Der leicht vorhandene Pessimismus bei Toyota, dass man nach den BoP-Anpassungen im freien Training nicht an der Spitze liegt, hat sich im Qualifying zu den 24h von Le Mans fortgesetzt.
Die beiden ersten Plätze gehen an die zwei Ferrari 499P, jedoch stellt Toyota das dritt- und viertschnellste Hypercar im Qualifying.
Porsche ist mit vier 963 dabei, von denen zwei auf die Plätze 5 und 6 kamen. Kevin Estre - der wohl eigentlich bekannt für gute Qualifyings ist, überfuhr den Wagen wohl und hatte Pech beim Verkehr. Mit Rang 9 verpasst der dritte Porsche die Hyperpole. Porsche Nr. 4 blieb ohne Zeit.
Die Hyperbole wird durch zwei der Cadillac V-Series.R komplettiert, welche - wie auch die Porsche (und anders als die Acura und BMW) - sowohl bei der WEC als auch bei der IMSA SportsCar Championship zu sehen sind.
Die Peugeot 9X8 verpassen ebenfalls als 10te und 11te die Hyperpole, was nach dem bisherigen Abschneiden des 9X8 in der WEC nicht unbedingt überraschend ist.
Ohne Hybrid-Power sind die Hypercars von Glickenhaus und Vanwall recht abgeschlagen, aber immernoch mit beträchtlichem Abstand zu den LMP2.
Zwischen den LMP2 und den LMGTEs rangiert im Qualifying das "Innovative Car" aus Garage 56. In manch Jahren gab es hier innovatives und zukunftsweisendes zu sehen. Sei es nun der DeltaWing oder Wasserstoff-Antrieb.
So richtig "zukunftsweisend" ist der diesjährige Beitrag nicht unbedingt, denn es handelt sich um einen Chevrolet Camaro ZL1. Dieser folgt nicht etwa der Spezifikation wie in der GT4 oder bei den australischen Supercars (wo er den Holden Commodore ersetzte, nachdem GM die australische Variante des Opel Insignia einstellte). Nein viel mehr handelt es sich dabei um ein an den NASCAR Sprint Cup angelehntes Fahrzeug, also auch mit dem Klang des 5,8l-Stockblock-Motors mit OHV-Ventilsteuerung.
Im Vergleich zu den Rennern auf den Oval-Strecken verfügt der Bolide in Garage 56 über 200kg weniger Gewicht und eine halbautomatische Gangschaltung. Hinzu kommen Carbon-Bremsen, ein größerer Tank, ein höherer Frontsplitter, Frontscheinwerfer und Heckbeleuchtung und Goodyear steuert unterschiedliche Slick-Mischungen für Tag und Nacht bei.
Freilich sind das nicht alle Änderungen, aber soweit ich gelesen hab, soll der Garage-56-Chevy auf dem Charlotte "Roval" gut 10 Sekunden schneller sein, als die normalen Sprint Cup Boliden.
In Le Mans ist er auf der Mulsanne Geraden schneller als die LMP2 ... während er gleichzeitig einen mächtigen Windschatten bietet, den vielleicht so manch anderer Fahrer aufsuchen wird.
Obgleich die Garage 56 ihre eigene Klasse bildet, in welcher "Kreativität" präsentiert wird, und im Rennen nicht im Wettkampf mit den anderen Klassen steht, durfte das Team den Pokal bei der GTE Pitstop Challenge gewinnen, und legte dabei den fünftschnellsten Boxenstop aller Entries hin.