Den Laver-Cup liebe ich, und in Saudi-Arabien gibt es einen Grund, warum jeder der Top 5 mitspielt. Darüber brauchen wir nicht reden, glaube ich. (lacht) Aber ob ich jetzt drei Tage mehr freihabe oder nicht, ändert nichts für mich. Mir geht es darum, dass wir übers Jahr so viel spielen können, wie die ATP (die Herrentennis-Organisation; d. Red.) will. Ich würde es nur angenehm finden, wenn wir am Ende des Jahres mal zwei Monate frei hätten.
Bezüglich der 2 Monate Pause zwischen den Saisons. Ich weiß nicht mehr wer es war (vll. sogar Straka), aber in irgendeinem Podcast wurde von demjenigen der sich in der Szene bestens auskennt gesagt, dass Profitennisspieler niemals eine längere Pause machen würden. 2 Monate Pause zu machen, bedeutet 2 Monate ohne Einkünfte zu bleiben und das machen die nicht. Die Spieler würden bei so einer Tour-Pause fast alle gucken, dass sie irgendwo Showturniere und sonstiges spielen/machen, damit sie Geld verdienen können und nicht ausruhen.
Die Spieler spielen ja selbst bei dem aktuellen Tourkalender Showturniere, wie soll das dann bitte ausschauen wenn es 2 Monate Tour-Pause geben würde?
Turniere auf der Tour zu opfern damit die Spieler mehr Showturniere spielen können, sorry aber hierfür bekommen sie zurecht keine Unterstützung. Wenn man dann sagen würde, ok, ihr bekommt 2 Monate Pause, dürft aber nirgendwo spielen, auch keine Showturniere, dann würde da mit ziemlicher Sicherheit fast niemand zustimmen.
Die Spieler werden mit geladener Waffe nicht gezwungen die ganzen Turniere zu spielen. Dann verzichten halt die Top20-30-Spieler (wer möchte) auf den "Bonus" den man für die Anzahl der Pflichtturniere bekommt. Da werden Antrittsgagen bei Turnieren unterhalb der Masters verteilt, die bewegen sich im 6-stelligen Bereich bzw. für Top-Spieler über eine halbe Mio, alleine damit sie nur teilnehmen. Dazu die Sponsorenverträge. Eigentlich sollte dieser ****** "Bonus" nicht interessieren.
Die Wahrheit ist. Die Spieler wollen weder auf den Bonus verzichten (deshalb spielen sie mindestens so viel um den Bonus zu bekommen) und am liebsten würden sie weniger Turniere auf der ATP-Tour haben, um dafür dann anderweitig durch mehr Showturniere ordentlich Geld einzunehmen.
Man darf eines nicht vergessen. Die Spieler die da rummeckern wie Alcaraz oder Zverev, haben ein großes Team um sich, da werden viele hungrige Mäuler und die Familien derjenigen gestopft, entsprechend möchte man finanziell das absolute Maximum ausschöpfen.
Einige denken immer zu einfach, so und so viel Einnahmen, ergo so viel hat der Spieler. Nein, da werden unzählige Köpfe versorgt. Die ganzen Leute die bei Alcaraz das ganze Jahr dabei sind, vom Manager, über Physio, Betreuer..., die machen das alle für ordentlich Entlohnung (sicher auch gekoppelt am Erfolg und den Einnahmen), damit sie eine lange Zeit über das Jahr nicht zuhause bei ihren Familien sind, siehe dazu auch die Netflix-Doku.
Auf dem Level wo die sich bewegen, könnte man aber trotzdem locker auf das ein oder andere verzichten und hätte immer noch genug, aber so ticken die meisten Menschen nicht. Die Rechnung ist, ich muss 15 andere Leute auch teilhaben lassen an den Einnahmen, also machen 2 mio mehr oder weniger durchaus was aus. 2 Monate "nichts" machen? Meine Karriere geht nur eine begrenzte Zeit, da mache ich doch nicht jedes Jahr 2 Monate nichts.
So schaut die Realität aus, alles andere ist Tennis-Märchenstunde.