Bücher schreiben ist nicht sein "richtiges Leben"?
Doch, natürlich. Er hat aber nunmal auch noch andere Interessen: sowohl was das Schreiben angeht, wie man seiner Bio entnehmen kann, als auch sonst. Und mit richtigem Leben meine ich natürlich im Vergleich zu manchen Fans, die sich gern aufregen - Martin hat hunderte PR-Termine und auch ein Privatleben. Man muss dem Mann da einfach mal Freiraum lassen, er selbst wollte diesen Ruhm, den es seit der Serie gibt, übrigens laut eigenen Aussagen nicht, wenn ich es richtig verstanden habe. Es ist nunmal auch eine Last.
Dass er das letzte Buch vielleicht nicht fertig bekommt, kann gut sein. Er hat ja offen zugegeben, dass er nicht genau weiß, wie er die Handlungsstränge zusammen bringen soll (das liegt sicherlich auch an seinem Perfektionismus und der gestiegenen Erwartungshaltung). Er hat ja auch mal gesagt, dass er die letzte Staffel von LOST auch nicht besser hinbekommen hätte.
Persönlich glaube ich, dass seine Lust etwas nachgelassen hat - kann ich ihm nicht verübeln. Er beschäftigt sich schon weit über 20 Jahre hauptsächlich damit.
Ein Weltuntergang muss ein Ghostwriter nicht sein: The Wheel of Time, ebenfalls eine epische Fantasy-Reihe, wurde auch nach dem Tod von Autor Robert Jordan fertig gestellt - er hatte die wichtigsten Details noch weitergegeben und auch das Ende schon geschrieben.
Dass Bücher und Serie im Zweifelsfall abweichen, ist in meinen Augen eher zu begrüßen. Wenn ich das eine Format kenne, möchte ich im anderen natürlich nicht genau die gleichen Dinge sehen/lesen. So gibt es sogar 2 Welten innerhalb der einen und das würde ich persönlich wunderbar finden. Die Haupthandlung /das Ende wird aber in beiden Fällen ähnlich sein - das alles hat Martin ja schon an die Serienmacher weiter gegeben und da sind sich wohl auch beide Seiten einig.