Nach dem ersten Rennwochenende in Spanien der Zwischenstand in der Formel 3:
1. Dennis Hauger 34 Punkte
Der Red-Bull-Mann sicherte sich knapp die Pole im Qualifying. Im ersten Rennen (wo die Startaufstellung teilweise gedreht wird) kam er auf Rang 8 vor. Mit dem daraus resultierenden besseren Startplatz im zweiten Rennen kämpfte er um die Führung. Bei seinem Versuch Nannini zu überholen, drehte er diesen um und fuhr sich dann den Frontflügel an Nanninis Boliden kaputt.
Im Hauptrennen holte er einen souveränen Start-Ziel-Sieg.
2. Olli Caldwell 32 Punkte
Wie auch bei Hauger scheint sich der Wechsel zu Prema zu lohnen.
Im ersten Rennen fiel er ein klein wenig zurück, beim zweiten Rennen profitierte er von den Scharmützeln vor ihm und siegte. Im Hauptrennen machte er zwei Plätze gut und sammelte ordentlich Punkte
3. Clement Novalak 28 Punkte
Im ersten Rennen trumpfte er später auf, nachdem Collet und Edgar im Zweikampf waren und schob sicher später an beiden vorbei. Im zweiten Sprintrennen hielt er sich (abgesehen vom Start ... wo er Glück hatte, dass sein Frontflügel ganz blieb) aus den Scharmützeln auch eher raus und im Hauptrennen ging es eine Position vom Startplatz aus nach vorne.
4. Victor Martins 24 Punkte
Der Renault-Eurocup-Champion präsentiert sich in der Riege der Rookies recht abgeklärt. Im ersten Rennen gings noch nicht so recht nach vorne. Im zweiten Rennen hatte er nicht den besten Start und wurde später von Caldwell überholt. Diesen hätte er beinahe noch kassiert, doch als Caldwell ihn in Kurve 1 etwas rausdrängte, gab Martins nach ... ganz im Gegensatz z.B. zu Fittipaldi vorher im Rennen.
Auch beim Hauptrennen verlor er im Laufe des Rennens seine Position an Caldwell
5. Jack Doohan 21 Punkte
Die knapp verpasste Pole zeigt, dass sich der Teamwechsel für Doohan gelohnt hat.
Der Start ins erste Rennen lief nicht gut, Doohan fiel weit zurück. Im zweiten Rennen arbeitete er sich ein paar Plätze nach vorne und rutschte dank Kollisionen noch in die Punkte vor.
Im Hauptrennen verlor er am Start auch ein paar Plätze, kämpfte sich aber an Martings und Nannini noch vorbei.
6. Caio Collet 20 Punkte
Wie Martings zeigt auch der Vizemeister des Renault Eurocup einen guten Einstand für einen Rookie.
Seinen dritten Startplatz im ersten Rennen brachte er ins Ziel (von Novalak kassiert, Edgar überholt). Im zweiten Rennen hatte er keinen guten Start und verlor an Boden ... er kassierte aber noch Edgar und gewann 4 Plätze dank der Kollisionen.
Im Hauptrennen verlor er am Start auch einen Platz, konnte sich aber bald wieder auf Rang 9 vorarbeiten und kassierte später noch den zurück fallenden Sargeant.
7. Frederik Vesti 20 Punkte
Ich hab mich noch nicht ganz dran gewöhnt, dass Vesti jetzt nicht mehr in einen rot-weißen sondern schwarz-weißen Boliden unterwegs ist.
Im ersten Renne fiel er zeitweise auf Rang 9 zurück, kam aber wieder auf 7 nach vorne. Im zweiten Rennen lag er nach dem Start auch auf Rang 7, die Kollisionen brachten ihn aber noch 4 Plätze nach vorne aufs Podium.
Auch im Hauptrennen fiel er anfangs etwas zurück. Später überholte er dann Sargeant ... und lag erneut auf Rang 7.
8. Alex Smolyar 17 Punkte
Im ersten Rennen kassierte er Edgar nach 4 Runden und fuhr dann recht unbedrängt den Sieg ein.
Beim Start des zweiten Rennens hatte er sich außen eine Lücke gesucht, kam dem Fronflügel von Novalak jedoch etwas zu nahe. Smolyar kassierte einen Plattfuß und drehte sich dadurch in Sargeant hinein. Im Hauptrennen holte er den 11ten Platz, von dem er auch gestartet war.
9. Matteo Nannini 16 Punkte
Besserer Saisonstart als in der Formel 2, wo Nannini auch an den Start geht.
Besserer Start als letzte Saison bei Jenzer.
