Formel 1 Saison 2024 - Cockpits, Strecken, Regeln, Technik, Gerüchte, Rennen


karmakaze

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Vier Punkte, die man viellecht aufarbeiten sollte, aus technischer Sicht:
0,395 nur zwischen Platz 1 und 15. Krass.

Alonso und Perez raus in Q1.
Das verwundert wenig. Monaco ist so bumpy, dass alle Teams massiv mit der Bodenfreiheit nach oben gehen müssen, was diese Venturi-Boliden den Großteil ihres Unterboden-Downforce kostet. In der Folge lebt man eigentlich nur noch vom Flügel-Downforce (zudem ist Monaco da super simpel, du packst halt alles an Flügeln drauf, was du hast), und der ist mittlerweile bei fast allen der gleiche. Daher gibt es hier kaum noch Leistungsunterschiede.
Die spielen Monaco-typisch doch eh alle gerade.

Sieht man ja an den Sauber wie schnell die nach dem Stopp wieder hinten dran waren.

Aber ja, keine Ahnung was Mercedes vor hat.
Monaco bietet auf gerademal 3,3 km fast nur langsame Kurven. In der Folge sind Degeneration (der Reifen verliert Lauffläche nur durch das pure Zurücklegen von Strecke) und Degradation (Abrasion, Abnutzung durch Kurven, Ausbrechen der Boliden) hier sehr viel kleiner als anderswo. Pirellis Hochrechnung von 50+ Runden auf Hart beruht auf Trainings, wo Setups noch nicht perfekt sind und Fahrer auch mal pushen. Wenn die Boliden fürs Rennen abgestimmt sind und die Fahrer im Rennen nicht pushen müssen, wie RUS oder LEC, gibt es auch kaum Degradation und man schafft die 78 Runden.
Vielleicht ist Verstappen da auch kein großes Risiko gegangen, weil er mit einem riskanten Manöver höchstens 2 Punkte hätte dazugewinnen können.
Es zeichnet sich immer mehr ab, dass RBs Schwäche aus dem letzten Jahr, nicht gut mit Kerbs / Curbs klarzukommen, dramatischer geworden ist. Das trifft dich dann in Monaco natürlich besonders hart. Aber, es wird für RB auch in Zukunft zum Nachteil, etwa in Montreal, Baku, Singapur, Mexiko und Vegas. Mal sehen, ob die Saison wirklich so einseitig wird.
Tsunoda hat einen großen Abstand zu Hamilton gelassen (warum auch immer ... später freute er sich dann als die Nachricht kam, dass er sich quasi von Albon absetzen darf)
TSU hatte einfach damit zu kämpfen, seine Reifen am Leben zu erhalten. Der VCARB rutscht halt massiv herum und so musste er extra vorsichtig fahren, um das Ergebnis zu sichern. Ich glaube, bei ihm war irgendwie von Anfang an die Mission klar, einfach nicht stoppen, auf der Strecke bleiben und irgendwie die 77 Runden überleben. Damit hat er natürlich eine solche Lücke zu HAM und VER aufreißen lassen, dass diese dann nach Belieben taktieren konnten, wie du trefflich analysiert hast. Hinter TSU zurückzufallen, war ja schon nach 20 Runden kaum ein Thema. Mich hat es etwas überrascht, dass man nicht nochmal in den letzten 2 Runden HAM reinholt und auf (gebrauchten) Soft herausschickt, um die schnellste Runde (die er ja schon hatte) zu sichern. Theoretisch hätte die sich ja LEC oder so auch noch holen können.
 

desl

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. In der Folge lebt man eigentlich nur noch vom Flügel-Downforce (zudem ist Monaco da super simpel, du packst halt alles an Flügeln drauf, was du hast), und der ist mittlerweile bei fast allen der gleiche. Daher gibt es hier kaum noch Leistungsunterschiede.
Irgendwo amüsant war es ja, dass Haas (ausnahmsweise) mal ein Strecken-Spezifisches Aero-Paket an die Strecke bringt (gemäß Update-Notes der FIA) - was für Haas nicht so gewöhnlich ist - und dann bei der Montage (bzw der Kommunikation dazu) patzt.
Es zeichnet sich immer mehr ab, dass RBs Schwäche aus dem letzten Jahr, nicht gut mit Kerbs / Curbs klarzukommen, dramatischer geworden ist. Das trifft dich dann in Monaco natürlich besonders hart. Aber, es wird für RB auch in Zukunft zum Nachteil, etwa in Montreal, Baku, Singapur, Mexiko und Vegas. Mal sehen, ob die Saison wirklich so einseitig wird.

