French Open 2022 - Herren


Wer gewinnt die French Open 2022?

  • Alexander Zverev

    Stimmen: 0 0,0%
  • Jannik Sinner

    Stimmen: 0 0,0%
  • Andrey Rublev

    Stimmen: 0 0,0%
  • ein anderer Spieler

    Stimmen: 0 0,0%
  • Felix Auger-Aliassime

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    21
  • Umfrage geschlossen .

Fenomedal_22

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ich finde es nur etwas respektlos gegenüber Ruud, wenn er als für Topspieler total harmloser Sandplatzspezialist ohne echte "Waffen" beschrieben wird, den man in einem Finale gegen den 36jährigen Nadal überhaupt keine Chance einräumen kann.
Man sollte die "Kritik" an Ruuds Spiel einfach nicht überbewerten. Ruud hat schon seine Qualitäten, was ja auch kaum jemand bestreiten wird. Ein hohes Maß an Konstanz ist im Spitzentennis eine verdammt wichtige Eigenschaft. Und da er auch keine echten Schwächen hat, steht er zurecht in den Top 10 der Weltrangliste. Aber darum geht es morgen nicht ...

Morgen trifft er auf den Überspieler auf Sand der letzten 2 Jahrzehnte. Denjenigen, der sein Spiel stetig weiterentwickelt hat und mittlerweile sowohl defensiv als auch offensiv zur den Besten überhaupt gehört und deswegen mit 36 noch voll konkurrenzfähig ist. Mich würde alles andere überraschen, wenn Nadal morgen nach einer verlängerten Einspielzeit nicht das Zepter übernehmen würde und die Kontrolle an sich reißt. Auf ewig lange Ballwechsel mit dem beharrlichen Norweger wird er keine Lust haben. Was hat Ruud dem entgegenzusetzen?! Die Offensivpower eines Zverevs hat er nicht. Aber genau das ist in der Theorie der einzige Weg, um einen Nadal in seinem Wohnzimmer zu schlagen. Du musst an der Linie stehen und selber das Spielgeschehen diktieren. Abwarten und Nadals Top Spin frisst dich auf. Wie gesagt, das ist nicht Rudds Spielanlage und die Waffen dafür hat er auch nicht. Ganz abgesehen von dem Faktor Erfahrung ... gerade mal ein 1000er Finale hat er bisher aufzuweisen. Und dann ein Duell gegen sein Idol ... natürlich kann im Sport viel passieren, aber wenn Nadals Körper nicht am Ende ist oder einen rabenschwarzen Tag erwischt, darf Ruud keine Chance haben.
 

Tuco

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Mal sehen was wir morgen bekommen. Ruud ist für mich jemand der durch sein Spiel seine "Pflicht" gut hinbekommt, aber das sein Spiel in der absoluten Spitze nicht gefährlich genug ist, da sehe ich zB FAA als deutlich gefährlicher für Djokovic oder Nadal, auch wenn dieser hinter Ruud steht. Ganz unabhängig davon, dass Spieler wie Ruud mit ihrer Spielweise es eh sehr schwer gegen Nadal auf Sand haben. Natürlich ist es immer schwer gegen Nadal auf Sand, aber wenn deine Stärken genau die gleich sind wie Nadals und du nicht die ganz großen Waffen offensiv hast, dann hast du nur geringe Chancen. Passendere Vergleiche als Thiem hätte ich Ferrer oder Goffin gefunden. Ich glaube der 2017er Goffin hätte auch große Chancen auf das Finale gehabt 2022

Thiem habe ich wie gesagt nur genannt, weil er ein junger Spieler war, der zumindest 2017 und 2018 noch als "Sandplatzspezialist" galt und 2018 in einem ähnlichen Alter das RG-Finale gegen Nadal erreicht hat, das ist alles, was das an "Vergleich" sein sollte. Da finde ich schon kurios bis befremdlich, wie das von einigen als "Beleidigung" gegenüber Thiem interpretiert wurde. Dass Thiem damals als größeres Talent galt, ist klar, aber das muss nicht unbedingt viel heißen, da sollte man seine eigene Einschätzung nicht überbewerten - mitunter kommt es dann doch ganz anders. Medvedev galt auch nicht als Riesentalent - wenn man etwa den Thread hier über die Talente der Jahrgänge 1996 bis 2000 liest, wird Medvedev erst lange gar nicht erwähnt und später wird dann diskutiert, ob Medvedev in eine Umfrage der 14 (!!!) talentiertesten Spieler der Jahrgänge gehört. Und was passiert dann? Er macht mit 23 Jahren noch einen riesigen Sprung Richtung GS-Sieger und #1. Das erwarte ich von Ruud natürlich nicht, aber sein Potential so niedrig einzuschätzen, nur weil er nicht "flashy" ist, finde ich schon übertrieben. Du nennst hier Ferrer und hast davor...

