Munteres Rennen ... und mit den verschiedenen taktischen Möglichkeiten auch durchaus spannend.
1. Hamilton
Hamilton der alte Reifenflüsterer. Das kann er schon echt gut. Die Story dass Hailton früh über seine Reifen lamentiert und schnell Sorgen hat, dass der Boxenstop zum falschen Zeitpunkt kam ... die hat man schon mehrfach gehört und gesehen. Nichts neues.
Letztlich hat er sein Tempo wohl dosiert und den Sieg nach Hause gecruist. Nicht schlecht.
Beim Start hat man gesehen, dass Hamilton den Titel schon so gut wie in der Tasche hat. Klar, Verstappen hat ihm da etwas weit rausgedrängt ... doch zu einer anderen Situation in der Saison (z.B. wie beim US-Grand Prix letztes Jahr) hätte Hamilton da eher zurück gesteckt.
Naja ... so war es letztlich ein üblicher Mexiko-Start. Vettel berührt irgendwen und Hamilton fährt in der ersten Schikane durchs Gras. Ganz normal eigentlich...
2. Vettel
Die Box wollte ihn reinholen ... doch Vettel fragte nach, was man davon halte Hamilton einfach fahren zu lassen.
Vettel ist nunmal einer, der eine taktische Entscheidung hinterfragt und ggf. "korrigiert".
Im Grunde genommen lag er damit auch garnicht mal verkehrt. In den nächsten 10 Runden konnte Hamilton mit frischen Reifen gerademal 2 Sekunden auf Vettel gut machen. Nachdem Vettel seine neuen Reifen hatte, fuhr er gleich mal anderthalb Sekunden pro Runde schneller als Hamilton.
Doch den richtigen Moment für den Boxenstop hatte man bei Ferrari verpasst. Die Gasly-Sainz-Überrundung hatte Vettel anderthalb bis zwei Sekunden gekostet, so dass er hinter Albon rauskam. Vielleicht konnte Vettel an diesem nicht vorbei ... vielleicht wollte er seine Reifen noch aufsparen. Hamilton lag nur 4 Sekunden vor Albon, es war klar dass Albon nochmal reinkommt und Vettel die Lücke dann kleiner fahren würde.
Doch das Momentum war weg. Die Pace auf den harten Reifen war eher bei den Mercedes. In der Dirty Air kam Vettel nicht mehr entscheidend ran.
"Wenn du eine Frau bist der Typ hier gibt dir ne Massage so wie er seine Reifen behandelt ... es ist pure Magie." meinte Vettel nach dem Rennen neben Hamilton stehend.
Auf den meisten Strecken wäre die Ferrari-Taktik vermutlich aufgegangen ... trotz Gasly, Sainz und Albon. Diesmal wäre ein Konter gegen Hamiltons Undercut vielleicht besser gewesen.
Allerdings hatte Hamilton direkt nach seinem Reifenwechsel 2 Sekunden auf Vettel gutgemacht ... da war der Abstand vor dem Boxenstop ähnlich knapp. Kann also auch gut sein, dass der Undercut ohnehin gelungen wäre.
Der beste Zweikampf war am Ende Vettel gegen den Selfie-Stick-Typen auf dem Podium.
Naja ... Vettel kann halt mit Social Media nichts anfangen und ist kein Freund von Selfies.
3. Bottas
Mit einem dritten Platz ist Bottas recht gut bedient. Beim Start kam er ziemlich schlecht vom Fleck. Zwischenzeitlich lag er nicht nur hinter beiden McLaren, sondern auch hinter beiden Toro Rosso. Doch beim Anbremsen auf die erste Kurve machte er gleich wieder zwei Plätze gut.
Nachdem Bottas sich der McLaren entledigt hatte, fehlten ihm schon 10 Sekunden auf die Spitze. Nach und nach konnte er diesen Abstand auf 4 Sekunden verringern.
In der zweiten Rennhälfte sah Bottas sogar wie ein möglicher Rennsieger aus. Der Mercedes ging auf den harten Reifen besser als der Ferrari und er hatte frischere Reifen als Hamilton.
Bottas konnte zwar Druck ausüben, aber es fehlte der gewisse "Punch", um zu Beginn einer DRS-Zone nahe genug dran zu sein.
Naja ... dafür, dass es seinen Boliden im Q3 ziemlich zerlegt hatte, war das dennoch ein recht gutes Abschneiden. Bottas klagte noch, dass er am Sonntag-Morgen Kopfschmerzen gehabt hätte. Er wisse aber nicht ob vom Crash oder vom Tequila.
