhin angekündigt, dass man die Hinterreifen 2cm verbreitern will.
Die Teams waren aber dagegen ... schließlich beeinflusst dies - bei gleichbleibender Fahrzeug-Breite - in einem erheblichen Ausmaß die ganze Geometrie der Hinterachs-Aufhängung, die Aerodynamik usw. ... da hätte einiges an den 2014-Fahrzeugen geändert werden müssen, was eigentlich schon längst verplant ist.
Man darf bedenken, dass die Fertigung der Teile für neue Boliden eine gewisse Vorlaufzeit hat. Getriebe und Differenzial ... sowas ist schon lange in Arbeit, weswegen auch ursprüngliche Überlegungen von Pirelli (Reifendurchmesser vergrößern) sofort auf Ablehnung stießen.
Letztlich haben Renault und Ferrari auch ihre Leistungsdaten an Pirelli gegeben und man soll sich daraufhin entschieden haben, die Reifendimensionen zu belassen wie sie sind.
Da gab's dann gleich mal Spekulationen, dass in Brixworth der stärkste Turbo gebaut wird
Wie auch immer. Pirelli hat angekündigt, dass nächste Saison härtere Mischung auf die Strecke kommen.
Wahrscheinlich nicht solche, wie die "Holzreifen", die in der Schumi-Ferrari-Ära eine ganze Renndistanz schafften und bei Tankstops teilweise garnicht gewechselt wurden ... aber dennoch härtere. Man will die Rennen weniger beeinflussen, da die Teams schon genug Sorgen haben werden ... heißt es.