Zu Klinsmann:
Nach jetzigen Stand, war es wohl mehr eine Kurzschlussreaktion, weil man nicht bereit war Klinsmann adHoc Forderungen zu erfüllen. Ich bin ja nun der letzte der einen gewissen Entre- bzw. Intrapreneurship in unserer stets auf Risikominimierung ausgelegten Ergebniskultur zu schätzen weiß, aber dazu gehört eben auch ein gewisses Maß an Vertrauen in die Fähigkeiten einer Person. Mit seiner Reaktion hat Klinsmann vor allem eines gezeigt, dass ihm für eine solche eine Rolle grundlegende charakterliche Eigenschaften zu fehlen scheinen.
Zeitpunkt, Form und Maß waren einfach völlig falsch gewählt. Wenn die Hertha für ihn wirklich so ein Herzensverein gewesen ist, wie er es ständig propagiert hat, dann hätte er sein Ego runtergeschluckt und mit der Entscheidung noch etwas gewartet (rechnerischer Klassenerhalt/ Ende der Saison), um seine Konsequenz dann aber auch sauber (zuerst nach innen/ dann nach Außen) zu kommunizieren. So war sein Verhalten einfach nur massiv vereinsschädigend. Dass er nach dieser Aktion tatsächlich dachte einfach wieder so in den Aufsichtsrat zurückkehren zu können, zeigt sein offensichtlich egoistisch narzistisches Wesen. Ich würde mir wirklich überlegen, ob man eine solche Person überhaupt noch als Mitglied führen möchte.
Zu Windhorst:
Ich habe es ja nun schon ein paar mal Geschrieben. Dieses heuchlerische Investoren Gebashe kann ich einfach nicht mehr ernst nehmen. Immer schön auf RB und Co. rumhacken aber Dienstag und Mittwoch lecker Champions Leaugue gucken. Profifußball als Ganzes ist heutzutage bis in den letzten Winkel verkommerzt. Die Spielpläne werden immer voller, weil jeder (UEFA/ FIFA/ Landesverbände) stets darum bemüht ist noch den letzten Tropfen Milch aus der Kuh zu pressen. WM im Winter? Kein Problem. 60 Spiele pro Saison? Kein Problem. Spieler haben heute schon mit 12 Jahren einen festen Karriereplan und wehe man ist nicht spätesten mit 19 Jahren bei einem Top 4 Verein, dann lynchen einen die Follower und die FIFA Stats sinken in den Keller.
Ich sage das nicht, weil ich ein verdrossener Ewiggestriger bin, sondern weil ich mir eine Sache einfach immer wieder gerne bewusst machen möchte: Fußball ist ein Geschäft geworden und zwar für jeden der mitmacht
Wenn die Bundesliga nicht lernt in diesem Geschäft mitzuspielen wird sie mittelfristig in Europa abgehängt. Die PL ist diesen Weg bereits in den 90er gegangen und wir versuchen weiterhin mit 50+1 zu blockieren um uns als Moralapostel aufspielen zukönnen. Wieviel Vereine sind eigentlich aktuell noch eigetragene Verein in der Bundeliga? 2,3 oder 4? Unser Problem sind nicht die Windhorsts, RB oder VW, sondern die Leute die rumheucheln, aber dann trotzdem zu Weihnachten WM gucken.
Wer darauf nicht klarkommt sollte keinen Profifußball mehr schauen und Sonntags lieber auf dem Ascheplatz seine Bratwurst mit einem kühlen Blonden runterkippen, während er "seinen Verein" in die Kreisliga A gröhlt. Ich für mein Teil wünsche der Hertha und Windhorst aufjedenfall alles erdenklich Gute für die Zukunft und drücke die Daumen, dass der verlorene Sohn nach seinem unglückliche Ausflug an die Säbener Straße im Sommer als Trainer zurückkehrt.
HaHoHe