Direkt nach dem Crash hatte er ziemlich heftig geatmet. Vielleicht leichte Panik, denn seine Knie waren hart aneinandergeschlagen, so dass er eine Weile sein rechtes Bein nicht richtig spürte.
Naja ... er konnte zwar verhindern, dass Hamilton der erste Fahrer wurde, der drei Mal hintereinander bei der gleichen Strecke den WM-Titel klar macht ... aber trotz eigentlich guten Strategie-Karten vermochte er es nicht die entscheidenden Überholmanöver zu setzen.
4. Leclerc
Die Zwei-Stop-Strategie war nicht die beste Überlegung. Das hätte wohl nur geklappt, wenn man Gelb-Gelb-Rot gefahren wäre. Aber dafür hätten die Stints auf Gelb länger sein müssen. Mit einem Stint auf Hart war die Ein-Stop-Strategie die bessere Wahl.
Keine Ahnung, warum man Leclerc so früh zum ersten Boxenstop reinholte. Albon war weit weg und der Undercut durch Hamilton drohte ihm nicht, weil noch Vettel als Puffer dazwischen war.
Keine Ahnung, warum man Leclerc so früh zum zweiten Boxenstop reinholte. Er mochte über seine Mediums klagen ... aber dennoch hatte er in den fast 20 Runden, in denen Hamilton hinter ihm auf frischen Reifen fuhr, denen Abstand auf diesen vergrößert ... und er war noch nicht dabei an Vorsprung zu verlieren.
Mit frischen Reifen war Leclerc zwar schnell ... aber auch nur für gut 10 Runden.
Die Ferrari-Strategie bei Leclerc war nichts halbes und nichts ganzes. Sie war einfach ein Fehlgriff. Ob nun ein Stop oder zwei ... die Boxenstops kamen einfach zu früh.
5. Albon
Sah nicht schlecht aus für Albon. Er konnte anfangs gut mithalten und gar Druck auf Vettel ausüben ... aber Hamilton war auch nahe dran.
Vielleicht hatte man bei Red Bull Sorge vor einem Hamilton-Undercut? Letztlich passte das Timing bei Red Bull nicht perfekt. Albon verlor einige Zeit hinter Sainz. Sein Abstand auf Leclerc war nach dem Boxenstop doppelt so groß wie vorher. Der Abstand vergrößerte sich im weiteren Verlauf von 10 auf 13 Sekunden ... also weit entfernt war Albon von der Ferrari-Pace nicht.
Durch den misslungenen zweiten Leclerc-Boxenstop wurden es wieder 10 Sekunden ... und dabei blieb es auch mehr oder weniger.
Albon hatte den Speed ... aber wie schon bei Leclerc kamen die Boxenstops zu früh.
Übrigens - wenn auch etwas durch glückliche Fügung - seit seinem Wechsel zu Red Bull hat Albon mehr Punkte geholt als Verstappen.
Des weiteren hat Albon noch die Möglichkeit Hamiltons Rekord für die meisten Punkte in einer Rookie-Saison zu brechen. Trotz Wechsel des Punkte-Schlüssels ist das noch keinem gelungen (obgleich es dank diesem Wechsel nun einfacher wäre). Die Fahrer die davor die besten Chancen hatten waren Magnussen und Petrov, weil ihre Teamkollegen im gleichen Jahr mehr Punkte holten als Hamilton 2007. Aber sie waren in ihrer Rookie-Saison (Magnussen neben Button, Petrov neben Kubica) weit davon entfernt.
6. Verstappen
"Driver of the day" heißt es am Ende für Verstappen. Vielleicht für seine Aufholjagd? Ich weiß es nicht, ich fand Verstappens Rennen nicht allzu gelungen. Das Igonieren der gelben Flaggen kostete ihm die Pole ... ok ... das war das Qualifying und nicht das Rennen. Red Bull lamentierte, dass weder bei den Anzeigetafeln noch beim dash board Gelb gezeigt wurde, sondern nur mit Flaggen. Nunja, Bottas' Einschlag hatte das Verbindungskabel beim Streckenposten getrennt ... die hätten da noch so viele Knöpfe drücken können...
In der ersten Kurve ließ er sich etwas weit raustreiben ... mehr oder weniger unabsichtlich. Für einen Moment etwas mehr zurückstecken und er hätte den dritten Platz gehabt.
