James vs. Jordan


Shakey Lo

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Ich sehe mich ehrlich gesagt gar nicht in der Pflicht hier LeBron James verteidigen zu muessen.

Dann lass es. Ich zwinge dich nicht dazu, wenn du nicht willst.

Er hatte (wie jeder andere Basketballspieler vor und nach ihm) hin und wieder schwache Spiele und Serien. MJ's Turnover-Palooza gegen die Magic 1995 war auch nicht gerade seine Glanzleistung, soweit dass die gesamten 1995 Playoffs hier gerne memory-holed werden.

Ich habe ehrlich gesagt damit gerechnet, dass jemand wie du die 1995er Playoffs ins Spiel bringt. Kann ich weiterhin nicht ernst nehmen, sorry :LOL::LOL::LOL:

Jordans Peak Leistung mag hoeher gewesen sein, aber was die Gesamtkarriere anbelangt hat James ihn mittlerweile ueberundet. Ben Taylor hat das juengst ausfuhrlich dargelegt, und ebenso Nick Wright davor. Daryl Morey hat sich da sogar schon 2018 festgelegt, lange bevor absehbar war dass LBJ noch mit 38 einer der 15 besten Spieler der Liga ist. Mittlerweile ist der Vergleich aus analytics Sicht gegessen.

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Mit dir über LeBron zu diskutieren macht schon seit 2003 keinen Sinn. Die Energie sollte man sich besser sparen. Es ist Sonntag.
 

TraveCortex

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Was man von einem GOAT-Kandidaten doch irgendwie erwarten sollte? Ich schrieb selbst, dass er eine gute Serie hatte. Der Maßstab ist bei ihm halt ein anderer. Aber "völlig überraschend" war das ebenso wenig wie bei der darauffolgenden Serie "nichts zu machen" war. Auf der einen Seite wird LeBron hier überhöht, und auf der anderen Seite trifft ihn keine Schuld.

Du glaubst also, dass die Spurs 2007 für die Cavs über 7 Spiele schlagbar gewesen wären, wenn James etwas besser gespielt hätte? Wie soll das gehen, wenn man nicht mal ansatzweise einen Co-Star hat und die besten anderen Spieler um maximal 13 Punkte im Schnitt machen? Deine Argumentation zielt darauf ab, dass James 2 Heimspiele versemmelt hat, nur weil sie knapp waren. Es ist doch überhaupt erst knapp gewesen, weil er gut gespielt hat.

Wenn James auf Normalniveau performt hätte kann man ihm schlecht seinen Supporting Cast vorwerfen.

James hat 25/8/7 und 24/6/10 bei jeweils positivem +/- gegen ein deutlich besseres Team abgeliefert, aber am Supporting Cast kann es nicht gelegen haben? Sorry, das ist absurd.

Du redest hier mit mir, und ich habe weder 2015, 2017 noch 2018 genannt. Obwohl es natürlich schon bitter für seine Legacy ist, wenn man in den Finals nicht nur einmal gesweept wurde (was er gegen die Spurs hätte verhindern können, wie gesagt).

Ich entnehme Deinem 2.Satz, dass Du es doch reinrechnest, warum sonst die Erwähnung. Du hast auch die Frage nicht beantwortet, ob es besser für die Legacy von James gewesen wäre, wenn er 2007 an Detroit gescheitert wäre -> die waren ja besser platziert als die Cavs, also wäre das laut Deiner Logik ok gewesen, während die Finalsteilnahme ein Makel ist. Oder nicht?

Aber nochmals, es geht bei Jordan nicht um dem 6-0 Status, sondern um seine Leistungen wenn es darauf ankam. Der Vergleich mit ihm diesbezüglich ist schon hart, aber unvermeidbar - wenn man an Jordans GOAT-Status rütteln will. Unterm Strich hat sich Jordan weniger Fehler geleistet und mehr Titel geholt.

Wie erklärst Du Dir denn, dass beide statistisch in etwa gleichauf sind? Könnte es vielleicht doch sein, dass unterschiedliche Umstände vorliegen und die Legacy des einen daher sauberer wirkt? Das "Verhängnis" von LeBron ist, dass er zu schwache Teams in die Finals gezogen hat und dadurch auch mehr Niederlagen hat, "wenn es darauf ankam". Natürlich gibt es darüber hinaus mehr als einen Weg an einem GOAT-Status zu rütteln, da die Definition dafür nicht allein dadurch festgelegt ist, was für MJ am günstigsten ist.

