Hat sich Mesut Özil für Deutschland entschieden?


Big d

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Kannst du bitte konkrete Beispiele hierzu nennen? Der einzige Deutschtürke der eine Verstärkung gewesen wäre bzw das Level hatte tatsächlich eine Rolle zu spielen, war imo Sahin. Der aber auch, soweit ich mich richtig erinnere, in seinen Monster Jahren vor dem ersten Wechsel keine grosse Rolle in der Türkei gespielt hat und oft von der Bank kam (damals für viele unverständlich). Vllt weil er zu deutsch war:saint: Von Leuten wie Can hat nie jemand was erwartet. Eher lag es doch daran, dass eigentliche Leistungsträger wie Özil und Gündogan nicht performten, eine miserable Aussendarstellung hatten und vor allem Özil, gefühlt nicht fähig war sich, sein Handeln bzw auch seine Leistungen kritisch zu hinterfragen - etwas was ihm imo bis heute nicht gelingt. Ohne die Tatsache absprechen zu wollen, dass (latenter) Rassismus immer noch ein Thema in unserer Gesellschaft ist und sich der DFB und allen voran Löw so beschissen wie nur möglich verhalten haben (was hier aber auch deutlich kritisiert wurde). Kroos, als +/- wohl einer der erfolgreichsten Deutschen ever, muss nichtmal Deutschtürke sein, um von Fans und Presse regelmässig zerrissen zu werden.

Ich meinte damit eher die bildzeitung und den gemeinen stammtischfan.
 

le freaque

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Von Leuten wie Can hat nie jemand was erwartet.
Inwiefern? Can hat doch alle U-Mannschaften als Leistungsträger durchlaufen und galt eigentlich immer als irgendwann A-Nationalspieler (außer halt in Internetforen, aber bei eigentlich allen Trainern von Heynckes bis Klopp und allen DFB-Verantwortlichen). Mit 80 U-LS dürfte er in den all time Einsatzlisten auch sehr, sehr weit oben stehen.
Beim Rest stimme ich dir aber absolut zu.
 

le freaque

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Der DFB muss sich natürlich vorwerfen lassen, dass er bei der Instrumentalisierung der damaligen Diskussion durch Stammtischrechte nur zugesehen und nicht wirklich eingegriffen hat. Das hat Özil selbst (bzw sein Management) im Nachhinein aber nicht minder getan - also die "Affäre" zu instrumentalisieren.
Denn die Diskussion als solche, ob Özil und Gündogan nach aktiver Wahlkampfhilfe für einen Diktatoren, der eben das Land, für das sie wenige Wochen später eine WM spielen wollten und sollten, zu jener Zeit ständig ganz massiv angriff und diskreditierte, nicht eigentlich aus dem Kader gestrichen werden müssten, war nicht rassistisch, sondern völlig berechtigt.
Das war nun einmal gegenüber dem Land, das sie ja irgendwo mit seinen 80 Millionen Einwohnern auch bei der WM repräsentieren sollten, maximal unsensibel und gegenüber dem Team mitten in der WM-Vorbereitung eine ziemliche Sauerei, weil so etwas selbstredend die Vorbereitung stört. Sowas kann man einfach nicht bringen, Heimatverbundenheit hin oder her.
Und natürlich hat auch Özil die Debatte dann genutzt, um eine Rechtfertigung für sein Verhalten zu umgehen, damit er sich es mit Erdogan nicht öffentlich verscherzen musste. Der war dann später ja auch Trauzeuge bei Özils Hochzeit. Natürlich gab es damals rassistische Anfeindungen und natürlich hat sich der DFB unmöglich verhalten, als diese aufkamen. Und natürlich gibt es auch ganz generell einen ganz widerlichen Bodensatz in Deutschland, der alles nicht-arische in der NM sowieso ablehnt.
Aber in der breiten Mehrheitsöffentlichkeit ist bei Gündogan so gut wie nichts hängengeblieben, bei Özil aber schon. Und das liegt nicht nur an seinem Rücktritt als Maßnahme an sich, sondern zu großen Teilen eben auch an seinem fortgesetzem Verhalten als klarer Erdoganjünger und seiner Weigerung, der Öffentlichkeit oder auch nur dem Bundestrainer (der ihm auch in Zeiten der Kritik vorher jahrelang die Treue gehalten hat, wie kaum jemand sonst - Özil spielte auch 2014 schon kein gutes Turnier und war trotzdem immer gesetzt) auch nur irgendwie sein Verhalten oder seine Haltung nachvollziehbar zu erklären.
Alle Vorwürfe gegenüber dem DFB in dieser Causa sind zutreffend, aber mir missfällt ganz heftig, wie sehr Özil von manchen als armes, bedauernswertes Opfer dargestellt wird, der es Zeit seines Lebens beim DFB und im deutschen Fußball so unfassbar schwer gehabt hat und es nie jemandem Recht machen konnte. Das stimmt so ganz einfach nicht.
 

Big d

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Ja das stimmt schon, an gündogan ist kaum was hängengeblieben und vermutlich findet Özil Erdolf auch einfach supergeil (und daher wollte er es gar nicht auflösen) und wie ich schon gesagt hatte wäre ein deutscher Spieler der sich für Höcke (der vermutlich am eher mit Erdogan vergleichbar ist als normale Politiker) eingesetzt hätte ebenfalls massiv kritisiert worden.

Das Özil einen nationalistischen Diktator hofiert und dann die Rassismuskarte spielt ist schon ein wenig zweifelhaft.

Dennoch muss man sagen das viele Stammtisch Reaktionen auch einfach rassistisch motiviert waren und sicher einige Leute froh waren endlich was gegen den Türken in der Hand zu haben.
 