Joa, besonders Montreal und Singapur wurden da die letzten Tage auch genannt.
Letztes Jahr vermochte die Dominanz des RB noch manches zu kaschieren. Dieses Jahr könnte manch Schikane in Montreal für RB zum Ärger wären.

Kaum ein Team kann derart steif und mit ähnlich wenig Bodenfreiheit fahren wie Red Bull ... aber wenns mal mehr oder weniger "in die Luft" geht, dann sehen Teams wie Ferrari besser aus.
 

desl

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Ocon und Alpine gehen nach 2024 getrennte Wege.
Wo es Ocon anschließend hinziehen wird ist fraglich. Schon vor dem Monaco-Rennen wurde gemunkelt, dass er mit einem Wechsel liebäugelt.

Ob Ocon eine Bereicherung für Sauber oder Williams wäre? Immerhin, 2024 ist wohl die erste Saison seit langem, in der er seinen Teamkollegen im Qualifying recht häufig hinter sich lässt. Und nun sucht er eine neue Bleibe.
Andere Alternativen kann ich mir nicht gerade vorstellen (bei Haas wirkt Bearman ziemlich gesetzt ... und Mercedes würde - wenn überhaupt - sicherlich eher Sainz nehmen).

Ocons Quali-Duelle:
2016 2:7 (Wehrlein)
2017 7:13 (Perez)
2018 16:5 (Perez)
2019 kein Cockpit
2020 2:15 (Ricciardo)
2021 12:10 (Alonso)
2022 10:12 (Alonso)
2023 9:12 (Gasly)
2024 6:2 (Gasly)



Piloten, die derzeit wohl auf der Suche nach einem Cockpit sind (Sainz, Bottas, ...) haben sich zuletzt nicht gerade um ein Alpine-Cockpit gerissen.
Favorit wäre wohl am ehesten Jack Doohan, der zwar nach seinem dritten Platz in der Formel 2 derzeit in keiner Rennserie fährt, allerdings schon in manch Test-Fahrten und Freitagstrainings einen Alpine gesteuert hat.

Sicherlich macht sich auch Mick Schumacher Hoffnungen auf eine F1-Rückkehr, nachdem man mit ihm in der WEC recht zufrieden ist.

Victor Martins hat derzeit schlechtere Chancen, weil seine F2-Saison ziemlich mies läuft. Auch zuletzt in Monaco, als er aus der ersten Reihe startete, aber durch einen ziemlich schiefgegangenen Start viele Plätze verlor.
 

desl

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Checo Perez hat sich durchgesetzt. Nicht nur dass er 2025 weiter bei Red Bull im Cockpit sitzt, nein er bekommt auch die 2-Jahres-Vertragsverlängerung die er wollte (vorher war von einem Jahr, plus Option seitens Red Bull auf ein weiteres die Rede).

Für Yuki Tsunoda bedeutet das, dass er 6 Jahre lang bei Alpha Tauri/VCARB fahren müsste, bevor er für ein Cockpit bei Red Bull in Betracht gezogen werden möge ... und dabei isses egal, ob er mit seinen Leistungen indirekt die Karrieren von de Vries und Ricciardo beenden würde.

Red Bull sucht halt Stabilität und Kontinuität ... denn das ist schließlich was Max Verstappen will. Bei Red Bull ging es ja zuletzt (wegen der Horner-Geschichte oder dem Newey-Abgang) eher unruhiger zu. Perez bietet einem diese Punkte ... und spült Geld in die Kassen.
Dass seine Leistungen u.U. weniger beeindruckend sind ... ist vielleicht geschenkt.

Wie geht es dann bei VCARB weiter? Dem Vernehmen nach ist Marko ein großer Tsunoda-Fan, Horner ein großer Ricciardo-Fan. Letzterer hat quasi durchgesetzt, dass für Tsunoda bis auf weiteres kein Platz bei Red Bull ist.
Doch wessen Sitz könnte wackeln, wenn man bedenkt, dass Lawson vor der Tür steht?

the-race-average-qualifying-differences-between-teammates-v0-n4dby5kc7y3d1.png



Wie dem auch sei ... ich mein ... Checo ist n netter Typ, aber ich glaub die beste Entscheidung seitens Red Bull war das nicht.
Tsunoda würde ich empfehlen vielleicht woanders zu gucken.
 