zudem würde ich Thiem grundsätzlich da, was ihm fast niemand vor dem Sommer 2019 zugetraut hättes Potential für die 1 sehen, bei Ruud würde ich eher sagen Top 8, was er ja dank des Finals klar pulverisieren wird.

... das geschrieben - Ferrer hatte ein CH von #3, genau wie Dimitrov und Raonic, Nishikori und Berdych #4, Anderson und Rublev #5. Dass die wirklich allesamt so viel höher als Ruud einzuschätzen sind bzw. waren, da habe ich schon meine Zweifel. Ein GS-Finale und CH von #5 ist sicher mehr, als viele Ruud zugetraut haben, aber auch nicht extrem auffällig als "overachiever". Da finde ich, wie im anderen Thread geschrieben, die beiden GS-Finals von Kevin Anderson schon auffälliger... ;)


Man sollte die "Kritik" an Ruuds Spiel einfach nicht überbewerten. Ruud hat schon seine Qualitäten, was ja auch kaum jemand bestreiten wird. Ein hohes Maß an Konstanz ist im Spitzentennis eine verdammt wichtige Eigenschaft. Und da er auch keine echten Schwächen hat, steht er zurecht in den Top 10 der Weltrangliste. Aber darum geht es morgen nicht ...

Morgen trifft er auf den Überspieler auf Sand der letzten 2 Jahrzehnte. Denjenigen, der sein Spiel stetig weiterentwickelt hat und mittlerweile sowohl defensiv als auch offensiv zur den Besten überhaupt gehört und deswegen mit 36 noch voll konkurrenzfähig ist. Mich würde alles andere überraschen, wenn Nadal morgen nach einer verlängerten Einspielzeit nicht das Zepter übernehmen würde und die Kontrolle an sich reißt. Auf ewig lange Ballwechsel mit dem beharrlichen Norweger wird er keine Lust haben. Was hat Ruud dem entgegenzusetzen?! Die Offensivpower eines Zverevs hat er nicht. Aber genau das ist in der Theorie der einzige Weg, um einen Nadal in seinem Wohnzimmer zu schlagen. Du musst an der Linie stehen und selber das Spielgeschehen diktieren. Abwarten und Nadals Top Spin frisst dich auf. Wie gesagt, das ist nicht Rudds Spielanlage und die Waffen dafür hat er auch nicht. Ganz abgesehen von dem Faktor Erfahrung ... gerade mal ein 1000er Finale hat er bisher aufzuweisen. Und dann ein Duell gegen sein Idol ... natürlich kann im Sport viel passieren, aber wenn Nadals Körper nicht am Ende ist oder einen rabenschwarzen Tag erwischt, darf Ruud keine Chance haben.

Natürlich ist Nadal klarer Favorit und holt sich unter normalen Umständen die #22. Dass Ruud als Spielertyp Nadal liegen sollte, ist sicher richtig, und 80/20 und 70/30 sind auch nicht weit auseinander. Ich bin da wie gesagt gar nicht weit von euch weg, ich finde die sehr niedrige Einschätzung von Ruud nur übertrieben. Die meisten hier scheinen ja zu erwarten, dass er nicht mehr als 6 oder 7 Spiele gewinnt, wenn man da alles so liest, und das traue ich ihm dann schon zu. Mit einem wirklich spannenden Finale rechne ich auch nur, wenn Nadal körperlich bzw. verletzungsbedingt einbricht, das mag ich dann vielleicht auch nur wahrscheinlicher halten als andere hier. Wirklich fit wirkte er im zweiten Satz gegen Zverev jedenfalls nicht. Ich hätte ihm zwar da zugetraut, sich im dritten Satz zu erholen und wieder ganz anders aufzutreten, aber selbstverständlich ist das bei einem 36jährigen mit der Verletzungsgeschichte eben auch nicht.
 
