GitcheGumme
Moderator
Die deutsche Pressewelt (wie jede andere auch) leidet an einem typischen Ingroup-Outgroup-Bias. Da wird zum eigenen Hero (hier MSC) kontrastiert, soweit es nur geht. Dies gelingt aber nur in Abhängigkeit des Charakters und des Verhaltens seiner Gegner. Schumacher musste sich in seiner Karriere mit zahlreichen Weltmeister-Wiedersachern messen: Hill, Villeneuve, Häkkinen, Räikkönen, Montoya, Alonso. Da fällt es einfach auf, wie sehr sich diese "Antagonisten" eignen, um von der heimischen Presse ausgebuht zu werden. Während man Hill, Häkkinen und Räikkönen kaum dämonisieren kann (sind sie doch zu sympatisch oder zu ruhig), fällt das bei Villeneuve, Montoya oder Alonso umso leichter. Genau das ist es, was wir auch jahrelang beobachten durften.
Jetzt muß ich dich aber mal fragen, wo Hill nicht immer der Sündenbock war?
Der wurde doch andauernd gebasht, weil er mal wieder Schumacher von der Strecke kehrte. Oder man denke nur an Adelaide 94. Was ja auch stimmt.
Aber ich habe das Gefühl, daß Hill am meisten gebasht wurde.
Wobei auch anzumerken ist, daß heute viel mehr und akribischer darauf geachtet wird. Wer hätte schließlich 1994 gedacht, daß ein junger Deutscher zum besten Formel 1 Fahrer der Welt aufsteigt? OK, erfolgreichste, wir wollen es ja nicht gleich übertreiben. Ich denke sogar Hamilton hat das Talent und das Auto, noch mehr WM-Titel zu holen.
Und der beste Fahrer sitzt ja nicht immer im besten Auto und umgekehrt.
Wobei das bei Schumacher natürlich schon sehr nahe kam, denn auch in unterlegenen Autos hat er beachtliche Ergebnisse eingefahren. Vor allem in seiner Anfangszeit bei Benetton. (Spa)
Was Alonso angeht, so kann ich nicht annähernd das Bashing feststellen, wie bei Montoya.
OK, im Renault als Schumacher-Gegner noch verständlich (inklusive mir).
Aber im McLaren, war doch überhaupt kein Schumacher mehr da und auch Ralle war nicht mehr so präsent.
Erst jetzt mit Vettel haben wir wieder einen WM-Titel-Kandidaten und da sehe ich Alonso nicht mal annähernd in Reichweite des Hessen.
Im Gegenteil ich fand das sogar gut, was er bei McLaren praktizierte und auch richtig, dafür müßte man ihm eigentlich eine Ehrenmedaille überreichen.
Dem dicken Haug habe ich das richtig gegönnt und auch der restlichen korrupten Truppe aus Sindelfingen.