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Emperor

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@desl ich glaube die Frage ist eher, welcher Fahrer:

- sich Verstappen als Teamkollegen antun möchte bzw. ein Team antun möchte, welches 100 Prozent um Verstappen aufgebaut ist
- sich permanent öffentlich von Helmut Marko demütigen lassen möchte
- bereit ist, seine Karriere ggf. zu opfern, weil Max diese durch seinen Speed bzw. den Fokus des Teams auf ihn zerstören kann
- eine wirkliche Alternative zu Perez darstellt

Ricciardo fällt raus. Gasly und Albon (mal losgelöst von den vertraglichen Situationen) haben bereits einmal neben Max versagt, die Chancen auf eine Wiederholung ist recht wahrscheinlich. Bei Ocon und Tsunoda wüsste man halt nicht, wieviel besser sie es machen könnten als Perez. Solange Red Bull ein Team bleib, welches komplett den Fokus auf Max legt, wird es jeder zweite Fahrer schwer haben.

Meiner Meinung nach wäre Sainz der einzige gewesen, den man hätte in Betracht ziehen können.

Ich finde es gut, dass man mit Perez verlängert hat. Vor allem dass man ihm mal wirklich vertraut und den Vertrag auf 2 Jahre angesetzt hat. Hoffentlich hören zumindest die öffentliche Demütigungen jetzt auch auf. Die hat Perez nicht verdient.
 

desl

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- sich Verstappen als Teamkollegen antun möchte bzw. ein Team antun möchte, welches 100 Prozent um Verstappen aufgebaut ist
- sich permanent öffentlich von Helmut Marko demütigen lassen möchte
- bereit ist, seine Karriere ggf. zu opfern, weil Max diese durch seinen Speed bzw. den Fokus des Teams auf ihn zerstören kann

Jeder, der sich dem Red Bull Junior Kader anschließt, muss es doch als ultimatives Karriere-Ziel haben, irgendwann in einem Red Bull zu sitzen.
Welche Motivation sollten Tsunoda, Hadjar, Iwasa usw. haben bei Red Bull zu unterschreiben, wenn sie nicht davon träumen, vielleicht eines Tages einen Spint in Milton Keynes zu haben?
Und ja, jeder der als Nachwuchsfahrer bei/für Red Bull tätig wird weiß, dass es eine gewisse Wahrscheinlichkeit gibt, dass man Max Verstappen als Teamkollegen haben könnte.

Ergo wird doch wohl kaum jemand in Betracht ziehen teil des Red Bull Junior Teams zu werden, wenn er/sie nicht auch bereit wäre ggf. mit Verstappen als Teamkollegen zu leben, wenn dies Bestandteil vom Erreichen des (Nachwuchs-)Karriereziels (ein Cockpit bei Red Bull).

Wer unterschreibt denn bei Red Bull, wenn er nicht davon überzeugt ist das Talent zu haben, den Boliden schnell genug fahren zu können (ggf. nach einer gewissen Eingewöhnungszeit)? Wer unterschreibt denn bei Red Bull, wenn er nicht davon ausgeht, dass es von Helmut Marko Lob statt Demütigung gibt?

Ja, Ricciardo ist zwar der letzte der es bei Red Bull mit Verstappen aufnehmen konnte, aber (derzeit) kein Thema.
Ocon ist auch kein Thema, auch wenn er in dieser Saison Gasly im Griff hat (mehr als Alonso, Ricciardo und Wehrlein). Soll nicht heißen, dass Ocon nicht gut genug wäre ... aber warum einen Ocon nehmen, wenn man einen Sainz haben könnte?


Aaaaaber, mein Punkt ist, dass die zweijährige Verlängerung von Perez einen Schatten auf die Sinnhaftigkeit des Betriebs eines B-Teams wirft. Toro Rosso etc. ist einst klar mit der Aufgabe gestartet, dass junge Red-Bull-Nachwuchsfahrer dort reifen, sich ihre Meriten verdienen und ggf. für das "Mutter-Team" qualifizieren. So wie Vettel, Ricciardo, Kwjat, Verstappen, Gasly.
Wer irgendwann "zu alt" wurde, ohne den großen Durchbruch zu erreichen oder den Teamkollegen in den Schatten zu stellen, wurde aussortiert. So wie z.B. Buemi und Vergne die anschließend an anderer Stelle Meisterschaften gewannen. Randnotiz: Marko erklärte später mal, dass man Buemi (der ja für Red Bull testet bzw. Simulator fährt) zurück holen wollte, aber ihm für ein Toro Rosso/Alpha Tauri Cockpit nicht das Gehalt anbieten konnte, was er bei Formel E und WEC einnimmt.