Sicherlich unfair, alles in den 2 genannten Jahren an LeBron festzumachen. Andererseits profitiert er und seine Legacy eben auch von Kyrie Irving und Ray Allen, ebenso wie Jordans Legacy vielleicht einen fetten Kratzer hätte wenn Paxson und Kerr daneben geballert hätten. Es kommt halt manchmal auf Kleinigkeiten an, aber Jordan hatte eben weniger individuelle Aussetzer als LeBron.

James hat in den Jahren überragend und GOAT-würdig gespielt. Er hatte in der Zeit keinen Co-Star und keinen Coach wie Jackson. Aber das spielt halt keine Rolle, wenn man bewusst die Umstände ausblendet.

Und spätestens seit seinem Zusammenschluss mit den Superfreunden und den darauffolgenden Teamwechseln gingen LeBron auch einfach alle Ausreden flöten was seinen Supporting Cast anging.

Ähm nein. 2011 hatten wir besprochen, das geht auf LeBron. 2014 war Wade verletzt, 2015 waren 2 der 3 Superstars verletzt und 2017 und 2018 gab es noch ein mächtigeres Superteam. Als ob Jordan in den Jahren den Titel geholt hätte. Ich sehe nicht ein, warum man den Kontext nicht erwähnen sollte.

Da ja bei einigen James-Serien egal ist, wie gut er gespielt hat und nur wichtig ist, dass er es "irgendwie" hätte schaffen müssen, wenn er der GOAT sein will, müsste man sich folgerichtig auch nochmal die Erstrundenniederlagen von Jordan anschauen, wenn Dein Maßstab angesetzt werden müsste.
 
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bender

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Wir koennen auch gerne in APBRmetrics details gehen. Aber wenn von deiner Seite noch selbstbewusst mit PPG argumentiert wird, scheint dir dafuer das Ruestzeug zu fehlen. Die Links, insbesondere Ben Taylor's blog, erklaeren die noetigen Details wenn du dir die Zeit dafuer nehmen willst.

Bei [MJ] warte ich immer noch auf vergleichbare Fails.
Abgesehen davon dass die schwarz-weiss Malerei mit "fails" nicht hilfreich ist, lohnt es sich einfach nicht dieses Thema weiter durchzukauen wenn Individualleistung und Teamerfolg nicht sauber getrennt werden. Teams koennen auch trotz eines unterdurchschnittlichen Spiels ihres Leistungstraegers gewinnen, und umgekehrt kann auch eine Herkulesleistung eines einzelnen Spielers in einer Niederlage fuer das Team enden.

Hier mal ein Beispiel um das zu verdeutlichen: die Bulls waren gut genug um trotz Jordan's 5-19 FGs in Spiel 6 gegen die Sonics den Titel einzutueten. Umgekehrt waren die Lakers trotz LBJ's 15-25 FGs vor ein paar Wochen nicht der Lage, die elimination gegen die Nuggets zu verhindern. Kurzum: Teamerfolg und Invidualleistung sollten nicht gleichgesetzt werden.

Was man von einem GOAT-Kandidaten doch irgendwie erwarten sollte? (...) Und zweimal als Nr.1 in den Playoffs scheitern - ja, kann passieren. Aber wenn man als GOAT gelten will, vielleicht nicht allzu oft.
Die Erwartungshaltung von wegen "ein GOAT muss X leisten" war von Anfang seiner Karriere an ein friggin' anvil around LeBron's neck. Jeder Fehltritt wird auf Jahre unters Mikroskop gelegt, jede noch so herausragende Performance wird fuer selbstverstaendlich erachtet. Keine drei Wochen ist es her dass ein 38-jaehriger LeBron (mit mehr NBA-Spielminuten auf den Knochen als Bird und Magic zusammengenommen) die komplette erste Halbzeit durchspielt und dabei 30 Punkte macht, und von den color commentators kommt er solle gefaelligst aggressiver spielen und in der Defense doch bitte den two-time MVP Jokic in Schach halten. Einfach aberwitzig. But I digress...
 
