Gedichte

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Hakuba

J-Fan
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Berlin
Wolken

Luftige Wolken fliegen vorbei
Das sind die Seidenwattewolken des Frühlings
Bauschige Wolken quollen empor
Das sind die Kumuli des Sommers
Rasch sind Wolken beiseite gefegt
Das ist der Herbsthimmel, gutes Wetter
Trübes Aschgrau, unliebsame Wolken
Das sind Schneewolken, Winterhimmel
Auf die Leinwand des Himmelsgewölbes
Verschiedenste Wolken zu malen
Der Schöpfer ist ein vortrefflicher Herr

von Takeuchi Kôzô (1921 - 1945)
 

Der_Segler

Nachwuchsspieler
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Oldenburg
Weil du nicht da bist

Weil du nicht da bist sitze ich und schreibe
all meine Einsamkeit auf dies Papier
ein Fliederzweig schlägt an die Fensterscheibe
die Maiennacht ruft laut, doch nicht nach mir

Weil du nicht da bist ist der Bäume blühen,
der Rosen Duft vergebliches Bemühen
der Nachtigalllen Liebesmelodie
ist nur in Musik gefasste Ironie

Weil du nicht da bist flüchte ich mich ins Dunkel
aus fremden Augen starrt die Stadt mich an
mit grellem Licht und lärmenden Gefunkel
dem ich nicht folgen, nicht entfliehen kann.

Hier unterm Dach sitze ich im Lampenschimmer
dem Herbst im Herzen, Winter im Gemüt
November spielt sein graues Lied
"Weil du nicht da bist" flüstert es im Zimmer.

"Weil du nicht da bist" rufen Wand und Schränke
Verstaubte Noten über dem Klavier
und wenn ich endlich nicht mehr an dich denke
die Dinge um mich herum reden nur von dir

Weil du nicht da bist blättre ich in Briefen
und weck vergilbte Träume die schon schliefen
mein Lachen, Liebster, ist dir nachgereist
weil du nicht da bist, ist mein Herz verwaist.

Mascha Kalecko (1907-1975)
 

HamburgBuam

Adalaide Byrd
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Hatte Gestern Langeweile auf der Arbeit...

Schienen im Regen

Als die Eisenbahn in den alten Bahnhof fuhr,
stand dort ein Mann im Regen, unter der Bahnhofsuhr.
Er war noch jung, doch wirkte alt,
der Bart war Grau, die Augen kalt.
Er sagte mir mit leerem Blick, die Züge wären sein Heim
Denn ohne sie und ohne uns,
da wäre er allein.

Sie starb in einer kalten Winternacht
denn der Alkohol am Steuer hat sie einfach umgebracht
Dies erzählte er und schwieg
Und doch war mir nun klarer, weshalb er in die Züge stieg.
Denn manche wollen vergessen und andere Laufen weg
Doch letztendlich dient doch beides ein und demselben Zweck.

Drei Stationen südlich stieg er in die Nacht hinein
trat zitternd in den Lampenschein.
Des Regens Pfützen glühten lichterloh und hell
Der Zug fuhr an, verschwand sehr schnell.
Ich sah zurück, wo er noch stand und sah noch, wie er bitter lacht.
Und dann, verhüllt von Tropfen, verschluckte ihn die Nacht.

Zuhause angekommen saß ich dann am Fenster und sah hinaus
Wo der Regen tröpfelt und der Wind so heftig braust.
Meine Gedanken tanzten träge, wankten ziellos nur umher.
Und ich wusste, diese Mahnung wog gar schwer.
Im Anschluss stand ich leise auf und schlich den Flur entlang
Die Tür war Weiß und mir selbst ein wenig bang.
Doch meine Liebste, mein Leben, schlief friedlich vor sich hin.
Erfreute mich mit meines ganzen Lebens Sinn.

Am Ende einer Schiene, in einem kalten Kopfbahnhof
saß ein Mann mit einem Foto, dessen feuchte Kleidung troff.
Stets im Einklang mit den Augen, die so feucht und ach so blau
Er schließt die Augen, spitzt die Lippen und küsst das Bild von seiner Frau.
 

Murphy

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Freitage für die Zukunft
Ein Akt der Vernunft?
Oder nur die Flucht aus der Schule,
ein Festival für angepasste coole?

Ein Wochenendtrip mit dem Billigflieger,
Der Status braucht ein neues Gefieder.
Und schwillt auch noch so sehr der Kamm,
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.

Die Welt ruck zuck im Klimawandel
Was kümmert es den globalen Handel.
Und sind Ressourcen ein noch so knappes Gut.
Der Kaufrausch macht der Seele Mut.