Natürlich weiß man bei Tsunoda nicht, ob er es besser machen würde als Perez. Bei Sainz wüsste man dies im übrigen auch nicht. Jener Sainz übrigens, dem man keines der 4 Cockpits geben wollte, als Ricciardo zu Renault wechselte und die gelb-schwarzen die Leihe nicht verlängerten. Aber Sainz' Reputation hat sich seitdem (neben Norris und Leclerc statt neben Hülkenberg) gründlich gewandelt.

Aber was ist Tsunodas Perspektive, wenn er seine Teamkollegen bei VCARB schlägt, aber frühestens 2027 auf ein RB-Cockpit hoffen könnte (es sei denn Verstappen wechselt doch überraschend zu Mercedes)? Sie ist doch nicht groß anders als die von Gasly vor ihm, der nach der Rückkehr von RB zu Alpha Tauri neben seinen Teamkollegen überzeugte, aber letztlich mehr oder weniger nur noch ein Gatekeeper war, ohne Chance auf ein Comeback bei Red Bull.

Checo und Ricciardo sind populäre Fahrer und spülen so Geld in die Red-Bull-Kassen. Für Liam Lawson bedeutet das, dass er - nachdem er schon fast sicher mit einem 2025-Cockpit gerechnet haben dürfte - dass er evnentuell in einer Sackgasse steckt. Es sei denn, Tsunoda lässt Ricciardo noch öfter deutlich hinter sich.
Isaac Hadjar wird sich vielleicht fragen, ob er vielleicht bessere Chancen auf ein F1-Cockpit hätte, wenn er wie Zane Maloney bei Red Bull rausgeflogen wäre und bei Sauber unterschrieben hätte.


Ich bleib dabei ... Tsunoda sollte sich woanders umschauen. Die anderen Mittelfeld-Teams haben sicher auch nur die eventuelle Chance irgendwann mal vorne mitzumischen (McLaren hats geschafft) ... aber dort hat er vielleicht eine bessere Chance sich für ein Top-Team zu empfehlen, als wenn er allzu sehr bei Red Bull verwurzelt wirkt. Siehe Sainz, für den der Rücktritt von Alonso und der Leistungsabfall von Vettel genau zum richtigen Zeitpunkt kamen.

Für mich wirkt das Ganze auch wie ein Teil des Horner-Marko-Machtkampfes. Horner hat mit Perez und Ricciardo seine Lieblinge. Marko hingegen hält große Stücke auf Tsunoda, welchen Hroner gerne nach den zwei mäßig begeisternden Saisons neben Gasly losgeworden wäre.
 

l*v*l

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@desl ich glaube die Frage ist eher, welcher Fahrer:

- sich Verstappen als Teamkollegen antun möchte bzw. ein Team antun möchte, welches 100 Prozent um Verstappen aufgebaut ist
- sich permanent öffentlich von Helmut Marko demütigen lassen möchte
- bereit ist, seine Karriere ggf. zu opfern, weil Max diese durch seinen Speed bzw. den Fokus des Teams auf ihn zerstören kann
(...)

Du meinst, welcher Fahrer freiwillig in ein siegfähiges Topteam wechseln würde, wo es je nach Wochenendverlauf um Poles, Podien und ggf. sogar Siege gehen kann, während man auch ein nettes Schmerzensgeld für die schroffen Kommentare des Opis erhält? Denke, da gibt es einige, die es drauf anlegen würden. Ein Lawson und Tsunoda stünden vermutlich direkt bereit. Ob die dann bei den Voraussetzungen besser aussähen als Perez ist die Frage. Allerdings hatte dieser nun vier Jahre, was schon man als Langzeitengagement ansehen kann. Argumente für einen Wechsel lägen wohl vor, notwendig ist dieser dank Max nicht unbedingt.
 

bilbobeuli

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Jo, aufgrund der Perez Verlängerung bin ich mir ziemlich sicher, dass Red Bull Racing nächstes Jahr den WCC verlieren wird, wenn nicht sogar schon dieses Jahr. Und ich lege mal die Hand ins Feuer und sage, dass nächstes Jahr jemand anderes Weltmeister wird, weil Perez den anderen Fahrern einfach zu wenig Punkte abnehmen wird. So wie Bottas 2021 Verstappen so gut wie nie hinter sich halten konnte.