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freiplatzzokker

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Hier mal ein Beispiel um das zu verdeutlichen: die Bulls waren gut genug um trotz Jordan's 5-19 FGs in Spiel 6 gegen die Sonics den Titel einzutueten. Umgekehrt waren die Lakers trotz LBJ's 15-25 FGs vor ein paar Wochen nicht der Lage, die elimination gegen die Nuggets zu verhindern. Kurzum: Teamerfolg und Invidualleistung sollten nicht gleichgesetzt werden.
Jordan ist da 12 mal an die Linie gegangen und hat 11 mal getroffen. Am Ende stehen da trotz 5-19 aus dem Feld 22 Punkte, 9 Rebounds, 7 Assists und 2 Steals. Er war damit sogar Top Scorer bei den Bulls. Habe ich damals live gesehen. Um ein solches Spiel zu finden, müsste ein unkundiger bei MJ lange suchen. Die hast es Dir natürlich eingeprägt. Bei James ist es deutlich einfacher solche Aussetzer zu finden und das liegt nicht nur daran, dass er länger gespielt hat.
 

TheBigO

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Wir sollten uns darauf einigen, das MJ der Goat des Basketballs ist, aber das keiner so verdammt nah an ihm ist (und vielleicht nie sein wird) wie es Lebron James ist. Aber das werden sich einige (besonders MJ Fans) nie eingestehen können.
 

Finch

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Die Bulls haben in diesen Finals 41% aus dem Feld geworfen, Seattle 44%. Da waren 5-19 mal eher an der Tagesordnung als es vllt heute der Fall ist. Natürlich ist die Quote mies, aber im Verhältnis sicher nicht so dramatisch wie dargestellt, All-Around Game hat ja gepasst, zudem war das Spiel auch früh entschieden, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, lagen die Bulls Mitte des letzten Viertels mit 20 vorne und haben in den letzten Minuten keinen Punkt mehr gemacht. Die vorentscheidende Sequenz wird aber von Rodman initiiert, der innerhalb von 3 Angriffen 5 Punkte und einen Assist gibt und hinten ein Charging gegen Kemp annimmt. Meine Frau lasse ich das besser nicht gucken, weil ich die Befürchtung habe, dass sie alleine vom Zuschauen wieder schwanger wird.
 

bender

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Jordan ist da 12 mal an die Linie gegangen und hat 11 mal getroffen. Am Ende stehen da trotz 5-19 aus dem Feld 22 Punkte, 9 Rebounds, 7 Assists und 2 Steals. Er war damit sogar Top Scorer bei den Bulls. Habe ich damals live gesehen. Um ein solches Spiel zu finden, müsste ein unkundiger bei MJ lange suchen. Die hast es Dir natürlich eingeprägt. Bei James ist es deutlich einfacher solche Aussetzer zu finden und das liegt nicht nur daran, dass er länger gespielt hat.
Jordan's 22-9-7 waren keine schwache Leistung, aber fuer seine Standards (die GOAT-Brille goes both ways) unterdurchschnittlich. Es ging mir jedoch gar nicht um dieses eine Spiel, sondern darum dass Teamerfolg von mehr abhaengig ist als vom einzelnen Spieler. Nimm' den 33-jaehrigen Jordan der 1996 Finals und setz' in an Stelle des 33-jaehrigen LBJ in die 2018 Cavs, fuer die selbst ein 51-8-8 von ihrem Leistungstraeger nicht zum Sieg in Spiel 1 gegen Steph und KD reichten. Haette MJ die Serie gegen die Warriors gewonnen? Sicherlich nicht. Haette LBJ an Jordans Stelle in 1996 die Finals verloren? Vermutlich auch nicht. Again, alles nur um zu betonen das Individual- und Teamleistung getrennt bewertet werden sollten.

Ich hab ehrlich gesagt auch nicht vor, MJ schlecht zu reden, weil er das ueberhaupt nicht verdient hat. Leider werde ich hier immer wieder in diese Ecke geschoben. Was mich stoert ist die mytische Verklaerung von Jordan's Karriere besonders (aber nicht nur) im Vergleich zu LeBron. Hier wird staendig auf den 2011 Finals rumgeritten, weil die Heat einen 2-1 series lead abgaben waehrend LeBron zu passiv agierte. Die Kritik an LeBron ist vollkommen berechtigt. Aber MJ war 1989 in der gleichen Situation: 2-1 vorne gegen die Pistons, und dann die naechsten drei Spiele verloren (davon zwei daheim), mit MJ 5-15 FGs in Spiel 4 und ganzen 8 FGAs im vorentscheidenden Spiel 5. Ich will nicht behaupten dass 2011 LBJ in dieser Serie besser gespielt oder gar gewonnen haette, sondern nur dass ganz offensichtlich mit zweierlei Mass gemessen wird. Bei MJ werden alle pre-1991 Playoff-Niederlagen zum Teil der hero's journey verklaert, waehrend LeBron selbst nach den letzten zwoelf Jahren unbestreitbarer Exzellenz die 2011 Finals als all-time choke job nachgeschriehen werden.
 