Deutschland als Insel der Glückseligkeit,
die grüne Moral von aller Last befreit.
Sage ich ganz unverhohlen.
Brennt unser Feuer mit den Kohlen.

Die deutsche Bahn
gebremst im Börsenwahn.
Der Sparpreis ist heiß,
wenn man ihn zu nutzen weiß.

Ist es noch lange nicht zu spät,
für die allumfassende Elektromobilität.
Wen interessiert denn schon die Brennstoffzelle,
der Wasser tropfenden Energiequelle?

Brate mir doch einer geschwind
Nur das beste Stück vom Rind.
Holze den Regenwald für Soja ab,
wenn ich veganen Hunger hab.

Bin ich müde all der Polemik,
als Hüter versteckter Kritik.
Appelliere mit meiner Eloquenz
an des Menschens Schwarmintelligenz.
 

Murphy

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Die Impertinenz der Dekadenz,
wird der Oberfläche Status zum Meinungsbild.
Führt der Fluch des ersten Eindrucks zur Demenz.
Wie ein gut bezahltes Schild.

Der Persönlichkeit Tiefe ist kein einfacher Konsens,
aus Party, Schmuck und Drogen.
Der Geltung getragene Nonsens,
mal erheiternd, meist verloren.

In diesem Reich kaum ein Fehltritt geduldet,
Spielt man doch mit der Zigarren Feuer.
Keines Blickes gewürdigt, mit Zweifeln verschuldet,
Ist einem Bodenständigkeit lieb und teuer.

Der morgendliche Blick in den Spiegel selten trügt,
Die Seele leer, mit sich allein,
Eigentlich nur selbst belügt,
Wäscht Geld die Einsamkeit nicht immer rein.
 

HamburgBuam

Adalaide Byrd
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Vielleicht ein wenig depressiv, aber egal...

Abendrot

Meine Schritte versinken im Sand.
Ein Windstoß wirbelt den Planeten übers Land.
Uns ist heiß.
So heiß.

Tausend Männer schwitzen Salz aus der Haut.
Wir sterben am Gift das die Sonne gebraut.
Wir haben Durst.
Großen Durst.

Abendrot, Abendrot
In der Wüste in allergrößter Not
Abendrot, Abendrot
Zwei Tage noch und dann sind wir alle tot.
Uns ist heiß
So heiß.

Unsere Häuser zerfielen einst zu Staub
Verzehrt von hungrigem Zorn und Donnerlaut.
Sie sind Staub.
Nur Staub.

Dreißig Bäume erscheinen dort am See
Eine Oase, erschaffen von der Zauberfee
Sie wirkt echt.
So echt.

Abendrot, Abendrot,
Unsere Frauen und Kinder sitzen in einem Boot
Abendrot, Abendrot
Doch unsere Familien die sind alle tot.
Uns ist heiß.
So heiß.

Schwarzes Wasser sprudelte ins unserem Ort
Lockte die Geldkrallen von Zuhause fort
Wir sind arm.
So arm.

In einer Nacht kamen dreißig edle Leut
Mit viel Verderbtheit gleich Macht und haben uns zerstreut
Für das Geld.
Das Geld.

Abendrot, Abendrot
In den Sand da fallen wir und treiben weiter fort
Abendrot, Abendrot,
Ich sitze neben meinem Sohn in einem kleinen Boot.
Mir ist kalt.
So kalt.​
 
G

Gelöschtes Mitglied 16

Guest
"Man nehme: Eine große Portion „Ich höre nur auf mich selbst“. Einen großen Löffel „Lass die anderen reden, ich laufe einfach“. Ein Kilo „Lass die anderen lachen, ich lache sie aus, wenn ich im Ziel bin“. Dazu: Ein Pfund Spaß. Ein Pfund Leidenschaft. Und eine große Portion Gelassenheit. Alles kräftig durchmischen. Fertig. Vielleicht noch einen süßen Guss „Einfachheit“ über alles. Hier ist der Start, dort ist das Ziel. Dazwischen musst Du laufen.“

Emil Zatopek


Mein Freund

Mein Freund hiess Rolf Schweiger. Er hat sich über den
Rand hinausgeschwiegen. Sein Chef hat ihm am Morgen gesagt: Was ist los mit Ihnen,
Sie reden heute so verständlich? Am Abend ist er dann in einen Schweigkrampf gefallen.

Mir kann das nicht passieren. Mir können Sie ruhig alles sagen. Ich bin seit 33 Jahren Weghörer.

Aglaja Veteranyi 1962-2002
 

elpres

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Weiß garnicht mehr, ob ich die Dinger im alten Forum postete. Daher...

