Auch mein Posting enthält keine Infos zu Folge 6.
Ich mag The Ringer, aber der Artikel ist mMn sehr, sehr undurchschnittlich. Was als Kritik an innerer Logik vorgetragen wird, ist lediglich eine abweichende Interpretation vieler Entscheidungen.
Ich meine nicht, dass Jamie nicht gefangen genommen wird oder "Wir bringen einen Untoten zu Cersei", das sind mMn schon sehr fragwürdige Dinge.
Aber z.B.: "Warum bleibt Jamie bei seiner Schwester?" Das haben wir ja hier schon diskutiert, Liebe ist irrational.
Die Autoren des Artikels gehen von ihren persönlichen Sichtweisen aus, ohne die der Charaktere einzubeziehen und agieren einfach aus dem Vorteil heraus, über alles Bescheid zu wissen, ein Vorteil den die Charaktere nicht haben. Beispiele: Sam schnallt das mit der Hochzeit nicht, weil er weder weiß noch ahnt, dass Jon ein Targ ist, nur wir als Zuschauer wissen das und halten es daher für wichtig, aber er doch nicht. Warum sollte ihn die Annulierung dieser Hochzeit interessieren, noch dazu bei einem Thema, das vor Gerüchten strotzt?
Weiter geht es: "Warum kehrt Arya zu ihrer Familie zurück, anstatt nach Kings Landing zu gehen?" Ernsthaft? Klar ist sie ein Killer, aber da ist noch mehr und sie ist weiterhin ein kleines Mädchen. Der Zusammenbruch ihrer Familie ist ihr Hauptproblem und natürlich klammert sie sich auch daran, diese wieder zu sehen.
"Die Maester reagieren nicht auf Sam" - weil es für sie nur Hören-Sagen ist und sie halt streng wisschenschaftlich vorgehen. Auch hier: Im Gegensatz zum Zuschauer kennen sie diese Bedrohungen nicht und sind außerdem grundsätzlich schon magie-kritisch. Die WW sind seit Jahrtausenden nicht aufgetaucht. Hinzukommt, dass sie die Sache nicht völlig ausschließen, sondern beim neuen Maester in Winterfell nachhaken wollen.
"Warum tötet Jon nicht Littelfinger?" Vielleicht weil Littlefinger sie alle gerettet hat und das Vale hinter ihm steht, was die meisten Soldaten sein könnten? Ihn zu ermorden wäre taktisch nicht nur unklug, sondern passt auch gar nicht zu Jon's Charakter.
"Warum hat Jon Geist nicht dabei?" - das ist kein Logikproblem, sondern die Showrunner haben ganz offen gesagt, dass die Kosten für CGI durch Untote, Drachen und auch Nymeria (Arya's Schattenwolf) in dieser Staffel so hoch sind, dass man Ghost vernachlässigt hat.
Ich will nicht auf alles eingehen, aber man könnte alle diese Punkte (die teilweise auch eher Nebensächlichkeiten sind) locker auch aus anderer Perspektive sehen.
Da sind sehr viel Hindsight, der Vorteil des allumfassenden Wissens, einfach persönliche Ansichten und schlicht auch fragwürdige Ansätze dabei. Was mich auch stört, ist, dass der Artikel davon ausgeht, dass jede Entscheidung rational getroffen werden muss, was aber so gar nicht realistisch in so einer chaotischen Fantasy-Welt ist.
Dazu gibt es so viele Szenen und Begegnungen die man als Fan einfach nur unbedingt sehen wollte und die kommen jetzt auch einfach im Wochentakt.
Das ist aber auch das was die Fans wollten. Ich verstehe schon, dass es immer viel Kritik an solchen großen Hype-Serien gibt, aber GoT versucht mMn immerhin Fan-Service zu bieten.
Dass die Handlung jetzt gestrafft ist, ist mMn richtig klasse, aber da sind die Geschmäcker sicherlich verschieden. Viele Details können ja dann auch über die Bücher nachgeliefert werden (auch wenn es nicht 1-zu-1 gleich sein wird), dafür bieten sich die Bücher eh an.
GoT ist mMn so eine Serie, in der jeder gern verschiedene Dinge und Schwerpunkte sehen würde, leider kann man es nicht jedem recht machen und daher kann die Serie die Ansprüche nie für jeden erfüllen.