Larrylegend

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Lebron wurde von Dirk + Rentner gefrühstückt. Unvorstellbar das Jordan, Kareem oder Chamberlain sowas passiert wäre. Eier, wir brauchen Eier!“ lbj hat leider keine (metaphorisch)
 

Piaget

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Ein Mikrokosmos der GOAT Debatte. Seitenlange sehr interessante Ausführungen über die Leistungen, und am Ende gehts doch nur um Space Jam. :D
 

MadFerIt

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Ich hab ehrlich gesagt auch nicht vor, MJ schlecht zu reden, weil er das ueberhaupt nicht verdient hat.
no-of-course-not.gif
 

bender

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Und spätestens seit seinem Zusammenschluss mit den Superfreunden und den darauffolgenden Teamwechseln gingen LeBron auch einfach alle Ausreden flöten was seinen Supporting Cast anging.
Ich dachte den Punkt haetten wir auch schon vor Jahren geklaert. :skepsis:

Saisons mit Top10-Value-Above-Replacement Teammate:
Jordan: 6 (Pippen: '91, '92, '93, '96, '97, Grant: '92)
James: 1 (Wade: '11)

Corollary: Finals ohne Top-10-Value-Above-Replacement Teammates:
Jordan: 1 ('98)
James: 8 ('07, '12, '13, '14, '15, '16, '17, '18)
Abgesehen davon verweise ich nochmals auf mystics Post zur Qualitaet von MJs und LBJs Mitspielern.
 
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Du glaubst also, dass die Spurs 2007 für die Cavs über 7 Spiele schlagbar gewesen wären, wenn James etwas besser gespielt hätte? Wie soll das gehen, wenn man nicht mal ansatzweise einen Co-Star hat und die besten anderen Spieler um maximal 13 Punkte im Schnitt machen?

Indem er eben nicht unterdurchschnittlich spielt? Come on. Wir müssen das jetzt nicht nochmal von vorne durchkauen.

James hat 25/8/7 und 24/6/10 bei jeweils positivem +/- gegen ein deutlich besseres Team abgeliefert, aber am Supporting Cast kann es nicht gelegen haben? Sorry, das ist absurd.

Klar, mit einem besseren Supporting Cast steigen immer die Chancen. Aber der Supporting Cast war gut genug, dass LeBron mit einer besseren Quote als die knapp 36% eine Chance hatte, die Serie auszugleichen - wenn er auf Normalniveau performt hätte. Aber hat er nunmal nicht. Wie gesagt, wir drehen uns hier im Kreis.

Ich entnehme Deinem 2.Satz, dass Du es doch reinrechnest, warum sonst die Erwähnung.

Weil ich es in meiner Klammer spezifisch auf die Spurs-Serie bezogen habe? Und erwähnt habe ich es auch nur auf deine Anfrage hin.

Du hast auch die Frage nicht beantwortet, ob es besser für die Legacy von James gewesen wäre, wenn er 2007 an Detroit gescheitert wäre -> die waren ja besser platziert als die Cavs, also wäre das laut Deiner Logik ok gewesen, während die Finalsteilnahme ein Makel ist. Oder nicht?

Das ist einfach so typisch LeBron-Verteidiger.

Sieg gegen die Pistons: +
Performance gegen die Spurs inkl. Sweep: -

Einfacher kann ich es glaube ich nicht mehr ausdrücken. Niemand verübelt LeBron die 10 Finals-Teilnahmen (die "Leastern Conference" Debatte lasse ich hier mal komplett außen vor). Aber bei einem entsprechenden Ergebnis kann man es ihm auch nicht unbedingt positiv anrechnen.

Wie erklärst Du Dir denn, dass beide statistisch in etwa gleichauf sind?

Beides sind außergewöhnlich gute Spieler? Aber Statistik ist eben nicht 100% der GOAT-Debatte.

Könnte es vielleicht doch sein, dass unterschiedliche Umstände vorliegen und die Legacy des einen daher sauberer wirkt?

Nochmals: So sehr wie LeBron 2011 verkackt hat - wo ist dazu das Äquivalent von MJ? Nur in diesem einen Beispiel. Ich warte immer noch.

James hat in den Jahren überragend und GOAT-würdig gespielt. Er hatte in der Zeit keinen Co-Star und keinen Coach wie Jackson. Aber das spielt halt keine Rolle, wenn man bewusst die Umstände ausblendet.

