Klassikersaison 2016


Obmann

Fan of Underdogs
Beiträge
9.175
Punkte
113
Glückwunsch an Sagan, der dem Radsport gut tut. Für mich war immer noch bischen die Frage im letzten Jahr wie er mit den langen Strecken zurechtkommt. Letztes Jahr in Flandern sah er noch total platt aus. Das hat sich aber total gelegt u. das war schon bei der WM zu sehen.

Die Niederlage beim G3 hatte sogar einen Vorteil. Kwiatkowski ist mit ihm heute wieder losgefahren. Eigentlich für mich wirklich neues Gefühl im Radsport das man mit einem der Topfavoriten losfährt, der dazu noch brutal endschnell ist. Da bin ich mir recht sicher, dass das so nicht mehr oft vorkommen wird.

Man war zwar heute beim Schweizer Fanfernsehen bei Eurosport, aber gewisses Verständnis bringe ich dafür auch auf. Cancellara ist natürlich auch eine lebende fahrende Legende, aber bischen weniger wäre mir da schon recht. Heute war er wiederum extrem stark u. eigentlich auch nicht schlechter als Sagan, aber die Attacke war der Unterschied u. was vielleicht interessant war, dass Sagan im Flachen beim Art Einzelzeitfahren nicht langsamer war. Aber Sagan kann an sich schon etwas Zeitfahren.

Etixx kriegt momentan viel um die Ohren. Teilweise zurecht, teilweise finde ich es übertrieben. Taktisch hast du begrenzte Möglichkeiten, wenn du eben nicht stark genug bist. Das ist man nicht. Mir gefällt Terpstra noch am besten. Stybar wirkte bei Tirreno noch ganz stark u. enttäuscht mich ziemlich.

Nächste Woche dann Parix-Roubaix bevor dann die hügeligen Klassiker beginnen, die mir besser gefallen.

Nächste Woche kann es dann in Punkto Stürze noch intensiver werden. Wettermodelle berechnen für den Sonntag momentan viel naß.....
 

theGegen

Linksverteidiger
Beiträge
62.400
Punkte
113
Ort
Randbelgien
...Man war zwar heute beim Schweizer Fanfernsehen bei Eurosport, aber gewisses Verständnis bringe ich dafür auch auf....

Ich habe meine Alternativ-Option NOS 1 genutzt, zumal die als Erste im TV auf Sendung gingen.
Eurosport war ca. 'ne Stunde später dran und meiner Meinung nach hatten die Holländer immer die Nase vorn, was Rennübersicht und Infos anging. Zumal ausgerechnet während der Eurosport-Werbungspausen viel geschah, was man nur dank NOS (oder Internet-Stream, aber ich wollte das heute über TV) mitbekam.

Letztlich blieb ich bei den Holländern, als ich mich wieder an die Sprache gewöhnt hatte.
Die waren auch einfach besser im Bilde.
 

theGegen

Linksverteidiger
Beiträge
62.400
Punkte
113
Ort
Randbelgien
So hat jeder seine Lieblingsrennen. Mailand San Remo gehört für mich bei den Klassikern auf jeden Fall dazu. Dazu mache ich das Rennen der fallenden Blätter. Das hat sicher auch mit der Vorliebe zu Italien zu tun. :D Oder die Route de Sud als Rundfahrt habe ich sehr gern, was für ein Wetter u. interessante Etappen im Hochsommer.

Rennen auf Kopfsteinpflaster haben mich dagegen nie ganz so fasziniert haben. Die Verletzungen sind hier eine der Gründe. Das ist für mich schon auch Glücksspiel u. natürlich gibt es Fahrer, die grundsätzlich hier etwas mehr anziehen als andere....

Die Kopfstein- und Ardennenklassiker sind aber auch deshalb so spannend, weil es ständig Action gibt /geben kann und nicht erst zu Rennende. Ausnahme: der wallonische Pfeil, das ist ein Bergsprint mit 200 km Anfahrt. ;) Wobei diie neue Streckenführung ein selektiveres Rennen ermöglicht hat.
Stürze mag ich auch nicht, doch sind sie Bestandtteil beim ständigen Positionieren auf Feldwegen. Sowas, wie gestern mit GvA oder vorher Demare und Benoot hätte auch bei jeder Tour-Etappe passieren können, dass sich jemand irgendwo im Peloton aufwickelt.
Wie es gestern das Eurosport-Gespann nannte: das sind "Rennen für echte Männer". Nicht geschlechtsspezifisch gesehen (die Frauen sind nicht minder tough), sondern was Durchsetzungsvermögen und Härte auf unbequemem Terrain angeht.
 

