@Nico
Spoiler:
Caine sagt "come back to reality".
Und was den Kreisel angeht, da verhält es sich so ähnlich wie bei Bladerunner. Es wird die Frage aufgeworfen, ob Deckard nun einer ist oder nicht, aber es gibt kein "Ja" oder "Nein". Es wird bewußt offen gelassen. Auch weil es keine (wichtige) Rolle spielt. Es soll einen nur selbst zum Denken anregen. Nicht über den Film, sondern das Thema.
Was deine anderen Kritikpunkte angeht, hab ich dazu was zu sagen. Das Verschmelzen von 2-3 Charakteren funktioniert inhaltlich nicht, weil man für jede Traumstufe einen braucht, der wach bleibt und das "wecken" übernimmt.
Wenn man das jetzt von der Charakterentwicklungsseite sieht, muss man andere Dinge beachten. Zum einen handelt es sich bei Inception um ein Einzelschicksal. Das Hinzufügen von Nebengeschichten, die nicht direkt mit dem Hauptschicksal was zu tun haben, würden den Film nur in die Länge ziehen, aber das ist dir ja auch bewußt gewesen. Bis auf Arthur gehört keiner zum "Team" oder hat andere Motivationen außer Geld. Cobb nimmt einen Auftrag an und heuert die Leute an, die er dafür braucht. Die Nebencharaktere werden damit zu Werkzeugen. Begriffe wie "The Architect", "The Forger", "The Tourist", "The Chemist" und "The Pointman" werden eingeführt. Ähnlich wie bei Ocean's Eleven spielen nur noch ihre Fähigkeiten eine Rolle. Es soll keinen Zweifel aufkommen, dass alle für Cobb arbeiten. Anders als bei "Die üblichen Verdächtigen", wo die verschiedenen Charaktere auch untereinander agieren und deren Vielschichtigkeit dem Vertuschen der Story dient und die jeweiligen Motive im Dunkeln liegen. Weil die Geschichte auch noch rückwärts erzählt wird und braucht es interessantere Charaktere, damit der Ausgang nicht so offensichtlich wird. Die Voraussetzungen und Aufgaben der Figuren sind bei beiden Filmen andere. Darum find ich einen Vergleich auch ein wenig unfair. Ocean's Eleven wäre der passendere Vergleich.
Die Rolle von Saito ist dennoch interessant geschrieben, wenn man mal bedenkt, wie er eigentlich eingeführt wurde und wie intim am Ende ihr letztes Aufeinandertreffen war. Wie alte Freunde.
Ariadne Charakter hab ich jetzt nicht wirklich als schlau empfunden. Sie war vorallem neugierig und "unwissend", weswegen alle anderen Charaktere ihr Dinge erklären mussten. Ach und rechnen kann sie, ist halt nicht Eames' Ding
Ihre Aufgabe im Film ist ja der Anker für den Zuschauer und darum das ganze Nachfragen.