Hätte, wäre, wenn. Hätte Wilt Chamberlain konstant Mitspieler auf dem Niveau von Bill Russell gehabt, wir würden die GOAT-Debatte heute vielleicht anders führen. Aber der Punkt ist: Das hatte er eben nicht. Und LeBron auch nicht. Dass er "andere Umstände" hatte ist für ihn persönlich bitter, aber wir können doch nicht einfach hypothetische Annahmen machen, nur um LeBron den GOAT-Status zugestehen zu können.

Ja, für Jordan ist einiges gut gelaufen in seiner Karriere. Naturgemäß. Sonst wäre er vielleicht auch nur ein weiterer überragender Einzelspieler mit "hätte, wäre, wenn" (wobei man natürlich die berechtigte Frage aufwerfen könnte was gewesen wäre, wenn die Bulls-Verantwortlichen den 1998 Meisterkader nicht vollkommen sinnlos auseinandergenommen hätten).

Ähm nein. 2011 hatten wir besprochen, das geht auf LeBron. 2014 war Wade verletzt, 2015 waren 2 der 3 Superstars verletzt und 2017 und 2018 gab es noch ein mächtigeres Superteam. Als ob Jordan in den Jahren den Titel geholt hätte. Ich sehe nicht ein, warum man den Kontext nicht erwähnen sollte.

Also erstmal: Wenn niemand zu dieser Zeit in Besitz einer Glaskugel war kann man den GM's, die für LeBrons Teams verantwortlich waren, kaum einen ernsthaften Vorwurf machen was den Supporting Cast anging. Verletzungen oder keine Verletzungen kann man vorher eben schlecht einplanen bzw. vermeiden. Also ja, *darüber* kann sich LeBron wirklich nicht beschweren. Alles andere muss er mit dem Basketballgott ausmachen.

Da ja bei einigen James-Serien egal ist, wie gut er gespielt hat und nur wichtig ist, dass er es "irgendwie" hätte schaffen müssen, wenn er der GOAT sein will, müsste man sich folgerichtig auch nochmal die Erstrundenniederlagen von Jordan anschauen, wenn Dein Maßstab angesetzt werden müsste.

Kann man, wenn man will. Dem gegenüber stehen die doppelten Three-Peats. Damit kann Michael Jordan leben, denk ich.
 

Shakey Lo

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Wir koennen auch gerne in APBRmetrics details gehen. Aber wenn von deiner Seite noch selbstbewusst mit PPG argumentiert wird, scheint dir dafuer das Ruestzeug zu fehlen. Die Links, insbesondere Ben Taylor's blog, erklaeren die noetigen Details wenn du dir die Zeit dafuer nehmen willst.

Nein danke, da dein Ergebnis der Debatte von vornherein feststand ist es ziemlich sinnlos, bei dir großartig Zeit zu verschwenden :crazy:

Abgesehen davon dass die schwarz-weiss Malerei mit "fails" nicht hilfreich ist, lohnt es sich einfach nicht dieses Thema weiter durchzukauen wenn Individualleistung und Teamerfolg nicht sauber getrennt werden. Teams koennen auch trotz eines unterdurchschnittlichen Spiels ihres Leistungstraegers gewinnen, und umgekehrt kann auch eine Herkulesleistung eines einzelnen Spielers in einer Niederlage fuer das Team enden.

Hier mal ein Beispiel um das zu verdeutlichen: die Bulls waren gut genug um trotz Jordan's 5-19 FGs in Spiel 6 gegen die Sonics den Titel einzutueten. Umgekehrt waren die Lakers trotz LBJ's 15-25 FGs vor ein paar Wochen nicht der Lage, die elimination gegen die Nuggets zu verhindern. Kurzum: Teamerfolg und Invidualleistung sollten nicht gleichgesetzt werden.

Du, bender, ich verrate dir mal ein Geheimnis. Aber nicht ausflippen. Basketball ist nämlich tatsächlich ein Teamsport.

Nun können wir gerne nur noch persönliche Statistiken wälzen und Teamerfolge komplett ausblenden, aber was sagt uns das über den GOAT der NBA? Wäre es nicht eher passend, dafür einfach nur 1 on 1 spielen zu lassen? Denn, Schocker, auch der Supporting Cast kann positiven und negativen Einfluss auf die Stats eines einzelnen Spielers haben. Ebenso die Ära, inklusive der NBA-Regeln und Regelauslegungen.