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Finn-Lady

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Casper Ruud... hej, das ist der, der mir im Tippspiel mal so eben 1200 Punkte* beschert hat und das macht ihn zu meinem persönlichen Hero der FO 2022 :love:
Irgendwas wird er da schon können, wenn er das Finale erreicht. Es mag sicher Spieler geben, die man gerne eher im Finale gesehen hätte, weil sie von der Spielweise, dem Auftreten und dem Status hier im Forum vielleicht "würdiger" erscheinen, aber nun isses halt er und ich mags ihm gönnen. Nicht das nicht nur wegen des Tippspiels.

*ok, könnten auch mehr werden, aber das ist selbst mir zu unrealistisch ;)
 

elpres

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Thiem habe ich wie gesagt nur genannt, weil er ein junger Spieler war, der zumindest 2017 und 2018 noch als "Sandplatzspezialist" galt und 2018 in einem ähnlichen Alter das RG-Finale gegen Nadal erreicht hat, das ist alles, was das an "Vergleich" sein sollte. Da finde ich schon kurios bis befremdlich, wie das von einigen als "Beleidigung" gegenüber Thiem interpretiert wurde. Dass Thiem damals als größeres Talent galt, ist klar, aber das muss nicht unbedingt viel heißen, da sollte man seine eigene Einschätzung nicht überbewerten - mitunter kommt es dann doch ganz anders. Medvedev galt auch nicht als Riesentalent - wenn man etwa den Thread hier über die Talente der Jahrgänge 1996 bis 2000 liest, wird Medvedev erst lange gar nicht erwähnt und später wird dann diskutiert, ob Medvedev in eine Umfrage der 14 (!!!) talentiertesten Spieler der Jahrgänge gehört. Und was passiert dann? Er macht mit 23 Jahren noch einen riesigen Sprung Richtung GS-Sieger und #1. Das erwarte ich von Ruud natürlich nicht, aber sein Potential so niedrig einzuschätzen, nur weil er nicht "flashy" ist, finde ich schon übertrieben. Du nennst hier Ferrer und hast davor...



... das geschrieben - Ferrer hatte ein CH von #3, genau wie Dimitrov und Raonic, Nishikori und Berdych #4, Anderson und Rublev #5. Dass die wirklich allesamt so viel höher als Ruud einzuschätzen sind bzw. waren, da habe ich schon meine Zweifel. Ein GS-Finale und CH von #5 ist sicher mehr, als viele Ruud zugetraut haben, aber auch nicht extrem auffällig als "overachiever". Da finde ich, wie im anderen Thread geschrieben, die beiden GS-Finals von Kevin Anderson schon auffälliger... ;)




Natürlich ist Nadal klarer Favorit und holt sich unter normalen Umständen die #22. Dass Ruud als Spielertyp Nadal liegen sollte, ist sicher richtig, und 80/20 und 70/30 sind auch nicht weit auseinander. Ich bin da wie gesagt gar nicht weit von euch weg, ich finde die sehr niedrige Einschätzung von Ruud nur übertrieben. Die meisten hier scheinen ja zu erwarten, dass er nicht mehr als 6 oder 7 Spiele gewinnt, wenn man da alles so liest, und das traue ich ihm dann schon zu. Mit einem wirklich spannenden Finale rechne ich auch nur, wenn Nadal körperlich bzw. verletzungsbedingt einbricht, das mag ich dann vielleicht auch nur wahrscheinlicher halten als andere hier. Wirklich fit wirkte er im zweiten Satz gegen Zverev jedenfalls nicht. Ich hätte ihm zwar da zugetraut, sich im dritten Satz zu erholen und wieder ganz anders aufzutreten, aber selbstverständlich ist das bei einem 36jährigen mit der Verletzungsgeschichte eben auch nicht.

Unmöglich ist es zudem nicht, dass Ruud am Ende der erfolgreichere Spieler als Thiem wird. Ein FO Titel könnte durchaus für ihn drin sein, selbst wenn er gleich verliert. Ansonsten hat Thiem ja nicht so viel Zählbares vorzuweisen.
 

