Das wird das wichtigste Rennen des Jahres, die Strecke hat viel Aussagekraft und hier sieht man zum ersten mal wer schneller entwickelt.
Ehrlich gesagt finde ich, dass die Aussage-Kraft von Barcelona über die Jahre geschwunden ist. Gewiss, der Strecke haftet der "Mythos" an, dass wer hier schnell ist, dass jene Piloten und Boliden auch woanders gut aussehen werden ... aber mit jeder neuen Tielke-Strecke entfernt sich Barcelona immer weiter von der ... äh ... "durchschnittlichen Charakteristik" der F1-Rennstrecken.
Die Geraden sind vergleichsweise kurz, die Kurven überwiegend flüssig und mittelschnell, Steigungen und Gefälle sind signifikant. Sowas baut Tielke nicht. Barcelona ist vielleicht gut mit Interlagos oder auch mit dem Hungaroring vergleichbar ... vielleicht auch mit Suzuka ... Strecken wie in Sepang, Bahrain, Shanghai, Austin, Baku etc... der ganze neuere Kram den Tielke und Kollegen entworfen oder abgeändert haben (Hockenheim) fahren sich ein gutes Stück anders.
Hinzu kommt dass in Barcelona eher 2- oder 3-Stop-Rennen gefahren werden, sowie härtere Mischungen. In der Hinsicht sticht der Kurs auch ein wenig heraus.
Letztlich ist es das "Problem" von Mercedes, dass Ferrari einfach das bessere "Gesamtpaket" gebaut hat. Selbst wenn der Ferrari-Bolide nicht immer glänzt ... er zeigt bislang wenig Schwächen. Der Ferrari unterscheidet sich mit am stärksten von seinem Vorgänger, wenn man so in das Starterfeld blickt, wo sonst häufig die Konzepte eher auch Evolution gesetzt haben. Flexibel was flexibel geht, Seitenkästen vergleichsweise "innovativ" (bzw. die Regeln ausschöpfend), scheinbar keine Probleme bei Gewicht ... und mittlerweile kriegt auch Räikkönen seine Reifen mehr ins Temperaturfenster. Der Mercedes? Klar, man wollte wie in den letzten Jahren einen auf Schienen vorne weg fahrenden Dominator ... aber nun hat man ein etwas zu schweres Fahrzeug mit empfindlicher Aerodynamik. In Monza wird man glänzen ... in Monaco vermutlich nicht.