Du kannst keinen einzigen Spieler im luftleeren Raum diskutieren, auch wenn du das gerne möchtest. LeBron stand und steht immer mit 4 anderen (mal mehr oder weniger guten) Spielern auf dem Feld, ebenso Jordan. Die Schiedsrichter haben mal so und mal so gepfiffen, das Spiel hat sich mal so oder so verändert. Alles hat und hatte Einfluss auf persönliche Stats und (Team-)Erfolge.

Am Ende ist die Legacy bzw. der GOAT-Status eben eine Kombination von vielen Dingen. Bei dir ist es seit kurzem seltsamerweise die Longevity, die auf einmal stärker gewichtet wird. Hm, I wonder why. Oder auch nicht.
 

bender

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Du, bender, ich verrate dir mal ein Geheimnis. Aber nicht ausflippen. Basketball ist nämlich tatsächlich ein Teamsport.

Nun können wir gerne nur noch persönliche Statistiken wälzen und Teamerfolge komplett ausblenden, aber was sagt uns das über den GOAT der NBA? Wäre es nicht eher passend, dafür einfach nur 1 on 1 spielen zu lassen? Denn, Schocker, auch der Supporting Cast kann positiven und negativen Einfluss auf die Stats eines einzelnen Spielers haben. Ebenso die Ära, inklusive der NBA-Regeln und Regelauslegungen.

Du kannst keinen einzigen Spieler im luftleeren Raum diskutieren, auch wenn du das gerne möchtest. LeBron stand und steht immer mit 4 anderen (mal mehr oder weniger guten) Spielern auf dem Feld, ebenso Jordan. Die Schiedsrichter haben mal so und mal so gepfiffen, das Spiel hat sich mal so oder so verändert. Alles hat und hatte Einfluss auf persönliche Stats und (Team-)Erfolge.
Oberflaechlich mag es wirklich so erscheinen als ob man den Einzelspieler nicht von den Leistungen des restlichen Teams trennen kann. Wie es sich rausstellt geht das aber doch. In den sports media wird gern so getan als ob die NBA analytics ("APBRmetrics") revolution lediglich bedeute, Teams haetten jetzt festgestellt dass 3s mehr wert sind als mid-range 2s. In Wahrheit geht es um vielmehr, naemlich den direkten Beitrag jedes einzelnen Spielers zum Teamerfolg. In fact, mittlerweile hat fast jedes NBA team ein halbes dutzend Stats PhDs angestellt die genau diese Frage mit Daten zu beantworten versuchen. Ganz einfach weil fuer Teams viel auf dem Spiel steht wenn mit Rollenspieler XY ueber den Vertrag verhandelt wird. Der Film Moneyball erklaert diese Hintergruende gut (its baseball, aber die Logik ist die selbe). Je nach deinem stas background kann ich dir auch diesen Review-Artikel empfehlen.

Wie schon zuvor angesprochen sind rueckschauende Spielerbewertungen (einschliesslich GOAT-Debatte) nur ein Nebenprodukt dieser Entwicklung in der NBA. Aber was Ben Taylor (nur als Beispiel; aber kann seinen podcast nur empfehlen; ep #151 fuer die GOAT-Debatte) da produziert basiert auf den selben Methoden.

Am Ende ist die Legacy bzw. der GOAT-Status eben eine Kombination von vielen Dingen. Bei dir ist es seit kurzem seltsamerweise die Longevity, die auf einmal stärker gewichtet wird. Hm, I wonder why. Oder auch nicht.
Longevity ist nicht in Isolation zu betrachten. Ein Spieler der 10 Jahre auf NBA auf MVP-Niveau spielt ist besser als ein Spieler der das nur 3 oder 5 Jahre schaffte. Jedes einzelne NBA-Jahr ueber replacement player ist etwas wert, und je weiter ueber diesem fiktiven Durchschnitt desto mehr. Wenn du das am Ende aufsummierst hast du eine on-court career, nicht mehr und nicht weniger. Insofern ist die Longevity eines Udonis Haslem nicht viel Wert (was diese metric anbetrifft; sein Wert ist eher als player-coach), weil er mit jedem x-beliebigen FA zu ersetzen waere. LeBron James ist das nicht, selbst in year 20. Im Prinzip ist LBJ's Karriere stand heute vergleichbar mit Magic Johnsons ersten 11 Jahren und direkt Larry Birds besten 9 Jahren hinten dran.
 
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