Beim ersten Rennen verlor er beim Start etwas an Boden und kam noch etwas nach vorne.
Beim zweiten Rennen erbte er nach der Fittipaldi-Schumacher-Kollision die Führung ... wurde dann aber umgedreht, als Hauger versuchte ihn zu überholen.
Beim Hauptrennen kassierte er Doohan am Start, sund schnappte sich Martins, als dieser in der Zielkurve über die Sausage Curbs räuberte. Später wurden dann beide von Doohan kassiert.
10. Jonny Edgar 11 Punkte
Als 12ter im Qualifying hatte Edgar die Pole im ersten Rennen ... fiel im Laufe des Rennens jedoch auf Rang 5 zurück.
Im zweiten Rennen startete er von Platz 8. Er verlor 2 Plätze an Collet und Novalak, dank der Kollisionen beduetete das Rang 6.
Im Hauptrennen wurde er bis auf Rang 16 durchgereicht
11. Logan Sargeant 10 Punkte
Zeigt auch im Charouz, dass er flott ist ... nicht nur im Prema (man bedenke, wo beide Teams letzte Saison standen). Im zweiten Rennen hatte er etwas Pech, im Hauptrennen wurde er nach einem guten Beginn im weiteren Verlauf etwas nach hinten gereicht.
12. Ayumu Iwasa 4 Punkte
Nur 19ter im Qualifying. Gewann im ersten Rennen 5 Positionen und im zweiten Rennen 7. Im Hauptrennen ging es auch 4 Plätze nach vorne.
Honda hat ihn nicht ohne Grund unter Vertrag, der Rennspeed ist wohl da. Aber für gute Punkte muss man halt im Qualifying oder im ersten Sprintrennen unter die Top12 kommen.
Weitere Beobachtungen:
- Jak Crawford hatte kein gutes Qualifying, gewann aber im ersten Rennen 7 Plätze. Im zweiten Rennen und im Hauptrennen kam er nicht so weit nach vorne wie Iwasa. Er ist übrigens erst am 2. Mai 16 geworden und damit deutlich der jüngste im Feld.
- David Schumacher wurde 9ter im Qualifying ... davon war er letzte Saison bei Charouz und Carlin weit entfernt. Vom 4ten Startplatz wurde er aber im ersten Rennen bis auf Platz 11 durchgereicht. Das ergab Startplatz 2 im zweiten Rennen, wo er Fittipaldi überholte. Als der zurückschlagen wollte, drängte Schumacher seinen Gegner etwas weit nach außen. Fittipaldi wollte nicht klein bei geben und rutschte über die Curbs in Schumacher rein. Unglücklich für beide. Im Hauptrennen verlor er auch 3 Plätze und ist damit weiter punktelos in der Formel 3.
- Fittipaldi wurde wie Iwasa und Crawford im Qualifying wohl unter wert geschlagen, kam jedoch von 18 auf 12 vor, was ihm die Pole im zweiten Rennen brachte ... und dort den Ausfall. Im Hauptrennen konnte er sich weniger in Szene setzen.
- Arthur Leclerc konnte mit dem Qualifying nicht zufrieden sein, ein Plattfuß im ersten Rennen warf ihn dann auch weit zurück und brachte ihm im zweiten Rennen einen Startplatz am Ende. Im Hauptrennen ging es nur mäßig nach vorne.
- Wer bislang mäßig erfolgreich war, der tat sich nun auch in der Formel 3 zum Saisonstart schwer. Das gilt für die Fahrer von Jenzer und Campos, sowie für de Gerus, Cohen und van der Helm. Chovet und Frederick hätte ich einen Ticken weiter vorne erwartet.
Ende Juni geht es in Paul Ricard weiter.
Hauger, Caldwell, Doohan, Novalak und (joa) auch Schumacher haben bestätigt, dass die zweite Saison in der F3 oftmals klar besser läuft ... die fahren nun halt auch in starken Teams.
Alpine scheint mit den beiden aus dem Renault Eurocup kommenden Rookies Martins und Collet aber auch zwei gute Eisen im Feuer bzw. im Nachwuchs-Kader zu haben. Und dann hat man in der F2 auch noch Zhou, Lundgaard und Piastri ... das ist schon fast ein Luxus-Problem. Und die Alpin-Nachwuchsfahrer haben es nicht leichter ein F1-Cockpit zu finden, als z.B. die Kollegen in der Ferrari Driver Academy (und da geht selbst Illott leer aus).
Bin mal gespannt, ob Iwasa, Crawford und Fittipaldi beim nächsten Qualifying besser abschneiden.