Fan? Dass ich nicht lache. Ein Fan feuert seine eigene Mannschaft an anstatt sich selbst durch Schmähgesange selbst zu feiern. Ein Fan hätte ein Plakat gebastelt wo er einen eigenen Spieler, den eigenen Trainer, den eigenen Verein unterstützt.
Deine Definition vom Fansein, der sich sicher viele anschließen können. Als Idealtypus auch von mir erwünscht, aber in der Realität sicher nicht wahrscheinlich. Aber Schmähgesänge sind doch größtenteils Rituale, die niemanden anstacheln. Als ob es heute noch jemanden jucken würde, als "Fischkopp" oder "Asozialer" bezeichnet zu werden. Auch die Spieler wissen damit umzugehen, bekommen sie doch in den Zweitvertretungen wahrscheinlich haarsträubendere Dinge zu hören. Wie gesagt, ich verteidige das nicht. Ich bevorzuge auch das Anfeuern der eigenen Mannschaft. Ich denke aber auch, dass Schmähgesänge immer ihren Platz haben werden, denn Fussball ist nunmal eine Konkurrenzsportart, in der nur einer gewinnen kann.
Grundsätzlich weigere ich mich der Linie zu folgen, die hier gezogen wird. Schmähgesänge und körperliche Gewalt sind zwei paar Schuhe und wenn einer der Meinung ist, dass das eine aus dem anderen folgt, dann bitte ich doch dafür mal um einen Beleg. Dabei wäre es schön einen konkreten zu bekommen und keine Theorie aus der Kommunikationswissenschaft, denn das theoretisch Sprache auch Handlung ist, weiß ich selbst.
Fans verursachen keinen Spielabruch wie fast in Frankfurt gegen Nürnberg geschehen, Fans randalieren nicht im Stadion wie bei Hoffenheim-Lautern geschehen, Fans liefern sich keine Prügelei im Stadion wenn beide Mannschaften etwas zu feiern haben wie bei Lautern-Köln geschehen, Fans sind nicht der Grund warum mittlerweile bei jedem Pseudo-Traditionsderby in der 3ten Liga ein Höchstaufgebot von Polizisten einberufen werden muss, Fans rufen keine Naziparolen, Fans verprügeln und verletzen keine Ordner (Bielefeld-Bochum)
Das Gewalttäter Fans sind hat hier ja auch keiner behauptet, insofern stimmen wir Dir hier sicher alle gerne zu.
Wird endlich Zeit dass gegen diese sogenannte "Fankultur" angegangen wird...
Wenn ich ins Stadion gehe, dann sehe ich, dass gegen Gewalttäter im Stadion vorgegangen wird. Und zwar nicht nur durch die Ordnungskräfte, sondern teilweise auch durch andere Zuschauer. Diese "Fankultur" wird also bekämpft. Wie soll man gegen Schmähgesänge vorgehen? Ich wüsste keinen praktikablen Weg, der das Ganze nicht ad absurdum führt. Darüber hinaus, zweifele ich, wie gesagt, an der logischen Linie vom Schmähgesang zur Gewalttat. Die meisten Gewalttäter beim Fussball sind entweder a) besoffen oder b) haben schon vor der Anreise zum Spiel den Entschluss zum Kloppen getroffen. Also lieber Alkohol als Schmähgesänge verbieten.
Omega's Beispiel mit dem Steinwurf ist übrigens gar nicht so abwegig wie es einige hier darstellen wollen. Bei Oli Kahn waren es zuerst auch nur Pfiffe, dann Schmähgesänge, blöde Plakate, gefolgt von Bananen, hinzu kamen dann Münzen als Wurfgeschosse bis man ihn schlussendlich mit nem Golfball abgeschossen hat.
Wiederum: ich bezweifele, dass die jeweiligen Täter ihre Taten deswegen begangen haben, weil sie gemerkt haben, dass "man es mit Kahn machen kann". Ich vermute wiederum eher Alkohol und die Spielsituation als Auslöser und keine geplante Tat. Lediglich bei den Bananenwerfern, hätte man schon viel eher einschreiten müssen/können.
Das was einige hier unter "Emotionen" verstehen ist nur blanker Neid, plumber Hass und dumpfe Gewalt... sowas hat niemals etwas auf irgendeinem Sportplatz zu suchen.
Das galt für mehrere "emotionale" Ausbrüche von Olli Kahn übrigens auch.