Zum Oberhofer Skitunnel: Aus meiner Sicht werden die Energiekosten für eine solche Einrichtung gerne mal überschätzt. Ich habe deshalb mal nach ein paar Zahlen gesucht und bin fündig geworden:
http://www.oberhof-skisporthalle.de/skihalle/daten-fakten/
Die Kühlanlagen, die eine Maximalleistung von 620 kW haben, machen sicher den absoliten Löwenanteil des Energiebedarfs aus. Das Jahr hat 24 · 365 Stunden; insgesamt ergibt sich also ein maximaler Energiebedarf von etwa 5,4 Millionen kWh im Jahr. Die Zahl sieht zunächst gewaltig aus; allerdings kann man davon ausgehen, dass der tatsächliche Energiebedarf deutlich geringer sein dürfte, weil die maximale Kühlleistung ja nur im Hochsommer benötigt wird.
Um die Zahl noch ein wenig greifbarer zu machen, möchte ich sie mit dem Energieverbrauch eines Schwimmbads vergleichen:
https://passipedia.de/planung/passivhaus_nichtwohngebaeude/passivhaus_schwimmbaeder/einleitung
In Abbildung 4 wird für ein typisches energieoptimiertes Bad ein Bedarf von etwa 410 kWh pro m² Energiebezugsfläche angegeben; in Abbildung 1 geht man von einer Energiebezugsfläche von 4200 m² aus. Dies macht dann immerhin einen Energiebedarf von etwa 1,7 Millionen kWh im Jahr.
Das ist zwar weniger als beim Skitunnel - aber es liegt durchaus in einer ähnlichen Größenordnung. Berücksichtigt man dann, dass es mehrere tausend Bäder in Deutschland gibt, aber eben nur diesen einen Skitunnel, dann relativiert sich dessen Energiebedarf doch etwas. Und dass man eine solche Einrichtung natürlich an einen Ort baut, der ohnehin ein wichtiges Trainingszentrum ist, ist ja logisch. Da also den Oberhofern einen Vorwurf zu machen, geht etwas an der Sache vorbei, zumal ja andere deutsche Sportler selbstverständlich auch dort trainieren dürfen.