Ode an den nächsten Papst (am Tag des Rücktrittes von Benedikt geschriebn)

Ein neuer Papst!? Was wird er sagen?
Gierig nach Wahrheit kommen sie in Scharen.
Durchlöchern ihn mit hundert Fragen,
als dass dieser beginnt sich zu beklagen:
Tretet zurück und haltet ein!
Von nun an soll niemand euer Heiland sein!
Schaut in euch selbst und nicht zu mir,
ich bin so gut und schlecht wieder jeder hier.
Euch selbst, das Leben müsst ihr spüren
und nicht den nächsten Götzen küren!

War dAnn irgendwie im Flow und hab den direkt nachgelegt...

Ohnmacht
Ists jetzt soweit oder heißts noch warten,
in der verschlossnen Kammer des Privaten?
Wann kommt die Welt sich jene holen,
deren Kindheit sie hat schon gestohlen?
Menschen funktionieren, arbeiten, sterben
damit Wenige auf ewig erben.
Doch niemand lebt, alles ist Zweck,
bis dass der Krieg sie niederstreckt.
Von der Geburt zum letzten Geleit,
es ist der Mensch der hier um Hilfe schreit!
Wer ehrlich fühlt, der kann ihn hören,
Gott und Geld jedoch wird das nicht stören.
 

elpres

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Erleben
Ist das Leben wertvoll oder die Dinge?
Bin ich tätig erlebe ich und beginne
zu begreifen wer ich bin und der Andere ist,
ohne Neid, Missgunst oder List.
So füllen sich die Tage im Erleben
von Liebe und Schönheit die ich ersinne.
Daher brauche ich nicht nach Höherem streben, berufen bin ich nur zum Leben.
 

elpres

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Fakt und Frage

Was ists für ein Gefühl,
was wills mir sagen?
Liegts in den Dingen
die Menschen haben?
Liegts in uns selbst?
Das sind die Fragen,
die wir uns stellen,
seit tausenden von Jahren.
Freiheit und Wohlstand hats gebracht,
aber nicht für alle
das ist Fakt.
 

elpres

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The Company you keep

Its never too late
to turn it all around,
take the blinders off,
put your feet on the ground.
Before time runs out
you gonna have to decide
to take the easy way out
or to stay alive.
In reality, ultimate high,
is happiness with it you ll fly.
Dont turn your back on hope,
just stop living the lie,
step back from the brink
and give life another try!

Leland Jensen
 

Lazarus

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Waldleben


Es gibt in dieser lauten und schon viel zu schnellen Welt, einen Ort an dem der Lärm und die Geschwindigkeit nichts zählt.
Ein Ort an dem kein Reichtum und kein Geld von Nutzen sind, denn dort herrscht nur die Ruhe die allein den Ort bestimmt.
Es ist ein Ort der dieser Welt seit Ewigkeiten ist bekannt, und der seit Ewigkeiten schon „Der Wald“ vom Menschen wird genannt.
Der Wald allein verschlingt den Lärm der diese Welt umgibt, und schenkt dem Menschen Stille der ihn achtet und ihn liebt.

Der Wald hat seine eigene Sprache die ein jeder hört,der lauschen kann und den der Klang des Waldes niemals stört.
Das Rauschen in den Blättern die im Sturme einer dunklen Nacht, die Melodie des Windes in der Bäume Kronen haben entfacht.
Das Knacken in den Ästen wenn die Vögel die dort leben, sich flink zuerst von einem Ast zum anderen bewegen.
Das Rascheln auf dem weichen Boden wenn dort ganz geschwind, die Waldmaus und der Igel auf der Futtersuche sind.

Doch ist der Wald ein Ort der wenn die Zeit dafür bereit, die Blätter und die Farben wechselt wie ein buntes Kleid.
Im Frühjahr wenn die Knospen blühen dann spürt man seine Kraft, wenn nach dem kalten Winter seine Vielfalt jetzt erwacht.
Im Sommer wenn die Blätter grün in ihrer ganzen Blüte stehen, schützt dich das Blätterdach, du kannst den Himmel über dir kaum sehen.
Im Herbst wenn gelb und braun ein jedes Blatt ganz sanft zur Erde fällt, findet ein jedes Tier den Schutz wenn es den Winterschlaf nun hält.

Und selbst im tiefen Winter wenn der Wald vor Frost und Eis nicht flieht, wenn man die Tiere eines Waldes weder hört und sie auch nicht mehr sieht.
Wenn Schnee den Wald bedeckt und jeder Ast von Eis umhüllt sein wird, kann jeder der den Blick auf eine Wunderwelt niemals verbirgt.
Sie sehen wenn tief in in einem klirrend kalten Walde dann geschieht, was man in einer Märchenwelt und Kinderträumen nur noch sieht.
Da glitzern auf den Ästen die Kristalle hell im Silberlicht, und zaubern dir ein Lächeln wie durch Kinderaugen ins Gesicht.

