Die Nummer mit dem Braunstrich in Wladimirs Hose ist Quatsch. Wladimir braucht sich weder vor Solis in der Form des Vitali-Kampfes, noch vor Haye in die Hose machen. beide Boxer haben ihre Stärken, trotzdem hat Wladimir mindestens ebenso hohe Chancen den Kampf zu gewinnen. Wenn Haye seine Linke so hängen lässt, wie er es ins einen bisherigen Kämpfen getan hat, bestehen gute Chancen für Wladimir, das in irgendeiner der zwölf Runden auszunutzen. Wenn von der Schnelligkeit Hayes gesprochen wird, lässt man gerne unter den Tisch fallen, dass Wladimir ebenfalls sehr flott auf den Beinen ist und über einen guten Handspeed verfügt. Der tatsächliche Unterschied dürfte nicht einmal so groß sein.
Ob der Kampf tatsächlich kommt? Keine Ahnung. Ob Wladimirs Verletzung tatsächlich besteht? Ebenfalls keine Ahnung. Eine Erklärung mag darin bestehen, Vitali diesen Kampf noch als Karriereabschluß zuzuschustern. Die lächerliche Angst-Theorie sollte mit der Glaskinn-Theorie begraben und nicht wieder ausgebuddelt werden, weil Beides objektiv nicht belegbar ist. Die Klitschkos sind Meister der Selbstinszenierung. Die ganze Haye-Nummer ist doch längst zu Quälerei geworden und lohnt nur aus finanziellen Gründen, wenn der Kampf tatsächlich auch kommt. Sportlich wird der Kampf Wladimir-Haye ein Gähner, da Haye im Boxring strategisch vieles wie Wladimir macht. Auch er setzt auf Risikominimierung. Runde um Runde belauern, Jaben bzw, Rein-Raus-Taktik, Abtasten, Fintieren und jeden Versuch vermeiden, der keinen Erfolg verspricht. Der Erste, der einen Fehler wie Solis am Samstag macht, wird den Kampf verlieren. Dieses Taktieren ist kein Ausdruck von einem Braunstrich in der Hose sondern ist dem Wissen um die eigenen Stärken und Schwächen geschuldet. Diese sind sowohl bei Wladimir als auch bei Haye erkennbar stark ausgeprägt.