Also es ist ja jetzt nicht so, als ob die Chancenverteilung 80:20 für Pavlik wäre. Taylor ist und bleibt der talentiertere Boxer !
Und Pavlik hat auch noch keinen Hopkins oder Wright vor den Fäusten gehabt. Das ist einfach eine Tatsache bzw. ein Erfahrungswert, der ihm (noch) fehlt.
Nur mit einer Miranda-Taktik wird er den von den Bewegungsabläufen und Technik-Skills her ausgefuchsten Taylor kaum zur Strecke bringen können, zumal Taylors Jab z. B. um Lichtjahre besser ist als der eines Mrianda.
Auf der anderen Seite ist es ein Riesenunterschied, ob man nun von einem Pavlik oder von einem Ouma getroffen wird. Konkret heißt das : Bei Pavliks Druck ist was dahinter. Ouma ist zwar auch nach vorne gegangen, aber es hat Taylor nicht wirklich beeindruckt. Das könnte diesmal ganz anders sein,
Was die reine körperliche Härte angeht, wird Taylor jetzt ein paar Stufen nach oben gehen müssen. Mal sehen, ob ihm das schmeckt. Hätte z. B. ein Wright die Kraft eines Pavlik gehabt, wäre Taylor wohl heute nicht mehr WM.
O.k., man kann nicht immer alles haben. So ist Boxen.
Jedenfalls wird dieser Kampf eine Bewährungsprobe, die große Standortbestimmung für BEIDE. Ist Pavlik mehr als "nur" ein physisch starker Aggro-Boxer (und wenn ja die Nr. 1 im MW) ? Kann Taylor auch hart sein bzw. richtig fighten und was vertragen ? Das sind die Fragen, auf die der Kampf eine Antwort geben muß.
Eine klare Prognose fällt mir schwer. Gut möglich, daß Taylor gegen einen ungeduldigen Pavlik mit einer Jab-und Klammerorgie versuchen wird, den knappen Punktsieg einzufahren.
Da Pavlik aber auch mental nicht gerade schwach zu sein scheint und vielleicht seine Power bis in die hinteren Runden hinein konservieren kann,
Taylor mit der Zeit langsamer und unpräziser wird, wäre es durchaus möglich, daß er den Champ nach einem harten Fight in den letzten 3 - 4 Runden abschießt.