"Deutscher Oktober" in Sachsen
Lese gerade ein interessantes Buch:
" Deutscher Oktober 1923. Ein Revolutionsplan und sein Scheitern
von Bernhard H. Bayerlein (Autor), Leonid G. Babicenko (Autor), Fridrich I. Firsov (Autor) "
Die KPD und Teile der Komintern glaubten wirklich, die KPD hätte bei einem bewaffneten Aufstand 1923 eine Chance. Sachsen sollte der Ausgangspunkt sein.
Wer den deutschen Oktober nicht kennt:
" Für die Führung in Moskau schien die Situation in Deutschland der in Russland im Sommer 1917 vergleichbar. Die innen- und außenpolitische Krise in Deutschland hatte sich 1923 derartig zugespitzt, dass eine gewaltsame Lösung von rechts oder links geradezu als logisch angesehen wurde. Für die Kommunisten ging es zunächst um die Entscheidung, ob die KPD oder die „Faschisten“ den ersten Schlag führen sollten. Radek plädierte für eine baldige Offensive. Dabei spielten auch innersowjetische Aspekte eine Rolle. Als Anhänger von Trotzki sah er eine Möglichkeit, dessen Position gegenüber Sinowjew und Stalin zu stärken. Von einem Erfolg in Deutschland erhoffte man sich auch eine positive Wirkung auf die Stimmung in Russland. Im September entschied sich die Komintern schließlich endgültig für den Deutschen Oktober. Am 9. November 1923, genau fünf Jahre nach der deutschen Novemberrevolution von 1918, sollte – nach den Plänen Leo Trotzkis – das Deutsche Reich durch eine Revolution zu einem kommunistischen Land werden.
Der Vorsitzende der KPD Heinrich Brandler war zunächst skeptisch, ließ sich aber von den Plänen überzeugen. Die Linken, unter anderem Ruth Fischer und Ernst Thälmann, waren von Anfang an zum Losschlagen bereit. Als Voraussetzung der Aktion gab Sinowjew den Eintritt der KPD in die sächsische Landesregierung vor. Von dieser Position aus sollten die Arbeiter bewaffnet werden. In Sachsen und Thüringen sollten jeweils 50.000 bis 60.000 Arbeiter bewaffnet werden. Beide Länder sollten gegen die Faschisten aus Bayern verteidigt werden. Die Reichswehrtruppen sollten ignoriert werden."
http://de.wikipedia.org/wiki/Deutscher_Oktober
Interessant an dem Buch ist das Kesseltreiben nachher. Die Schuldigen finden.
Zwei Hauptschuldige wurden gefunden obwohl die etwas verschieden waren.
Heinrich Brandler ( biederer Maurer, der damals Kurzzeit-KPD Vorsitzender war, aber am rechten Flügel der KPD stand) und Radek alias Sobelsohn ( Ösi, frecher Jounerlist, der gern auf ultralinks gemacht hat).