Mav007

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Ist überhaupt schon einmal ein Spieler mit einem Grand-Slam-Titel abgetreten? Falls ja, vorher verkündet oder nicht?
 

gentleman

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Ist überhaupt schon einmal ein Spieler mit einem Grand-Slam-Titel abgetreten? Falls ja, vorher verkündet oder nicht?
Muss zugeben dass auch diese Frage für mich aktuell die größte Spannung bringt, ob Rafa tatsächlich zumindest ankündigen könnte, dass das hier und heute nach dem Endspiel sein letztes Mal bei den French Open war. Aber das ist alles Spekulation und vielleicht hat er sich auch selbst noch nicht zu viele Gedanken darüber gemacht, so fokussiert und Wettkämpfer wie er ist, wird er zu 100% auf das Endspiel sein. Danach wird es allerdings spannend... erwarte eher sowas wie "i don't know if i can be back next year" oder sowas, keine definitive Aussage heute. Aber wer weiß...

Tippe auf ein 3:0 für Rafa, mehr als die von Tuco genannten 6-7 Spiele traue ich Ruud aber durchaus zu und wünsche ihm alles Gute gegen sein Idol im RG-Final, ein sehr großer Moment für den sympathischen Norweger! (y)
 

Fenomedal_22

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Joa, für jeden neutralen Zuschauer war das Finale natürlich wenig attraktiv, weil es maximal ab und das ganze große Tennis gab. Es war ein Klassenunterschied, speziell ab der 3-1 Führung für Ruud im 2. Satz. Ab da rollte der spanische Express über den hilflosen Norweger hinweg. Sympathischer Spieler, den ich auch von der Spielweise her schon immer mochte, der aber heute keine Chance hatte. Offensiv fehlten einfach die Waffen, dazu ist es nicht sein Spiel, an der Linie zu stehen und zu dominieren. Und dann hat man gegen Nadal eben keine Chance ...

22. GS Titel und der 14. in Paris. Wer hätte das vor wenigen Wochen nach dem bitteren Aus gegen Shapovalov in Rom für möglich gehalten ... ?! Rafael Nadal, einfach nur ein Phänomen und ein gigantischer Kämpfer. Der scheinbar noch nicht genug hat ... ;)

Er soll sich jetzt mal schon ausruhen, seinen Fuß schonen und vielleicht geschieht ja doch noch ein Wunder, und man bekommt das Problem etwas besser in den Griff. An sich, davon abgehen, wäre es schade, wenn die Karriere schon vorbei wäre. Wer mit 36 noch so wettbewerbsfähig ist und die Jungen in Schach hält ... (y) Aber das muss er ganz alleine wissen, wie viel Schmerzen ihm das wert sind!
 

Mav007

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Wie ich sehe, ist bei der Umfrage vor dem Turnier schon breit mit Nadal gerechnet worden. :smoke:
 

chris☕

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Gratulation an Nadal, 14 Titel in FO dürften ein Rekord für die Ewigkeit sein, wer zum Henker soll das jemand toppen können? im Vorfeld habe ich die Chance als gering gesehen, dass er hier nen weiteren Titel holt. Aber Nadal und FO, dass ist schon ne spezielle Magie, da traut sich offenbar auch der Aua-Fuß nicht aufzumucken. Und das Zverev sich verletzt hat, war natürlich nicht von Nachteil für Nadal. Aber natürlich hat sich das Nadal nicht so gewünscht, das ist schon 100%ig klar. Geschadet hats ihm trotzdem nicht. Allerdings war Ruud wohl so chancenlos, dass Nadal heute auch recht locker gewonnen hätte, wenn es gegen Zverev 6 Stunden gegangen wäre.
Allerdings bin ich bei dem Ergebnis wirklich nicht traurig, dass ich das Spiel nicht gesehen habe. Einseitige GS-Finals finde ich irgendwie deprimierend. Die spannendste Phase hatten die FO im Viertel- und Halbfinale. Wobei Semifinale natürlich mehr tragisch als spannend. Im Endeffekt ist Tsitsipas Schuld, dass es so gekommen ist. 6 Spiele hätte der Grieche mit nem halben Kasten Bier intus noch geschafft. Jawohl, Casper sympathischer Kerl, aber in nem GS Finale brauch ich ihn nicht mehr unbedingt.
 