Meiner Meinung nach ist seine Leistung schon seit letztem Jahr nicht mehr tragbar, aber RBR wird relativ früh schon merken, wie krass sie sich damit ins Bein geschossen haben.
 

desl

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Allerdings hatte dieser nun vier Jahre, was schon man als Langzeitengagement ansehen kann.
By the way ... wenn Verstappen und Perez in der Tat bis Ende 2026 weiter für Red Bull fahren, dann wird das mit Abstand das Teamkollegen-Paar mit den meisten gemeinsamen Rennen in der F1-Geschichte sein (vor Schumacher-Barrichello, Hamilton-Bottas und Häkkinen-Coulthard).
 

karmakaze

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Jeder, der sich dem Red Bull Junior Kader anschließt, muss es doch als ultimatives Karriere-Ziel haben, irgendwann in einem Red Bull zu sitzen.
Welche Motivation sollten Tsunoda, Hadjar, Iwasa usw. haben bei Red Bull zu unterschreiben, wenn sie nicht davon träumen, vielleicht eines Tages einen Spint in Milton Keynes zu haben?
Und ja, jeder der als Nachwuchsfahrer bei/für Red Bull tätig wird weiß, dass es eine gewisse Wahrscheinlichkeit gibt, dass man Max Verstappen als Teamkollegen haben könnte.

Ergo wird doch wohl kaum jemand in Betracht ziehen teil des Red Bull Junior Teams zu werden, wenn er/sie nicht auch bereit wäre ggf. mit Verstappen als Teamkollegen zu leben, wenn dies Bestandteil vom Erreichen des (Nachwuchs-)Karriereziels (ein Cockpit bei Red Bull).

Wer unterschreibt denn bei Red Bull, wenn er nicht davon überzeugt ist das Talent zu haben, den Boliden schnell genug fahren zu können (ggf. nach einer gewissen Eingewöhnungszeit)? Wer unterschreibt denn bei Red Bull, wenn er nicht davon ausgeht, dass es von Helmut Marko Lob statt Demütigung gibt?

Ja, Ricciardo ist zwar der letzte der es bei Red Bull mit Verstappen aufnehmen konnte, aber (derzeit) kein Thema.
Ocon ist auch kein Thema, auch wenn er in dieser Saison Gasly im Griff hat (mehr als Alonso, Ricciardo und Wehrlein). Soll nicht heißen, dass Ocon nicht gut genug wäre ... aber warum einen Ocon nehmen, wenn man einen Sainz haben könnte?


Aaaaaber, mein Punkt ist, dass die zweijährige Verlängerung von Perez einen Schatten auf die Sinnhaftigkeit des Betriebs eines B-Teams wirft. Toro Rosso etc. ist einst klar mit der Aufgabe gestartet, dass junge Red-Bull-Nachwuchsfahrer dort reifen, sich ihre Meriten verdienen und ggf. für das "Mutter-Team" qualifizieren. So wie Vettel, Ricciardo, Kwjat, Verstappen, Gasly.
Wer irgendwann "zu alt" wurde, ohne den großen Durchbruch zu erreichen oder den Teamkollegen in den Schatten zu stellen, wurde aussortiert. So wie z.B. Buemi und Vergne die anschließend an anderer Stelle Meisterschaften gewannen. Randnotiz: Marko erklärte später mal, dass man Buemi (der ja für Red Bull testet bzw. Simulator fährt) zurück holen wollte, aber ihm für ein Toro Rosso/Alpha Tauri Cockpit nicht das Gehalt anbieten konnte, was er bei Formel E und WEC einnimmt.


Natürlich weiß man bei Tsunoda nicht, ob er es besser machen würde als Perez. Bei Sainz wüsste man dies im übrigen auch nicht. Jener Sainz übrigens, dem man keines der 4 Cockpits geben wollte, als Ricciardo zu Renault wechselte und die gelb-schwarzen die Leihe nicht verlängerten. Aber Sainz' Reputation hat sich seitdem (neben Norris und Leclerc statt neben Hülkenberg) gründlich gewandelt.

