Soderle ... nun hab ich auch endlich mal das Rennen gesehen und will auch mal meinen Senf abgeben.
Insgesamt war es ja relativ unspektakulär und die SafetyCar-Unterbrechungen haben es meiner Ansicht nach nicht spannender gemacht, weil sie viel eher die Fahrer in eine bestimmte Strategie "gezwungen" haben.
Ohne die Unterbrechungen hätte es vielleicht eher zu Duellen kommen können, bei der 2 Fahrer gegeneinander fahren, die einen Boxenstop mehr oder weniger gemacht haben.
Insgesamt sind alle an der Perlenkette hinterher gefahren, wollten die Reifen nicht überstrapazieren und keine taktischen Experimente eingehen, weil sie sonst vielleicht im Verkehr stecken.
Dass die Spitze dann mal 5 Sekunden pro Runde langsamer fährt, um die Sache kontrolliert anzugehen kann eigentlich auch nicht im Sinne des Zuschauers sein ... naja, wer weiß wie sich das nächstes Jahr mit den neuen Antrieben verhält.
1. Rosberg
Souveräner Start-Ziel-Sieg. Hat den Abstand immer schön kontrolliert und war nie in Bedrängnis. Knapp war es vielleicht, als die erste Safety-Car-Phase in einem ungünstigen Augenblick kam und er nur ein Stückerl vor den RedBull zurück auf die Strecke kam ... erst dachte ich, er wäre hinter die Bullen zurück gefallen ... so wie Hamilton.
2. Vettel
Kann sich eigentlich nicht beklagen. 3 Fahrer waren ähnlich schnell wie oder oder gar schneller und zwei davon (Webber, Hamilton) sind hinter ihm ins Ziel gekommen. Zudem hat er den Vorsprung auf Alonso und Raikkönen gehörig ausgebaut.
Dass er die Silberpfeile als Ausflugsbusse auf Bummelfahrt bezeichnet ist eher peinlich, denn die RedBull selbst hatten eher mit dem Reifenverschleiß zu kämpfen und Vettel schien in der Spätphase des Rennens nicht wirklich in der Lage zu sein, Rosberg ernsthaft unter Druck zu setzen ... da nützt auch die schnellste Rennrunde nichts.
3. Webber
Strahlt auf dem Podium mehr als Vettel ... obwohl er auch nicht überzufrieden sein kann, nachdem er zuvor 2 Mal in Monaco gewonnen hat. Das Qualifying hat ihm vielleicht mehr verbaut, bevor er artig hinter dem Teamkollegen hinterhergefahren ist. Hab ich das richtig gesehen, dass Webber deutlich früher als Vettel über die Linie kam und eigentlich noch eine schnelle Runde hätte fahren können (was er dann aber nicht gemacht hat)?
4. Hamilton
Hätte man bei Mercedes die RedBull-Stops eher gecovert, wäre Hamilton wohl Zweiter geworden ... aber die SafetyCar-Phase hat das etwas verbaut. Aufgrund dessen, dass während einer SC-Phase - auch wenn man nicht hinter dem Pacecar fährt - eine bestimmte Rundenzeit anzupeilen ist, kam es etwas überraschend, dass Hamilton hinter die RedBull zurück fiel. Vielleicht hatte er vorher langsam gemacht, um einen Abstand zu Rosberg entstehen zu lassen, wonach er dann in der gleichen Runde reinkommen konnte, ohne dass der Wagen zu lange stand.
Ich verstehe übrigens die Aufregung nicht, dass Hamilton sich einen Hund geholt hat. Vielleicht darüber, dass er ihn mit zur Strecke nimmt (etwas laut) ... aber verglichen mit den Lebemännern von einst, ist Hamilton auch mit Hund ein Langweiler ... wie fast alle im F1-Feld ... außer Kimi, wenn er besoffen von einer Yacht fällt.
5. Sutil
Starkes Rennen und endlich mal wieder im Ziel angekommen.
Den Start hatte er etwas verpatzt und sich da gleich im Anfang gleich mal den Frontflügel an Buttons McLaren beschädigt. Das war weniger Pech als vielmehr ungeschickt.
Das spätere Überholmanöver gegen Button war hart, aber ok ... wobei Sutil da Glück hatte, dass Button auch mitspielte, das hätte auch leicht knallen können.
Gegen Alonso gelang ihm der gleiche Move deutlich sauberer.