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Welche deutsche Presse ist das in der Kroos regelmässig zerissen wird? Die deutsche Presse die ich kenne titelt doch eher "Kroos führt Real/DFB zum Sieg" wenn er einen Einwurf unfallfrei hinbekommt. Bei den Fans gebe ich dir recht. (Ex)Bayernspieler kommt hier ja direkt nach Türke.
also unter fans wird kroos schon zerrissen. viele fordern seinen rausschmiss. also: sie meinen, dass wenn man boateng, hummels und müller rausschmeißt, dann hätte man auch kroos rausschmeißen sollen. in sozialen netzwerken sehe ich es häufiger, dass man kroos aus der nationalmannschaft haben will.

Ja das stimmt schon, an gündogan ist kaum was hängengeblieben und vermutlich findet Özil Erdolf auch einfach supergeil (und daher wollte er es gar nicht auflösen) und wie ich schon gesagt hatte wäre ein deutscher Spieler der sich für Höcke (der vermutlich am eher mit Erdogan vergleichbar ist als normale Politiker) eingesetzt hätte ebenfalls massiv kritisiert worden.

Das Özil einen nationalistischen Diktator hofiert und dann die Rassismuskarte spielt ist schon ein wenig zweifelhaft.

Dennoch muss man sagen das viele Stammtisch Reaktionen auch einfach rassistisch motiviert waren und sicher einige Leute froh waren endlich was gegen den Türken in der Hand zu haben.

tatsächlich ist da was wahres dran. ich könnte mir es nicht vorstellen, mich mit einem staatspräsidenten sri-lankas (mein ursprungsland) zu treffen, da mein staatsoberhaupt nunmal der bundespräsident ist. wobei ich den aktuellen bundespräsidenten nicht unbedingt mag.

hier übrigens ein interessanter artikel: https://heimatkunde.boell.de/de/2006/06/18/nationalmannschaft-und-integration
 

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also unter fans wird kroos schon zerrissen.

Darum schrieb ich ja: Bei den Fans gebe ich dir recht. Jemand der mal bei Bayern gespielt hat oder spielt wird von vielen Fans erstmal zerissen wegen dem roten Trikot. Wenn dieser dann noch die Bayern zu einem größeren Club verlässt ist er bei den verwöhnten Bayernfans auch unten durch. In den deutschen Lagerfeuermedien hat Kroos aber immer noch einen Heiligenstatus. Manchmal fragt man sich wie ausländische Vereine ohne deutsche Spieler oder Trainer überhaupt noch existieren können. Götze ist ja momentan ähnlicher Fall. Zu was der den deutschen Schlagzeilen nach PSV schon zu alles geführt hat....
 

Ghost

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Das ist aber kein deutsches Phänomen. Erfolg + eigene "Helden" lässt sich überall gut verkaufen
 

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Darum schrieb ich ja: Bei den Fans gebe ich dir recht. Jemand der mal bei Bayern gespielt hat oder spielt wird von vielen Fans erstmal zerissen wegen dem roten Trikot. Wenn dieser dann noch die Bayern zu einem größeren Club verlässt ist er bei den verwöhnten Bayernfans auch unten durch. In den deutschen Lagerfeuermedien hat Kroos aber immer noch einen Heiligenstatus. Manchmal fragt man sich wie ausländische Vereine ohne deutsche Spieler oder Trainer überhaupt noch existieren können. Götze ist ja momentan ähnlicher Fall. Zu was der den deutschen Schlagzeilen nach PSV schon zu alles geführt hat....
ich denke, dass in jedem land, wenn über eine ausländische mannschaft berichtet wird, die eigenen spieler hervorgehoben werden. neben götze gibt es bei psv weitere deutsche, sie sind allerdings nicht so bekannt (vielleicht noch philipp max, der ja im november sein debüt in der deutschen nationalmannschaft gab)
 

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Für die anderen Nationalmannschaften laufen auch Spieler auf, die keine Ureinwohner sind oder wo beide Eltern aus einem fremden Land kommen. Yussuf Poulsen von RB Leipzig hatte einen Vater aus Tansania, er selbst läuft für Dänemark auf. Robin Quaison von Mainz 05 kommt aus Schweden, er hat einen Vater aus Ghana. Der Vater von Thomas Delaney ist ein US-Amerikaner mit irischen Vorfahren, Thomas selbst spielt wie Poulsen für Dänemark. Alexander Isak, der einst kurz für den BVB gespielt hat, kommt aus Schweden, seine Eltern stammen aus Eritrea. Mathias "Zanka" Jørgensen, letzte Saison noch bei Fortuna Düsseldorf aktiv, ist auch dänischer Nationalspieler, sein Vater allerdings kommt aus Gambia. Die Mutter von Jannik Vestergaard, bekannt aus der Bundesliga (spielte für die TSG Hoffenheim, beim SV Werder Bremen und bei Borussia Mönchengladbach) ist Deutsche, er entschied sich allerdings für eine Karriere bei Danish Dynamite. Omar Elabdellaoui und sein Cousin Mohammed Abdellaoue stammen aus marokkanischen Familien, sie selbst laufen, im Falle von Abdellaoue liefen, für Norwegen auf. Abdellaoue spielte einst für Hannover 96 und beim VfB Stuttgart, Elabdellaoui spielte auch eineiinhalb Jahre in Deutschland, pikanterweise bei Hannovers Erzrivalen Eintracht Braunschweig.

Ich sehe, bin abgeschweift. Wollte auf Mathias "Zanka" Jørgensen zurückkommen. Auch er wurde in Dänemark mal angefeindet. Quelle: https://11freunde.de/artikel/mit-selbstbewusstsein/541053
 
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