Es war von 2001 - 2004 halt nicht nur das unbegrenzte Testen. Ferrari hatte in der damaligen Konstellation einfach die unglaubliche Fähigkeit, gezielt Schwachstellen auszumerzen. Es war die Kombination aus Motor/Aerodynamik/Bridgestone/Schumacher/Barrichello, die damals überragend funktionierte. Und das Ganze hat nur in Kombination funktioniert, jedes Teilchen hat gepasst.
In der Saison 2001 war der Ferrari nicht unbedingt der schnellste Wagen. Williams hatte mit dem BWW den besten Motor. Der Michelin war grade bei Hitze im Rennen viel stärker. McLaren konnte bei der 1-Stopp-Rennen meist länger fahren, da der Spritverbrauch. Allerdings hatte Ferrari eine viel bessere Zuverlässigkeit. Diese war bei Williams und McLaren unterirdisch. Ralf und Montoya haben zudem Fehler ohne Ende gemacht. Hakkinen war unmotiviert. Und Coulthard hatte zuviel Pech mit der Technik. So hat man es Michael Schumacher damals sehr leicht gemacht. Und in den paar Rennen in denen Schumacher kaum gepunktet hat, haben sich die anderen die Punkte gegenseitig weggenommen.
Ferrari hat dies erkannt und alles für 2002 verbessert. Und grade im Verbessern war man damals besser

. Williams bekam die Aerodynamik nicht hin, McLaren hatte vom Speed her einfach den Anschluss verloren. 2003 hatte Ferrari in der Mitte der Saison Probleme mit den Reifen und bekam dies (auch mit Hilfe der FIA) grade noch so hin, dass man beide Titel verteidigen konnte. Alle Probleme die man 2003 hatte, hat man 2004 wieder beseitigen können. 2005 hat man dann gesehen, dass grenzenloses Testen nicht hilft, wenn man die Stellschraube Reifen nicht in den Griff bekommt. Und ich glaube man wäre für 2006 mit Barrichello als Teamkollege besser aufgestellt gewesen als mit Massa. Barrichello hat man 2005 aber endgültig vergrault.
Zwischen Schumacher gab es in Sachen Speed und Rücksichtslosigkeit kaum Unterschiede zu Verstappen. Im Regen war Schmacher ebenso gut. Schumacher verstand es aber, die Politik im Team positiv zu gestalten. Ferraris Geheimnis war damals die Kontinuität. Man behielt auch in schwierigen Zeiten die Ruhe. Und Kritik gab es nur intern, es drang kaum etwas nach Außen.
Verstappen ist da zusammen mit seinem Vater und dem greisen Helmut Marko natürlich eine ekelhaft abartige Kombination. Man hat halt keine Kontinuität, deshalb ebte der Erfolg letzes Jahr ab und findet dieses Jahr hoffentlich sein Ende. Ferrari verstand es halt von 1997 bis 2008 (2005 ausgenommen) durch Kontinuität im Team jedes Jahr um den Titel zu fahren. Und da war Michael halt ein Teil davon.
Verstappen ist ja erst 27, vielleicht zeigt er auf diesem Gebiet ja noch Potential zu Entwicklung. Vielleicht hilft da mal ein Teamwechsel. Vielleicht macht er sich von seinem Vater und von Marko mal frei. Den fahrerisch hat er den ganzen Mist eigentlich nicht nötig.