Im weiteren Verlauf arbeitete er sich gut durch das Feld und kam gut mit seinen harten Reifen aus. Fehlerfrei blieb er dabei nicht, siehe das misslungene erste Manöver gegen Sainz.
Warum die Aktion gegen Magnussen nichtmal eine Untersuchung nach sich zog bleibt verwunderlich. Erst anrempeln und dann abseits der Strecke überholen?
Naja ... war ja "nur" Magnussen, könnte man sagen. In der Formel 1 gibt es gewissermaßen Teams zweiter Klasse. Bei einer ähnlichen Aktion gegen einen Fahrer der Top3-Teams wäre der Aufschrei groß gewesen. Angeblich hatte Haas sich nichtmal bemüht sich bei den Stewards zu beschweren. Die haben das Wochenenden ohnehin mehr oder weniger resigniert.
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7. Perez
Gasly überholt, beim Boxenstop eine gute Lücke gefunden und schnell Kwjat überholt. Danach eine starke Pace und Ricciardo - wie schon im ersten Stint - abgewehrt. Mehr kannste aus einem
Force India Racing Point nicht rausholen. Für mich vielleicht der Driver of the Day ... unabhängig vom Heimbonus.
Starkes Rennen
8. Ricciardo
Ein ewig langer Stint auf härteren Reifen und dann am Ende angreifen ... das haben wir diese Saison schon mehrfach bei Renault gesehen. Zumindest bei Ricciardo.
Auch diesmal ging die Taktik wieder auf.
Ob nun Runde 22 (nach Perez' Boxenstop) oder Runde 49 (vor Ricciardos Boxenstop) ... Ricciardo liegt 39 Sekunden hinter der Spitze und Perez derer 57.
Ricciardo hatte nen wirklich tollen Stint auf hart gefahren.
Beste Chancen am Ende nochmal anzugreifen, aber Perez setzte sich gut zur Wehr. "Du sitz nicht mehr in einem Red Bull" schmunzelte Checo später in Richtung Ricciardo.
Für jenen wäre u.U. sogar Platz 6 drin gewesen, wenn er schnell an Perez vorbei gekommen wäre. Er lag nach dem Stop 64 Sekunden hinter der Spitze und holte 2 weitere auf, bis er Perez eingeholt hatte. Verstappen fehlten am Ende 68 Sekunden auf Hamilton ... aber vielleicht hatte er auch Tempo rausgenommen.
9. Gasly
Nachdem Ricciardo ihn überholt hatte kam Gasly schon recht früh in die Box, um seine Soft-Reifen loszuwerden. Danach hatte er viel Verkehr zu überholen und verlor einiges an Zeit. Das Feld war später weit aufgefächert, so dass er beim zweiten Boxenstop nur eine Position verlor ... aber Räikkönen schnell wieder überholte. Am Ende kam er deutlich schneller an Stroll vorbei als sein Teamkollege und profitierte von dessen Kollision mit Hülkenberg
10. Hülkenberg
Hülkenberg verlor beim Start einen Platz ... und rutsche damit ausgerechnet hinter den einzigen Fahrer mit harten Reifen, seinen Teamkollegen.
Beim Boxenstop gelang zwar der Overcut gegen Gasly ... aber günstig wars dennoch nicht gelaufen. Hülkenberg kam direkt hinter Magnussen, Kwjat und Sainz raus. Es wäre schlauer gewesen wenn Renault - so wie Racing Point bei Perez - gewartet hätte, bis zumindest der Abstand auf Magnussen größer ist ... oder bis der Reifenvorteil zu Kwjat und Sainz größer ist (ohne dass man hinter Gasly fällt). So verlor Hülkenberg noch ordentlich Zeit hinter Sainz auf Kwjat ... so dass jener - nach seinem zweiten Boxenstop - angeflogen kam.
Sah schon so aus als hätte Hülkenberg den 9ten Platz ins Ziel gerettet ... aber Kwjat drehte ihn sinnlos um. Mit beschädigtem Wagen tuckerte er noch ins Ziel.
Ein schlaues Team hätte Hülkenberg an Ricciardo vorbei gewunken, um so eine Undercut-Gefahr gegen Perez zu errichten. Ein schlaues Team hätte ihn später reingeholt, damit er nicht unmittelbar hinter einer Kampfgruppe rauskommt (Hülkenberg hatte keinen Druck von hinten).