Angliru

Administrator
Teammitglied
Beiträge
38.392
Punkte
113
Konnte dann gestern abend erst die Flandern-Rundfahrt schauen. Nachdem ich mich eigentlich schon so schön auf der Couch positioniert hatte, wollte meine Nachbarin das schöne Wetter nutzen und in den Park gehen. Gibt echt nicht viele Gründe, warum ich mich von der Couch erhoben hätte, das war dann aber doch einer :). Zum Glück hatte ich es dann aufgenommen und abends ungespoilert geschaut.

Sagan - was für ein Ritt. So früh hätte ich nicht mit einer Gruppe gerechnet und das Vanmarcke und Kwiatkowski so mitziehen war natürlich perfekt für ihn. Der Pole war dann schon früh platt, aber wie Sagan dann Vanmarcke stehen ließ, war schon ganz großes Kino. Was der oben für einen Zug drauf hatte, das waren ja direkt 20 Sekunden innerhalb von 200 Metern. Als der Belgier sich dann auch an der Nachführarbeit beteiligte, dachte ich kurzzeitig, den holen sie noch, aber dann legt er noch einen Gang hoch - großartig. Solo im Weltmeistertrikot die Flandern-Rundfahrt zu gewinnen ist sicherlich mit das größte, was man erreichen kann. Wird nur dafür sorgen, dass zukünftig niemand mehr mit ihm in die Spitzengruppe will - also noch weniger wie vorher. Für Cancellara natürlich schade, der hatte wieder einen riesen Motor, aber heute war er taktisch und auch von der Verfassung nur der zweitbeste Fahrer im Peloton.

Etixx hat heute tatsächlich mal mehr probiert, hat aber einfach das Problem, dass da keiner dabei ist, der die Rennen aktuell gewinnen kann. Trentin, Stybar, Terpstra - die können aktuell alle in die Top10, vielleicht sogar Top5 fahren, aber Siegfahrer sind sie bei den Nordklassikern aktuell nicht. Da gibt es einige, die stärker sind.

Ansonsten wieder ein superspannendes Rennen, tolle Konstellationen und ein überragender Sieger. Großartiger Sport gestern!
 
G

Gast_482

Guest
Hab es erst heute geschaut, war ein gutes Rennen. Ich glaube Cancellara hat es verschlafen als Kwiatkowski mit Sagan ging. Wobei Sagan glaube ich auch der stärkere an dem Tag war.
Freut mich für Sagan:)

Paris-Roubaix im regen wäre der Hammer, so lange die Übertragung stabil ist,:D
Dort sind für mich auch Sagan oder Cancellara die großen Favoriten, aber da kann natürlich im Regen viel passieren!
 

theGegen

Linksverteidiger
Beiträge
62.400
Punkte
113
Ort
Randbelgien
Richtig fett Regen bei Paris-Robiax fände ich irgendwie blöd. Kurze April-Schauer meinetwegen und wechselnde Böen :panik: ;) oder sogar noch lieber staubtrocken und mit Windkanten :thumb:. Doch richtig Matschepampe oder Glitsch bei Paris-Roubaix hieße Russisch Rouelette. o_O
 

Obmann

Fan of Underdogs
Beiträge
9.175
Punkte
113
Niederschlag ist immer recht schwierig vorherzusagen. Sicher weiß man das meist wirklich nur zwei bis drei Tage vorher.

Aber es wird sich ein Tiefdrucksysem über Westeuropa etablieren. Das ist sicher. Wir hier in Deutschland sind dann in der milderen Luft, was nicht heißt sicher trocken. Aber Frankreich wird definitiv keinen schönen Tag haben.

So wie es momentan aussieht, ist es gegen Mittag noch trocken in Richtung belgische Grenze. In Paris regnet es zum Beispiel schon.

