In Orlando, Florida, bereitete sich Hertha Anfang Januar auf die Rückrunde vor. Hier unterbreitete Klinsmann der Hertha-Geschäftsführung um Manager Michael Preetz einen Plan, der bei den Berliner Verantwortlichen auf Ablehnung stieß. Klinsmann, der Ende November in der Friedenauer Villa von Präsident Werner Gegenbauer noch von Windhorst (für den er seit Anfang November im Hertha-Aufsichtsrat saß) sowie Preetz überredet werden musste, den Job als Cheftrainer bis zum Ende der Saison zu übernehmen, wollte plötzlich Hertha-Trainer über den Sommer hinaus bleiben, am liebsten für zwei bis drei Jahre und, so berichten es Beteiligte, für ein üppiges Gehalt sowie mit mehr Kompetenzen als bisher. Die Entscheidung über eine Vertragsverlängerung sollte schnell fallen.
Preetz und die Hertha-Geschäftsführung lehnten mit dem Hinweis ab, dass man darüber nicht vor März entscheiden werde. Erst dann könne man erkennen, ob Hertha unter Klinsmann sportlich die gewünschte Entwicklung nehme. So gingen Klinsmann und Preetz auseinander, aber in diesem Moment zerbrach etwas.
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Bei Hertha sind sie konsterniert und verärgert. Intern soll Klinsmann oft davon berichtet haben, wie ihn die Erfahrung als Cheftrainer beim FC Bayern 2008/2009, als er nach nur zehn Monaten entlassen wurde, geprägt hat. Von einem "Bayern-Trauma" habe Klinsmann gesprochen. "Aber wir bei Hertha haben ihm doch fast alles gegeben, was er wollte", sagt ein Hertha-Verantwortlicher dem SPIEGEL.
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Intern gab es durchaus Zweifel an Klinsmann. "Sportlich hat die Entwicklung nicht gestimmt", heißt es inoffiziell von Hertha.