Marius

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Unmöglich ist es zudem nicht, dass Ruud am Ende der erfolgreichere Spieler als Thiem wird. Ein FO Titel könnte durchaus für ihn drin sein, selbst wenn er gleich verliert. Ansonsten hat Thiem ja nicht so viel Zählbares vorzuweisen.
1 GS-Titel, 3 weitere GS-Finals, 17 Titel (1x 1000er) insgesamt, Career High von #3 ist bei dir "nicht so viel Zählbares"?🤔 Wobei ich verstehe was du meinst. Hätte Domi den GS-Titel nicht geholt, wäre die Ausbeute, gemessen an seinem Potential, wirklich etwas dünn. Trotzdem träumen 98% der Spieler auf der Tour von seinen Erfolgen.
 

gentleman

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1 GS-Titel, 3 weitere GS-Finals, 17 Titel (1x 1000er) insgesamt, Career High von #3 ist bei dir "nicht so viel Zählbares"?🤔 Wobei ich verstehe was du meinst. Hätte Domi den GS-Titel nicht geholt, wäre die Ausbeute, gemessen an seinem Potential, wirklich etwas dünn. Trotzdem träumen 98% der Spieler auf der Tour von seinen Erfolgen.
Ich gehe jedenfalls auch bei dem Kritikpunkt mit, dass Thiem mehr "Zählbares" im Sinne von Titeln hätte erreichen können bzw. sollen. Bei der Bewertung darf man aber eben nicht vergessen, dass er sich gerade auf GS-Ebene (oder bspw. bei seinem starken Run bei den WTFs 2019, wo er Roger und Djokovic schlug und gegen Medvedev Satz voraus war mit BB im 2. Satz) letztlich immer gegen einen oder mehrere Spieler der Big 3 messen musste. 2019 bspw. dieses epische 2-Tages-Halbfinal gegen Nole über 5 Sätze, um dann direkt tags darauf gegen Nadal im Final antreten zu müssen. Oder auch sein Finaleinzug in Melbourne 2020, wo er Rafa und Zverev letztlich ziemlich beeindruckend in hochklassigen Matches schlug und als Sahnehäubchen wartet dann Djokovic in seinem Wohnzimmer im Final, wo Thiem auch (mal wieder) sehr nah dran war, zu gewinnen - es letztlich aber nicht ganz schaffte. Bei der Rückschau zählen solche GS-Turniere und Finaleinzüge dann halt leider kaum was bei den meisten Fans, da sind dann 1000er Titel immer mehr wert und das selbst dann, wenn man vl gar nicht gegen die Big 3 antreten musste, um den Titel zu gewinnen. Das soll die 1000er nicht abwerten und Thiem hätte ja auch Zeit gehabt, sich den einen oder anderen zusätzlichen Titel dieser Kategorie zu holen - das muss er sich definitiv ein Stück weit ankreiden. Aber jetzt bspw. den Finaleinzug eines Ruuds in Paris mit den GS-Finaleinzügen (ohne Titel) von Thiem zu vergleichen, finde ich aus den genannten Gründen schwierig bzw. auch nicht ganz zutreffend.
 

Hans Meyer

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... das geschrieben - Ferrer hatte ein CH von #3, genau wie Dimitrov und Raonic, Nishikori und Berdych #4, Anderson und Rublev #5. Dass die wirklich allesamt so viel höher als Ruud einzuschätzen sind bzw. waren, da habe ich schon meine Zweifel. Ein GS-Finale und CH von #5 ist sicher mehr, als viele Ruud zugetraut haben, aber auch nicht extrem auffällig als "overachiever". Da finde ich, wie im anderen Thread geschrieben, die beiden GS-Finals von Kevin Anderson schon auffälliger... ;)

da wir ja so viel Spaß beim vergleich der Besten haben, da können wir ja direkt auch andere Spieler einordnen :D der Vergleich zwischen Ruud und Ferrer: ich schreibe ja eher und das auch im Hinblick der Gefährlichkeit für die Titelkandidaten. Ferrer schlug den Ball sehr konstant, seine große Stärke war es den Ball zurückzubringen. Auch über Turniere hinweg war es sehr konstant. Er war längere Zeit the best of the rest. Auf der 3 war er, weil es sich eine Riesenchance ergeben hat, durch Karriereenden (Davydenko und vor allem Söderling) und Verletzungen/Krankheiten (Federer, Murray, del Potro), er hatte die Gunst der Stunde aber genutzt, dadurch das er dauernd da war. Damit Ruud an Ferrer rankommt, muss er noch einige Mastersfinals erreichen, Ferrer stand in 7 insgesamt und auch viele GS VFs erreichen. Von den Erfolgen sehe ich ihn am Ende hinter Ferrer.

