le freaque
Bankspieler
Wobei das mMn nicht unbedingt Klinsmanns Idee war, sondern einfach die Vorgabe nach seiner Installation als Trainer (wie auch die ominöse Kaderbewertung): zu dem Zeitpunkt war Windhorsts Maßgabe recht offensichtlich "wie werden wir sehr schnell erfolgreich und was muss dafür alles weg". Dafür hätte sich Klinsmann nicht hergeben sollen, aber letztlich hat er nur versucht, eine Maßgabe des neuen Clubeigners (was anderes ist es ja nicht) umzusetzen.Ansonsten wird es interessant zu sehen sein wie die Hertha mit den neuen finanziellen Möglichkeiten so umgeht.
Gut, für Hertha Fans, scheint jedenfalls dass man die Klinnsmannsche Ankündigung in Richtung "Altstars" eher nicht geht und viel eher entwicklungsfähigere Spieler mit sehr großem Potential, die aber bereits schon Leistungen gezeigt haben, anvisiert.
Es ist schon lustig - und typisch Fußballfans - wie sehr man Klinsmann verteufelt (auch nicht zu Unrecht, klarer Fall), aber den eigentlichen Urheber der Maßnahmen mit Kritik verschont...und jetzt seeehr bereitwillig den Aussagen zu Aufbau, Nachhaltigkeit usw folgt.
Wäre Windhorst nicht eingestiegen und tatsächlich eine riesige Finanzierungslücke aufgetaucht, die strikten Sparkurs und maximales Setzen auf die eigene Jugend erfordert hätte - genau die selben Fans hätten gegen die reichen Investorenclubs gewettert und gegen die fehlende Moral und gesellschaftliche Verantwortung im Profifußball.
Geht nicht gegen Herthafans, in der Beziehung ticken alle Fans überall gleich, weltweit. Aber es ist halt amüsant zu beobachten. @VvJ-Ente ist von allem ausgenommen. Dessen Haltung muss man nicht teilen, aber die bleibt immer gleich, völlig egal, ob da neue finanzielle Möglichkeiten sind, oder nicht. Ich teile bei Weitem nicht alle seine Meinungen, streite mich mit ihm und finde seine Art auch manchmal einfach nicht fair. Aber: der Mann ist unverführbar, unbestechlich und gegen jeden Fußballglamour komplett immun. Das ist in der heutigen Zeit höchstselten und ein echter und auch wichtiger Wert an sich. Muss man ja auch mal sagen, finde ich. Oder: möchte ich mal sagen.
Zu dem "neuen" Herthakurs: ich bin bei Windhorst skeptisch, wie lange diese Haltung anhält, wenn die neue Saison nicht schnell so läuft, wie gewünscht. Aber grundsätzlich ist dieser Weg (so ein bisschen eine Mischung aus RB ohne Farnteam und Leverkusen) natürlich viel sinnvoller, als der, den man noch im Winter angedacht hat. Nur kommt man da halt auch schnell in ein Segment, wo es auch in D mit den genannten Vereinen/Betriebssportgemeinschaften schon zwei Mitbewerber gibt. Das macht die Spieler nicht günstiger.
Für die Liga ist es natürlich super: je mehr gute, junge Fußballer den Weg in die BL finden (gepaart mit mehr Einsatzzeiten für gute einheimische Talente), desto besser.
Ich finde es auch grundsätzlich gut, dass unser Hauptstadtclub (nichts gegen Union) mal höhere Ziele anpeilt und sich einen Investor ins Boot holt. Das kann die Liga für den internen Wettbewerb gut brauchen, bei einigermaßen Erfolg aber vor allem aucg für die Auslandsvermarktung. Und da sitzt nunmal das Geld, dass wir abgreifen müssen, um als Liga wieder spannender, international erfolgreicher und attraktiver zu werden.
Nur muss das Ganze halt immer seriös, nachhaltig und mit Rückerwerbschancen für den eigentlichen Verein versehen sein, wenn es nicht hinhaut.
Und da habe ich bei Windhorsts Vita und seinem bisherigen Geschäftsgebaren schon ganz gut Bauchschmerzen.
Aber eine Chance hat das ganze Vorhaben natürliich verdient, ich habe auch keine Hämesprüche im Hinterkopf, wenn es nicht klappen sollte. Ich wünsche der Hertha und ihren Fans da absolut ernsthaft viel Erfolg und eine glückliche Hand, bleibe bei Windhorst aber skeptisch.