Und gegen Perez war er dann vorsichtig, in der Sorge, dass der noch ne Kollision hinbringt und Sutil wieder mal leer ausgeht.
6. Button
Die beiden McLaren sahen in Monaco doch klar besser aus als zuvor ... wobei Button mit dem Qualifying unzufrieden war. Seiner Ansicht nach war er zuvor besser dabei als das, was er im Q3 schaffte.
Das Renne wird ihm sicherlich mehr geschmeckt haben als das von 2012, als er lange hinter Kovalainen fest hing.
7. Alonso
Kein Glanzstück von Alonso.
Über die Nummer mit Perez kann man natürlich unterschiedlicher Ansicht sein. Einerseits kann man behaupten, dass Perez doch gerade noch genug Platz für Alonso ließ, so dass dieser die Schikane normal hätte fahren können ... andererseits kann man auch argumentieren, dass Perez ohnehin nicht an Alonso vorbei gekommen wäre, selbst wenn dieser dieser die Schikane genommen hätte.
Naja ... letztlich hat er die Entscheidung akzeptiert.
Dennoch, von Sutil hat er sich ganz schön übertölpen lassen und auch der Platzverlust gegen Button war kein Glanzstück.
Vorne halten Raikkönen mit Plattfuß und Perez mit demoliertem Boliden das Feld auf ... alle fahren an einer Schnur, aber Alonso setzt sich (meiner Ansicht nach nicht notwendigerweise) in der Rascasse außen neben Sutil und lädt damit Button förmlich ein innen durchzustechen.
In den freien Trainings lief es klar besser für Alonso, der diesmal doch ab und an abreißen ließ und am Ende noch ganz schön von Vergne in Bedrängnis kam.
8. Vergne
Vergne war schon vergangenes Jahr in Monaco gut dabei, als er mit einer abweichenden Taktik überraschte. Diese war heute aufgrund der SC-Phasen nicht wirklich nötig.
Macht nichts, Vergne fuhr grundsolide und damit zum zweiten Mal in diesem Jahr in die Punkte. Diesen Schwung sollte er mitnehmen, da Ricciardo ihn bislang in dieser Saison zumeist klar abhängte.
9. DiResta
Relativ unbemerkt ist DiResta ein sackstarkes Rennen gefahren.
Das Qualifying war verbockt, weil er am Ende vom Q2 die falschen Reifen drauf hatte (abgefahrene Intermediates statt frische Reifen).
Recht früh musste er zu einem Reperaturboxenstop abbiegen (keine Ahnung, was vorgefallen war). Mit den frischen Reifen arbeitete er sich wieder nach vorne und kassierte die beiden Marussia und etwas später auch Massa.
Während die anderen Fahrer rund um die SafetyCar-Phase in die Box kamen, blieb DiResta draußen, hielt die Position und holte sich erst beim Neustart den nächsten Reifensatz.
10. Raikkönen
Er wird wohl keine Freundschaft mit Perez schließen, nachdem dieser zwei missglückte Überholversuche Ausgangs des Tunnels hinlegte.
Letztlich hats ihm gewissermaßen das Rennen versaut.
Aber dadurch, dass alle weiterhin nicht allzu schnell gefahren sind, konnte Raikkönen mehrere Fahrer wieder schnell einholen und dank frischerer Reifen vorbei gehen ... auch wenn die Regie das total verpennt hatte.
Und so ist er weiterhin auf Rekordjagd für die meisten Rennen auf Punkterang in Folge.
11. Hülkenberg
Der 11te Platz ist zwar undankbar ... aber so richtig dran war "Hulk" im Rennen kaum an den Punkten.
Vergne und DiResta konnte er mit dem Sauber nicht beeindrucken und Raikkönen war am Ende 6 Sekunden pro Runde schneller, während Hülkenberg auf den abgenutzten Reifen Bottas und Gutierrez geradeso hinter sich hielt.
12. Bottas
Am Start hat er Ricciardo und Grosjean kassiert und fiel hinter sie beim ersten Boxenstop zurück ... naja ... Grosjean hat sich und Ricciardo ja dann aus dem Rennen genommen.
13. Gutierrez
Nach dem erneut mäßigen Qualifying konnte Gutierrez erst spät gegen die Marussia und Caterham durchsetzen. Mehr aber auch nicht.
