Finde ich nicht. Er hätte ja nie ansatzweise gewonnen wenn WK nicht völlig überpaced hätte. Einen Sandsack umzuhauen (wie in der letzten Runde zu bewundern) das hätte auch Axel Schulz gebracht. Das hätte in deisem Fight auch jeder andere sein können. Sanders' Leistung stufe ich deutlich höher ein.
Im Sandsackmodus war Klitschko allerdings erst nachdem der linke Haken von Brewster in Runde 5 eingschlug. Vorher hat er in 2 Minuten immerhin noch über 30 Schläge rausgehauen. Allerdings litt seine Defensive unter der fehlenden Kondition
Aber dass Wladimir überspaced hat ist nicht nur auf seinem Mist gewachsen. Dazu gehört auch ein Gegner.
Zwar hat Brewster keinen konstanten Druck ala Frazier gemacht, aber trotzdem war er nahezu immer in Schlagdistanz und Wladimir musste jederzeit mit ner explosiven linken Bombe rechnen, die Brewster sehr gut beherrscht.
Imo hat Wladimir vorallem aufgrund des psychischen Drucks den ein robuster Puncher wie Brewster auf ihn machte, ein Großteil seines Pulvers verschossen. Das Sanders Trauma hatte er im Kopf und er wollte Brewster lieber früher als später abschießen, weil dessen Gefährlichkeit allgegenwärtig war. Dabei wirkte er auch nervlich deutlich angespannter und unlockerer, als bei den Siegen vor seiner KO Niederlage gegen Sanders. Wer selbst boxt, weiß wie nervliche Anspannung und Verkrampfheit mächtig Kondition und Energie fressen können.
Die ersten Wirkungstreffer von Brewster werden da nicht gerade Entlastung in Wladis Nervenkostüm geschaffen haben.
Letztendlich wäre Klitschkos Taktik ala Angriff ist die beste Verteidigung aber ja auch beinah aufgegangen. Nur kam Brewster halt in Runde 4 nochmal hoch und Wladimir hat beim Versuch zu finishen dann nochmal so richtig Energiereserven verballert.
Letztendlich sollte man aber Brewster Leistung nicht kleinreden, auch wenn der Schlüssel zum Kampfgewinn natürlich in Klitschkos Fehlern lag. Ich glaube aber nicht, dass Waldi an dem Abend gegen Chris Byrd überpaced hätte. Er hatte ganz offensichtlich großen Respekt oder gar Schiss vor Brewsters KO Gefahr und wollte dieser im Gegensatz zu heute mit eigener Aggressivität begegnen. Einer wie Schulz hätte Wladimir nie einen solchen Druck aufzwingen können und daher ist sein Auftauchen in der Diskussion hier mal wieder nichts Anderes als reine Polemik.