Der Schnee fällt langsam und ganz sanft in dichten Flocken nieder, du möchtest eine fangen doch verfehlst sie immer wieder.
Der Wald ist stiller als du es vom Rest des Jahres bist gewohnt, und trotz der Kälte wirst mit Wärme du im Herzen nun belohnt.
Wenn mit dem Wald genau wie ich auch du bist so verbunden, dann wundere dich nicht dass mein Herz das deine hat gefunden.
Denn wer den Wald mit dieser Ruhe und mit solchem Herzen sieht, erkennt ein anderes Herz das auch so schlägt und das man liebt.
 

Murphy

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Funktion schlägt Design,
die Natur als Vorbild der runden Form.
Bringt ins Rollen Stein um Stein.
Entzieht sich jeder Norm.

Begeisterung in großer Fülle,
sein Lebenswerk ein Vermächtnis zeigt.
Bis zum Tode der Veränderung Wille,
Nun leider für immer schweigt.

R.I.P. Luigi Colani
 

HamburgBuam

Adalaide Byrd
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Wellentäler

Geboren in den Bergen sah er stets aufs Meer hinaus
In seinem alten Atlas fuhr ein Finger von Rostock nach Manaus.
Voll Sehnsucht blickte er hinaus zum Fenster und sah die Berge stehen
Wanderte durch Klamm und Tal ohne die weite See zu Sehen.
Die Bäche waren klein, das Wasser schmeckte schal.
Kein Salz darin, kein Leben, das sich tief in seine Träume stahl.

An einem frühen Morgen schnürte er die Stiefel zu, verließ das Haus
Beim ersten Hahnenschrei durchs Tor und auf die Straße weit hinaus.
Nordwärts mit der Bahn durch Wald und Flur und Heideland
Die Sehnsucht blühte und die Reue wurde rasch verbannt.
Am Abend, als die Sonne brennend hinterm Horizont versank,
sah er das Wasser lodern, die Wellen dort ins Meer gebrannt.

Das erste Schiff, dass er bestieg war ein alter Kahn aus Rost
Es war sehr klein und brachte einer Insel vor der Küste Post.
"Du kommst aus den Bergen her, das hör ich wohl!" der Fährmann sprach,
"Wo der Fels den Himmel streichelt, oh wie wäre mir danach"
Stumm sahen sich die Männer an und lauschten ihrem Sehnen
Gaben sich die Hand, dann stieg der Fährmann aus, um zum fernen Berg zu Gehen.

Geboren in den Bergen fährt er nun aufs Meer hinaus und träumt
Von einem alten Atlas, während das wilde Meer zu seinen Beinen schäumt.
Ein Lächeln auf den Lippen, er lebt nun seinen Traum
Das Kind von einst ist hier bei ihm, gereist durch Zeit und Raum.
Er schaut nach Süden und weiß, dort ist ein Berg der zum Himmel strebt
Auf dessen Gipfel voller Stolz ein alter Fährmann steht.
 

HamburgBuam

Adalaide Byrd
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Wolken vor der Sonne

Der erste Sommer-Sonnenstrahl scheint auf die Stadt
Der Regen hat uns in seinen feuchten Klauen gehabt.
Meine Tochter strahlt und will mit aller Macht sofort hinaus
Zum schönen Ort, auf einer Wiese nicht weit vom Haus.

Der Spielplatz lockt mit heiterer Freud und Kinderglück
Sandkuchen wird gebacken und die Sonne kriegt ein Stück.
Ich setze mich auf eine Bank und sehe meine Tochter voller Stolz,
wie sie erklimmt ein mystisches Piratenschiff gebaut aus Holz.

Auch Carla ist mit ihrer Mutter da, sie ist die Schwester meiner Frau
Dem Kinderlachen lauschend Reden wir von früher und wissen ganz genau
Die Zeit in der wir selbst hier spielten ist so fern wie der Wind von einst
Doch die Erinnerung daran ist frisch und das Wissen für alle Zeiten meins.

Mit einem Mal sitzt da ein Mann mit Augen, die betrachten was uns eint
Er mustert unsere Kinder während in seinem Gesicht die Sonne scheint.
Verwirrt, weil er alleine ist und zudem auch sehr besorgt frage ich ihn höflich
Was er hier tut und wo sein Kind denn sei, ich sehe es hier nich´.

