2014 , nach dem Zusammenschluss von FIAT und Chrysler zur FCA (FIAT Chrysler Automobiles), kündigte man an, dass man Ferrari aus dem Konzern ausgliedern werde. Ein Teil der Aktien wird an die Börse gehen, ein Großteil wird an die Aktionäre der FCA abgegeben. 10% hält Enzo Ferraris Sohn Piero. Dieser Schritt wird 2016 vollzogen.
FIAT-Chef Sergio Marchionne plant aber weiterhin ein Engagement von FIAT (bzw. FCA) in der Formel 1. Nämlich indem man Alfa Romeo wieder zurück in die Königsklasse bringt.
Nach 2005 (Rückzug aus der WTCC) ist Alfa Romeo nicht mehr als Werksteam im internationalen Motorsport vertreten.
Abgesehen von ein paar wenigen TCR-Tourenwagen in der italienischen TCR-Serie ist da momentan auch nicht viel los bei Alfa in Sachen Motorsport.
Marchionne plant eine Neuausrichtung der Marke, welche wieder mehr einen Nobelanstrich bekommen soll ... wenn auch nicht ganz so "exklusiv" wie Maserati.
Alfa soll wieder sportlicher und gehobener wirken ... die letzten 10 Jahre ist man wohl zu sehr ins biedere abgedriftet (verglichen mit früher). "Mito" und "Giulietta" beackern eher die Wiese für die andere FCA-Marken besser geeignet wären ... ohne Ferrari bleibt da bei den Sportwagen eine Lücke für die z.B. einem Alfa Romeo 4C die Popularität fehlt und die Maserati auch nicht ausfüllt.
Alfa war 1950 und 1951 sehr erfolgreich in der Formel 1 vertreten, bevor man sich zurückzog, als die Serie ab 1952 für Formel-2-Rennwagen ausgeschrieben wurde.
Später (ab 70ger) trat man als Motorenlieferant wieder auf. So z.B. mit dem 180°-V-Motor im Brabham "Fan Car" BT46B.
Als Werksteam in den 80gern war Alfa Romeo mäßig erfolgreich, 1982 entschloss man sich (Alfa war in einer fianziellen Krise) dazu, sich aus der F1 werksseitig zurück zu ziehen. Der Rennbetrieb wurde vom F3-Team Euroracing fortgeführt, die Wägen wurden weiterhin Alfa Romeo getauft und ab 1984 von Euroracing entwickelt. Die Erfolge gingen weiter zurück, zumal der ab 1983 eingesetzte V8-Motor in der Turbo-Ära als groß, schwer, durstig und unzuverlässig galt.
Mit Ablauf der Saison 1985 beendete Alfa die Partnerschaft mit Euroracing. Sponsor Benetton wechselte zum Toleman-Team (das man später übernahm).
Der Name Alfa Romeo verblieb in der F1. Osella fuhr weiterhin mit Fahrzeugen, die auf dem Alfa 183T (mitsamt Motor 890T) von 1983 basierten und damit Jahr für Jahr weniger konkurrenzfähig wurden.
Nachdem nach 1988 die Turbo-Motoren verboten wurden, musste sich Osella einen neuen Motor holen. Hinzu kam ein neues Chassis, womit sich Osella von der Alfa-Romeo-Technik trennte.
Euroracing schloss sich 1988 mit Brun Motorsport zusammen. Das Team von "Flipperkönig" Walter Brun war bei den Sportwagen (Porsche 956) sehr erfolgreich. Brun übernahm die geschäftliche Seite ... Euroracing die technische.
Tatsächlich war der Eurobrun ER188 von 1988 nur ein überarbeiterer Alfa Romeo 184T (von 1984) mit Cosworth-Triebwerk. Der Wagen war veraltet und nicht konkurrenzfähig.
Brun wollte daher sich nach 1998 von Pavanello (Euroracing-Chef) trennen und versuchte sich an der Übernahme der in Schieflage befindlichen Rennställe Lotus und Brabham.
Letztlich blieb es bei EuroBrun. Brun übernahm die Anteile von Pavanello am Team, führte es aber unter gleichbleibenden Namen weiter.
Der neue Eurobrun ER189 für 1989 wurde erst spät fertig und war dann auch nicht wirklich fahrtauglich.
Somit kam ein Eurobrun ER188B getaufter Wagen noch zu weiteren Einsätzen zu Beginn der Saison und später in Belgien ... qualifizieren konnte sich die alte Alfa-Romeo-Konstruktion nicht. Ohne Airbox wirkte der Wagen mittlerweile auch "ungewöhnlich". Das gabs sonst auch nur bei anderen Hinterbänkler-Teams die auch Boliden vom Vorjahr einsetzten (AGS JH23B, Coloni FC188B, Lola LC88B
Nachdem der ER188B, der ja als umlackierter Alfa 184T galt, durch seinen ebenso erfolglosen Nachfolger abgelöst wurde, verschwand der letzte Rest von Alfa Romeo völlig aus der "Königsklasse".
Mal schauen, ob es nun wirklich zu einer Wiederkehr kommt. Vielleicht ja 2018, wenn nach den geplanten Chassis-Reglementänderungen (2017) vermutlich auch ein neues Motoren-Reglement kommt.