14. Chilton
Keine Ahnung, was er da gegen Maldonado vor hatte. Ok ... der muss nicht erwarten irgendwas zu erreichen, wenn er bei der Ecke sich neben einen anderen Boliden setzt ... aber trotzdem hat man sich ja in der Formel1 mehr oder weniger darauf geeinigt, dass man zum Verteidigen der Position nicht zwei Mal die Strecke kreuzen soll.
Erst zieht Chilton nach links ... dann wieder nach rechts. Die Durchfahrtsstrafe war korrekt, denke ich.
Naja ... dadurch hatte er auch nur einen Platz verloren, den er sich später wieder zurück holte.
15. Van der Garde
Nach einem gelungenen Qualifying hatte er ein ereignisreiches Rennen. Erst fährt er vor Loews dem Maldonado ins Heck und braucht ne neue Nase, bevor er später nochmal vor Chilton und Gutierrez liegt, nachdem diese sich in der dritten SC-Phase neue Reifen geholt haben.
Aber das war dann auch gleichzeitig der Grund, warum er die beiden Kandidaten nicht hinter sich halten konnte.
16. Perez
Hat für Unterhaltung gesorgt. Man kann sich üebr ihn aufregen ... aber wenigstens probiert es einer und scheitert, als wenn es keiner probiert und garkein Überholmanöver zustande kommt.
Button hat ihn für das harte aber gelungene Überholmanöver gelobt.
Alonso hat wenig Verständnis und die Entscheidung der Kommisare sorgt sicherlich auch bei einigen für Verwunderung.
Raikkönen sollte man lieber nicht auf Perez ansprechen.
Ich bin mal gespannt, ob man Perez wie Maldonado und Montoya bei RTL irgendwann als Universal-Sündenbock abstempeln wird.
Das Perez-Bashing von Wasser und Danner war jedenfalls übertrieben.
Einerseits regt der Danner sich über zu wenig Überholversuche in Monaco auf und andererseits rügt er dann einen, wenn er es versucht.
DNF. Grosjean
DNF. Ricciardo
Kein glanzvolles Wochenende von Grosjean. Bislang fuhr er diese Saison ja recht stabil und seitdem er ein neues Chassis hat auch recht schnell.
Das Qualifying ging daneben. Im Q1 zeigte er seinen Speed, im Q2 kriegte er die Runde nicht zusammen.
Für den Unfall mit Ricciardo darf Grosjean in Montreal 10 Plätze weiter hinten starten ... etwas härter als die Schumi-Heckaufprall-Strafversetzungen im letzten Jahr.
Die Fahrer-Anhöhrung nach dem Rennen hat dann wohl nicht ergeben, dass Ricciardo dort deutlich früher als sonst gebremst hätte.
DNF. Bianchi
Wochenende mit Pech für den Monegassen.
Airbox-Feuer im Qualifying, kaputte Fahrzeug-Nase dank Chilton-Maldonado-Crash, kaputte Bremsscheibe für den entgültigen Ausfall.
So viel muss erstmal schief gehen...
DNF. Maldonado
Maldonado ist schnell auf Stadtkursen ... das zeigt er auch in Monaco ab und an ... so zum Beispiel im Q1. Am Ende vom Q2 fiel er zurück und schon war er das Rennen über im Getümmel.
Er hat zwar dann nicht so einen Bock geschossen wie beim Start vom 2012-Monaco-Rennen, aber er hatte schon beim Anbremsen zur Loews-Kurve nurnoch einen halben Frontflügel am Wagen ... bevor Van der Garde ihm den seinen ins Heck schob.
Nach Gutierrez wollte er dann auch zügig am abbauenden Chilton vorbei. Der Unfall ging da noch glimpflich aus.
DNF. Massa
Kein ruhmreiches Rennen, denn die Regie fing Massa geschätzt zwei Mal ein. Als er von DiResta kassiert wurde und als er ausschied.
Laut Ferrari soll dabei wohl vorne links ein Aufhängungsteil gebrochen sein ... so zumindest die Vermutung.
Nach einem Fahrfehler sah Massas Unfall jedenfalls nicht aus.
Dass Massa "nur" Nackenschmerzen und eine Schulterprellung hat unterstreicht die heutigen Sicherheitsstandards ... wenn ich da z.B. zum Vergleich an den seitlichen Aufprall von Wendlinger in Monaco denke (nicht in der Devote, sondern Ausgangs Tunnel).
DNF. Pic
Nach nur 7 Runden gab das RedBull-Getriebe im Caterham-Heck den Geist auf.