Dann scheint sich aber das Regengebiet am Nachmittag Richtung Osten zu verlagern also Richtung Roubaix. Große Mengen sind es wohl nicht, aber auch kein Nieselregen. Schon "naß".

Gebe dazu mal ein Update am Freitag. Dann weiß man relativ sicher, was passiert. ;) U. wen es nicht interessiert, weil es nur Wetter ist, kann es ja überlesen. ;)
 

theGegen

Linksverteidiger
Beiträge
62.400
Punkte
113
Ort
Randbelgien
Nochwas zur Ronde:

Starker Auftritt von Erviti für Movistar. Hatte tolle Einteilung und Power für die Hellingen und war dafür auch schön weit vorne platziert, um nicht irgendwo im Peloton zu hängen.
Greipel und Pollitt machten einen starken Job. Wenn der Gorilla so bis zum Finale gekommen wäre, wer hätte ihn schlagen können? Und Pollitt ist sehr vielseitig. Ein Steher und Beißer und starker Rouleur.
Cancellara hat ganz klar den Bus verpasst, als Kwiat und Sagan gingen. Nur Vanmarcke roch den Braten noch rechtzeitig genug und von Etixx war letztendlich auch mal wieder keiner da, als die Post abging. Boom keiner für den schnellen Antritt und von Katusha um Kristoff nur Schadensbegrenzung und Strecke bis zum Ziel zu erwarten. Lotto und BMC zerschossen.
Um das Ding zum 4. Mal zu gewinnen, hätte Cancellara dabei sein müssen. War er nicht.
Die Solofahrt mit dem aufgesparten Extragang von Sagan war dann die Krönung.
 

Aldis

Bankspieler
Beiträge
9.972
Punkte
113
giphy.gif
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Angliru

Administrator
Teammitglied
Beiträge
38.392
Punkte
113
Statement-Sieg von Kittel gegen Cavendish und Greipel beim Scheldepreis :thumb:

Freu mich schon wieder wie ein Schneekönig auf Sonntag!
 

Obmann

Fan of Underdogs
Beiträge
9.175
Punkte
113
Für Sonntag steht in meinen Augen das Wetter. Das amerikanische Wettermodell hat sich im Laufe der Woche dem europäischen Modell angeglichen.

Das bedeutet es wird zwischen Paris u. Roubaix von Samstag auf Sonntag Nacht etwas regnen. Das Rennen selbst wird höchstwahrscheinlich(85 Prozent) in trockenen Verhältnissen stattfinden.

Temperaturen von 12-15 Grad.
 

Angliru

Administrator
Teammitglied
Beiträge
38.392
Punkte
113
Eurosport überträgt ab Kilometer 0 - von 10:15 Uhr an bis zum Ende :love:
 

Angliru

Administrator
Teammitglied
Beiträge
38.392
Punkte
113
Morgen ist übrigens ein ganz trauriger Tag - Yaroslav Popovych beendet seine Karriere mit der Ankunft im Velodrom.

Es war 2002, als ich das erste Mal auf den damals jungen Ukrainer aufmerksam wurde. Im Zuge der Erfolge von Ulle begann ich so ca. 2000 mit dem Schauen der Tour, um dann nach und nach mich mehr zu informieren. Der Giro 2002 war dann der erste, den ich verfolgte und da fuhr der 22-Jährige quasi ohne Team auf den 12.Rang. Ein Jahr später wurde ich dann richtiger Popo-Fan. Der dritte Platz beim Giro galt als der Auftakt für eine große Karriere. Ich erinnere mich da noch an die Etappe nach Chianale, als er lange Zeit solo den entfesselten Simoni hinterher fuhr und Garzelli, der Gesamtzweite, in arge Bedrängnis brachte. Vor dem finalen Zeitfahren hatte sich Popovych auf 2 Sekunden herangearbeitet, landete dann allerdings 3 Sekunden hinter Garzelli beim Zeitfahren und verpasste den zweiten Rang somit um 5 Sekunden. Auch 2004 zeigte er seine Klasse und wurde Fünfter beim Giro, bevor er das zweitklassige Landbouwkrediet-Team verließ und als Zögling von Armstrong zu Discovery Channel wechselte.