Dimitrov und Raonic: Solche Leistungen wie von Dimitrov gg Nadal (AO 2017) und Djokovic (Wimbledon 2014) traue ich Ruud nicht zu, dass er auf der wichtigsten Bühne, am Ende des Turniers gegen Topspieler die auch gut drauf sind aus eigener Kraft am Sieg dran ist. Beide Partien hat Dimitrov am Ende nur verloren, weil die Gegner einer der Big 3 waren und es eben nicht ausreicht besser zu spielen an dem Tag, sondern zum richtigen Zeitpunkt besser zu spielen. Die atp Finals waren vom Niveau auch sehr stark. Ruud könnte länger in den Top 10 sein als Dimitrov am Ende, aber in der Spitze war Dimitrov gefährlicher. Raonic war sehr lange sehr konstant, er stand in vielen VFs auf Masters und GS Ebene, insgesamt 37 Mal. Raonic war natürlich ein Aufschlagsriese, war von der Grundlinie aber auch nicht zu verachten, vor allem wenn er komplett gesund war, gelang es ihm sehr gut die VH einzusetzen. Insgesamt war er auch länger in den Top 10 als Medvedev aktuell. Raonic hatte auf jeden Fall auch ein Spiel, wo er in der Spitze sehr schwer zu besiegen war.
Bei Berdych sehe ich gar keine Diskussion, der hätte einige Titel wenn nicht die Big 4 gewesen wäre, diese besiegte er letztlich auch öfters, aber es war immer jemand anderes da. Berdych war 369 Wochen in den Top 10, er stand in 17 GS VFs, 7x dann auch im HF. er verlor 13x gegen einen der Big 4 ab dem GS VF. und die waren damals in einen ganz anderen Alter. Nadal im RG Finale ist natürlich eine ganz andere Hausnummer, aber 2022 war er in allen 14 Finals mMn klar am schlagbarsten, was auch immer das am Ende bzgl einer Siegchance bedeuten mag. all die Spieler die ich vorher genannt hab, wären gg Nadal auch Außenseiter gewesen. bei Ruud ist mein Problem, dass sein Spiel auch wenn er heiß läuft nicht das besondere hat. Was bei Berdych, Raonic oder Dimitrov der Fall war. Wo ich bei deinen Aussagen vor dem Finale dann gesagt hätte, ja ein zumindest etwas spannenderes Finale ist möglich. Nadal musste auch noch nie auch nur ansatzweise so kämpfen für ein RG Finale vorher, in 3 Runden war ein Ausscheiden möglich.

Anderson ist als Beispiel schwierig, der Finaleinzug bei den USO war sogar noch angenehmer als der von Ruud hier, aber dafür war das Finale in Wimbledon sehr beeindruckend, dabei besiegte er mit Matchballabwehr sogar Federer. Anderson hatte von der Spielweise das Glück, dass er gefährlicher war an starken Tagen, ich glaube Ruuds beste Karrierezeit wird die aktuelle Phase sein und dass er eher hintere Top 10 in 2 Jahren sein wird als Maximum.

Nishikori als Vergleich passt finde ich auch gar nicht. Bei Nishikori war es auch ein Problem, dass seine größte Stärke das Grundlinienspiel war, aber bei ihm war zB die Rückhand vielleicht die beste auf der Tour in seiner besten Zeit. Nishikori stand auch bei allen 4 GS mindestens 2x im VF, ab dem Vf verlor er dann auch 8x gg die Big 4 (2 weitere Male auch gg den GS Sieger Wawrinka) und stand auch über 200 Wochen in den Top 10. Nishikori zog auch mit einer sehr starken Leistung gg die Nummer 1 der Welt Djokovic in sein GS Finale ein. Vorher besiegte er sogar den AO-Sieger Wawrinka in einem Krimi. die einzigen Spieler die neben den Big 4 ab dem GS HF Djokovic besiegt haben sind Berdych (Wim 10), Nishikori (USO 14), Wawrinka (RG 15, USO 16), Thiem (RG 19) und Medvedev (USO 21).
 
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