"Der Sohn, den ich mal hatte, der ist schon lange fort!" sprach er,
"Lief vor mir auf die Straße, als er seinen Freund sah, es wiegt schwer!
Dem Fahrer jenes Wagens kann ich keinen Vorwurf machen,
Doch vermisse ich seit nunmehr Sieben Sommern Kinderlachen!"

Ich nicke sanft und verstehe, dass es nichts zu sagen gibt
Und lasse von ihm ab, dem Mann, der die Vergangenheit so liebt.
Das Grinsen meines Kindes lockt mich zurück ins frohe Jetzt
Wo keine ferne Tragik unser kleines Glück benetzt.

Wie bin ich froh drum.
 

ocelot

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Nennen wir es mal

Die Physikerin

[gel.]

[gel.]


Doch wie es scheint bin von uns zweien nur ich es, der sich verliebt,
Ich spüre dein Zögern und den Zwiespalt der dich jetzt dicht umgibt.

Deine Lust kennt keine Grenzen, nur zügellose Gier,
Doch egal wie sehr wir auch glänzen, dein Herz: Es verschließt sich mir.

Wie vertieft du mir gegenüber sitzt, während es draußen in Strömen gießt:
Ich glaub, dass es vorüber ist, sobald du aufstehst und nicht mehr liest.

Du bist die, die sich versteckt, wankend sich verzieht,
Sich mit dem Schleier der Zweifel bedeckt,
Doch aus meinen Gedanken niemals entflieht.

Deine Augen funkeln wie Tau am Morgen, im Licht, das niedergeht,
Bliebst du mir durchs Dunkel wie grau verborgen, könnt ich dann widerstehn?

Egal wie sehr ichs versuch, deine Liebe bekomm ich doch nie,
Deine Zuneigung, sie gilt nicht mir, sondern den Rätseln der Galaxie.
 
Zuletzt bearbeitet:

Murphy

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Vor 70 Jahren wurde am 7. Oktober 1949 die Deutsche Demokratische Republik gründet. Anlass genug für eine Reprise.

Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt.
Vor 70 Jahren der Grundstein einer hoffnungsvollen Geburt.
Getrennt das vorher einig Vaterland.
Der Kampf der Systeme beginnt in kaltem Spurt.

Vom großen Bruder gepresst in eine Ideologie,
Nicht wenige sich gierig an diese angepasst.
Zunehmend klein der Raum für eine andere Philosophie.
Der Staat im Staate alsbald schnell verhasst.

Niemand hatte einst die Absicht eine Mauer zu errichten.
Die Flucht der Intelligenz zerstörte jeden noch so kühnen Plan.
Über des Nachbars Wohl und Wehe zu berichten,
führte schnell in einen skrupellosen Verfolgungswahn.

Kein nostalgischer Blick in eine Republik der Diktatur.
welche Menschen bewusst die Freiheit untersagt.
War sie dennoch Heimat, dieses Feld und Flur
Wird nun nahezu alles nur negativ hinterfragt.

War es ein schmaler Spalt im historischen Fenster,
den Folgen der Vergangenheit endlich zu entrinnen
Die Allierten sahen weiter gestrige Gespenster.
So wollte Deutschland doch nur ein neues Leben beginnen.

Das Volk der DDR schnell geködert, mit Reisen und Konsum,
doch wie all dies bezahlen ohne Lohn und Brot?
Wenn Glücksritter stürmen das Territorium,
Sterben Anstand und Moral einen schnellen Tod.

Beitritt als Anschluss, nicht als echte Vereinigung,
die verlängerte Werkbank wohlwollend bleibt.
Einzig der grüne Pfeil weist ein bisschen die Richtung,
in das Land, was stillschweigend einverleibt.

Der Fluch des Gewinners ist die Mentalität der Sieger,
Erhobenes Haupt über alles, das der eigenen Wahrheit nicht taugt,
Blühende Landschaften erstrahlen aus dem Flieger,
Und doch wirkt der Helikopter langsam ausgelaugt.

Trotz Marshall kommt Britanniens einst gewünschter Morgentau.
Wenngleich mit Verzögerung und ohne Hohn.
Das gesellschaftliche Klima wird zunehmend rau.
brodelt es doch seit Jahren schon.

Ostalgie als positiver Kern der eigenen Biographie,
mit großem Stolz und ohne Vorurteil.
keine Schublade mehr für eine stumpfe Kategorie,
der wahre Teufel steckt im Detail.

Wann schaut der geteilte Himmel gleich,
nach Einigkeit und Recht und Freiheit.
Gemeinsame Identität macht ein Land reich.
40 Jahre Teilung waren eine lange Zeit.
 
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