Aber was ist Tsunodas Perspektive, wenn er seine Teamkollegen bei VCARB schlägt, aber frühestens 2027 auf ein RB-Cockpit hoffen könnte (es sei denn Verstappen wechselt doch überraschend zu Mercedes)? Sie ist doch nicht groß anders als die von Gasly vor ihm, der nach der Rückkehr von RB zu Alpha Tauri neben seinen Teamkollegen überzeugte, aber letztlich mehr oder weniger nur noch ein Gatekeeper war, ohne Chance auf ein Comeback bei Red Bull.

Checo und Ricciardo sind populäre Fahrer und spülen so Geld in die Red-Bull-Kassen. Für Liam Lawson bedeutet das, dass er - nachdem er schon fast sicher mit einem 2025-Cockpit gerechnet haben dürfte - dass er evnentuell in einer Sackgasse steckt. Es sei denn, Tsunoda lässt Ricciardo noch öfter deutlich hinter sich.
Isaac Hadjar wird sich vielleicht fragen, ob er vielleicht bessere Chancen auf ein F1-Cockpit hätte, wenn er wie Zane Maloney bei Red Bull rausgeflogen wäre und bei Sauber unterschrieben hätte.


Ich bleib dabei ... Tsunoda sollte sich woanders umschauen. Die anderen Mittelfeld-Teams haben sicher auch nur die eventuelle Chance irgendwann mal vorne mitzumischen (McLaren hats geschafft) ... aber dort hat er vielleicht eine bessere Chance sich für ein Top-Team zu empfehlen, als wenn er allzu sehr bei Red Bull verwurzelt wirkt. Siehe Sainz, für den der Rücktritt von Alonso und der Leistungsabfall von Vettel genau zum richtigen Zeitpunkt kamen.

Für mich wirkt das Ganze auch wie ein Teil des Horner-Marko-Machtkampfes. Horner hat mit Perez und Ricciardo seine Lieblinge. Marko hingegen hält große Stücke auf Tsunoda, welchen Hroner gerne nach den zwei mäßig begeisternden Saisons neben Gasly losgeworden wäre.
Soweit mir bekannt, haben alle Fahrer, ob RB oder VCARB immer einen Vertrag mit der Holding. Das heißt, man kann Fahrer versetzen, von RB zu VCARB und umgekehrt. Ist das jetzt bei PER anders?
 

desl

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Dachte ich eigentlich auch immer. Aber bei Perez soll es wohl wirklich so sein, dass er sich seinen Vertrag auf das Milton Keynes Team hat fixieren lassen.

Einerseits wäre das schlau gemacht von Perez, andererseits ist er auch der erste seit Mark Webber der ein Stammcockpit bei Red Bull Racing bekommen hat, ohne vorher bei Toro Rosso o.Ä. gefahren zu sein.

Bei den anderen (Vettel, Ricciardo, Kwjat, Verstappen, Gasly, Albon) wars halt so, dass der Vertrag es erlaubte sie ggf. nach Belieben zu "befördern". Obgleich man natürlich anmerken darf, dass die Verstappens damals eine unverzügliche Beförderung zu Bedingung für eine Vertragsverlängerung gemacht haben.
 

bilbobeuli

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Viel Spaß Red Bull mit zwei weiteren Jahren von Q1 Perez.

Unglaublich, jeder andere Fahrer würde schon nach den Performances aus dem letzten Jahr das Weite suchen müssen.
 

Domen4Fan

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Nicht nur wegen der Pole heute, beim Qualiduell mit dem Teamollegen steht es mittlwereile 8:1 für Russell. Und Hamilton ist bekanntlich wirklich einer der Besten Fahrer im Feld. Sonst, schön das es so eng zu sich geht.

Tja, wäre es einmalig würde ich vielleicht sagen schlechtes Timing, aber das war nicht das erste frühe Ausscheiden von Perez...

Regnen soll es am Sonntag auch, (Stand jetzt) bis zum Anfang des Rennens soll dieser aber aufhören.
 
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Domen4Fan

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Mein lieber Mann, Norris fährt in Riesenschritten weg von Verstappen und Russell. Der Mclaren auf Inters sehr stark!
 
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