Ich frage mich gerade, ob diese Fragestellung nicht unter einer verzerrten Wahrnehmung leidet. Gab es denn zu Olajuwans Zeiten so viele Center, die all das zu bieten hatten? (Ernstgemeinte Frage, ich kenne mich bei allem was vor diesem Jahrzehnt liegt nur mäßig aus). Meine These wäre, dass das Niveau in der Breite auf der Centerposition in allen genannten Bereichen (Postmoves, Footwork, Centerwürfe/Hookshot) heute nicht massiv schlechter ist als vor zwanzig Jahren. Vielleicht kann ja mal jemand was dazu sagen, der da etwas kenntnisreicher ist als ich.
Nebenbei, ich bin gerade dabei die Finalserie von 94 zwischen den Rockets und den Knicks zu gucken (gibts auf Youtube). Auf diese Diskussion bezogen fällt beim angucken auf, dass ja sogar Patrick Ewing, der ja immerhin ein ziemlicher Starcenter dieser Zeit war, in den obigen Kriterien nicht massiv punkten kann (im Gegensatz zu Hakeem); er wirkt eher wie ein Dwight Howard mit Jumpshot, aber im Post macht er keinen sehr eleganten Eindruck. (auch hier: ich habe in meinem Leben nicht viel Ewing-Live gesehen. Falls der Eindruck aus der Finalserie täuscht, möge man mich korrigieren). Das würde meinen Eindruck unterstreichen, dass man einem Centerideal hinterherzutrauern neigt, das eigentlich nur eine Handvoll Male tatsächlich umgesetzt wurde.
Klar war shag ein echter center, aber er war für mich auch eher einer der von seiner kraft und explosivität als von seiner technik lebte.
Klar war shag ein echter center, aber er war für mich auch eher einer der von seiner kraft und explosivität als von seiner technik lebte.
Du hast aber dennoch nicht ganz unrecht (sorry Straw ). Amare ist immer noch alles andere als ein klassischer Center.
(Love, Horford und v.a. Stoudemire sind für mich keine Center.)
Er war weder Hakeem noch Duncan, aber zwischen ihm und Dwight Howard liegen technisch immer noch Welten. Seine Hookshots und Babyhooks waren perfekt ausgeführt und beim Passen aus dem Double/Triple Team war er der Beste seiner Zeit (Anfang des Jahrtausends).
Nichts anderes wollte ich ja sagen, Homer.
Nichts anderes wollte ich ja sagen, Homer.
Mir ging es lediglich darum, Giftpilz darauf hinzuweisen, dass Amaré eben nicht allein aufgrund seines Jumpers in eine Reihe mit Spielern wie Nowitzki, Okur, Bargnani etc. gestellt werden darf, da er mittlerweile auch vermehrt Post-Moves anbringt (zusätzlich zu seinem athletischen Spiel).
Dass Suns-Spiele (wieder) sehr sehenswert sind, sollte eigentlich klar sein.
Stimmt leider alles. Aber was soll man auch anderes erwarten, wenn Ewing scheinbar nur auf der faulen Haut liegt. Deshalb muss in Orlando auch endlich ein fähiger Big Men Coach à la Clifford Ray her/zurück.
In dem Zusammenhang frage ich mich ernsthaft, was Dwight in den letzten Offseasons und vor allem in dieser Offseason für die Offensive gemacht hat.
- Freiwürfe
- Jumpshot
- Postmoves
Alles ist entweder schlechter geworden, immernoch schlecht oder ganz verschwunden.
Auch wenn es bei den Freiwürfen wohl auch zu einem Großteil an der Konzentration mangelt und ein Jumpshot nicht zwingend notwendig ist, sollte er dringend irgendwann mal irgendwelche Postmoves konstant anwenden können. Denn wenn sogar Perkins unter nem anständigen Coach ein paar halbwegs gute Moves gelernt hat, sollte Dwight das auch können, so schlecht kann er auch nicht sein.
Freiwürfe sind eine reine Kopfsache, und bei Duncan ist es umso erstaunlicher, als er doch schon mal 2001/02 bei 80% lag (560/701) - irgendwann muss es da einen Knacks gegeben haben, dass er nicht mehr locker genug an die Linie geht oder etwas ähnliches.Noch krasser ist es bei Tim Duncan, der sogar Jumper treffen kann, mit Freiwürfen aber ständig Probleme hat.
Wie sieht es denn dieses Jahr bei Bynum aus?
"Fouldummheit" würde ich es nicht nennen; es war eher eine Mischung aus Übereifer und fehlender Fitness.Wie siehts eigentlich bezüglich seiner Fouldummheit aus, macht er da weiter wo er aufgehört hat oder zeigen sich Verbesserungen?
"Fouldummheit" würde ich es nicht nennen; es war eher eine Mischung aus Übereifer und fehlender Fitness.
Zusammengefasst: Die Postmoves sind da, das "Decision-Making" aus meiner Sicht noch nicht.
Es fehlt eigentlich derzeit nur der alles dominierende Center (und das alte Regelwerk, aber dazu gleich noch mehr) - dem kommt derzeit nur Howard (der technisch noch einen weiten Weg zu gehen hat) nahe, und dann noch Bynum und Yao, die nur mal unverletzt bleiben müssten (und Bynum fliegt wohl noch etwas unterm Radar, weil sich immer noch alle auf Bryant und sogar eher noch auf Pau Gasol konzentrieren, der aber zudem auch ein recht guter Low Post-Spieler ist).
Auch wenn er jahrelang als PF geführt wurde, so ist Duncan doch nach Shaq der beste Center dieses Jahrzehnts gewesen. Vielleicht ist er nicht ganz so fintenreich und agil wie Olajuwon, aber er ist diesem noch am ähnlichsten, aber nun hat er wohl schon zu viele Spiele in den Knochen.
Darüber hinaus hat man zumindest mit Oden, Brook Lopez und Horford noch ein paar Talente, die sich noch sehr gut entwickeln könnten, und dahinter kommen mit Andrew Bogut, Kevin Love, Chris Kaman und Marc Gasol noch einige, die zwar wohl kaum die Qualität der Supercenter der 80er und 90er erreichen werden, aber doch zumindest halbwegs "klassisch" spielen können, wenn auch bisher oft nicht besonders ausgefeilt.
Nicht zu vergessen, dass es immerhin noch einige Center gibt, die sich zumindest in der Defense bemerkbar machen können wie Perkins, Przybilla, Haywood, Okafor, Chandler, Noah, Dalembert, Biedrins, Dampier...
Das Talent ist vorhanden, und selbst die Qualität/Ausbildung der Bigs wäre nicht das größte Problem, wenn sich die NBA nicht auf der Suche nach einem gut zu verkaufenden Superstar für die 08/15-Fans so sehr auf Guards und Forwards ausgerichtet und die Regeln diesen angepasst hätte. Nicht umsonst entwickeln Leute wie Stoudemire dann eben lieber den Midrange-Jumper als an ihrem Post-Spiel zu arbeiten: In der Distanz zu spielen, ist unter heutigen Voraussetzungen nunmal ähnlich vorteilhaft (vor allem in Kombination mit einem slashenden Guard - der Big zieht die Verteidigung auseinander, der Guard nutzt die Räume... Das ist die neue Winnerkombination, während früher der Big die Verteidigung relativ nahe am Korb band und so Platz für die Shooter schaffte), und so hat man seit einem Jahrzehnt immer mehr Bigs, die sich wie Nowitzki, Webber, Garnett, Okur und eben Amare auf das Midrange-Game konzentrieren (siehe Bargnani und Konsorten).