Dort war er 2005 wichtigster Helfer von Lenz, wurde selbst 12. der Gesamtwertung, gewann die Nachwuchswertung und galt nach dem Karriere-Ende von Armstrong als einer seiner potentiellen Nachfolger. In diesem Jahr gewann er mit der Katalonien-Rundfahrt auch eine der wichtigsten einwöchigen Touren. Danach folgte allerdings ein kleiner Karriereknick. Die großen Hoffnungen als Kapitän von Discovery Channel konnte er 2006 nicht erfüllen und wurde nur 24. der Tour de France, immerhin gelang ihm ein Etappensieg am Fuße der Pyrenäen. Im darauffolgenden Jahr gewann er eine Etappe bei Paris-Nizza und war Teil einer bärenstarken Discovery Channel-Truppe. Als Helfer vom Toursieger Contador und dem Tourdritten Leipheimer wurde Popovych noch 8. der Gesamtwertung - seine beste Platzierung bei der Frankreich-Rundfahrt. 2008 wechselte er zu Silence-Lotto, wurde 3. bei Paris-Nizza und war der wichtigste Helfer von Evans, der Zweiter bei der Tour wurde. Mit der Rückkehr von Armstrong ins Astana-Team zog es 2009 auch Popovych dort hin. Neben einem 14.Gesamtrang beim Giro half er den Astana-Kapitänen bei der Tour.

Mit dem Wechsel zum Team Radioshack 2010 wurde er mehr und mehr zum reinen Helfer, der kaum noch auf eigene Ergebnisse fuhr. In den vergangenen Jahren zeigte er sich entweder als Ausreißer oder als Tempobolzer, um Fluchtgruppen wieder einzuholen. Vom einstigen Hoffnungsträger und potentiellen Grand-Tours-Sieger war nicht mehr so viel zu sehen.

Offiziell wurde Popovych nie mit Dopinggerüchten konfrontiert (es gab mal einen Bericht, der den Ukrainer als denjenigen Fahrer deklarierte, der wohl am wahrscheinlichsten dopt), doch sein Leistungsabfall ist schon sehr offensichtlich. Gerade in den ersten Jahren, wo er viel in Italien war und unter Armstrongs & Contadors Ägide, zeigte er Leistungen, die er später nie mehr bestätigen konnte.

Nichtsdestotrotz wird mir Popovych fehlen - mit ihm verbinde ich immer meine ersten bewussten Italien-Rundfahrten.
 

John Lennon

Moderator Darts & Handball
Teammitglied
Beiträge
59.090
Punkte
113
Ort
Ruhrpott
Guter Start für Pichot. Sattelbruch noch vor dem offiziellen Start. Das ist dann wohl so ein Tag, wo man besser im Bett geblieben wäre. :D
 

Angliru

Administrator
Teammitglied
Beiträge
38.392
Punkte
113
Äußerst interessante Situation. Cancellara und Sagan in einer Gruppe schon zurück, Boonen zusammen mit Martin, Stannard und Hagen gut 1:15min davor und ganz vorn fährt Popovych in seinem letzten Rennen in der Spitzengruppe seinem Abschiedssieg emtgegen :D

90km und die Kapitäne müssen alle schon selber ackern
 

Angliru

Administrator
Teammitglied
Beiträge
38.392
Punkte
113
Skyfall versaut sich seine geniale Position innerhalb von 3 Minuten :crazy:

Jetzt wirds noch spannender, denn Sagan und Cance müssen jetzt nicht mehr gegen die Übermacht vorn fahren
 

Obmann

Fan of Underdogs
Beiträge
9.175
Punkte
113
Also mir ist das schon wieder zuviel Gestürze, auch wenn ich mich wieder recht maulig anhöre. ;).

Sieht sehr gut aus für Vanmarcke, dass er sein erstes Momentum holt. Rowe hätte das auch drin gehabt, aber nach dem komischen Stürz sieht er nicht mehr fit aus. Stannard traue ich das auf der Dauer nicht zu. Boonen? Bin ich auch skeptisch. ;) Hagen? Weiß nicht, auch skeptisch.

Aber wer weiß, wer noch alles stürzt. Muss aber schon sehr viel passieren, dass die Gruppe nicht durchkommt.

Riesenkompliment aber an Erviti, der zwei Wochen hintereinander so da vorne mitfährt.
 
Oben