Es nützt Hülkenberg mäßig viel, dass er nun 3 Mal hintereinander Ricciardo im Qualifying geschlagen hat. Er kann sich mäßig in Szene setzen und man hat auch nicht den Eindruck, dass er bei Renault noch das beste "Standing" hat ... im Vergleich zu seinem Teamkollegen, der das 6fache als Gehalt bekommt.
Perez meinte letztens, Hülkenbergs Schicksal zeige die Probleme in der F1 auf. Nunja, die beiden waren einst Teamkollegen. Bei Perez scheint der Zug für ein Top-Team abgefahren zu sein ... es sei denn Racing Point baut ihm noch ein Top-Auto. Er war für Renault die erste Wahl, lehnte jedoch ab. Hülkenberg nahm an und wurde "best of the rest" ... und wird nun vor die Tür gesetzt.
Perez hingegen hat seinen Rennstall mit Einleiten des Insolvenzverfahrens quasi gerettet. Dadurch beförderte er quasi seinen Teamkollegen Ocon ins Aus, der nun Hülkenberg verdrängt (vielleicht weil er Franzose ist, vielleicht weil er günstiger ist ... vielleicht weil man sich irgendwas von ihm erhoff).
Während Renault nicht den Boliden baute den Hülkenberg sich mit dem Wechsel erhoffte, hat Perez nun einen neuen Dreijahres-Vertrag mit Racing Point abgeschlossen.
11. Kwjat
Bei Kwjat war die Strategie ähnlich wie bei Teamkollege Gasly. Doch im Vergleich zu diesem arbeitete Kwjat sich wesentlich schneller durchs Feld. Aus anderthalb Sekunden Vorsprung auf Gasly wurden bald 10 Sekunden ... und derer 20 als Gasly hinter Sainz festhing.
Gut 12 Sekunden von diesem Vorsprung auf seinen Teamkollegen verlor Kwjat wieder als er Stroll vor der Nase hatte.
Sein Überholversuch in der letzten Kurve war ein Schuss in den Ofen...
Eigentlich ein sehr solides Rennen, bei dem man die McLaren fair geschlagen hat ... aber so belohnt sich Kwjat halt nicht.
Kwjat ist sauer auf die Strafe ... seiner Ansicht nach war es "Racing" und den Fahrern wurde gesagt, dass sie "racen" dürfen. Aber das gilt wohl eher für Verstappen gegen Magnussen.
12. Stroll
Stroll fur anfangs mit etwas Respekts-Abstand zu den Renault und seinem Teamkollegen. Er versuchte es mit einem ziemlich langen ersten Stint (macht er ja gerne mal) auf den Mediums. Dabei konnte er auch den Vorsprung auf Hülkenberg, der einige Autos überholen musste, leicht vergrößern.
Gute Vorraussetzungen also für Stroll mit frischen Reifen anzugreifen? Vielleicht auch nicht. Trotz fast 20 Runden jüngerer Reifen kam Stroll seinem Vordermann Hülkenberg kein Stück näher.
Strolls Performance auf hart war ziemlich mies. Auf seinen Teamkollegen verlor er bis Rennende trotz deutlich frischerer Reifen gut eine Sekunde pro Runde.
Vielleicht fahren die beiden ein stark unterschiedliches Setup, dass Stroll die harten Schlappen nicht so recht zum Arbeiten bekam. Am Boliden allein kanns kaum liegen.
Die Toro Rosso hätten ihn vermutlich ohnehin kassiert.
13. Sainz
Ähnlich wie bei den Toro Rosso waren auch die McLaren gegenüber den Renault ins Hintertreffen geraten, weil sie auf Soft starten mussten. Der Start des Rennens lief gut für Sainz ... und bei McLaren hatte man wohl Kwjat nicht aus den Augen verloren.
Obwohl Kwjat einige Boliden zu überholen hatte gelang ihm der Undercut gegen Sainz. Der Grund war einfach, dass Norris zunächst den Undercut von Kwjat abwehren sollte ... und nachdem dessen Boxenstop misslang musste Sainz draußen bleiben ... und so geriet auch Sainz hinter Kwjat.
Sainz kam nicht an Kwjat vorbei und hatte schon bald nacheinander Verstappen, Hülkenberg und Gasly im Genick sitzen. Die Zweikämpfe kosteten ihm Zeit ... und vielleicht auch die Reifen. Keine Ahnung, ob er sich da nen Plattfuß holte. Jedenfalls wechselte er seine harten Reifen schon nach 20 Runden wieder gegen Mediums.
