Vor ein paar Jahren stritten sich mehrere Ferrari-Junioren um die Titel in der F3 Euroserie und in der F2.
Marcus Armstrong, Callum Ilott, Robert Shwartzman, Mick Schumacher.
Armstrong lag in der F3 Euroserie lange vor seinem Teamkollegen Schumacher, verlor aber das Titelrennen. In der F2 erlebte er immer wieder Pleiten Pech und Pannen. Seit drei Jahren fährt er in der IndyCar Series, dieses Jahr liegt er in den Top10, "nur" 8 Punkte hinter seinem Teamkollegen Rosenqvist.
Ilott lag in seiner zweiten kompletten F2-Saison zeitweilig auf Titelkurs. Er holte die meisten Poles und sammelte nach Tsunoda die zweitmeisten Punkte in den Hauptrennen. Doch sein Ferrari-Kollege Schumacher holte mehr Punkte in den Sprintrennen und fing ihn noch ab.
Im Gegensatz zu Schumacher, Tsunoda und Mazepin fand er im Folgejahr kein F1-Cockpit und verließ die F2 und blieb Ferrari-Ersatzmann.
Nach einer Ersatzfahrer-Rolle fand er ein IndyCar-Cockpit 2022 und fährt dort überschaubar erfolgreich mit.
Robert Shwartzman hatte nach seinem Titelgewinn in der F3 einen starken Start in seine erste F2-Saison. Er verlor die Meisterschaftsführung jedoch an Ilott und fiel später auch hinter Schumacher und Tsunoda zurück. Er ging als klarer Favorit in die 2021-Saison. Anfangs bildete sich zwischen ihm, Zhou und Rookie Piastri ein Dreikampf, der jedoch deutlich entschieden wurde, nachdem Piastri 4 Hauptrennen in Folge gewann. Er verließ die Formel 2 und bekam - im Gegensatz zu Zhou - kein F1-Cockpit. Während Piastri nach einem Jahr Zuschauen in die F1 kam, fand sich Schwartzman nach einem Jahr zusehen nur bei den GT3-Kollegen wieder. Letztes Jahr fuhr er dann mit dem Hypercar von Ferrari. Mit dem Einstieg von Prema bei den IndyCars fand Schwartzman ein Cockpit bei seinem alten Nachwuchs-Formel-Team und holte überraschend die Pole beim Indy500. Dort fährt er an der Seite seines alten Ferrari-Junior-Kollegen Ilott.
Und nun? Lange gab es Vermutungen, warum Mick Schumacher - nachdem Jack Doohan den Vorzug um das Alpine-F1-Cockpit bekam (und nun weit entfernt von einer Rückkehr ist) - die angebotene Vertragsverlängerung mit Alpine in der WEC nicht annimmt. Nach einem (positiven) Test vor einem Monat auf dem Rundkurs in Indianapolis ist nun gewiss, dass Schumacher nächstes Jahr für RLL (Rahal Letterman Lanigan Racing) in der IndyCar Series an den Start geht.
Schumacher ist damit übrigens der erste Deutsche in der IndyCar Series seit Lucas Luhr 2013 (glaube ich).
Der letzte Deutsche, der ein Stammcockpit hatte, mit dem er in den USA Monoposto-Ovalrennen fuhr, war - wenn mich nicht alles täuscht - Timo Glock bei den Champ Cars 2005.
Schumacher ist damit wohl auch der erste Deutsche mit einem Stammcockpit in der IndyCar Series bzw. Indy Racing League (statt CART bzw. Champ Cars ... wie Timo Glock und Arnd Meier).
Neues Abenteuer für Mick Schumacher im Motorsport: Was der Weltmeister-Sohn in der Saison 2025 vorhat - und welche Panne es bei der Verkündung gab
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Das bedeutet, dass 2026 gleich 4 der 5 Ferrari-Junioren - welche 2020 in der Formel 2 unterwegs waren (von denen nur der Meister Schumacher ein F1-Cockpit erreichte) - in der IndyCar-Series gegeneinander antreten werden.
Fehlt eigentlich nurnoch Giuliano Alesi. Aber nachdem dieser aus dem Ferrari-Nachwuchs flog und sich Jean Alesi das F2-Cockpit seines Sohnes nicht mehr leisten konnte, wechselte Sohnemann nach Japan und ist dort mittlerweile in der SuperGT ab und an siegreich.