Also zunächst mal habe ich das so alles nicht geschrieben. Das ist eine Tendenz die mich bisschen stört, du nimmst Aussagen (in dem Fall meine), die teilweise in einem Kontext stehen oder so nicht exakt formuliert wurden, verallgemeinerst sie, nimmst mich dann repräsentativ für gesellschaftliche Probleme und argumentierst dagegen. Weil es sich hier um ein heikles Thema handelt bei dem man meinem Verständiss nach seine Gedanken präzise ausformulieren sollte finde ich das ehrlich gesagt ziemlich unangebracht und will deswegen nochmals genau darauf eingehen was ich geschrieben habe und wie du es dann dargestellt hast.
Selbstverständlich ist es sinnvoll, Aussagen verallgemeinerbar zu machen. Es ist ja nicht so, dass irgendwelche Themen alleine stehen und hermetisch von anderen Themenfeldern abgeschlossen wären.
1. mal habe ich "kaum besser" geschrieben, das ist ein Unterschied zu "nicht besser"
Auch wenn es Nahe liegt, dass "kaum besser" als eine rhetorische Figur zu betrachten" ist selbst einem einer wortwörtlichen Auseinandersetzung zu fragen: Wo liegt denn dann der qualitative Unterschied? Wo kommt das "kaum" her? Wieso ist es in dieser Diskussion sinnvoll, zu schreiben, dass diejenigen, die einen Misstand anprangern (in diesem Fall Homophobie) "kaum besser" sind, als diejenigen, die ihn reproduzieren?
2. mal habe ich nichts von Homphobie geschrieben, sondern mich auf solche Aussagen wie die von Analyzer bezogen. Ob das nun schlicht homphob war oder einfach mit zu wenig Nachdenken und Präzision habe ich eigentlich nicht zu entscheiden. Demnach bezieht sich mein Vorwurf auch keinesfalls an Leute die Schwulenfeindlichkeit ablehen und das auch mit Nachdruck, selbstverständlich nicht.
Wenn du dich auf diesen Beitrag beziehst und bestimmte Vorwürfe an die, die diesen Beitrag kritisieren, formulierst, tust du das doch natürlich auch auf einer inhaltlichen Ebene (warum auch sonst der Einwand?). Die Argumentationsfigur ist dabei, dass die Kritik von dir als so sehr übertrieben (ob im Ton oder inhaltlich) empfunden wird, dass du diese mit der diskriminierenden Aussage an sich vergleichst.
Und nur weil du Aussagen nicht als homophob wahrnimmst, heißt es nicht, dass sie es nicht sein können. Eine Zuschreibung, wie die, dass homosexuelle Männer lieber Ballett tanzen als Fussball zu spielen ist eine unzulässige Pauschalisierung, die Vorurteile bezogen auf Verhalten von Homoexuellen reproduziert.
Die Frage, die sich zu deinem Einwand stellt: Was meintest du dann?
Unterm Strich ist bei solchen Diskussionen das Wichtigste, dass jeder (zunächst mal unabhängig von der genauen Position) sorgfältig nachdenkt was er schreibt.
Dem stimme ich uneingeschränkt zu.
Jede Homphobie ist abzulehnen, keine Frage. Da könnte man ewig weiterschreiben, jedenfalls denke ich muss dir klar werden dass du so einen ******* nicht bringen kannst. Ich hoffe du merkst dass ich was komplett anderes geschrieben habe als das, was du dir aus deinen Diskussionsschubladen holst:
Ich habe deine Argumentationslinie auf andere Diskriminierungen übertragen. Dass sich das dann gleich etwas unangenehmer liest, war der Sinn der Sache
Man kann nicht alles von der Gesellschaft aus denken und ihr zuschreiben, Punkt.
Doch genau das kann man. Einen Menschen unabhängig von Gesellschaft zu betrachten ist ein Rückfall hinter hunderten Jahren Sozialwissenschaft.
Eine Statistik habe ich nicht, von daher sollte ich da meinen Mund auch nicht zu weit aufreissen - trotzdem empfehle ich auch dir dir mal Gedanken zu machen ob es nicht so sein könnte.
Dass es so sein könnte (mit exakt dieser Wortwahl) habe ich ja in meinem Beitrag geschrieben.
Schwule spielen nicht keinen Fussball, weil die Gesellschaft irgendwelche Vorschreibungen macht. ********.
Gewagte Aussage. Ein Junge, der in seiner Pubertät entdeckt, dass er sich sexuell zu Männern hingezogen fühlt, und seine Teamkollegen die ganze Zeit homophobe Witze machen, "schwul" als Schimpfwort benutzen usw), wird sich wohl zweimal überlegen, ob er diesen Sport selbstverleugnend weiterbetreibt oder sich etwas anderes sucht.
Vielleicht weil die Teamkollegen das nicht akzeptieren, aus persönlichen Gründen - oder weil Ihnen vielleicht andere Sachen mehr gefallen. Weiß ich nicht.
Es kommt ja irgendwo her, dass seine Teamkollegen ihn nicht akzeptieren. Das ist doch keine angeborene unveränderliche Verhaltensweise. Genau wie die persönlichen Gründe, die zum Beispiel die Angst sein könnte, dass seine Teamkollegen rausfinden, dass er homosexuell ist, können doch nicht unabhängig von Gesellschaft gedacht werden.