Dann noch 35 Runden auf jenen Reifen zu fahren war nicht gerade ideal. Gut 30 Sekunden verlor Sainz auf Bottas und Vettel, die ähnlich lange mit ihren harten Reifen fuhren.
Die beiden Toro Rosso pushten ... Sainz kam ihnen nicht mehr groß näher.
Es wäre vielleicht anders gelaufen, wenn Sainz vor Kwjat rausgekommen wäre ... aber der war halt an den Williams und an Grosjean vorbeigeflogen.
14. Giovinazzi
War die Radmutter da aus dem Schlagschrauber rausgefallen? Sowas hab ich noch nie gesehen, dass der Fahrer losfährt aber das Rad nicht nur locker ist, sondern dass nicht im geringsten eine Radmutter im Weg wäre.
De missratene Boxenstop hat Giovinazzi ziemlich zurückgeworfen ... sonst wäre wohl Rang 12 drin gewesen.
15. Magnussen
16. Russell
17. Grosjean
18. Kubica
Magnussen fuhr ein recht einsames Rennen ... zumindest nach vorne gesehen. Zu keinem Zeitpunkt konnte er jemand unter Druck setzen.
Grosjean war beim Start hinter die Williams zurückgefallen und kam nicht vorbei ... auch der Overcut ließ ihn nicht das Überholmanöver gegen Russell setzen.
Russell war nach dem Rennen recht sauer darüber, dass er die meiste Zeit hinter Kubica festgehangen hatte. Hätte er bei Kubicas etwas übereifrigem Überholversuch nicht die Tür weit geöffnet, dann hätte es wohl gekracht. Russells Hoffnung die Haas und Sauber aktiv anzugreifen wurden nicht erfüllt.
Kubica war mit dem Boliden recht glücklich. Er meinte, dass sich der Bolide schon auf den ersten 300 Metern auf dem Weg zur Startaufstellung deutlich besser anfühlte als am Samstag. So hatte er deutlich mehr Vertrauen in den Boliden. Keine Ahnung was mit der Kiste nicht stimmt ... abgesehen von Sprit einfüllen dürfte man ja nicht sooo viel geändert haben (dürfen) ... oder?
Ein schleichender Plattfuß zwang Kubica am Ende zu einem Extra-Boxenstop, was ihn zwei Positionen kostete.
DNF. Räikkönen
Räikkönen war auf Medium gestartet, aber die Sauber-Strategie-Abteilung holte ihn dennoch sehr (!) früh rein.
Sollte das ein Undercut-Versuch gegen Stroll werden? Räikkönen kam als letzter auf die Strecke zurück ... gleich hinter den Williams, Grosjean und Verstappen.
Er konnte mehr oder weniger mit Gasly mithalten, aber ab Runde 45 verlor er massiv an Zeit.
Räikkönen wechselte nochmal die Reifen (auf Medium) und fuhr ordentliche Rundenzeiten, doch die Temperaturen gingen durch die Decke. Das Team vermutete, dass es an den Schäden am Unterboden (durch die Startberührung mit Russell und Magnussen) lag. Jedenfalls nahm man den Wagen sicherheitshalber lieber aus dem Rennen.
DNF. Norris
Ich bin mir unsicher, ob man den Wagen in der Boxengass überhaupt rückwärts schieben darf ... eine Untersuchung wurde nicht eingeleitet. Norris war - gewissermaßen - ohnehin genügend gestraft.
Sehr wohl darf man in der Boxengasse nicht rückwärts fahren, das führt zu einer Disqualifikation (Mansell Portugal 1989). Auch darf man nicht in der Boxengasse ein Rad anschrauben ... auch dafür gibts ne Disqualifikation (Mansell Portugal 1990). Nunja, Norris war nicht - wie Mansell - direkt in der Boxengass stehen geblieben, sondern am Rand. Vielleicht hätte man dort mit einem Akku-Schrauber hantieren dürfen (wenn man so etwas hätte ... irgendwie haben die ja damals auch bei Mansell das Rad ohne pneumatischen Schlagschrauber fest gekriegt)?
Keine Ahnung ... Norris sollte dann nochmal auf hart zeigen, wozu man in der Lage gewesen wäre, wenn der Boxenstop reibungslos gelaufen wäre. Aber die Pace auf harten Reifen war auch bei Norris nicht allzu besonders. Nur die Haas und die Williams waren langsamer.
Da hat man dann irgendwann doch lieber aufgegeben und Teile geschont.