Das klingt doch schonmal gut, eine offensivere Grundidee würde euch sicher gut tun. Die Zweite schießt zwar nicht so wahnsinnig viele Tore, aber das ist mit einer U21 gegen routinierte Mannschaften, die mit viel Physis agieren, eben auch nicht möglich. Vor allem, da eure talentierstesten Spieler ind en letzten Jahren ja die U21 auch fast komplett übersprungen haben und da nur gelegentlich gespielt haben. Und Spieler wie Kiprit netzen gegen abgezockte Profis wie Hoheneder oder Heidinger natürlich nicht gleich so wie in der A-Jugend. Das ist ja klar.
Preetzs Ansatz in Bezug auf die DNA ist ja auch richtig: Hertha hat eine sehr erfolgreiche Jugendarbeit und muss das große Einzugsgebiet natürlich auch weiter nutzen - auch mit Blick auf die Profis. Das ist nur vernünftig.
Aber ich habe bei Preetz manchmal so ein bisschen den Eindruck, als sei er auch ganz zufrieden damit, bombensicher im Sattel eines Erstligisten zu sitzen, bei dem man sich im Ist-Zustand ganz komfortabel eingerichtet hat (die leidige Stadionfrage mal ausgeklammert, das ist natürlich ein extrem dickes Brett). Die Trennung von Dardai fand ich daher richtig und auch ein Stück weit mutig, aber ich finde, dass sich der Entschluss zur Weiterentwicklung nicht ausschließlich auf die Spielweise beschränken sollte. Auch bei Anspruch, Außenwirkung und damit naturgemäß auch Transfers müsste da für mich bei euch einfach noch ein bisschen mehr gehen. Natürlich keine Irrsinnsinvestitionen, aber ein bisschen mehr "hey, wir sind der Club einer der angesagtesten Metropolen Europas, Wir sind attraktiv und wollen etwas erreichen". Ich will nicht klingen wie ein Werbefuzzi, der von den Gegebenheiten keine Ahnung hat (obwohl ich garantiert genau so klinge und abgesehen vom Werbefuzzi stimmt das ja auch), aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das, was Preetz erreicht hat (was respektabel ist), tatsächlich das Ende der Fahnenstange ist.
Und ein bisschen so klingt es immer bei ihm. Ich habe immer das Gefühl, dass der Mann mal einen gehörigen Adrenalinkick in den Allerwertesten brauch, um einfach mehr zu wollen - ohne Harakiri, aber mit Schmackes und Ambitionen. Und ich weiß nicht so recht, ob ein weiterer ehemalige Mannschaftskamerad aus dem Verein ihn da genügend treten kann, völlig unabhängig von Covics Fähigkeiten als Trainer. Aber vielleicht kann er das ja trotzdem, dem Fußballstandort Berlin und euch Herthanern würde ich's wünschen.